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Zeige dich, begehre mich! | Erotischer Roman. Carol StrokeЧитать онлайн книгу.

Zeige dich, begehre mich! | Erotischer Roman - Carol Stroke


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dem Türbogen blieb ich stehen, immer noch verwundert über das befremdliche Treiben in meiner Küche. »Lilly, was machst du hier? Und was hast du dir eingeschmissen?«

      Sie stoppte, in meinem Küchenschrank zu stöbern, richtete sich auf und schaute mich schuldzuweisend an. »Was soll das jetzt wieder? Ich komme zum Frühstück und hab sogar Brötchen dabei!« Sie streckte ihre Hand in Richtung Esstisch, um mir ihren Beitrag zu dem nicht geplanten morgendlichen Überfall zu zeigen. »Pfff, eingeschmissen ... als ob ich so was nötig hätte!«

      »Ach, richtig, Lilly. Du bist ja von Natur aus ein nicht versiegender Quell an Energie, der einer Supernova gleicht.«

      Sie schaute mich grübelnd an, dann sagte sie: »Stimmt!«, und durchsuchte weiter meine Schränke nach Essbarem.

      Ich seufzte.

       Jane Scott 4

      Nach unserem leckeren Frühstück hingen wir gesättigt in meinen Lehnstühlen und ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen.

      »Ha!«, schrie sie und zeigte mit ihrem Finger auf mich.

      »Was, ha?«

      »Du fandst ihn auch heiß. Leugnen gibt’s nicht.«

      »Ach, keine Ahnung! Wie kann man eine Stimme, die einem die Erfüllung seiner Wünsche verspricht, Hände, die diese Tatsache unterstreichen, heiß finden?«

      Nun prusteten wir beide los.

      »Wo hast du seine Visitenkarte?«, fragte Lilly, wollte schon aufspringen, denn ihre Augen huschten zur Garderobe, an der meine Handtasche von gestern hing.

      Gekonnt warf ich mich mit einem gezielten Aufsprung an ihr Bein und hielt sie zurück, während sie weiter versuchte, in die Diele zu humpeln.

      Lilly hielt inne und schnaubte ungeduldig: »Du wirst ihn anrufen! Wenn du es nicht tust, mache ich es und dann erzähl ich ihm alles von dir.« Sie tippte sich nachdenklich mit ihrem Zeigefinger an ihr Kinn: »Sag mal, hast du noch den Bauch-weg-Po-straff-Brust-heb-Body, den dir deine Mutter geschenkt hat?«

      »Ohhh, ich wusste doch, dass du die Verkörperung meiner Büchse der Pandora bist!«, grollte ich wütend, während ich sie losließ, aufstand, meine Schlafanzughose abklopfte und selbst zu meiner Handtasche lief. »Du könntest wirklich Rücksicht auf mich nehmen und mir Zeit lassen. Ich kann doch nicht einen Fremden einfach anrufen?! Was soll ich denn sagen? Hallo, hier ist die von gestern, der du deine Erektion in den Rücken gedrückt hast. Ach ja, da mir das täglich passiert, wollte ich mich mal routinemäßig bei dir melden. Ach, noch etwas: Falls deine Frau zufällig hinter dir steht, kannst du ihr ja ausrichten, wie faszinierend ich deinen Tanzstil fand.« Die Hände entschlossen in meine Taille gestemmt, schaute ich Lilly herausfordernd an.

      »Pfffff ...«, war die einzige Reaktion, die ich von ihr zu hören bekam, während sie mir meine Tasche aus der Hand riss und zum Telefon ging.

      »Stopp!«, rief ich ihr nach. »Lass mir doch wenigstens die Zeit, mir meine Zähne zu putzen und meine Haare zu kämmen.«

      »Hä?« Sie blieb stehen, schaute mich verdutzt an. »Seit wann hast du ein Bildtelefon? Der sieht dich doch gar nicht!«

      »Aber ich fühle mich mutiger, wenn ich nicht gerade aussehe, als ob ich die Nacht durchgemacht hätte und von ’ner Verrückten aus dem Schlaf gerissen worden wäre.« Gott sei Dank hatte sie wohl den Wink mit dem Zaunpfahl verstanden und gewährte mir noch eine Gnadenfrist von zehn Minuten.

      Ich rannte in mein Schlafzimmer, das im Dunkeln lag, da die Rollladen noch geschlossen waren. Ich tastete mich um die Wäscheberge in Richtung Fenster und zog die Lade hoch. Jetzt erst sah ich wieder das Ausmaß an Verwüstung und meinen noch immer ausgeräumten Kleiderschrank. Da mir die Zeit davonlief, suchte ich mir auf dem Boden meine Anziehsachen zusammen und eilte ins Bad.

      Nachdem ich mich einigermaßen zurechtgemacht hatte, übermannten mich wieder meine Selbstzweifel. Was sollte ich nur sagen? Ich wusste doch gar nichts von diesem Mann. Ich wusste nur, dass allein der Gedanke an gestern Abend meinen Körper mit einer lieblichen Gänsehaut überzog. Aber was, wenn er ein Gigolo war? Wenn er zu Hause Frau und Kinder hatte und nur ein Betthäschen suchte. Genau, vielleicht wäre ich nur eine weitere leichte Beute für ihn. Oder vielleicht war es gar nicht seine Visitenkarte. Eventuell machte er sich einen Spaß daraus, fremde Frauen verrückt zu machen und ... Halt! Ich nahm meine Schläfen zwischen meine Hände, schaute in den Spiegel und sah in das Gesicht einer verunsicherten gebrandmarkten Frau. In dem Moment, als mir das klar wurde, erblickte ich auch das Feuer, das in meinen Augen aufflackerte. Meine Hände stützten sich am Waschbecken ab und mein Gesicht näherte sich der glatten Oberfläche des Spielgels, meine Lippen formten Worte und machten eine klare Ansage: »Diesen Sieg trägst du nicht auch noch davon, du feiger Idiot!« Mein Ex hatte mich zwar damals hart getroffen und mein Herz entzweigerissen, aber ich bin zurück. Angeschlagen, aber wieder erstarkt. Nun lachte mir mein Spiegelbild entgegen. Tja, daran hatte diese verrückte Nudel, die in meinem Wohnzimmer auf mich wartete, auch einen großen Anteil gehabt. Ohne sie würde ich mir vielleicht immer noch allein meine Wunden lecken. Ich schloss meine Augen, atmete langsam tief ein und aus und schritt über die Badezimmerschwelle. War das nun ein Schritt in eine weitere Demütigung oder in eine bessere Zukunft? Gleich würde ich es erfahren.

      Lilly saß grinsend auf der Sofalehne und streckte mir Telefon wie auch Visitenkarte entgegen. Mit bebender Brust und zittrigen Fingern nahm ich ihr beides ab. Ich kam mir vor wie ein kleines Mädchen vor ihrem ersten Zahnarztbesuch. Würde ich mit einer dicken Backe oder einem Spielzeug aus der Sache rauskommen?

      Warum schweife ich schon wieder ab? Stell dich!, ermahnte ich mich selbst.

      Entschlossen wählte ich die angegebene Nummer.

      Ein »Tuuut, tuuut« erklang aus dem Hörer und Panik stieg in mir auf. Wie hieß er noch? Bones, Sebastian Bones. Ich ließ diesen Namen über zwei weitere Klingelzeichen in meinen Gedanken wie warme Massagebutter zergehen, die sich sanft über meine Haut ergoss, um von seinen großen Händen langsam einmassiert zu werden. Mein Atem wurde schwer und Lust stieg in mir auf.

      »... Dies ist die automatische Mailbox von Sebastian Bones. Bitte hinterlassen Sie eine Nachricht und Ihre Nummer nach dem Signal. Piiiiep.«

      Panik!!!!!!!! Daran hatte ich gar nicht gedacht. Was sollte ich denn jetzt sagen? Flehend sah ich zu Lilly und formte stumm das Wort: »Mailbox.«

      Gerade als ich auflegen wollte, schrie Lilly plötzlich los: »Frau von gestern, Nummer 0172-9996661!«

      Geschockt starrte ich sie an, bevor ich meinen Finger zum Auflegen krümmte.

      »Bist du des Wahnsinns?!«, polterte ich in meinem Unglauben über das soeben Geschehene.

      »Laut deiner Aussage von vorhin bin ich es wohl«, sagte Lilly gleichgültig und zuckte nur mit den Schultern.

      Der Treffer kam für sie nicht vorhersehbar, als ich ihr eines meiner Couchkissen an den Kopf warf. Sie ließ sich mit der Hand am Herzen theatralisch rückwärts auf das Polster fallen. Ich hörte nur noch ihre monotone Stimme: »Mission gelungen, Kriegerin in der Schlacht gefallen.« Dies brachte ihr einen weiteren Schlag mit dem zweiten Couchkissen ein.

      Über sie gebeugt, fingen wir beide wie Teenies an zu lachen. Doch schließlich erhob ich mich, lehnte mich gegen die Wohnzimmerwand und rutschte an ihr hinunter. Ich ließ meinen Kopf sinken und gestand: »Lilly, ich habe Angst.«

      Sie stand von meinem Zweisitzer auf, kam um ihn herum, kniete sich vor mich, nahm meine immer noch zitternden Hände in ihre und schaute mir tief in die Augen. »Jane, du brauchst keine Angst zu haben. Vergiss nicht, was für eine starke Frau du bist!« Sie strich mit einer Hand über meine Wange.

      Diese ehrliche Geste beruhigte mich tatsächlich.

      »Wenn ich nicht glauben würde, dass du es schaffst und wenn ich nicht davon überzeugt wäre, dass du einen großen Batzen Glück verdient hättest, würde ich nicht so nervtötend sein.« Sie lächelte mich an.

      Dies war einer der Momente, in dem


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