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Isabelles TageBuch - Teil 5 | Roman - Sandra Scott


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      Isabelles TageBuch - Teil 5 | Roman

      von Sandra Scott

      Sandra Scott wurde 1981 in München geboren. Als Tochter eines Engländers und einer Deutschen verbrachte sie ihre frühe Kindheit in München, ihre Pubertät in London. Schon in ihrer Schulzeit begann sie zu schreiben – zunächst kurze Kriminalgeschichten, inspiriert von ihrem großen Idol Sherlock Holmes. Während ihres Psychologiestudiums verfasste sie dann romantische und später zunehmend erotische Geschichten, die sich rasch zu einem Geheimtipp unter ihren Kommilitoninnen entwickelten.Heute lebt Sandra in Edinburgh und arbeitet dort als Psychotherapeutin. Sie ist überzeugter Single. Für sie ist das Leben einfach zu kurz, um sich auf einen einzigen Sexualpartner festzulegen. In ihre erotischen Romane lässt sie ihre zahlreichen persönlichen Erlebnisse sowie ihre Erfahrungen mit ihren Patienten einfließen, wenngleich die Figuren und Handlungen natürlich frei erfunden sind.

      Lektorat: Nicola Heubach

      Originalausgabe

      © 2014 by blue panther books, Hamburg

      All rights reserved

      Cover: © kiuikson @ shutterstock.com

      Umschlaggestaltung: www.heubach-media.de

      ISBN 9783862774586

      www.blue-panther-books.de

       20. September von Sandra Scott

      Mein erster Gedanke, als ich am nächsten Morgen erwachte, war: Meine Möse steht in Flammen und mein Arsch brennt wie Feuer. Mein zweiter Gedanke lautete: Ich brauche dringend einen harten Schwanz in mir.

      Mein Blick fiel auf den Wecker. Es war bereits zehn Uhr, Marc war längst wieder zur Arbeit. Während ich im Badezimmer mit Creme und Öl mein Bestes versuchte, meine wunde Muschi zu pflegen, konnte ich meine Sorgen nicht länger verdrängen. Irgendetwas stimmte nicht mit mir. Ich hatte schon immer einen ausgeprägten Sexualtrieb besessen, aber was ich seit Beginn dieser Woche empfand, hatte mit gesunder Geilheit nichts mehr zu tun. Ich zog einfach los und vögelte irgendwelche dahergelaufene Menschen. Ich lieferte mich einem wildfremden Mann in einem Hotelzimmer aus und dachte nicht einmal daran, mit Marc darüber zu sprechen. Und sei es nur, damit er wusste, wo ich mich befand, falls etwas geschah. Falls der leidenschaftliche Fremde plötzlich zu einem mit Spritzen um sich stechenden Irren mutierte ...

      Es ist wie eine Sucht, dachte ich. Ja, ich bin so süchtig nach Sex, dass ich schon Entzugserscheinungen kriege, wenn ich es nur einen Tag lang nicht besorgt bekomme.

      Auch jetzt konnte ich an nichts anderes denken als daran, dass ich dringend flachgelegt werden musste. Allein die Vorstellung, wie es wäre, wenn ich den Tag ohne einen Fick verbringen müsste, ließ mir den kalten Schweiß ausbrechen. Hatte ich überhaupt eine Wahl? Warum sollte ich mich wehren? Lautete nicht auch ein Sprichwort: Versuchungen sollte man nachgehen, man weiß nie, ob sie wiederkommen? Vielleicht sollte ich es einfach genießen, so häufig versucht zu sein wie in den letzten Tagen?

      Ich dachte daran, in die Therme zu fahren und nach dem schnuckeligen Masseur zu suchen. Vielleicht brachten fremde Hände mich ja auf andere Gedanken? Ich verwarf die Idee sofort wieder. Wem wollte ich eigentlich etwas vormachen? Die Berührungen fremder Hände reichten bei weitem nicht aus. Ich brauchte einen Fick, mit allem was dazugehörte. Ich brauchte einen schweren Körper auf mir, Salz auf fremder Haut, den Geruch von Männerschweiß, eine flinke Zunge und ebenso flinke Finger und einen Schwanz. Kein Dildo und kein Vibrator können einen echten Männerschwanz aus Fleisch und Blut ersetzen, deshalb könnte ich auch nie zur Lesbe werden. Ich brauchte leidenschaftlichen, animalischen Sex, und zwar sofort, oder ich würde wahnsinnig werden!

      Ins Pornokino zu gehen, kam für mich nicht in Frage. Ich erschauderte bei dem Gedanken, dem Mann von gestern Abend in die Arme zu laufen – und ich würde es noch nicht einmal bemerken! Ich spielte mit dem Gedanken, Marc auf der Arbeit zu besuchen und in eine Toilettenkabine zu zerren. Ach egal, ich würde es auch vor den Augen seiner Kollegen auf seinem Schreibtisch mit ihm treiben. Aber was wäre, wenn ich ihn wieder nicht fand? Würde ich dann den nächsten Kollegen verführen? Abgesehen davon reichte mir ein heimlicher Quickie auch nicht. Ich brauchte einen langen, ausdauernden, gewaltigen Fick.

      Bei dem Wort »gewaltig« fiel mir Ben ein. Er hatte mich von Anfang an fasziniert, und der Gedanke, es mit ihm zu treiben, war verlockend. War ich verrückt? Nach einem solchen Erlebnis wie gestern würde jeder vernünftige Mensch auf ähnliche Abenteuer verzichten. Aber mich durfte man schon seit einigen Tagen nicht mehr zu den vernünftigen Menschen zählen. Abgesehen davon wäre es bei Ben anders – oder? Ben war Marcs Freund, ihm konnte ich vertrauen. Mein Entschluss war schnell gefasst. Ich sprang rasch unter die Dusche und machte mich fertig. Ich würde Ben besuchen und ihn verführen. Und wenn er nicht zuhause ist, dachte ich, klingle ich bei all seinen Nachbarn, bis mir einer aufmacht, und ich dann über den herfalle.

      ***

      Meine Sorge erwies sich als unnötig. Einige Augenblicke, nachdem ich geläutet hatte, wurde die Tür geöffnet und Bens schwarzer Riesenkörper ragte vor mir auf. Er trug ein weißes T-Shirt, das mit unterschiedlichsten Farbspritzern bekleckert war.

      »Isabelle!«, rief er überrascht, als er mich erkannte. »Willst du zu Chin? Die ist nicht da.«

      »Nein, ich will zu dir«, sagte ich.

      »Na, dann komm rein.« Ben drehte sich um und ich folgte ihm in die Wohnung. »Ich habe gerade im Atelier aufgeräumt«, erklärte er mir im Gehen.

      »Oh, das würde ich zu gern sehen«, bat ich.

      »Klar doch.«

      Als ich das Atelier betrat, blieb ich unwillkürlich stehen. Der helle, mit bodentiefen Fenstern ausgestatte Raum war zugestellt mit Werkbänken und Staffeleien. Von einem guten Dutzend Bildern an Wänden und auf Staffeleien blickten mir nackte Frauen entgegen. Genauer gesagt, war es nur eine nackte Frau, die alle Bilder zierte: Chin. Ich sah Skizzen und grobe Porträts in verschiedenen Phasen der Vollendung. Auf einer Staffelei in der Mitte des Raums stand ein fertiges Gemälde in Ölfarben: Chin räkelte sich splitternackt auf einer Couch, ihre rosafarbenen Haare fielen ihr über die Schulter, und sie lächelte den Betrachter verführerisch an.

      »Wunderschön«, hauchte ich und meinte damit gleichermaßen die Frau und das Bild.

      »Nicht wahr?«, fragte Ben. Er war hinter eine Werkbank getreten und wusch Pinsel aus. »Ich möchte eine Serie von Aktgemälden malen, und Chin hat mir geholfen zu üben.«

      »Du bist richtig gut«, fand ich.

      »Danke.«

      »Und wie geht’s jetzt weiter?«

      Ben zuckte mit den Schultern. »Ich möchte noch viele weitere Bilder malen, allerdings muss ich mich auf die Suche nach geeigneten Modellen machen. Sie sollten ein interessanter Typ sein.«

      Ich drehte mich zu ihm um. Er stand über seine Werkbank gebeugt, war mit seinen Pinseln beschäftigt und sah mich nicht an.

      »Wie wäre es mit blond, braungebrannt, schlank und fraulich?«, fragte ich. Ich hatte extra für Ben weder Slip noch BH unter meinem Kleid angezogen. Jetzt schob ich mir das Kleid rasch über den Kopf und ließ es zu Boden fallen. Ich stand nackt vor ihm, wie die Evolution mich schuf.

      »Ja, das klingt nicht schlecht ...«, murmelte Ben mit dem Blick auf die Pinsel. Plötzlich verstand er, was ich meinte und sah ruckartig auf. Zufrieden bemerkte ich, wie seine Augen sich bei meinem Anblick weiteten. Ich hob meine Arme, drehte mich einmal langsam um meine eigene Achse und genoss seine bewundernden Blicke auf meinem Körper.

      »Und, was sagst du, so als Künstler?«, wollte ich wissen.

      »Perfekt«, antwortete Ben andächtig und konnte seinen Blick nicht von mir abwenden.

      Ich umrundete die Werkbank und baute mich nur Zentimeter von ihm entfernt auf. Ich fuhr mit dem Zeigefinger über sein Shirt und legte meinen Kopf in den Nacken, um ihm in die Augen sehen zu können.

      »Also, möchtest du


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