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Vera - Sklavin der Lust | Roman. P.L. WinterЧитать онлайн книгу.

Vera - Sklavin der Lust | Roman - P.L. Winter


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zog und auf die Wange küsste. »Ich finde es echt gut, wie du dich ins Zeug legst, aber wenn du deinen Mund nicht hältst, können wir dir gar nicht berichten, was los war und wie es gelaufen ist. Also, nun komm, lass uns einfach erst mal Platz nehmen, und dann erzählen wir dir alles. Luft holen, Gerda, Luft holen! Und dann den Mund wieder schließen!«

      »Und wenn du aus reiner Neugierde viel zu früh kommst – selbst schuld!«, neckte sie Thomas.

      Da die zwei Ausflügler schon genug Kaffee intus hatten, bat Thomas seine Sekretärin, ihnen noch rasch eine Kanne Tee aufzubrühen und ihm die Erledigungsmappe auf seinen Platz zu legen, bevor er sie nach Hause entließ.

       Schocktherapie

      Nachdem sie Gerda alles erzählt hatten, was infolge ihrer permanenten Zwischenfragen gar nicht so leicht war, stellte Gerda eine wichtige Frage: »Was mir heute schon den ganzen Nachmittag durch den Kopf geht – wo sind eigentlich deine Tagebücher? Du hast doch immer Tagebuch geführt, schon seit unserer Uni-Zeit.«

      »Tagebücher?«, fragte Thomas überrascht. »Ja, das wäre ideal, das könnte uns sicher weiterhelfen. Vera – weißt du, wo die abgeblieben sind?«

      Vera überlegte angestrengt. »Mein aktuelles Tagebuch war immer in meinem Nachttisch, die alten lagen in einer Kiste im Keller. Ob ich das aus dem Nachttisch mitgenommen habe, weiß ich nicht, ich nehme es aber an. Soweit ich mich erinnere, habe ich im Juni ein neues angefangen. Wenn ich es also nicht zufällig vergessen habe, sollte ich es eigentlich bei mir gehabt haben. Das dürfte dann allerdings endgültig weg sein. In Brasilien ist mir ein Tagebuch nie untergekommen.«

      »Unter den Dingen, die Maria und Susanne herausgeworfen haben, befanden sich keine Tagebücher – weder bei dem, was ich gerettet habe, noch bei Richard oder einem der anderen, die wir ausfindig machen konnten.«

      »Vielleicht steht die Schachtel noch im Keller? Es ist eine einfache, unauffällige Kiste, die man leicht übersehen könnte. Thomas, meinst du, dass wir eine Chance haben, da heranzukommen?«, wollte Vera wissen. »Schließlich war das ja auch einmal meine Wohnung und es sind immer noch meine Tagebücher.«

      »Ich werde es versuchen, verspreche mir allerdings nicht allzu viel davon. Schließlich hat sich auch die Polizei bei euch umgesehen, als sie die Ermittlungen endlich aufgenommen hatte. Schreib mir bitte auf, wo die Schachtel stehen müsste, wie sie aussieht und wie viele Tagebücher darin sein sollten. Ich gebe das dann entsprechend weiter.«

      »Kannst du das über eine externe Polizei laufen lassen?«, warf Gerda ein, »Ich meine ja nur, wegen Kurt – ich traue dem Kerl nicht mehr. Das Video ist doch der Beweis, dass er in der ganzen Sache irgendwie mit drinhängt.«

      Thomas stimmte ihrem Einwand zu und versprach, entsprechend vorsichtig vorzugehen. Anschließend versuchte er, Veras Gedächtnis mit gezielten Fragen auf die Sprünge zu helfen und vielleicht so an weitere Erinnerungen heranzukommen, leider nicht sehr erfolgreich. Alles, woran sich Vera erinnerte, war, dass man ihr nach dem Aufwachen erzählt hatte, dass man unweit von ihr auch einen Mann gefunden hatte, allerdings konnte man dazu keine weitere Angaben machen. Nach etwa einem Monat war ihr das Thema Scheidung in den Sinn gekommen und sie hatte geglaubt, dass sie vielleicht mit einem neuen Mann unterwegs gewesen war, an den sie sich allerdings auch nicht erinnern konnte. Es war eine verzwickte Zeit gewesen. Es fehlten ihr einfach zu viele Erinnerungen, sie hatte keine Dokumente, keine Fotos und auch kein Geld – nichts, was ihrem Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen könnte. Während ihrer ganzen Zeit in Brasilien hatte sie gegrübelt, ob sie noch verheiratet war oder nicht, wie, mit wem und warum sie nach Brasilien gekommen war und vieles andere mehr. Erst am Flughafen stellte sich heraus, dass sie zusammen mit Manfred als Touristin nach Brasilien eingereist war und sie auf den Einreisedokumenten »verheiratet« angegeben hatten. Die endgültige Bestätigung erhielt sie dann bei der Einreise in Frankfurt.

      Als Gerda schließlich vorschlug, sich im Internet Fotos aus der Karibik – speziell von Flughäfen, Hotels und Sehenswürdigkeiten – anzusehen, kam etwas Bewegung in die Sache, und Vera erinnerte sich an die Flughäfen von Caracas, Cancún, Rio und Montego Bay, konnte allerdings keine Reihenfolge festlegen. Bei den Sehenswürdigkeiten ergab sich leider nichts. Zwar kamen ihr einzelne Sehenswürdigkeiten bekannt vor, trotzdem konnte sie nicht sagen, ob sie dort gewesen war oder sie nur aus dem Fernsehen oder Internet kannte.

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