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Unmoralische Auszeit | Erotischer SM-Roman. Alexandra GehringЧитать онлайн книгу.

Unmoralische Auszeit | Erotischer SM-Roman - Alexandra Gehring


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anpasste.

      »Mein Mann sieht es nicht gern, wenn ich allein mit dem Wagen fahre. Ihm wäre es lieber, ich würde mich immer chauffieren lassen. Das ist aber etwas, was ich mir ab und an nicht nehmen lasse. Diese Wagen sind inzwischen vollgepackt mit Elektronik, da muss man einfach auf dem Laufenden bleiben, sonst steigt man eines Tages ein und muss zunächst die Anleitung lesen. Manches an Ausstattung und Elektronik ist schon übertrieben. Übrigens, dort oben im Penthouse, auf der linken Seite, dort ist der Arbeitsplatz meines Mannes.«

      Elenas Blickrichtung ging kurz nach links.

      Sie fuhren auf der Straße an einem großen Gebäudekomplex entlang. Weitere Gebäude gliederten sich an. Und noch weitere. Elena war bewusst, das hier war einer der größten Medienkonzerne Deutschlands. Jetzt bekam sie doch leicht feuchte Hände. Die Wochen- und Monatszeitschriften aus diesem riesigen Verlagshaus waren ihr nur zu gut bekannt. Im gleichen Moment lehnte sie sich lässig zurück. Diese Herrschaften wollten etwas von ihr. Dieses Wissen tat ihr ausgesprochen gut. Nicht die sogenannten Mächtigen und Großen … Sie hatte alles in ihrer eigenen Hand. Die wollen etwas von mir, ging ihr trotzig durch den Kopf.

      »Jetzt aber zu uns beiden«, sagte Christina. »Ab sofort bitte ich Sie um die abgesprochene Diskretion und um absolute Verschwiegenheit. Alles, was wir besprechen, behalten Sie bitte für sich. Sollten Sie nicht in unsere Dienste treten, bekommen Sie eine, nennen wir es, angemessene Abfindung. Umsonst sollen Sie sich nicht auf den Weg gemacht haben, um sich mir anzuvertrauen. Damit wäre aber auch unser selbstverständlicher Wunsch nach Verschwiegenheit und Diskretion abgegolten. Unser Privathaus betreten nur gute Freunde und ab und an auch einige unserer Geschäftsfreunde. Alles, was Sie in und um das Haus kennenlernen, behalten Sie bitte für sich. Mein Mann und ich sind nicht unbedingt als Partylöwen oder als Besucher in Talkshows bekannt. Was das betrifft, leben wir eher zurückgezogen. Anderseits hat unser Konzern durch die Vielzahl unserer Publikationen eine gewisse Macht, die nicht zu unterschätzen ist. Ich denke, Sie verstehen, was ich meine.«

      Christina schaute kurz zu Elena, die ihr sogleich die erwartete Antwort gab: »Sie können sich auf mich verlassen. Ihr Wunsch ist für mich selbstverständlich und Ehrensache.«

      Christina tippte das Radio an. Elena war baff. Ein Sound wie im Konzertsaal. Das Intro von Joe Cockers »With a Little Help for My Friends« erzeugte eine Gänsehaut bei Elena. Wie gern spielte sie diese Akkorde, diesen Song auf ihrer Gitarre. Natürlich kannte sie den kompletten Text, kannte jeden Ton. Wenn das kein gutes Omen war.

      Wenige Minuten später verließen sie die Bundesstraße. Nach etwa einem Kilometer durch ein bewaldetes Gebiet kamen sie zu einem mit einer Steinmauer umgebenen großflächigen Grundstück. Zusätzlich war das Gelände systematisch eingezäunt. Zwei scheinbar bewusst gut sichtbar positionierte Überwachungskameras sicherten den Eingangsbereich.

      Auf Knopfdruck öffnete sich das eiserne Eingangstor und sie setzten die Fahrt in Richtung Villa fort. Bisher schien Elena fast alles zu glatt zu verlaufen. Gab es einen Haken bei der ganzen Geschichte? Sie würde es bald erfahren.

      Arbeiter fuhren mit zwei großen Aufsitzmähern ihre Bahnen über die unendlich scheinende Rasenfläche. Zwei weitere Männer kümmerten sich um die Blumenbeete. Der herrliche alte Baumbestand faszinierte Elena. Mehrere uralte, knorrige Trauerweiden neigten sich malerisch in Richtung Rasen.

      Das hier war kein Garten, das war ein herrlicher perfekt gepflegter Park. Von vergangenen Zeiten zollten noch die steinernen Sockel mit ihren lebensgroßen Engelsfiguren, von denen mehrere den Weg säumten. Einige waren beschädigt, was sie fast noch interessanter machte.

      Jetzt fuhren sie an verschiedenen Nebengebäuden vorbei. Elena vermutete, dass es sich hierbei um ehemalige Stallungen und Gesindehäuser handelte. In einem großen Teich, überwuchert mit roten Seerosen, die mit ihrem ausladenden grünen Blättergewächs den halben See bedeckten, tummelten sich mehrere Enten. Über eine Kaskade lief frisches Wasser in den See. Elena fühlte sich wie in einem Film mit dem Titel »Die Zeitreise«.

      Das wurde ihr noch mehr bewusst, als sie die in weiß gehaltene Villa, das Hauptgebäude, zu Gesicht bekam. Ein breiter Treppenaufgang und vier hohe Säulen, gaben dem wuchtigen Gebäude einen noblen, majestätischen Anblick. Auf der rechten Seite befand sich ein Rundturm, der das restliche Gebäude überragte. Auf der linken Seite fiel Elena die große steinerne Veranda auf, die Teile des oberen Stockwerks umgab. Jetzt befiel sie doch eine gewisse Befangenheit. Wo war sie hier gelandet? Alles wirkte herrschaftlich und prachtvoll, umso mehr, weil es aus einer vergangenen Epoche stammte.

      Christina parkte den Wagen. »So, da wären wir. Sie trinken doch einen Kaffee mit mir? Annemarie, unsere Haushälterin, die uns seit einer gefühlten Ewigkeit zu treuen Diensten ist, backt den besten Käsekuchen nach uraltem Rezept. Den müssen Sie einfach probieren.«

      Elena nickte und lächelte die Frau an. Leicht befremdlich stellte sie fest, dass einiges anders ablief, als sie es sich vorgestellt hatte. Noch wurde sie konsequent per Sie angeredet und als umsorgter Gast behandelt. Sie, die für einige Monate als »Dienstmädchen« eingestellt werden sollte, wunderte sich schon. Elena konnte aber nicht leugnen, dass ihr dieser überaus respektvolle Umgang gefiel. Es gab ihr ein Gefühl von Respekt und Sicherheit. Bisher lief also alles bestens. Elena wurde zunehmend neugieriger. Was würde Christina ihr anbieten? Was würden ihre Aufgaben sein?

      Klar war, und da konnte Christina noch so einen vornehmen Umgang mit ihr pflegen, sie hatten sie in einem SM-Forum angeschrieben. Das Umfeld, das Auftreten von Christina, das luxuriöse Ambiente hier … Wie passte das alles zusammen? In etwa konnte sich Elena natürlich denken, was man von ihr erwartete. Aber eben nur in etwa.

      Sie gingen die breite Innentreppe nach oben in den ersten Stock, liefen einen langen Korridor entlang. Die Dielen des Holzbodens knarrten leicht unter ihren Füßen. Mehrere Gemälde in alten, wuchtigen Holzrahmen zierten die Seitenwände.

      »Das ist das Erkerzimmer. Hier nehmen wir den Kaffee ein.«

      Neugierig schaute Elena sich um. Vier Sprossenfenster füllten den Raum mit Licht. Um den feudalen runden Eichenholztisch standen sechs Stühle, die mit edlem Stoff aufgepolstert waren. Eine schmale uralte Vitrine mit bunten Facettenfenstern zog Elenas Blick auf sich. Christina beobachtete Elena und ging sofort auf sie ein.

      »Das ist das älteste Möbelstück im ganzen Haus. Die Vitrine hat schon einige Generationen überlebt. Sie soll um die Zeit noch vor der Französischen Revolution hergestellt worden sein. Sie ist ein echter Blickfang. Aber bitte, setzten Sie sich. Ich bin gleich zurück.«

      Als Christina mit Annemarie zurückkam, hatten sie Kaffee und einen Kuchen dabei. Die ältere Frau bediente sie.

      »Lassen Sie es sich schmecken«, sagte die Haushälterin und verließ den Raum.

      Minuten später hatte Christina einen Wunsch an ihren jungen Gast. »Zunächst … Würden Sie bitte kurz aufstehen. Ich möchte Sie gern für einen Moment in Ruhe betrachten. Wenn Sie sich einfach langsam drehen würden.«

      Elena fuhr sich durch ihre Haare, zupfte ihre Bluse zurecht. Dann erhob sie sich und stand also vor Christina. Elena fühlte sich leicht unbehaglich, aber sie konnte Christina verstehen. Niemand hatte sie gezwungen, hierher zu kommen. Leicht drehte sie sich in beide Richtungen, zweimal um ihre Achse. In sich schmunzelnd wurde ihr bewusst, dass sie gerade bei einem Casting war. Nochmals drehte sie sich um ihre eigene Achse, um dann ihrer Betrachterin lächelnd ins Gesicht zu sehen.

      Christina sah eine junge Frau von über eins siebzig, schlank, aber auch sehr weiblich. Ihre festen Brüste hoben sich deutlich ab. Ihre überlangen, welligen, dunkelblonden Haare, ihre langen Beine, ihre hohen Wangenknochen, sie gaben dem jungen Mädel schon ein modelmäßiges Aussehen. Wie immer hatte sich Elena nur dezent geschminkt.

      »Mein Kompliment.« Mehr kam nicht von Christina, als sich Elena wieder setzte.

      Der Kaffee und der selbstgebackene Kuchen schmeckten wirklich ausgezeichnet. Gespannt lehnte sich Elena zurück. Jetzt also würde sie weitere Details erfahren.

      Christina begann, den künftigen Aufgabenbereich zu erklären, ihre Wünsche, ihre Neigungen und Fetische, die mit denen ihres Mannes


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