Die Le(c)ktorin | Erotischer SM-Roman. Luzy FearЧитать онлайн книгу.
»Du hast nichts zu wollen. Schon vergessen?«, fragte er streng. Zum Glück war sein Bett für derartig störrische Fälle gerüstet. Ganz aus schwarzem, stabilen Metall gefertigt, bot es eine Vorrichtung, der Sklavin Fußfesseln anzulegen, diese an den Bettpfosten zu befestigen und den Schritt weit auseinander zu halten. Nach ein paar Handgriffen seinerseits konnte sie ihre wunderschönen Beine nicht mehr zusammenführen. Dann band er ihre Hände auf dem Rücken zusammen. So war sie ihm ganz ausgeliefert. Anschließend packte er sie von oben an den Hüften, hob sie ein Stück in die Höhe und schob ihr einen stabilen Lederhocker unter das Becken. Ihr Kopf lagerte nun niedriger als ihr Unterleib und er kam bequem an alle ihre Öffnungen heran. Sie war schon mehr als feucht, wie er mit einem Handgriff zwischen ihre saftigen Lippen feststellte. Bei seiner Berührung stieß sie einen kurzen Schrei aus. Sofort versetzte er ihr einen leichten Klaps auf die Hinterbacke, in die er eben noch gebissen hatte. Nicht allzu fest und doch spürbar. Dann ging er von hinten mit der Zunge in ihre Muschi, schleckte den süß-salzigen Honig auf und sog ihren Duft ein. Er zog einen Kreis um den Kitzler herum und peitschte den empfindlichen Punkt mit kleinen Zungenschlägen. Ihre Pflaume zuckte. Die kleinen Schamlippen waren geschwollen und drückten die großen auseinander. Sie war bereit, ihn zu empfangen. Doch er beschloss, sich diese Freude noch aufzusparen. Er beugte sich zu ihr nach unten und raunte ihr ins Ohr: »Ich werde dich heute nicht ficken. Das ist deine Strafe für deinen Ungehorsam.«
Sie wimmerte enttäuscht und wackelte mit den Hüften hin und her, wohl um ihn umzustimmen. Er nahm seinen Schwengel und zog ihn durch die glitschigen Lippen, als wolle er in sie eindringen. Am liebsten hätte er sein pochendes Geschlechtsteil tief in sie hineingeschoben. Mit aller Willenskraft zähmte er sich. Seine Eichel war mit ihrem Lustsaft beschmiert. Er zog sich zurück und legte selbst Hand an, ergoss sich mit einem langen Stöhnen auf ihren Hintern. Das Sperma lief in Bahnen ihren Rücken herauf. Plötzlich merkte er, dass sie weinte. Erschreckt beugte er sich zu ihr hinab, nahm sie zärtlich in den Arm und gab ihr einen dicken Kuss auf die Wange.
»Mein armer Liebling«, flüsterte er ihr ins Ohr.
»Glaub mir, es ist besser so.«
Schnell löste er ihre Fuß- und Handfesseln, schob den Hocker beiseite und schlüpfte mit ihr zusammen unter die Decke. Dann umarmte er sie. Sie beruhigte sich ein bisschen.
»Ich dachte nur … ich wollte …«, stammelte sie.
»Ich weiß, du wolltest, dass ich dich ganz nehme. Doch meine erste Lektion lautet: ›Du musst lernen, deine Lust zu zügeln‹.«
Sie war enttäuscht. Die heiße Erregung, in die sie die Lektüre versetzt hatte, war verflogen. Dann sah sie, dass auf der nächsten Seite noch etwas mit der Hand geschrieben stand. Das sah ihm ähnlich! Schnell blätterte sie um und las:
Liebe Jennifer,
den letzten Schritt bin ich mit Absicht nicht gegangen, denn ich möchte der Realität nicht vorgreifen. Wenn du dich ganz und mit aller Konsequenz auf mich einlassen möchtest, komm nächste Woche am Samstag um 14:00 Uhr auf den Wald-Parkplatz bei der Burgruine. Ich habe etwas Besonderes mit dir vor. Bitte zieh feste Schuhe an, die über die Knöchel reichen. Wenn du nicht da sein wirst, werde ich dich in Ruhe lassen.
Dein Alexander Gernot
Hm. Das klang ja geheimnisvoll. Ob er mit ihr wandern wollte? Es war ein Parkplatz, der häufig von Spaziergängern genutzt wurde. An einem Samstagnachmittag würde er sie auch kaum über die Motorhaube des Autos legen, denn dann wimmelte es dort von Familien mit Kindern und anderen Ausflüglern. Andererseits konnte sie sich nicht vorstellen, dass das bisherige »gedankliche«
Vorspiel nun in ein ganz alltägliches Freizeit-Event münden sollte. Sie seufzte. Der Mann schaffte es, dass sie dauernd an ihn denken musste – tagsüber bei der Arbeit und insbesondere in der Nacht. Er stellte für sie ein Rätsel dar. Das, was er in seinen Texten beschrieb, erregte sie sehr. Warum nur hatte sie so viele Jahre im Dornröschenschlaf verbracht? Sie beschloss, sich vor dem nächsten Treffen mit Priamos im Internet weitere Informationen über Sadomasochismus zu beschaffen. Sie hatte ja noch eine Woche Zeit. Plötzlich klingelte das Telefon. Andrea war am Apparat. Das passte gut!
»Hey, wie läuft es mit dem heißen Journalisten? Erzähl doch mal!«, wollte die Freundin wissen.
»Nächste Woche wird es ernst!«, verkündete Jennifer.
»Aha? Wieso ausgerechnet nächste Woche?«, fragte Andrea.
»Er hat mir einen Text geschickt, wo er beschreibt, was er gerne mit mir machen möchte. Wenn ich bereit bin, mich auf ihn einzulassen, soll ich zu einem Parkplatz kommen.«
Nach einer kleinen Pause fügte sie hinzu: »Mit festen Schuhen, die über die Knöchel reichen.«
Andrea fing an, zu lachen.
»Will er mit dir durch den Wald marschieren? Ich wüsste da etwas Besseres. Oder ist es so ein Parkplatz, auf dem sich freizügige Paare treffen?«
Wie bitte? Das stimmte auf keinen Fall.
»Nein, es ist ein stinknormaler Ausflugs-Parkplatz in reizvoller Umgebung. An Samstagnachmittagen verkehren da auch sehr viele Leute«, erklärte Jennifer.
»Ihr seid auf jeden Fall merkwürdig«, stellte Andrea fest.
»Andere wären schon zur Sache gekommen, wenn so viel Einigkeit besteht. Aber das gehört wohl irgendwie zu euren Spielchen.«
Jennifer nickte vor sich hin, auch wenn die andere sie nicht sehen konnte.
»Ja, es ist eine Art Spiel. Es fasziniert mich und der Typ schafft es, dass ich dauernd an ihn denken muss.«
»Ganz ehrlich, Jenni: Ich beneide dich glühend«, gab Andrea zu.
Ausflug ins Ungewisse
Die nächsten Tage vergingen quälend langsam. Jennifer musste sich zügeln, um ihn nicht anzurufen, um seine Pläne für den Samstag herauszufinden. Im Internet hatte sie recherchiert, dass der oder die »Sub« den Anweisungen des »Tops«
Folge leisten solle – und dass im Fall der Zuwiderhandlung Strafe drohte. Nein, er hatte angeordnet, sie solle zu diesem Parkplatz kommen. Von einem Telefonat war nicht die Rede gewesen. Auf keinen Fall durfte sie eine so schlimme Ahndung riskieren, wie er sie beschrieben hatte. Dann überlegte sie: War das die Art Beziehung, die sie führen wollte? Überhaupt war sie sich nicht sicher, inwieweit Alexander eine feste, verbindliche Partnerschaft anstrebte oder nur ein Arrangement »just for fun«. Oder was geschehen würde, wenn sie zwar mit einer »normalen« sexuellen Beziehung einverstanden wäre, aber nicht mit SM-Spielchen? Was ihre eigenen Fantasien anbetraf, hatte sich die Onlinerecherche als sehr anregend erwiesen. Sie war wohl eher in Richtung »devot« oder masochistisch veranlagt. Mochte sie nur Schmerz und keine Demütigung? So ganz genau konnte sie es nicht sagen, denn die Grenzen verliefen fließend. Ihr gefiel der Gedanke, gefesselt und ausgeliefert zu sein. Erregt hatte sie ein Video, das sie sich auf einer Porno-Website angeschaut hatte. Ein japanisches Mädchen lag breitbeinig gefesselt da und wurde von maskierten Männern mit Dildos und Vibratoren zum Orgasmus »gezwungen«. Jennifer war ganz sicher, dass harte Prügel mit aufplatzenden, blutigen Striemen nicht das waren, was ihr gefiel. Und manche Dinge, auf die sie bei ihren Nachforschungen gestoßen war, ekelten sie an. Dazu gehörte alles, was mit Fäkalien zusammenhing, das harte Auspeitschen oder Abbinden von Geschlechtsteilen und der Einsatz von Strom. Brrr! Worauf sie früher allenfalls unbewusst geachtet hatte, waren Fetisch-Elemente hinsichtlich Bekleidung. Sicher, sie hatte auch verstohlen hinter Leuten aus der Gothic-Szene hergeschaut. An deren Outfit entdeckte sie viele Komponenten, die wohl auch in der SM-Szene geschätzt wurden. Aber selbst so etwas zu tragen, wäre ihr nicht im Traum eingefallen. Wann und zu welchem Anlass denn auch? Im Verlag? Sie kicherte bei dem Gedanken an die großen Augen der Kollegen. Vom Ansehen her interessant erschienen ihr Ledersachen. Diese sprachen sie mehr an als beispielsweise Latex. Auch die hochhackigen Stiefel und Schuhe gefielen ihr. Und Herzklopfen bekam sie immer dann, wenn ein gut aussehender Mann auf Respekt einflößende Weise gefährlich oder mächtig aussah. Durch die Arbeit quälte sie sich nur noch hindurch. Immer wieder wanderten