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Mine | Erotischer SM-Roman. Myriam BrixtonЧитать онлайн книгу.

Mine | Erotischer SM-Roman - Myriam Brixton


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war ein obdachloses Kind, das in seiner Höhle darauf hoffte, von alleine wieder gesund zu werden. Wenn ich zu schwach war, um mir Nahrung zu beschaffen, dann gab es auch keine. Das Wasser im Fluss konnte ich nicht trinken. Ich füllte mir meine Flaschen an öffentlichen Toiletten auf. Doch auch das war nur möglich, wenn ich bei Kräften war.

      Auf diese Weise kämpfte ich mich durch die Jahre. Ich konnte von Glück sprechen, dass ich in einer individualistischen Gesellschaft lebte, in der sich die Menschen wenig um andere kümmerten. Dadurch konnte ich unentdeckt bleiben.

      Ich ließ mich zurück ins Gras fallen. Ich hatte mit den Jahren gelernt, die Zeit mit mir alleine zu verbringen. Auch wenn ich es mir anders wünschte. Ich lag auf dem Rücken und blickte in den Himmel, wo die untergehende Sonne die Wolken in ihr sanftes Licht tauchte.

      Ich verließ das Büro am späten Nachmittag. Ich wollte auf meiner Terrasse im Schein der Abendsonne eine Schwimmeinheit absolvieren. Vielleicht würde ich später noch auf ein Bier ins »Cult« fahren und bei der Gelegenheit eine Runde um die Laterne drehen.

      Die Gedankenspirale wollte nicht aufhören, sich zu drehen. Isabell tauchte ständig auf. Im Büro, im Auto, beim Essen, beim Sport und im Bett am allermeisten.

       Kapitel 21

      Als ich meinen Wagen ins Halteverbot lenkte, erinnerte ich mich an den kleinen Stapel Strafmandate, der sich im Handschuhfach ansammelte. Ich sollte wieder einmal alles einbezahlen, bevor lästige Gerichtsschreiben ins Haus flatterten.

      Isabell stand erwartungsgemäß nicht unter der Laterne. Ich ärgerte mich trotzdem, auch wenn ich nicht mit ihr gerechnet hatte. Ich traf Dr. Caruso im »Cult« und erfuhr, dass ein Schwung neuer Mädchen geliefert worden war. Mein drittes Bier trank ich daher im »Elisa Galéen« und ließ mich von Alexandra überzeugen, dass sie mir eine kleine Freude bereiten könnte.

      Die Woche war schnell vergangen, obwohl ich mit nichts beschäftigt gewesen war. Das Geld hatte es mir ermöglicht, eine ganze Woche zu faulenzen. Ich lebte einfach in den Tag hinein.

      Als der Freitag hereinbrach, bereitete ich mich auf den Abend vor. Etwas in mir sagte, dass der Fremde mich suchen würde. Ich wusch mein Kleid im Fluss und hängte es über einen Ast. Ich seifte meine Haare und meinen Körper ein und legte mich zum Trocknen in die Sonne. Selbst meine Schuhe kamen in den Genuss eines kurzen Waschgangs im Fluss. Pünktlich zum Sonnenuntergang machte ich mich auf den Weg. Ich war mir sicher, dass der Mann mich abholen würde. Obwohl mir die Schuhe wehtaten, zog ich sie nicht aus. Ich wollte saubere Füße haben, wenn ich heute Nacht zu ihm ins Bett stieg.

      Als ich ihn kommen sah, verspürte ich keine Angst.

      Es war Freitag und sie stand da. Isabell, die Freitagsnutte. Ich Blödmann war jeden Tag vorbeigekommen. Hirn und Schwanz hatten sich längst verbrüdert. Ihrer Fraternisierung hatte ich es zu verdanken, dass ich täglich dieselbe Runde drehte! Die Strafmandate waren immer noch nicht einbezahlt. Es war ein neues hinzugekommen und das von heute würde ich auch gleich mit überweisen. Morgen. Ich parkte und ging auf Isabell zu.

      »Ich wusste, dass Sie kommen würden.« Ich war frech, weil ich mich stark fühlte. Meine Angst vor diesem Mann war verflogen. Ich war mir sicher gewesen, dass er kommen würde und ich hatte recht behalten. Ich würde mit ihm gehen, ich würde die Prozedur über mich ergehen lassen und ich würde danach fünfhundert Dollar einstecken. Ich wusste, was auf mich zukam. Ich hatte es eine Woche zuvor erlebt und unbeschadet überstanden. Ich war mental darauf vorbereitet und freute mich auf mein Geld.

      Blöde Kuh. Dummes Hirn. Scheißschwanz. Wer war hier der Chef? »Ich wusste, dass Sie kommen würden.« War ich wirklich so durchschaubar? Wie kam es, dass dieses Mädchen plötzlich so frech auftrat? Ihr Verhalten war wie ausgewechselt. Sie sah mich mit lebhaften Augen an und schien alles andere als verängstigt zu sein.

      Hatte sie womöglich diese letzte Woche ein wildes Leben geführt? Hatte sie Freier empfangen und durch die Erfahrungen ihr devotes Verhalten verloren? Allein der Gedanke machte mich verrückt. Ich wollte diesen Körper nicht teilen! Um keinen Preis! Ich wollte sie für mich alleine haben. Ich fühlte die Wut in mir aufsteigen.

      »Komm mit.« Wie beim letzten Mal steuerte ich auf das »Hilton« zu.

      Isabell stolperte umknickend hinter mir her.

      Es war dieselbe Rezeptionistin der vergangenen Woche. Sie schien uns wiederzuerkennen. Ich bemerkte, wie sie sich unauffällig auf die Zehen stellte und einen Blick auf Isabells Füße warf. Ja, heute hatte sie ihre Schuhe an. Und ja, es waren die gleichen aus Plastik, die sie bereits kannte. Isabell trug auch wieder dasselbe Kleid. Die Lady an der Rezeption sollte sich gefälligst um ihren eigenen Dreck kümmern und endlich die Karte der Juniorsuite herausrücken. Ich hatte etwas zu erledigen.

      Freundlich lächelnd unterschrieb ich den Ausdruck der Visakarten Abrechnung und erhielt von einer ebenso freundlichen Rezeptionistin die gewünschte Keycard.

      Isabell blickte sich währenddessen im Empfangsbereich des Hotels um und schien von der nonverbalen Kommunikation zwischen mir und der Rezeptionstussi nichts mitzubekommen.

      »Isabell«, holte ich sie in die Wirklichkeit zurück und wir begaben uns Seite an Seite zum Lift.

      »Wo warst du die ganze Woche?« Ich fragte sie frei heraus, kaum, dass sich die Tür hinter uns geschlossen hatte. Sie reagierte mit einem erstaunten Blick. Ich war wütend und hatte das Recht, zu erfahren, was sie die letzten sieben Tage getan hatte.

      Warum wollte er wissen, was ich die vergangenen sieben Tage gemacht hatte? Hatte er mich irgendwo gesehen, wo ich nicht sein durfte? Hatte er mich womöglich nahe der Fabrik gesehen? Hatte er mein Versteck entdeckt?

      »Waren Sie in der alten Fabrik?«

      In meinem Kopf breitete sich ein großes Fragezeichen aus. Was sollte ich in einer Fabrik zu tun haben? Sah ich aus wie jemand vom Fließband? Konnte jemand vom Fließband die Juniorsuite mieten und fünfhundert Dollar für einen Fick auf den Tisch legen?

      Und allem voran wollte ich keine Gegenfrage sondern eine Antwort. Ich baute mich vor ihr auf. Ihre Frechheit würde ich ihr schnell austreiben.

      »Ich war die ganze Woche zu Hause. Sie haben mir so viel Geld gegeben, dass ich nichts zu tun brauchte.« Meine Stimme war zu einem Stimmchen geworden und meine Euphorie war dahin. Ich hoffte nur, dass er mich nicht nahe meinem Loch gesehen hatte. Die Fabrik war schon lange stillgelegt. Wieso hätte er sich gerade dort herumtreiben sollen?

      »Du hattest keine anderen Männer?«

      »Nein.«

      Ich fühlte, wie mein Körper sich entspannte und die Wut aus meinen Poren wich. Ich vergaß die sonderbare Frage über die Fabrik und freute mich auf Isabell. Auf mein kleines Juwel, das ich in wenigen Augenblicken dem nächsten Schliff unterziehen würde.

      Ich begriff nicht ganz, was ihn so wütend gemacht hatte, aber meine Antwort schien ihn zufriedenzustellen. Ich erhielt mein obligatorisches Glas Staub mit Kugeln und spülte es mit wenigen großen Schlucken hinunter. Ich hoffte, dass das Getränk meine gute Laune wieder zurückholen würde.

      Er füllte mir nach und während er mit mir anstieß, nannte er erstmals seinen Namen. Mein Kunde hieß Jonathan.

      Jonathan nahm mir das Glas aus der Hand und stellte es auf den Tisch. Mit beiden Händen fuhr er durch mein Haar und ließ es über meine Schultern fallen. Seine Augen glitten über meinen Körper. Seine Finger folgten ihnen. Über mein Gesicht, den Hals entlang tastete er sich nach unten. Jonathan erspürte meine nackten Brüste unter dem Kleid. Er schloss die Augen und seine Berührungen wurden energischer. Mit einem Griff zog er mir das Kleid über den Kopf. Ich stand in Schuhen und Slip vor ihm. Jonathan atmete tief ein. Seine Hände fassten nach allem: nach meinen Brüsten, nach meiner Hüfte, nach meinem Bauch, nach meinem Po, nach meinem Gesicht. Jonathans Hände waren überall. Er hob mich hoch und trug mich zum Bett. Ich sah ihm zu, wie er sich entkleidete und sein großer, steifer Schwanz zum Vorschein kam.

      Jonathan küsste meinen Hals und leckte sich langsam zu den Brüsten hinab. Er saugte an meinen Brustwarzen und krallte


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