Unverklemmt | Erotischer Roman. Jenna NormanЧитать онлайн книгу.
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Unverklemmt | Erotischer Roman
von Jenna Norman
Was macht eine Schülerin, die Autorin werden und daher Literaturwissenschaften studieren möchte? Sie trampt nach ihrem erfolgreichen Schulabschluss durch das Land, lernt Leute, Museen und natürlich das Nachtleben kennen. Die Studienanmeldung überlässt sie getrost dem Vater zu Hause, zusammen mit einer allgemeinen Vollmacht. Doch die abenteuerlustige sowie sorglose Tochter bedenkt nicht, dass Eltern nur „das Beste“ für ihr Kind wollen. So entscheidet der Vater, dass ein Wirtschaftsstudium erheblich lukrativer für seine Tochter wäre. Die naive Leichtigkeit der Jugend beschert Jenna bei ihrer Rückkehr einen ziemlichen Schock und bringt ihr lehrreiche Erfahrungen sowie eine sichere kaufmännische Leitungsposition ein. Ihre Leidenschaft für das Schreiben ist jedoch bis heute ungebrochen. Jenna Norman ist das Pseudonym einer deutschen Autorin. Neben Ratgebertexten, biografischen Kurzgeschichten, Liebes- und Frauenromanen liegt ihr besonderer Schwerpunkt auf der erotischen Literatur. Diese Literaturform ermöglicht es, die Grenzen der erotischen Erfahrungen zu sprengen. In der Fantasie können sexuelle Spielarten ausprobiert, genossen und neu entdeckt werden. Jenna wünschte nur manchmal, neben Familie, Tieren und Job noch mehr Zeit für diese Leidenschaft zu finden.
Lektorat: Jasmin Ferber
Originalausgabe
© 2020 by blue panther books, Hamburg
All rights reserved
Cover: © miami beach forever @ shutterstock.com
Umschlaggestaltung: MT Design
ISBN 9783964772688
www.blue-panther-books.de
Kapitel 1
»Geht es Ihnen gut?« Myra Burlam nickte, doch im Grunde befand sich ihr Körper im Extremzustand.
»Nicht verkrampfen, dann ist es leichter.« Väterlich legte Adrian Orwood seine linke Hand auf ihre eiskalten Finger, die sie voller Angst in die weiche Armlehne ihres Sitzes gekrallt hatte. Myra wurde durchgerüttelt, wie in einem durch eine Altstadt fahrenden Oldtimer mit uralten Stoßdämpfern. Es hatte so viele Gründe für sie gegeben, sich dieser Situation auszusetzen. Genauso viele Gründe hatten jedoch auch dagegengesprochen.
»Geht schon«, presste Myra mühsam hervor und versuchte sich an einem verkrampften Grinsen.
»Tapfer, tapfer! Sie wissen jedoch schon, dass Sie diese Tortur zwei Mal über sich ergehen lassen müssen? Aber ich habe gehört, dass vieles beim zweiten Mal wesentlich angenehmer wird.« Adrian blickte Myra halb belustigt, halb mitleidig mit seinen großen, dunkelbraunen Augen an.
Dieser intensive Blick, seine männlich starke Baritonstimme, sein herbes Aftershave und seine stets leicht wuscheligen, kurzen, dunkelblonden Haare brachten Myra tatsächlich auf andere Gedanken und ließen ihre verkrampften Muskeln ein wenig entspannen. Adrian Orwood war ihre Droge, die sie beruhigte und motivierte. Er war jedoch noch viel mehr als das: Er war ihr Professor, ihr Chef, ihr Traummann und ganz aktuell der sie neckende Reisebegleiter.
In Rahmen eines großen Projektes, an dem mehrere europäische Universitäten teilnahmen, waren Professor Adrian Orwood und Myra Burlam, seine studentische Hilfskraft, von der Hamburger Universität zu einer »persönlichen Besprechung« von Freitag auf Samstag eingeladen worden. Sie war für die finanzielle Abwicklung verantwortlich, wobei es seitens der deutschen Universität noch einige Fragen zu klären gab. Der Flug von London nach Hamburg betrug lediglich neunzig Minuten, doch die Aufregung, während der Reise ihrem höchst attraktiven Professor sowie der ebenso fesselnden Flugangst so nah zu kommen, war für Myra kaum zu ertragen.
Noch immer wurden die Fluggäste durchgerüttelt, während der schwere Airbus langsam und mit einigen Stillständen zur Startbahn ratterte. Für Myra war jeder Pilot ein Held, da er eine solch große, gefährliche Maschine zähmen konnte. Doch noch mehr vergötterte sie ihren Professor Adrian Orwood, der sie gefragt hatte, ob sie mit ihm »natürlich nur beruflich« die deutsche Stadt der Sünde besuchen wolle.
»Es ist immer gut, eine angehende Betriebswirtschaftlerin, die sich mit den Finanzen auskennt, im Team zu haben«, hatte ihr Adrian, ein ausgebildeter Jurist, der Wirtschaftsrecht lehrte, mit einem Augenzwinkern verraten und Myra dabei wertschätzend seine Hand auf ihre Schulter gelegt. Sie hatte die Wärme seiner Hand durch ihr dünnes Shirt gespürt und augenblicklich zu zittern angefangen. Die Haut unter der Stelle, an der er sie berührt hatte, prickelte erwartungsvoll. Adrians überaus süßer Hundeblick, gepaart mit seiner natürlichen Dominanz und einem Schuss Verdorbenheit hatte wie so oft zuvor ihr Herz zum Hüpfen und ihren Körper zum Kribbeln gebracht. Was hatte dieser Mann nur an sich, dass ihre Hormone immer wieder mit zunehmender Stärke zur Explosion brachte?
Seit ein paar Wochen war sie, rein zufällig, aber komischerweise sehr oft, auf Berichte gestoßen, dass Pärchen auf Flügen einen besonders aufregenden Sex erlebt hatten. Mit einer heißen Erregung in ihrem Unterleib hatte Myra diese Berichte stets verschlungen. Sex auf der Bordtoilette, Sex vor den Augen der Mitfliegenden auf dem Sitzplatz. Sex in den Wolken der Lust. Myra schwebte schon so lange auf Wolken und wünschte sich mit jeder Faser ihres Körpers Nähe und Erotik mit ihrem Professor.
Nun saß sie neben diesem unglaublichen Mann im Flugzeug und er hatte seine Hand auf die ihre gelegt. Sie spürte seine starke und doch weiche Handinnenfläche auf ihrer empfindsamen Haut. Die wohlige Wärme dieser beschützenden Hand durchzog jede Pore ihres Armes und ihren ganzen Körper und benebelte ihre angstvollen Gedanken. Langsam begann Myras Blut zu brodeln, was ein süßes Kribbeln in ihrem Schoß weckte. Wie aufregend wäre es, wenn Adrians warme Hand nun von der Armlehne rutschen und auf ihrem Oberschenkel landen würde. Myra spürte plötzlich ein prickelndes Ziehen auf ihrem Schenkel, ganz nah in ihrem feucht werdenden Schritt. Unruhig rutschte sie auf ihrem Sitz herum, um das hochgepeitschte Kribbeln ihrer Scham zu beruhigen, genau darauf achtend, ihre Hand nicht unter der ihres Traummanns wegzuziehen. Doch Myras Verlangen nach einer intimen Berührung Adrians wurde sekündlich stärker.
Das fängt ja gut an. Reiß dich zusammen, schalt sich Myra. Das sind keine Flitterwochen, das ist eine berufliche Reise. Adrian und du seid definitiv nur zur Absprache von Projektdetails dieses Wochenende verreist.
Myra würde tatsächlich zwei Tage mit ihm in Hamburg verbringen – von morgens bis abends. Wenn es nach ihr ginge: auch nachts. Die ganze Zeit lang würde sie weit, weit weg von zu Hause sein. Ausnahmsweise hatte sie sich sogar neue reizvolle Unterwäsche gegönnt, man wusste schließlich nie, was in der deutschen Stadt der Sünde so passieren würde. Dennoch plagte sie das schlechte Gewissen.
Myra war nicht nur froh, dass Adrian sie für die Stelle als studentische Hilfskraft ausgewählt hatte, weil sie diesen Mann anbetete. Sie brauchte das Geld, um sich ihr Studium zu finanzieren. Den Gedanken, ihr Studium aufzugeben, um in Vollzeit Geld zu verdienen, hatte sie jedoch schnell wieder verworfen. Ohne Berufsausbildung oder abgeschlossenes Studium hätte sie ohnehin wenige Chancen auf ein halbwegs ausreichendes Gehalt, das ihr aus ihren finanziellen Problemen half. Zudem liebte Myra ihr Studium und diesen faszinierenden Vorgesetzten neben sich.
»Sie sind ja ziemlich unruhig geworden, Myra. Wenn Sie jetzt schon beim ruhigen Sitzen in einem Flugzeug überfordert sind, wie reagieren Sie denn erst heute Abend, bei unserer Besichtigung der ›sündigen Meile‹?« Adrian lachte und in seinen Wangen zeigten sich belustigt-neckende Grübchen.
»Solange wir die Reeperbahn nicht fliegend erkunden, wird es von meiner Seite keine Probleme geben«, konterte Myra, die anhand seiner häufigen zweideutigen Bemerkungen davon überzeugt war, dass Adrian von Frauen und der »schönsten Sache der Welt« extrem fasziniert war. Adrians Hand, die vorhin auf Myras Fingern gelegen hatte, streifte tatsächlich kurz ihren Schenkel, als sie sich zurückzog. Ein elektrisierendes Kribbeln lief von dieser Berührungsstelle durch Myras Unterleib.
Sie warf einen verstohlenen Blick zu Adrian hinüber, der jedoch nun auf eine Flugbegleiterin fixiert zu sein schien. Die Stewardess mit hochgesteckten, blonden Haaren stand im Gang und schaute verzückt zu Adrian herüber. Nun steuerte sie zielsicher auf Myras Professor zu, der den Sitz am Gang eingenommen hatte, rückte ihre enge, weiße Bluse