Unverklemmt | Erotischer Roman. Jenna NormanЧитать онлайн книгу.
ihre Schenkel auch. Myras Augen waren hell und konnten sich nicht für eine Farbe entscheiden: mal leuchteten sie grün, mal blau. Für viel Schminke hatte sie nie die Zeit, denn das Betriebswirtschaftsstudium mit ihren Aufgaben, den Leistungserfordernissen und ihr zusätzlicher Traumjob als studentische Hilfskraft bei ihrem bereits seit dem ersten Semester von ihr verehrten Professor, dem Juristen Adrian Orwood, standen im Vordergrund. Sie hatte ein schmales Gesicht mit großen, roten Lippen – das einzig Verführerische an ihr, wie Myra fand. Doch reichte dies aus, um solch einen umwerfend attraktiven und begehrten Mann wie Adrian irgendwann für sich gewinnen zu können?
Offensichtlich hatten ihm die blonden Haare der Stewardess gefallen, ebenso ihre strahlenden warmbraunen Augen. Darlene war perfekt geschminkt gewesen und hatte mit Ausnahme ihrer kleinen Brüste sehr wohlgeformte, breite Hüften und einen Po. Wenn Adrian offensichtlich genau das Gegenteil von Myra attraktiv fand, würde sie dann ihre Träume auf eine gemeinsame Nacht mit ihm endgültig aufgeben müssen?
Spontan musste Myra an ihre Studienfreundin Jane Gleedish denken. Jane hielt von Adrian als Wunschmann für ein erotisches Abenteuer nicht viel. »Zu hübsch, zu attraktiv, zu verliebt in die Frauenwelt und vor allem zu sehr verehrt von Frauen.« Für ihre Freundin war Adrian ein Playboy, dem durch seinen hoch angesehenen Beruf und sein Vermögen alle Möglichkeiten offenstanden, seine Sexfantasien ausgiebig auszuleben.
Myra grinste leicht. War ihr das alles egal oder war es sogar das Geheimnis des »verbotenen« Reizes, den ihr Professor und ihr Chef auf sie ausübte?
Eine Turbulenz brachte das Flugzeug plötzlich zum Absacken. Einige Fluggäste stöhnten leicht auf und Adrian legte erneut mit besorgter Miene seine Hand auf die ihre, die auf ihrem Oberschenkel ruhte. Myra sah in seine warmen Augen und ihre freudige Laune kehrte spontan zurück.
Inzwischen hatte auch Myras körpereigene Chemie die Regie über sie so weit übernommen, dass ihre Flugangst einem beruhigenden und glücklichen Wohlbefinden gewichen war. Bei diesem Flug hatte Myra ihre Panik besiegt und konnte nun die nächsten zwei Tage in vollen Zügen genießen, ehe sie wieder in ihre ernüchternde Realität zurückfliegen musste.
Kapitel 3
Nach einem anstrengenden, jedoch auch effektiven Besprechungstag mit dem deutschen Projektpartner, der hamburgischen Universität, wurden Myra und Adrian zu ihrem Hotel gefahren.
»Na, habe ich nicht ein fantastisches Hotel in einer sehr praktischen Lage gebucht?«, fragte Adrian seine Studentin mit seinen bubihaft aufgerissenen Augen, als er ihr ihre Hotelzimmerschlüssel vor die Nase hielt, nachdem sie eingecheckt hatten.
Myra nickte verträumt.
»Dann sehen wir uns in einer Stunde im Foyer«, winkte der Professor Myra locker zu.
»Ja«, nickte Myra erneut. Sie machte jedoch keinerlei Anstalten, ihren kleinen Trolley neben ihr zu ergreifen und zu ihrem Hotelzimmer zu gehen. Stattdessen blickte sie Adrian verträumt hinterher. Sicheren, arroganten und dennoch lebensfrohen, hüpfenden Schrittes hatte er sich umgedreht und ging mit seinem kleinen Lederköfferchen in der Hand zur Treppe. Seine leicht wuscheligen dunkelblonden Haare hüpften nahezu ungebändigt mit seinen Bewegungen mit. Was für ein Mann!
Nachdem Adrian im Treppenhaus verschwunden war, ergriff auch Myra ihren Trolley und ging langsam zum Aufzug. Als sie ihr gemütlich eingerichtetes und dennoch nobles Hotelzimmer erreicht hatte, ließ sie sich erst einmal erschöpft auf ihr Bett fallen.
Die Geschehnisse der letzten Stunden zogen in ihren Gedanken noch einmal an ihr vorbei. Es war ein traumhaft schöner Tag gewesen. Die Zusammenarbeit mit dem deutschen Projektteam gestaltete sich erstaunlich locker, freundlich und verständnisvoll. Adrian jedoch war das Topping gewesen: ein Mann voller Energie, Fröhlichkeit und Herzlichkeit, aber dennoch bestimmend genug, die Entscheidungen sanft voranzutreiben. Er hatte stets Wert darauf gelegt, seine »wertvolle Mitarbeiterin«, wobei er tatsächlich sie gemeint hatte, bei sich zu haben. Beim Mensabesuch in der Mittagspause hatte er ihren Teller auf sein Tablett gelegt und selbstverständlich für sie mitbezahlt. Es dauerte nicht lange, da war er auch hier ein Magnet für Frauen geworden, die er kavaliersmäßig mit Respekt, Wärme und Dominanz unterhielt. Myra saß neben ihm, beobachtete all dies und war stolz, irgendwie zu Adrians Leben zu gehören. Er hatte sie während seiner lebhaften Gespräche, in denen er mit seinen Armen und Händen gestikulierenden seine ständigen Flirtversuche unterstrich, oft kurz am Arm berührt. Jedes Mal hatte ein warmes Prickeln ihren Unterleib durchzogen. Ihre Erregung, die so nach und nach ihre gesamte Vagina durchflutet hatte, war immer heftiger geworden. Adrian stundenlang beim Reden zuhören und zuschauen zu dürfen, war hypnotisierend und entfesselte nicht nur Myras erotischen Fantasien, sondern auch gleichermaßen ihr sexuelles Verlangen nach diesem Mann. Was in ihr während der gesamten Zeit vorgegangen war, war zwar viel zu heftig für eine »betriebliche« Besprechung, aber machte die Meetings umso reizvoller.
Nun erwartete sie noch ein abwechslungsreicher und aufregender Abend in der deutschen Stadt der Sünde mit ihrem geliebten Professor: erst ein Musicalbesuch, zu dem sie von der hamburgischen Universität eingeladen worden waren, und danach ein Bummel durch Hamburgs »sündige Meile«.
Myra entschied, sich, erst einmal ausgiebig zu duschen, um ihre Anspannung zu verlieren. Danach ließ sie sich wieder auf ihr Hotelzimmerbett fallen. Sie war kein bisschen ruhiger geworden. Das warme Wasser, das über ihre Haut gelaufen war, hatte noch ganz andere Gefühle erzeugt: körperliche Erregung und das Verlangen, Adrian heute Abend wenigstens ein wenig näher kommen zu können. Jedoch auch Angst gesellte sich dazu.
Heute Abend nach dem Musicalbesuch würden sie und Adrian allein sein – ohne einen dritten Gesprächspartner. Myra wusste, dass Adrian überall sofort Kontakt bekam und Menschen, vor allem die weiblichen unter ihnen, magnetisch anzog. Daher befürchtete sie, nicht genug zu Adrians Unterhaltung beitragen zu können – ihn zu langweilen oder im schlimmsten Falle sogar dümmlich auf ihn zu wirken.
Energisch schüttelte Myra jedoch dann den Kopf. Nein – der heutige Abend war pure Freizeit in Gesellschaft mit dem Mann, den sie heimlich verehrte. Sie würde diesen ganz besonderen Abend in vollen Zügen genießen und nichts verpassen wollen.
Im Moment lag sie frisch geduscht und abgetrocknet sowie völlig nackt auf dem blütenweißen Hotelbett und war noch immer erregt. Sie hatte noch über eine Stunde, bis Adrian und zwei Mitarbeiter der hamburgischen Universität sie zu dem Musicalbesuch im Foyer des Hotels treffen würde.
Myra begann, zu träumen. Was würde passieren, wenn sie nur ein einziges Hotelzimmer bekommen hätten – wenn er gerade neben ihr läge – genauso nackt wie sie jetzt nach dem Duschen. Adrian war ein Mann, der seine häufig zweideutigen Bemerkungen mit seinem attraktiven, bubihaft-schelmischen Lächeln abschwächte – ihnen sogar eine harmlose Note verleihen konnte. Ein verdorbener Mann, unbedachter Junge und erfahrener Liebhaber zugleich, der zudem bestimmend war. Was für eine betörende Mischung!
Obwohl das restliche Duschwasser auf Myras Haut langsam verdunstet war, spürte sie bereits wieder eine warme Feuchtigkeit in ihrem Intimbereich.
Was würde Adrian jetzt tun, wenn er neben ihr läge? Würde er sie quälen mit zu viel respektvollem Streicheln? Würde er sie nur bewundernd betrachten, eine verdorbene Bemerkung fallen lassen, wie »Du verführerische Perle«, oder würde er sich einfach auf sie werfen und sie nehmen? Alle drei Möglichkeiten ließen Myras Kitzler deutlich spürbar anschwellen.
Was Adrian auch täte, alles wäre ihr recht – jetzt und hier, wo sie sich nach ihm sehnte – nach seinem sportlichen Körper, seinem weich-verdorbenen Lachen, seinen kurzen, ungebändigten Wuschelhaaren, seinem maskulinen Geruch, seiner Begierde nach Leben, Freude, Spaß und vor allem nach seiner Lust auf Frauen.
Sie erinnerte sich, wie sich Adrian im Flugzeug angefühlt hatte. Eine warme, weiche, sanfte Männerhand mit langen Fingern. Die Hand eines Professors, die Hand eines verdorbenen Denkers.
Was wäre, wenn er ihren Körper jetzt und hier liebkosen würde, ihre anschwellenden Brustwarzen wertschätzen und ihre weich-warmen Schamlippen bewundernd betrachten würde? Wie würde es sich anfühlen, wenn er seine langen Finger in sie hineingleiten ließe –