Harte Männer | Erotische Geschichte. Trinity TaylorЧитать онлайн книгу.
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Harte Männer | Erotische Geschichte
von Trinity Taylor
Schon früh hat Trinity Taylor, eine Hamburger Autorin, ihre Passion zum Schreiben entdeckt. Ihre ersten Romane schrieb sie für sich, doch 2007 startete sie dann mit erotischen Kurzgeschichten durch. Nach sechs Büchern mit Kurzgeschichten, schrieb sie zwei Romane. Ihr erster, "Texas Ladys", wurde unter ihrem weiteren Pseudonym Shana Murphy veröffentlicht. Danach folgte ihr zweiter Roman „Intensiv“.
Lektorat: Nicola Heubach
Originalausgabe
© 2019 by blue panther books, Hamburg
All rights reserved
Cover: LightFieldStudios @ istock.com
Umschlaggestaltung: www.heubach-media.de
ISBN 9783862775972
www.blue-panther-books.de
Harte Männer von Trinity Taylor
Kenna war sehr gespannt auf Gilbert gewesen. Ihre Freundin Shelly hatte in den höchsten Tönen von ihm gesprochen. Er arbeitete als Abteilungsleiter in Shellys Mode-Firma, war Engländer und nur wegen des Jobs hierhergekommen.
Und tatsächlich, als sie sich auf Shellys Geburtstagparty, wo etwa fünfundzwanzig Leute aufgetaucht waren, die Hände schüttelten, musste Kenna feststellen, dass er ein gut aussehender Mann war. Leider war er nicht sehr groß. Kenna stand auf große Männer, was ihr Sicherheit und Mannesstärke symbolisierte. Doch sie hätte auch gern über die Größe von Gilbert hinweggesehen, hätte sich nicht ein No-Go ans nächste gereiht. Zwar fand sie seinen feinen Akzent als Engländer sehr schön und melodisch, aber er ließ ihn so wenig männlich daherkommen. Er hatte leuchtend blaue Augen und ein strahlendes Lächeln. Sie schätzte ihn auf dreißig, drei Jahre jünger als sie, auch das fand sie wenig attraktiv. Sie stand auf ältere Männer. Das nächste No-Go, das Kenna sehr schockte, war, dass er auf Britney Spears stand. Das konnte sie unmöglich glauben. Ein gestandener Mann, der Britney Spears mochte? Oder standen viel mehr Männer in dem Alter auf diese Sängerin, ohne es zuzugeben? Vielleicht hatte sie für ihn eine große Faszination, weil er nicht amerikanisch wie Kenna war. Egal wie, nach dieser Offenbarung hatte Kenna sich mit dem vierten Glas Sekt von ihm zurückgezogen und sich im hinteren Teil des Wohnzimmers neben eine großen Zimmerpalme in die Ecke eines Sofas gesetzt.
»Hey, was machst du denn hier?« Shelly drängelte sich zwischen eine Blondine und sie auf das Sofa.
»Ich trinke in Ruhe meinen Sekt«, gab Kenna von sich.
»Ach, Unsinn! Das machst du doch sonst nicht. Wo ist Gilbert?«
Ach ja, und noch ein No-Go, dachte Kenna, wie konnte ein Mann Gilbert heißen! Das klang doch hochgradig schwul. Vielleicht war er es ja und wollte es nur nicht zugeben. Deswegen auch die Affinität zu Britney Spears. Außerdem arbeitete er als Modeleiter in Shellys Firma. Männer und Mode ... da stimmte doch was nicht. Ein Detail reihte sich an das nächste.
»Kenna, hallo, wo hast du Gilbert gelassen?!«
Sie kam wieder ins Hier und Jetzt. »Äh, keine Ahnung. Dahinten irgendwo. Und außerdem gelassen? Was habe ich mit ihm zu tun?«
»Aber er ist doch süß, oder? Wenn ich nicht verheiratet wäre, dann wäre er genau mein Typ.«
Kenna seufzte. »Du hast ja nun wirklich den Helden geheiratet. Keiner kommt gegen Phil an.«
»Deswegen wundert es mich, dass du Gilbert anscheinend nicht so toll findest, wie ich. Wir haben doch immer schon den gleichen Geschmack gehabt.«
Kenna nickte. »Das stimmt. Ich finde ihn äußerlich auch sehr anziehend. Aber irgendwie ... er wirkt wie ein Weichei.«
»Quatsch! Auf welchem Trip bist du denn?«
»Ich bin es leid, diese netten Männer kennenzulernen. Ich hätte mal Lust auf einen richtigen Kerl, einen harten Mann, der so richtig rangeht, der vielleicht ein bisschen böse ist.«
Shelly starrte Kenna an. »Hast du ’nen Dachschaden?«
»Ach komm, Shelly, du musst doch zugeben, dass Gilbert viel zu nett, zu höflich, zu lieb und zu steif ist.«
»Er ist nett, höflich, lieb, ja, aber ob er steif ist, kann ich dir nicht sagen.«
Beide Frauen prusteten los. Sie bekamen einen solchen Lachflash, dass ihnen die Tränen über die Wangen liefen.
Shelly erhob sich, nachdem sie sich die Lachtränen weggewischt und sich einigermaßen beruhigt hatte, da sie sich auch um die anderen Gäste kümmern musste.
Kenna beschloss, sich noch einen Sekt zu holen und mit ein paar Freundinnen Shellys zu plaudern, die auch sie kannte und mochte.
In der Küche war das Buffet aufgebaut und Kenna schnappte sich ein Lachshäppchen, das sie sich komplett in den Mund schob. Als sie sich Sekt in ihr Glas gefüllt hatte, nahm sie schon mal einen kräftigen Schluck, dann noch einen und auch einen dritten, schenkte sich nach. Dann versuchte sie, den Gefrierschrank, der der untere Teil des Kühlschrankes war, zu öffnen. Er ging schwer auf. Deswegen zog sie mit Kraft, wobei ihre Hand von dem Schwung mitgerissen wurde und in etwas Weichem landete. Ein unterdrücktes Aufstöhnen folgte. Als Kenna realisierte, was sie getan hatte, schoss ihr die Röte ins Gesicht. Hinter der geöffneten Gefrierschranktür stand, zusammengekrümmt, die Hände auf seine Männlichkeit gedrückt, Gilbert.
»Oh Gott, das tut mir leid!«, rief Kenna entsetzt. Sie zog die Packung mit den Eiswürfeln heraus und schloss die Tür.
»Schon gut«, presste Gilbert unter Schmerzen hervor.
Wahrscheinlich lag es am vielen Sekt, anders konnte Kenna es sich nicht erklären, als sie sich im Nachhinein die Situation vor Augen rief, wie Gilbert vor Schmerzen gekrümmt neben dem Kühlschrank stand und Kenna anfing, wie verrückt zu lachen. Sie bekam sich nicht mehr ein. Sie hatte versucht, mit dem Lachen aufzuhören, doch es ging nicht. Sie lachte und lachte. Sofort hatte Gilbert sich verzogen.
Sie lief ihm hinterher, doch er schloss sich im Bad ein. Das schlechte Gewissen hatte sie voll im Griff. Wie konnte sie nur lachen! Aber warum hatte er sie nicht angeschrien, warum war er nicht Manns genug gewesen, sie zurechtzuweisen? Sie fühlte sich schlecht, aber er war auch nicht besser. Genau das meinte sie: Sie brauchte einen Mann und kein Weichei.
Trotzdem hatte sie solche Schuldgefühle, dass sie wartete, bis er wieder aus dem Bad kam. Sie fing ihn ab. »Hey, Gilbert, tut mir leid.«
Seine Miene wirkte säuerlich, doch er blieb höflich. »Schon gut.«
»Tut mir echt leid«, wiederholte Kenna.
Er nickte und sagte: »Kann ja jedem mal passieren.«
Sie seufzte innerlich. Weichei. Wieso pöbelte er sie nicht an und sagte, sie sollte sich verpissen!
»Kann ich das irgendwie wiedergutmachen?«, fragte sie und hoffte, er würde Nein sagen.
Er blickte ihr einige Zeit ins Gesicht, studierte sie, dann sagte er: »Nein.« Dass er sie so intensiv musterte, jagte ihr einen Schauer über den Rücken.
Dennoch war sie erleichtert. »Prima, dann dir noch gute Besserung. Ich muss mal nach Shelly sehen.«
Er nickte. Dann ging er zur Garderobe, nahm seinen Mantel samt Schal und ging. In dem grauen Kurzmantel mit dem schwarzen Schal sah er unglaublich gut aus. Als er ging, blickte er kurz zu ihr, presste die Lippen zusammen und verschwand.
Das wurmte sie.
***
»Er hätte ja mal ›Auf Wiedersehn‹ sagen können«, beschwerte sich Kenna drei Stunden später bei ihrer Freundin, als alle Gäste gegangen waren und sie nur noch zu zweit in der Küche saßen.
Sprachlos starrte Shelly sie an. »Sonst noch irgendwelche Ansprüche?«
»Hä? Was hast du? Er ging, ohne Tschüss zu sagen.«
Shelly stemmte die