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Gefesselt an die dunkle Seite meiner Affäre | Erotischer SM-Roman. Katy KerryЧитать онлайн книгу.

Gefesselt an die dunkle Seite meiner Affäre | Erotischer SM-Roman - Katy Kerry


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nassen Sachen auszuziehen, Jeremy beobachtete dabei meinen entblößten Körper, als hätte er seine Beute erspäht. Dabei zog er die Augenbrauen nach oben, gleichzeitig nippte er an seinem Cocktail.

      Larry hatte mein Kleid, wie es sich für einen Butler gehörte, ordentlich auf einen Kleiderbügel gehängt. Dieser war am Griff, wo man sich normalerweise beim Aussteigen festhalten konnte, eingehakt. Ich nahm es an mich und schlüpfte splitternackt hinein. Jeremy stellte sein Glas ab und war sofort zur Stelle, um mir den Reißverschluss am Rücken hochzuziehen. Zärtlich strich er mein blondes, durch den Regen widerspenstig gewordenes Haar zur Seite, um meinen Hals zu küssen. Sinnlich bewegten sich seine Lippen entlang meiner erogenen Zone. Ich stöhnte angenehm berührt auf. Er setzte sein Vorgehen unermüdlich fort.

      »Bleib heute bei mir, bitte«, flüsterte er fast schon flehend. Jetzt wandte ich mich ihm zu. Ich konnte das Funkeln in seinen Augen, das mir seine aufrichtige Bewunderung und seine Aufregung deutlich zeigte, sehen. »Ich muss morgen auch früh raus.« Er seufzte. »Zuerst in den Obersten Gerichtshof und dann zum Heathrow Airport, um nach Brüssel zu einem Kongress zu fliegen.« Der Ton seiner Stimme wirkte wehmütig.

      Mit einem Mal war ich enttäuscht. Jeremy würde also nach Brüssel fliegen, um sich irgendeinem dämlichen Kongress zu widmen. Liebevoll strich er über meine inzwischen vor Aufregung erhitzte Wange.

      »Ich bin Freitag wieder zurück«, versuchte er, mich zu besänftigen. »Ich werde dich jeden Tag mindestens fünfmal anrufen, Elena.« Er grinste verlegen. Fast wie ein Sechzehnjähriger kam er mir vor. Und ich? Wie ein junges Ding, das es ohne ihren Angebeteten keine Minute aushalten würde. Was war bloß mit uns geschehen? Wir benahmen uns wie ausgesprochen durchgeknallte Teenies, deren Hormonspiegel verrücktspielte.

      »Das ist das Mindeste, was Sie tun können, Lord Chancellor!«, beklagte ich mich regelrecht über seinen bevorstehenden Entschluss, am Sonntag frühmorgens abreisen zu wollen. Augenscheinlich durfte er an diesem Umstand Gefallen gefunden haben, dass ich mich so offenkundig nach ihm verzehrte, denn er verzog seinen Mund darüber zu einem breiten Grinsen.

      »Aufgrund des einleuchtenden Tatbestandes, verurteile ich Sie zu zwölf Stunden nächtlicher Zügellosigkeit. In jeder Beziehung«, erwiderte er. Während er dies aussprach, zog er sein triefend nasses T-Shirt über den Kopf und warf es achtlos in eine Ecke. Sein muskulöser Oberkörper erregte sofort meine Aufmerksamkeit.

      »In jeder Beziehung?«, fragte ich hemmungslos.

      »Ja! Ist doch eine ganz nette Begleiterscheinung. Oder etwa nicht?« Sein Blick zeigte an, dass er bereits am Rande der Selbstbeherrschung war, indessen schlüpfte er elegant aus seiner Freizeithose. Jetzt musste ich schmunzeln. Ich saß in meinem roten Etuikleid vor ihm, während er sich gerade vor mir auszog. Verführerisch lächelte ich ihn an.

      »Ich nehme das Urteil bedingungslos an, wenn der Lord sich von seinem hohen Ross herunterbegibt, um in mein Haus am Hyde Park Gate zu kommen. Ich hatte nämlich vor, das gesamte Wochenende damit zu verbringen, meinen morgigen Fall zu studieren.« Jeremy war richtig gut gelaunt.

      »Eine überaus großartige Idee, meine kleine Rechtsverdreherin!« Gespielt schnaufte ich.

      »Vorsicht! Ich bin eine sehr loyale und im höchsten Maße korrekte Staatsanwältin!«

      »Natürlich«, startete er den Versuch, seine Aussage zu beschwichtigen. Noch immer saß er in seinen Boxershorts vor mir. Skeptisch musterte ich ihn.

      »Willst du so im Hyde Park herumlaufen?« Ich kicherte vor mich hin. Er betrachtete sich selbstkritisch, dann wanderte sein Blick nach oben.

      »Keine so gute Idee, oder?«

      »Wenn du nicht wegen Sittenwidrigkeit vor dem Central Criminal Court landen möchtest …« Er nickte sanftmütig und musste mir wohl oder übel recht geben.

      »Um dann noch dazu einer der strengsten Staatsanwältinnen Londons gegenüberzustehen?« Er schüttelte nachdrücklich den Kopf. »Nein, keine optimale Werbung für den Präsidenten des Obersten Gerichtshofs«, musste er feststellen und schlüpfte nun fluchtartig in seine Anzughose. Unverzüglich langte er nach seinem weißen Hemd, das an einem der Kleiderhaken hing, und streifte es über seinen bemerkenswert trainierten Körper. Während er sein Hemd zuknöpfte, ließ er mich keine Sekunde aus den Augen und grinste.

      Meine Strümpfe lagen sorgfältig zusammengelegt auf einem Tischchen. Ich fasste nach ihnen, um sie im nächsten Augenblick über meine Fußknöchel zu rollen. Darüber hinaus glitt ich in meine roten High Heels, die ebenfalls akkurat unter dem Sitz standen. Jeremy war mittlerweile in seine schwarzen Socken geschlüpft und zog sich seine eleganten schwarzen Lederschuhe an. Er befand sich vor einem Spiegel und kämmte sein dunkelbraunes Haar fein säuberlich zur Seite. Er sieht perfekt aus, dachte ich.

       Gefährliche Begierde kann tödlich sein

      Nur wer es wagt, Grenzen zu überschreiten,

      kann über sich hinauswachsen.

      (Ralph Waldo Emerson)

      Larry lenkte die luxuriöse Limousine am Hyde Park entlang, bis wir an meinem im viktorianischen Stil erbauten Stockhaus ankamen. Ich war in das zweistöckige Backsteinhaus vor etwa zwei Jahren gezogen und hatte es davor völlig umbauen lassen, nachdem ich es in einem äußerst desolaten Zustand vorgefunden hatte. Ich liebte dieses schmale, hohe Gebäude, das einem ein ganz anderes Raumgefühl gab, als wenn man ein Cottage in Irland bewohnen würde.

      Nachdem ich in Limerick aufgewachsen war, hatte es mich nach der Highschool nach London gezogen, um dort Jura zu studieren. Zunächst hatte ich nahe der Londoner Universität gewohnt und neben meinem recht zeitintensiven Studium gejobbt, um mir den Lebensstil der britischen Kolonialmacht und Großstadt Londons überhaupt leisten zu können. Später, als ich im Namen der Krone in die Staatsanwaltschaft eingestiegen war, hatte ich meine Familie unterstützt, so gut es gegangen war, und so hatten sie sich mit zusätzlicher harter Arbeit bald ein Haus auf dem Land bauen können.

      Noch heute besuchte ich sie gerne in Irland, wenn es mir die Zeit erlaubte. Dann saß ich in unserem Garten und blickte auf King John’s Castle und ließ dabei die Seele baumeln. Hier jedoch in London tickten die Uhren anders. Es war eine weitaus hektischere Metropole als Dublin, mit einem enormen Verkehrsaufkommen, von dem man in der Hauptstadt Irlands weit entfernt war, da sie noch immer ein ländliches Flair hatte.

      Doch mit der Zeit war ich ein Stadtmensch geworden, genoss die vielen Vorzüge, die es hatte, hier in London zu leben. Obwohl ich im Zentrum lebte, war mein viktorianisches Domizil ein Ruhepol geworden.

      Wenn ich abends nach getaner Arbeit heimkam, saß ich oft auf meiner kleinen Dachterrasse, um mich zu entspannen und die Ruhe zu genießen. Auch wenn schon die Sonne untergegangen war, weil ich wieder mal den ganzen Tag bis spät abends im Gericht zugebracht hatte.

      Mein Haus lag gleich hinter Kensington Gardens, unweit des Palastes der britischen Königsfamilie. Das freizügige Gelände lud zu eindrucksvollen und ausgedehnten Spaziergängen ein, die ich immer dann genoss, wenn ich mal früher nach Hause kam. Ich liebte dieses Anwesen mit seiner großzügigen Parkanlage, seinem gepflegten Garten, dem eindrucksvollem See in der Mitte, der im Sonnenlicht glitzerte, als würde er der Großstadt trotzen wollen. Dutzende Schwäne glitten elegant über das ruhige Gewässer, das von Bäumen und Sträuchern gesäumt war. In den Kronen der Baumriesen hüpften grüne Papageien herum und zwitscherten freudig vor sich hin. Kurz gesagt, im Hyde Park Gate zu wohnen, war ein Genuss der Sonderklasse.

      Jeremy musterte mein Domizil eingehend, das Stockhaus schien ihm zu gefallen, denn er stieg interessiert aus dem Luxuswagen aus und blieb unmittelbar davor stehen, um es zu bestaunen. Unauffällig folgte ich ihm. Larry stellte Jeremys Weekender – er führte offensichtlich immer eine perfekt gepackte Tasche mit sich, um sich wenn nötig umziehen zu können – an der Treppe vor dem Haus ab und verabschiedete sich.

      »Ich werde Sie morgen gegen sieben Uhr abholen, wenn es Ihnen recht ist, Sir.« Jeremy lächelte ihm wohlwollend entgegen.

      »Ich erwarte Sie morgen pünktlich und bitte packen Sie mir alles Nötige für die Reise ein.«


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