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Gefesselt an die dunkle Seite meiner Affäre | Erotischer SM-Roman. Katy KerryЧитать онлайн книгу.

Gefesselt an die dunkle Seite meiner Affäre | Erotischer SM-Roman - Katy Kerry


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konnte es auch nicht sagen, Mr Blackford, weil Sie ihr einen Mundknebel verpasst haben und diesen so eng gezogen hatten, dass sie niemals irgendetwas hätte sagen können. Sie hätte nicht einmal abklopfen können, weil sie ja unglücklicherweise mit ihren Händen an eine Eisenstange gefesselt war!«, warf ich ihm die entscheidenden Worte entgegen und der Gerichtssaal erbebte unter den aufgebrachten Zuhörern. Richter Berkley schlug mit seinem Hammer auf die Tischplatte, um zur Ordnung zu rufen.

      »Ruhe im Gerichtssaal oder ich lasse ihn räumen! Fahren Sie fort, Miss Cooper«, forderte er mich nachdrücklich auf, meine Befragung wiederaufzunehmen.

      »Hohes Gericht, ich möchte darauf hinweisen, dass auch hier«, und das wollte ich nochmals betonen, denn es war haarsträubend, welche Dreistigkeit sich in der letzten Zeit in der SM-Szene abgespielt hatte, »sämtliche Beweise aus diesem Fall zweifelsohne entfernt wurden. Diese Akte liest sich wie ein mittelalterliches Buch, dem man nach und nach die Seiten herausgerissen hat. Nur eben nicht gut genug!« Ich setzte vor dem Angeklagten ein schiefes Lächeln auf. »Die Mitglieder der Stock Exchange sind ja berüchtigt dafür, sämtliche sachdienliche Beweise gegen sich zu vernichten, nur dieser hier war zu dämlich dazu, es richtig zu machen.« Nun war mein Mund wieder schneller, als mein Verstand es erlaubte. Das würde Folgen haben. Jayson sprang auf.

      »Einspruch! Wieso sollte das relevant sein? Reine Spekulation, ich beantrage, das aus dem Protokoll zu streichen!« Wie bitte? Ich starrte ihn wütend an. Das durfte doch nicht wahr sein. War Jayson jetzt völlig durchgeknallt? Wie konnte das nicht relevant sein, wenn man Beweise entfernte! Richter Berkley verzog den Mund, würdigte mich keines Blickes, sondern schaute nur zu Boden.

      »Stattgegeben.« Erzürnt schürzte ich die Lippen und warf ihm einen verächtlichen Blick zu. Voll in Fahrt, wandte ich mich wieder diesem Scheusal zu, das mir mit seiner widerlichen Visage kaltschnäuzig ins Gesicht lächelte.

      »Müsste sich der Angeklagte mit seiner langjährigen BDSM-Erfahrung dieser Maxime nicht sehr wohl bewusst sein? Sind diese Regeln nicht unumstößlich, Mr Blackford? Heißt Stopp nicht Stopp, ohne Wenn und Aber?«, warf ich ihm nun selbstbewusst entgegen.

      »Ja, verdammt noch mal!«, herrschte er mich an.

      »Hätten Sie dann Ihre Session nicht einfach beenden müssen? Aber ich kann Ihnen schon sagen, Ladys and Gentlemen, warum er es nicht getan hat.« Mit zusammengekniffenen Augen sah ich ihn an. »Weil Sie ein geiler Bock sind!« Der Gerichtssaal tobte, Richter Berkleys Hammer sauste wieder verhältnismäßig rasant auf die Tischplatte.

      »Ruhe! Ruhe im Gerichtssaal! Reißen Sie sich zusammen, Miss Cooper!«

      »Verzeihung, Euer Ehren!« Ich räusperte mich und wandte mich, einigermaßen wieder im Griff, dem Publikum zu. »Sehen Sie sich Mr Blackford einmal genauer an. Was fällt Ihnen auf?« Dabei machte ich eine abwertende Geste. Mein Blick schweifte über die Köpfe der Zuhörer im Gerichtssaal hinweg und blieb letztendlich beim Angeklagten haften. »Nun? Ich sage Ihnen, was Sie in ihm sehen sollten! Eine von Trieben gesteuerte, brutale, gewissenlose Kreatur, die nichts anderes im Sinne hatte, als sein Opfer vorsätzlich zu verletzen und daran zugrunde gehen zu lassen.« Meine Wortwahl löste bei den Zuschauern im Saal Entsetzen aus. Ihre Blicke wirkten fassungslos. Und wieder erhielt ich Beifall in Form von stillschweigendem Nicken, weil Richter Berkley schon zum zweiten Mal zur Ruhe aufgerufen hatte.

      Wutentbrannt entnahm ich der Akte einige Beweisfotos. Sie zeigten die Utensilien, die bei der Orgie Verwendung gefunden hatten. Wie beispielsweise der Mundknebel, die Handschellen und die Eisenstange. Wie Marterwerkzeuge aus dem Mittelalter erschienen sie. Wortlos zeigte ich die beiden Bilder den Schöffen sowie den Zuhörern im Gerichtssaal. Einige stießen erschrockene Laute aus, andere hielten sich die Hand vor den Mund und andere wiederum murmelten ein Oh mein Gott.

      »Sehen Sie sich die Beweisfotos mal genauer an, Ladys and Gentlemen, und halten Sie sich vor Augen, wie das Opfer damit gefesselt und geknebelt wurde, bevor sie von dem Angeklagten mutwillig zu Tode gequält wurde.« Ich wollte damit die Vorstellungskraft der Zuschauer im Gerichtssaal anregen. Dabei deutete ich mit meinem Zeigefinger auf Blackford.

      Manche der Zuhörer und Schöffen schüttelten verständnislos den Kopf, andere wandten sich noch immer angewidert von den Fotos ab. Ich war mit meiner Beweisführung am Ende angelangt. »Ich plädiere auf fünfzehn Jahre Haft«, schloss ich mein Plädoyer. »Keine weiteren Fragen, Euer Ehren.« Triumphierend setzte ich mich auf meinen Platz.

      Jayson, der die Verteidigung übernommen hatte, hatte längst resigniert. Schon allein meine Ausführungen hatten ihm vermittelt, dass sein Angeklagter kaum Chancen auf Bewährung gehabt hätte. »Keine weiteren Fragen, Euer Ehren.« Seine Miene verriet, dass er ziemlich sauer war. Im Normalfall hätte sich Jayson wie eine Würgeschlange um seinen Gegner geschlungen, um für seinen Mandanten eine milde Strafe zu erwirken, aber dieses Mal, musste ich verwundert feststellen, hatte er nichts dergleichen getan. Er durfte von Blackford also auch ziemlich angewidert gewesen sein.

      ***

      Die Verhandlung wurde eine Zeit lang unterbrochen und erst dann wieder fortgesetzt, als die Schöffen zu einer Einigung gekommen waren.

      »Schuldig in allen Anklagepunkten«, hieß es und ich triumphierte innerlich. Fünfzehn Jahre Haft für John Blackford, Mitglied der Londoner Stock Exchange.

       SSC – Safe, Sane undamp; Consensual

      Unterwerfung ist ein Geschenk –

      geboren aus der Stärke,

      genährt durch Vertrauen,

      erhalten durch Respekt und Achtung.

      Wenn das Wort nicht schlägt,

      dann schlägt auch nicht der Stock!

      (Sokrates)

      Völlig erschöpft schloss ich das Staatsanwaltsbüro auf und zog die Tür hinter mir zu. Dieser Fall hatte mich wieder einmal bis an meine Grenzen gebracht. Tabitha war vermutlich in der Mittagspause, denn ihr Arbeitsplatz war fein säuberlich aufgeräumt, der Computer ausgeschaltet.

      Ich schritt durch die Verbindungstür und ließ mich auf meinen bequemen Chefsessel sinken. Dabei starrte ich auf mein Mobiltelefon. Drei Anrufe in Abwesenheit. Ich dachte an Jeremy. Nein, Quatsch, er müsste mich auf dem Festnetz anrufen, wir hatten vergessen, die Nummern auszutauschen. Ein unbekannter Anschluss. Sicher wieder einer von diesen lästigen Werbeanrufern, die nichts anderes zu tun hatten, als einem kostbare Zeit zu stehlen.

      Ich loggte mich in meinem Computer ein. Meine Mailbox blinkte auf. Ich klickte sie an. Tatsächlich, Jeremy hatte geschrieben. Aufgeregt las ich seine Zeilen.

      Liebe Elena, ich habe schon dreimal versucht, dich zu erreichen! Ich bin längst in Brüssel angekommen und warte auf deinen Anruf. In Liebe, dein Jeremy.

      Er hatte mich also tatsächlich durchgeklingelt und sein Wort gehalten. Woher wusste er meine Telefonnummer? Die Art, wie er mich bedrängte, erzeugte in mir ein unbehagliches Gefühl. Wahrscheinlich lag es an diesem Fall. Ich hatte so sehr meinen Mann dort draußen im Gerichtssaal stehen müssen, damit mich der Typ nicht buchstäblich plattgemacht hätte. Ich warf einen Blick auf die Wanduhr. Viertel nach zwölf. Vorerst würde ich ihm eine Mail schreiben, bevor ich ihn anrufen würde.

      Lieber Jeremy! Ich komme eben erst von einer Verhandlung zurück. Ich habe den Kerl für mehrere Jahre hinter Gitter geschickt. Wollen wir telefonieren? Deine Elena.

      Kurz darauf kam seine Antwort: Können wir skypen? Ich möchte dich sehen! Jeremy.

      Also schrieb ich ihm kurzerhand meine Skype-Adresse: Okay, skype mich an!

      Ohne Umschweife loggte ich mich ein, tippte einen Begrüßungstext und drückte auf Okay. Gleich darauf erschien Jeremy auf dem Bildschirm. Er schien in seiner Suite zu sein, saß auf einem Hotelstuhl und war sichtlich erfreut, mich zu sehen.

      »Elena, ich vermisse dich jetzt schon über alle Maße. Wie soll ich die nächsten Nächte hier bloß ohne dich zubringen? Kannst du nicht auf einen Sprung vorbeikommen?«, warf er mir einen eindeutigen Blick zu. Sein elegantes Aussehen und der


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