Delicious 1 - Taste me | Erotischer Roman. Alice WhiteЧитать онлайн книгу.
in seinen Augen sehen, wie sehr es ihm gefiel. Dieses begierige Glitzern, die aufsteigende Lust, das wachsende Verlangen. Verlangen nach mir. Hektisch presste er meinen Oberkörper auf die Tischplatte und küsste mich noch mal. Seine Bewegungen waren weich und fordernd zugleich. Ich umschlang seinen Rücken und krallte mich an ihm fest. Mit seinen warmen Händen streichelte Marlon meine Oberschenkel hinauf. Quälend langsam. Ich konnte seine Berührung kaum noch erwarten. Zentimeter für Zentimeter wanderten sie meine Beine hinauf. Ich stöhnte auf vor Erregung, voller Ungeduld. Ganz vorsichtig schob er seine Finger unter meinen Slip, als es an der Tür klopfte. Ich hielt den Atem an. Marlon bedeutete mir, leise zu sein. Es klopfte erneut.
»Marlon, der Chef will dich sprechen, scheint wichtig zu sein. Er sieht scheiß wütend aus. Also, was auch immer du gerade da drin treibst, beende es und geh rüber ins Hotel.« Kai verschwand. Marlon und ich starrten uns an. Sekunden vergingen, ehe wir unausgesprochen entschieden, voneinander abzulassen. Wir richteten uns widerwillig auf und suchten nach unseren Klamotten.
»Fuck.« Marlon starrte an sich hinunter. Er hatte immer noch einen Steifen und versuchte, ihn irgendwie in seine Hose zu zwängen. Mit mangelndem Erfolg. Ich ging zu ihm rüber und umarmte ihn von hinten, während ich nach unten griff.
»Entspann dich, ich mach das schon. Gefällt dir das?«, fragte ich ihn, während ich mit meiner Hand sanft seinen Schwanz rieb. Ein leises Stöhnen entglitt ihm. Ich deutete das als ein Ja, drehte ihn zu mir um und wies ihn an, sich auf seinen Schreibtischstuhl zu setzten. Ich kniete mich vor ihm hin und küsste ihn. Behutsam nahm ich seinen Ständer in den Mund und strich sanft mit meiner Zungenspitze darüber. Marlon lehnte sich schwer atmend zurück und schloss genussvoll seine Augen. Ich glitt mit meinem Mund auf und ab und ließ meine Zunge immer schneller kreisen, während meine Finger seinen Bauch hinauffuhren. Ich legte noch mal an Tempo zu und erhöhte den Druck. Mit meiner Hand umfasste ich seinen Schaft und drückte ihn sanft. Je fester, je intensiver ich wurde, umso mehr steigerte sich Marlons Puls. Ich konnte es spüren, dass er fast so weit war, konnte es anhand seines Keuchens hören. Er krallte sich an den Armlehnen des Stuhls fest, stöhnte auf und kam in meinem Mund. Ich verweilte noch einen Moment, bevor ich mich von seinem Schritt löste und mit meinen Lippen seinen Oberkörper hinaufwanderte. Ich küsste zärtlich seinen Bauch, seine Brust und seinen Hals. Er lächelte zufrieden.
»Gern geschehen«, flüsterte ich ihm ins Ohr und zog mich fertig an. Ich band mir meine Schürze wieder um und ging zur Tür. Marlon saß noch immer im Stuhl und atmete schwer.
»Das sollten wir wiederholen.«
»Jederzeit«, entgegnete ich zufrieden und ging hinaus.
***
Den restlichen Nachmittag konnte ich permanent Marlons Blicke auf mir spüren. Und auch ich kam nicht umhin, ihn verstohlen anzuschauen und mir seinen harten Schwanz vor Augen zu führen. Seinen Gesichtsausdruck, als er in meinem Mund gekommen war.
Mit einem verheißungsvollen Lächeln ging ich direkt an ihm vorbei und strich ihm über seinen Hintern. Ich blickte verschmitzt über meine Schulter. Ich wollte ihm gerade zuzwinkern, als Hendrik neben ihm auftauchte. Er funkelte mich an, während er Marlon etwas zuflüsterte. Dieser lachte und erwiderte etwas. Sie schauten mich beide an, als wüssten sie etwas, was ich nicht wusste. Ich hatte den Eindruck, sie unterhielten sich genau in diesem Moment über mich. Ich drehte mich um und ging ins Getränkelager.
Ich musste in die hinterste Ecke klettern, um an den Whisky heranzukommen. Da hörte ich die Tür hinter mir ins Schloss fallen. Jetzt war es so dunkel, dass ich Mühe hatte, den Weg zwischen den vielen Kisten zurückzufinden.
»Na, öfter hier?« Vor Schreck ließ ich eine der Flaschen fallen, die zerbrach.
»Fuck. Ich hab ja nicht genug zu tun.« Hendrik schaltete das Licht ein.
»Ich wusste nicht, dass du so schreckhaft bist. Irgendwie niedlich.« Irgendwie niedlich? Das letzte Mal, als mich jemand so bezeichnet hatte, war ich noch zur Schule gegangen. Er reichte mir seine Hand, um mir über die Kartons zu helfen. Im ersten Moment dachte ich, er würde mich an sich ziehen und küssen. Tat er aber nicht. Er verschränkte bloß die Arme und musterte mich.
»Was?«, fragte ich. Er zuckte mit den Schultern.
»Du machst es einem echt nicht leicht, aus dir schlau zu werden. Ich dachte, du fickst keine Arbeitskollegen.« Aha, der Buschfunk. Klar, Hendrik und Marlon waren Freunde. Natürlich redeten sie. Ich schaute ihn an, stellte die restlichen Flaschen ab und ging auf ihn zu. Ich legte meine Hände auf seinen Oberkörper und wanderte langsam zu seinen Schultern hinauf.
»Hab’s mir anders überlegt. Eifersüchtig?« Ich beugte mich leicht nach vorn, um ihm zu suggerieren, mich zu küssen.
Doch stattdessen sagte er: »Gott, würde ich dich jetzt gerne küssen. Aber ...« Ich kam näher.
»Aber was? Stört es dich, dass du nicht der Einzige auf meinem Radar bist?« Hauchte ich leise.
»Nein, das ist es nicht ganz.« Ich wollte ihm gerade entgegenkommen und den Kuss selbst in die Hand nehmen, als er zurückwich. Ich ließ meine Hände sinken.
»Was ist?«, stieß ich genervt aus.
»Versteh mich nicht falsch. Ich würde dich auf der Stelle küssen, aber ich weiß, wo dein Mund heute schon war und so nah möchte ich Marlon wirklich nicht kommen.« Er grinste. Hendrik meinte es wohl ernst, aber nicht beleidigt-ernst. Eher Geh-erst-mal-Zähneputzen-und-komm-dann-wieder-ernst.
Im ersten Moment fiel mir die Kinnlade bildlich runter und ich fühlte mich gekränkt, aber nur kurz. Ich konnte es ihm ja schlecht übel nehmen. Allerdings fragte ich mich nahezu zeitgleich, wie man dieses Anliegen in einer Dreier-Konstellation angehen sollte. Alle zehn Minuten Mundspülung verwenden, bevor man Bäumchen wechsle dich spielt? Wenn ich wirklich einen Dreier mit Marlon und Hendrik in Betracht ziehen wollte, würde ich mir etwas einfallen lassen müssen. Mann, was man alles bedenken musste.
Mich stört das nicht. Aber gut, nicht jeder hat an Oralsex so viel Freude wie ich. Ich spucke auch nichts aus. Ich finde, das ruiniert die Stimmung. Vor allem, wohin damit? Runterschlucken geht schnell und ist unkompliziert. Und so schlimm ist es nun auch nicht. Ich bin nicht versessen drauf, ich mache es einfach. Daher kann ich das Dilemma mit dem fremden Geschmack an den Lippen schon ein bisschen nachvollziehen.
»Schade. Aber nur zur Info, das ist bereits Stunden her. Ich habe mittlerweile gegessen, zwei Becher Kaffee getrunken und hatte vor etwa zehn Minuten einen Orangensaft. Ich glaube kaum, dass du da noch etwas anderes herausschmecken würdest. Na ja, dann ein anderes Mal.« Ich nahm die Flaschen wieder hoch und ging zur Tür. Ich stieß sie mit meinem Fuß auf und trat raus. Die Sonne knallte mir so stark ins Gesicht, dass ich kurz die Augen zusammenkneifen musste. Hendrik hielt mir die Tür auf und grinste mich schon wieder an.
»Nun denn, Alex. Gehst du nächste Woche mit mir aus? Immerhin hast du deine Regeln schon mal gebrochen. Das schaffst du sicher auch ein zweites Mal.« Ich schaute in die pralle Sonne und konnte kaum etwas sehen.
»Ach, Hendrik, ich gehe doch nicht mit Kollegen aus.« Nachdem ich mehrmals geblinzelt hatte, blickte ich in sein verwundertes Gesicht. Ich wollte Sex, kein Date. Dass er das immer noch nicht verstanden hatte.
»Aus dir soll mal einer schlau werden.« Er ließ die Tür ins Schloss fallen und ging an mir vorbei. Er kam gar nicht auf die Idee, mir etwas abzunehmen. Offenbar war er beleidigt. Na, so was habe ich ja gar nicht gern. Beleidigte Männer sind schrecklich. Ich bin eher der Schrei-alles-raus-und-diskutiere-bis-einer-tot-umfällt-Typ. Ich mag es nicht, zu schmollen, alles in mich hineinzufressen oder passiv-aggressiv zu sein.
Nun, bisher hatte ich nur Kontakt zu Hendriks ansehnlichen Charaktereigenschaften. Früher oder später musste ja mal etwas auftauchen, was mir nicht gefiel. Wäre ja zu schön gewesen. Da hatten wir es also. Beleidigtes Abschwirren. Ein kleiner Penis wäre mir lieber gewesen. Damit konnte ich umgehen. Jetzt war ich ein wenig enttäuscht. Meine Dreier-Fantasie rückte in weite Ferne. Ernüchterung statt Erregung.
Ich marschierte über den Hof zurück ins Restaurant und kümmerte mich wieder um den Tresen. Marlon war nicht mehr