SeitenSprünge | Erotischer Roman. Clarissa ThomasЧитать онлайн книгу.
und mich anblickte, spürte ich die ersten Vibrationen in meinem Slip. Es tat so gut, auch wenn es nur die rein mechanische Ausführung eines elektronischen Befehls war – denn dieser Befehl kam von ihm, ihm, meinem attraktiven, scheinbar unerreichbaren Vorgesetzten.
Ich räkelte mich auf meinem Drehstuhl. Ich steckte den kleinen Finger in meinen Mundwinkel, kniff die Augen zu vor Lust. Das volle Programm, nur für ihn, nur für Lionel, während die Kollegen um uns herum nichts davon wahrnahmen – oder wahrnehmen wollten.
»Was machen Sie nur mit mir, Sie unanständiger Junge?«
Er hatte aufgelegt, das Vibrieren hörte auf, die erste Welle der Erregung verebbte.
»Ich mache, worum Sie mich bitten.«
»Langsam kommen wir der Sache näher. Sie sind ein ausgezeichneter Schüler. Nur Ihre Motivation zu selbstständigem Handeln lässt zu wünschen übrig.«
»Was erwarten Sie denn von mir?«
Ich musste ihm gar nicht antworten, schon hatte er wieder den Hörer in der Hand und wählte die Nummer, mit der es unter meinem Rock anfing, tief zu Brummen. Dieses Mal fiel es mir schwer, meine Show völlig zu kontrollieren, zu stark war die Lust, zu groß war der Wunsch, mich von Lionel quer durch sein Büro vögeln zu lassen.
»Sie haben doch nicht etwa genug?«
»Da müssen Sie sich schon mehr einfallen lassen.«
Wir wiederholten das Spiel vier-, fünfmal vielleicht; am Ende zählte ich nicht mehr mit, meine Gedanken wurden aufgezehrt von dem angenehmen Kribbeln, das mir mein Chef zwischen die Beine zauberte. Für einen Orgasmus reichte es nicht, aber das wäre mir, hier vor allen Mitarbeitern, wohl auch unangenehm gewesen – am Ende hätte sich noch jemand bei Lionel über mein unzüchtiges Verhalten beschwert ... Wenn diese Spießer doch nur wüssten, was ihr ach so seriöser Vorgesetzter alles trieb.
»Lionel, was machen Sie heute nach Dienstende?«
»Nach Hause fahren. Nachdenken. Versuchen, mir darüber klar zu werden, wie ich das mit Ihnen mit der Liebe zu meinem Freund übereinbringe.«
»Ihr Freund möchte vermutlich, dass Sie glücklich sind. Und dazu brauchen Sie mich. Ist doch ganz einfach.«
»Ich befürchte, er würde das anders sehen.«
»Dann lassen Sie ihn.«
»Amanda, wir sind seit vier Jahren miteinander zusammen.«
»Meine längste Verbindung mit einem Mann hielt gerade einmal ein paar Monate, und das ist lange her. Es war großartiger Sex, nichts anderes. Mehr will ich auch jetzt nicht.«
»Einer Frau wie Ihnen bin ich noch nie begegnet.«
»Sie würden lachen, wenn Sie wüssten, wie oft ich das schon gehört habe. Dabei bin ich gar nicht so einzigartig – nur traue ich mich im Gegensatz zu allen anderen, ehrlich zu sein.«
»Erklären Sie mir nicht, allen anderen Frauen ginge es auch bloß um Sex.«
»Das nicht. Aber wenn Sie bisher dachten, Frauen würden immer nur kuscheln wollen, muss ich Sie bei Gelegenheit wirklich eines Besseren belehren.«
Den ganzen Donnerstagmorgen kicherte ich bei jedem noch so geringen Anlass vor mich hin. Als wäre ich noch einmal ein Kind und hätte einen Streich ausgeheckt, wartete ich gespannt darauf, wie mein Chef auf die kleine Überraschung in seinem Büro reagieren würde. Wie immer erschien er auch heute sehr spät zum Dienst, er warf seine Jacke locker über den Stuhl, stellte den Kalender um, schaltete seinen Computer ein, entdeckte etwas ...
»Amanda, warum lag heute ein rosa Höschen auf meinem Schreibtisch?«
»Keine Ahnung, Lionel. Rosa ist nun wirklich nicht Ihre Farbe.«
»Ich weiß. Umso mehr frage ich mich, was ein so intimes Bekleidungsstück zwischen meinen Unterlagen verloren hat.«
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