Unersättlich | Erotischer SciFi-Roman. Kate LeeЧитать онлайн книгу.
hob eine Augenbraue. »Ich bin nicht hergekommen, um es hier bequem zu haben. Meine Ziele liegen in anderen Bereichen.«
Der Mann nickte. »Ich bin sehr erleichtert darüber. Nun, reden wir nicht um den heißen Kern der Sache herum. Ich oder besser gesagt der Konzern, für den ich tätig bin, benötigt Sie für eine besondere Angelegenheit. Sie sollten wissen, mein Auftraggeber ist ein sehr einflussreicher Mann. Nun ist es durchaus nicht ungewöhnlich, dass er hin und wieder bestimmten Menschen ein Präsent macht.«
Loreley zog die andere Augenbraue empor. »Wie darf ich das verstehen?«
»Ich bin mir nicht sicher, wie ich es ausdrücken soll, aber Sie sind ein ganz besonderes Geschöpf mit sehr speziellen Fähigkeiten. Und genau darum geht es mir. Innerhalb der Galaktischen Union gibt es einen Mann, dem wir eine einmalige Freude machen möchten. Er hat in einem Monat Geburtstag und die Feier wird gewaltig. Und wir wollen sie mit Ihrer Anwesenheit krönen. Aus diesem Grund wäre es genial, wenn Sie dort präsent wären, um ihn zu verführen. Er soll alle Wonnen und Leidenschaften erleben, zu denen Sie fähig sind, sie ihm zu geben.«
»Vor den Augen aller Anwesenden?« Loreley konnte ihre Verblüffung nicht verbergen. Selbst für Menschen war eine solche Handlungsweise äußerst befremdlich.
Der Mann lachte schallend. »Nein, nein. Keineswegs. Wahrscheinlich habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Sie sollen sich auf der Feier mit ihm bekannt machen und sich später mit ihm zurückziehen. Danach können Sie sich, hm, austoben. Vögeln Sie ihn, solang er es wünscht und will.«
»Sie wissen, dies könnte ihn … sehr mitnehmen. Es ist nicht ungefährlich, wenn ich ihn überfordere«, warnte Loreley.
»Machen Sie sich darüber keine Gedanken. Es ist für alles gesorgt und wir werden schon rechtzeitig eingreifen, sollte sein Kreislauf möglicherweise versagen. Sie müssen wissen, wir Menschen lieben die Gefahr und begeben uns gern mal hinein.«
Sie schüttelte irritiert den Kopf. »Eigentlich sollte ich das Verhalten der Terraner als seltsam ansehen. Wir Hirdaner wollen einfach nur … Sex.«
Der Mann klatschte in die Hände. »Und das ist das Wundervolle an Ihrem Volk. Es ist wirklich bedauerlich, dass unsere Regierung Ihren Leuten das Reisen zu den menschlichen Planeten verbietet.«
»Ich empfinde im Gegensatz zu Ihnen kein Bedauern, sondern Wut. Für mich ist Hirda ein einziges Gefängnis.«
Der Mann beugte sich vor. »Dann ist das Treffen die passende Gelegenheit, um sich an der Galaktischen Union für diese Handlung zu rächen.«
»Wie darf ich das verstehen?«
»Warten Sie«, sagte ihr Gegenüber. »Ich schicke Ihnen ein Bild von der Person, mit der Sie sich einlassen sollen.«
Neben Loreley entstand aus dem Nichts heraus ein Hologramm. In Lebensgröße gab es einen schlanken, recht hochgewachsenen Mann wieder. Die schwarzen Haare waren glatt zurückgekämmt und tiefblaue Pupillen leuchteten wie klare Seen in dem schmalen Gesicht. Die Nase war leicht gekrümmt, so, als wäre sie mal gebrochen gewesen. Offenbar hatte er es vorgezogen, sie nicht richten zu lassen, um seinen Zügen einen markanteren Ausdruck zu verleihen. Er strahlte eine Aura von Macht aus, die durch einen entschlossenen Zug um seinen Mund herum noch verstärkt wurde.
»Wer ist das?«, fragte Loreley.
»Es handelt sich um den derzeitigen Ersten Premier der Galaktischen Union. Sein Vorgänger war einer der Hauptverantwortlichen für das Entstehen des Abkommens mit dem Rat der Elf, Ihrer Regierung.«
Loreley lächelte. »Dann wird es mir sogar ein wahres Vergnügen sein, ihn kennenlernen zu dürfen. Es ist mir ein wirklich großes Bedürfnis, jemanden für diese Ungerechtigkeit bezahlen zu lassen. Ich werde ihn bis zur totalen Erschöpfung treiben.«
»Nichts anderes schwebt uns vor.« Der Mann breitete die Arme aus. »Offenbar sind wir uns einig?«
Sie nickte. »So wie es aussieht. Doch wie gelange ich zu ihm?«
Ein breites Lächeln erschien auf seinen Zügen. »Natürlich können wir Sie nicht auf direktem Weg nach Terra befördern. Wir werden Sie jedoch mit allen wichtigen Personalchips ausstatten, die es Ihnen ermöglichen, auf jedem Schiff eine Passage zu den weiteren Zielen zu buchen. Es ist ratsam, dass Sie auch Ihr Aussehen verändern. In dieser Gestalt wirken Sie auf die meisten Menschen nicht besonders vertrauenserweckend und sind auch viel zu leicht als eine Angehörige Ihres Volks zu erkennen. Man würde Sie augenblicklich festsetzen und nach Hirda zurückbringen.«
Loreley schürzte die Lippen und grinste unwillkürlich. Sie fand es wie alle Hirdaner eher belustigend, dass ihr Äußeres einer terranischen Sagengestalt ähnelte, die bei den Menschen für die Personifizierung des Bösen stand. Sie würde sich niemals als eine Fürstin der Hölle bezeichnen. »Das ist kein Problem. Wenn Sie mir ein Bild einer schönen Frau übermitteln, werde ich mich in die betreffende Person verwandeln.«
»Ich habe durchaus von Ihren Fähigkeiten bezüglich der Gestaltwandlung gehört, doch ich war mir nicht sicher, ob Sie diese wirklich besitzen. Immerhin sind über Ihr Volk die verrücktesten Gerüchte im Umlauf.«
Das Hologramm des Ersten Premiers verschwand und ein dreidimensionales Abbild einer äußerst attraktiven Terranerin erschien vor Loreleys Augen. Ein hervorstechendes Merkmal des schmalen Gesichts waren die leicht schräg gestellten Augen, die in einem blassen Meergrün leuchteten. Über dem perfekt geschwungenen Mund mit den vollen Lippen saß eine gerade, zierlich wirkende Nase. Kleine Grübchen zierten die Wangen und ein freudiges Lächeln lag auf dem Gesicht, dessen Haut in einem sanften Braunton schimmerte. Weißblonde Haare fielen der Frau in leicht geschwungenen Locken bis auf die Schultern. Die schlanke Gestalt war in einen klassisch geschnittenen Anzug gehüllt, der ihre natürliche Schönheit noch verstärkte.
»Das ist Wadi Sun, ein sehr bekanntes Model, das jedoch vor einem Jahr mit unbekanntem Ziel verschwunden ist. Da dies nicht zum ersten Mal der Fall ist, wird es niemanden wundern, wenn sie irgendwo wiederauftaucht. Wenn man Sie daher fragen sollte, was Sie in der Zwischenzeit getrieben haben, erzählen Sie einfach, im Urlaub gewesen zu sein.«
Loreley neigte den Kopf und musterte die Frau von Kopf bis Fuß, ehe sie innerhalb eines Wimpernschlags deren Gestalt annahm.
Ihr Auftraggeber riss die Augen auf. »Das gibt es nicht«, sagte er staunend. »Das ist wundervoll. Den entsprechenden Chip wird der Androide Ihnen in wenigen Augenblicken übergeben.«
»Warum haben Sie gerade diese Frau ausgewählt? Wäre eine weniger bekannte Person nicht sinnvoller? Oder ist es ein geheimer Wunsch von Ihnen, mit ihr zusammen sein zu wollen? Möglicherweise um sie zu …« Loreley zog die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen.
Der Mann, der ihr seinen Namen nicht offenbart hatte, lachte kurz auf. »Es ist natürlich ein Traum von mir. Aber es liegt nicht in meiner Absicht, mich mit Ihnen einzulassen, selbst wenn Sie mir in der Gestalt dieser rassigen Schönheit erscheinen würden. Verraten Sie mir jedoch eins. Können Sie meine Gedanken lesen?«
Loreley schmunzelte. »Nein. Ich bin keine … Telepathin, aber ich kann mich gut in ihre Gedankenwelt hineinversetzen. Es war einfach nur geraten.«
Ein erleichterter Ausdruck huschte über sein Gesicht. »Haben Sie noch einen Wunsch, bevor wir Sie auf der nächsten Station absetzen?«
»Gibt es irgendwelche Einschränkungen, die ich bis zu meiner Ankunft am Zielort beachten muss? Oder kann ich mich schon vorher mit jedem Menschen … vergnügen?«
»Solang Sie ihnen nicht gleich das Leben nehmen, bleibt dies Ihnen überlassen. Es kann allerdings durchaus sein, dass es notwendig wird, mit einem Mann den Geschlechtsakt zu vollziehen. Ich kenne meine Artgenossen. Sobald ihr Schwanz das Denken für sie übernimmt, sind sie wie Wachs in Ihren Händen und fast völlig willenlos.«
»Bei den terranischen Männern kann das Geschlechtsorgan selbstständig agieren?« Verblüfft starrte sie auf den Bildschirm. »Dies war mir bisher nicht bekannt.«
Der Mann grinste. »Es ist lediglich eine Metapher, eine Redewendung. Natürlich