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Farben der Lust | Erotische Geschichten. Aimée RossignolЧитать онлайн книгу.

Farben der Lust | Erotische Geschichten - Aimée Rossignol


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      Er küsst mich nur mit den Augen und sagt sanft: »Das werde ich, wenn ich es will. Meine Regeln.«

      Ich umschlinge Henri mit meinen Beinen und spüre seine Schwanzspitze kurz an meiner Scham. Überrascht hält er inne und macht sich los.

      »Dieses Mal werde ich deine Unartigkeit noch durchgehen lassen, das nächste Mal allerdings ...«

      »Was?«, flüstere ich und lächele herausfordernd. Warum ich so frech bin, weiß ich nicht. Ein bisschen erschreckt mich mein Widerspruch.

      »Zeig mir, was du tust, wenn ich unartig bin«, sage ich und richte mich wieder auf, soweit es geht, zerre dabei an den Tüchern.

      Seine Augen weiten sich ungläubig.

      »Bist du sicher?«, fragt Henri leise. »Meine Welt ist vielleicht nicht deine Welt.«

      »Zeig sie mir!« Ich höre es mich aussprechen, bevor mein Verstand protestieren kann. Ich will, dass er mich endlich nimmt, ich will ihn ganz spüren.

      Mit zwei geschickten Handbewegungen löst er meine Fesseln, hebt mich vom Bett auf und setzt mich ganz behutsam vor dem Lederbock wieder ab.

      »Ich werde sanft sein«, raunt er in mein Ohr, sein heißer Atem kitzelt stoßweise meinen Hals. »Dreh dich um und beug dich vor.«

      Das Leder ist kühl auf meiner Haut. Ich lehne mich nach vorn. Ich erahne, was jetzt kommt und ich fürchte es. Gleichzeitig spüre ich die Erwartung prickelnd in meiner Scham und als heiße kleine Wellen, die irgendwo tief in mir entstehen, größer werden, mich überrollen und wieder zurückbranden.

      Henri lässt sich Zeit, fährt mit der Spitze seines Schwanzes auf meiner Haut entlang, knetet dabei meine Pobacken mit seinen starken Händen. Zu meiner Verwunderung genieße ich das Gefühl, ihm ausgeliefert zu sein und es erregt mich so sehr, dass ich fühle, wie meine Knie zittern. Ich kann es nicht mehr aushalten.

      Der erste Schlag kommt unvermittelt. Er ist wie ein Ton, der nachhallt. Ich spüre ihn noch, als Henri seine Hand schon wieder gehoben hat. Ein süßer Schmerz. Ich spreize meine Beine, recke mich ihm entgegen und ich möchte mehr davon.

      »Weiter«, sage ich so leise, dass ich nicht weiß, ob Henri mich gehört hat und deshalb mit einem weiteren Schlag meine andere Pobacke liebkost.

      Ich schließe die Augen und spüre, dass meine feuchte Scham voller Verlangen nach ihm pocht und zuckt.

      »Dreh dich um!«, befiehlt er schließlich und seine Stimme bebt vor Erregung, während ich seiner Aufforderung nachkomme.

      »Das reicht für heute«, fügt er sanfter hinzu und fährt mit seinem Finger über mein Kinn, bevor er mein Gesicht in beide Hände nimmt, mich küsst, meine Zunge seinen Mund erforschen darf. Gierig beobachte ich, wie er sich ein Kondom überstreift. Ich kann es nicht mehr erwarten. Noch nie habe ich einen Mann so ersehnt.

      Dann hebt er mich hoch, als würde ich nichts wiegen. Jetzt bin ich bereit und offen für ihn, denke ich, als er mich langsam auf seinen Schwanz gleiten lässt und er mich endlich ausfüllt. Erleichtert seufze ich und umschlinge seinen Po mit meinen Beinen. Ich will ihn ganz tief in mir spüren, nur ihn. Unsere Blicke tauchen ineinander und ich kralle meine Hände in seinen Rücken.

      Jeder Stoß seiner Hüften steigert meine Willenlosigkeit, meine absolute Hingabe bis in die höchste Erregung.

      Als ich schließlich komme, verschließt er meinen Mund mit seinem, nimmt meinen Schrei in sich auf und hält mich sehr fest. Die Zeit steht still und meine Lust explodiert in Zucken und Stöhnen, bis mein Kopf satt und müde auf seine Schulter sinkt. Er ist immer noch in mir, ich umschlinge ihn, mag ihn nicht loslassen.

      Vorsichtig stellt er mich auf dem Boden ab, gleitet aus mir heraus.

      Meine Lust ist befriedigt, aber noch da. Sie wartet, lauert auf eine Berührung oder ein Wort, um mich erneut zu überwältigen. Diese Berührung ist sein Kuss. Wild und leidenschaftlich. Ein sanfter Biss in meine Unterlippe, der mich erschauern lässt.

      »Dreh dich um«, keucht Henri. Wieder lehne ich mich über den Bock und er dringt von hinten in mich ein. Seine Hände wandern über meinen Rücken, meine Schultern, meine Arme hinab, bis er mich an den Handgelenken festhält, während er mich stößt. Es ist, als wäre ich zum Bersten von ihm erfüllt und nichts anderes zählt im Moment.

      Mein lautes Stöhnen scheint ihn umso mehr zu erregen, denn immer schneller stößt er in mich hinein. Jede seiner Bewegungen trifft einen Punkt in mir, der mich verrückt macht vor Begierde.

      »Oh, ja!«, höre ich mich schreien, als wir beide kommen und er meine Hände loslässt, auf meinem Rücken zusammensinkt und seinen Kopf in meinen Nacken legt.

      Diesmal bin ich völlig außer Atem, als er sich aus mir zurückzieht und ich noch etwas verharre, bevor ich mich umdrehe.

      Einen Moment lang sehen wir uns schweigend und überwältigt an, bis eine Wolke durch seine Augen zieht. In seinem Blick entfernt sich etwas von mir.

      »Henri ...«, sage ich leise, weiß nicht weiter und seine plötzliche Distanz erschreckt mich.

      Jetzt erst wird mir meine Nacktheit bewusst und ich versuche, lächerlicherweise mit einer Hand meine Scham zu bedecken.

      »Ich habe noch einen Termin.« Er greift nach seinem Hemd, wirft es sich über die Schultern und schlüpft in seine Hose.

      Diesmal habe ich den Eindruck, er flieht vor mir, als er, zwei Stufen auf einmal nehmend, die Wendeltreppe in sein Arbeitszimmer emporhastet. Er hat mich nicht noch einmal angesehen.

       Kapitel 12

      Henri sei für einen Tag in Paris, berichtet mir Madame Bertrand, er werde erst morgen Nachmittag zurückerwartet. Als sie mir mein Abendessen auf dem Balkon meines Zimmers serviert, fühle ich mich plötzlich wie ein unartiges Schulmädchen mit Stubenarrest.

      Ob sie mir ansieht, was Henri und ich getan haben? Ob sie es weiß? Falls dem so ist, lässt sie sich jedenfalls nichts anmerken, plaudert freundlich über das Wetter, die Hitze und ein zu erwartendes Gewitter.

      Zwei kleine Rinderfilets und ein leichter Salat füllen den Teller. Diesmal trinke ich das Glas Wein fast sofort in einem Zug, nachdem Madame Bertrand das Zimmer verlassen hat, und esse zumindest die Hälfte der Portion.

      Ruhelos tigere ich danach in meinem Zimmer auf und ab, gieße mir aus der kleinen Karaffe noch einen Schluck Wein nach. Mit einer Mischung aus Staunen und Ungläubigkeit blicke ich auf das zurück, was heute passiert ist. Fast so, als wäre es nicht real.

      Henri, denke ich, Henri. Seine Hände auf meinem Körper. Allein dieser Gedanke macht mich wieder rasend. Der heiße Schmerz, seine Hand auf meinem Po. Seufzend ziehe ich mich aus, nachdem Madame Bertrand abgeräumt hat, und lasse mich auf das Bett fallen.

      Durch die geöffnete Tür zirpen Zikaden. Ohne nachzudenken, greife ich meine Brüste, umfasse sie, streiche sanft über die Haut, packe dann fester zu. Meine Finger wandern über meinen Bauch bis zu meiner Scham, dringen in die feuchte Wärme zwischen meinen gespreizten Beinen. Lustvoll hebe ich das Becken, fühle jeder Welle der Erregung nach, als mir schmerzlich bewusst wird, dass es nicht seine Hände sind, die mich berühren.

      Henri, denke ich. Henri. Vielleicht schickt er mich morgen nach Hause. Vielleicht ist dann alles vorbei, vielleicht hat auch nie etwas begonnen. Ein Fehler, es ist ein schrecklicher Fehler, den ich gemacht habe. Tony wird mich in der Luft zerreißen, wenn ich ohne Auftrag und ohne Bild wiederkomme.

      Am Ende bin ich vielleicht wirklich nur ein Wein, den er nach einmaliger Verkostung über hat.

      Ich rolle mich auf der Seite zusammen, ziehe die Knie an den Bauch und schlafe so ein.

       Kapitel 13

      Madame Bertrand ist mein Taktgeber hier in dieser Villa geworden, denke ich, nachdem sie mich am nächsten Morgen mit einem Frühstückstablett geweckt hat.

      Henri ist in Paris und ich allein hier. Es


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