Carwash – sind wir nicht alle ein bisschen Voyeur? | Erotischer Roman. Carrie FoxЧитать онлайн книгу.
Ausschnitt ihrer schwarzen Bluse war aufgeknöpft. Ihre pralle Brust war gut darunter zu erkennen. Mit großen, erschrockenen Augen sah sie ihn an. Hoffentlich regte sie sich nicht so sehr auf, das könnte er jetzt nicht ertragen.
»Nein, ich glaube nicht.« Sie machte Anstalten, aus dem Auto zu steigen, doch die Fahrertür klemmte. Sie warf sich dagegen, konnte aber nichts ausrichten. Professor Seefeld sah sich den Schaden an. Er hatte den Scheinwerfer, den Kühlergrill und die Stoßstange erwischt. Die Tür war leicht verzogen. Er legte beide Hände auf die Öffnung und zog mit aller Kraft. Mit einem festen Ruck gelang es ihm. Die Tür sprang auf und die Frau konnte aussteigen. Sie ließ ihre schlanken Beine herausschwingen und stützte sich am Dach des Wagens ab. Er wich ihrem Blick aus, als sie ihn ansah. Er konnte ihr nicht ins Gesicht sehen, zu groß war die Scham über das Geschehene. Nur durch seine Schuld war der Unfall passiert. Was würde sie nun machen? Ihn anschreien? Die Polizei rufen? Natürlich würde sie das. Ob sie dabei auch so überheblich war wie die meisten Frauen, denen er begegnete? Verstohlen blickte er auf den Schaden am Wagen. Auch die Frau sah ihn sich an und ging um ihr Auto herum. Sie schüttelte den Kopf.
»Danke«, sagte sie schwach.
Anscheinend war sie genauso schockiert wie er. Warum sagte sie Danke? Erst jetzt sah der Professor sie an. Da soll einer die Frauen verstehen, dachte er.
»… dass Sie mir aus dem Auto geholfen haben«, setzte sie ihren Satz fort. Ach so … das meinte sie.
»Es tut mir leid, entschuldigen Sie. Ich war in Gedanken und da …«, versuchte er kleinlaut eine Verteidigung.
»Nur keine Aufregung«, unterbrach sie ihn und lächelte ihn freundlich an. In ruhigem Ton sprach sie weiter. »Ich werde die Polizei rufen, die regelt das schon. Nur ruhig bleiben, okay?« Sie zückte ihr Handy und schwang ihr langes Haar zur Seite, um es ans Ohr zu halten. Zum Glück war sie keine aufbrausende Furie. Professor Seefeld atmete auf. Dann bestätigte er ihr Vorhaben.
»Das wird auch nötig sein. Es ist ja keine Bagatelle.« Polizei. Noch nie im Leben hatte er mit der Polizei zu tun gehabt. Er fuhr nervös durch sein Haar. Was wohl alles auf ihn zukommen würde?
»Mein Freund arbeitet in einer Autowerkstatt. Hier ist seine Visitenkarte. Sie können sich dort wegen der Reparatur melden. Und hier ist die Karte meiner Versicherung.« Sie sah ihm in die Augen. Was für eine schöne blaue Farbe sie hatten. Wenn die Situation nicht so verflixt ernst wäre, würde er sie beobachten und ihr folgen. Ob sie in der Nähe wohnte? Sie hatte eine tadellose Figur. Schlank und gut gebaut. Nicht nur ihre Haare und ihre Augen faszinierten ihn, auch wie sie sich bewegte. Leicht und wendig war sie um ihr Auto herumgegangen und als sie sich bückte, zeichnete sich ihr Slip unter der weißen, sommerlich dünnen Hose ab und rief verruchte Gedanken bei ihm hervor. Die schwarze Bluse rutschte ein wenig hoch, als sie sich den Schaden in gebückter Haltung ansah. Das Stückchen Haut an ihrem Rücken sah sehr weich aus. Wie es sich wohl anfühlen würde, wenn er sie berühren könnte? Er schüttelte unmerklich seinen Kopf und verbannte die Gedanken. Wie konnte er nur während eines Unfalls an seine voyeuristischen Machenschaften denken? Er sollte sich schämen!
»Vielen Dank. Ich werde gleich morgen anrufen und meinen Schaden auch dort reparieren lassen.« Er sah auf seine Uhr. Schon eine halbe Stunde Verspätung. Vor lauter tief greifender Gedanken über die Frauen und seine Mutter hatte er sein eigenes Handy zu Hause vergessen. Was sein Freund wohl sagen würde, wenn er dermaßen verspätet bei ihm auftauchte? Und seine Mutter erst, wenn er ihr erzählte, dass er einen Unfall gehabt hatte. Sie würde ihm vorhalten, dass das alles nicht passiert wäre, wenn er bei ihr geblieben wäre, so wie sie es von ihm verlangt hatte. Sie würde mit Verachtung auf ihn herabschauen und ihn warnen, dass es noch ein Unglück mit ihm nähme, wenn er nicht auf sie hörte. Ihre Worte klangen schon jetzt in seinen Ohren, obwohl er immer noch hier stand und auf die Polizei wartete. Aufregung machte sich in ihm breit. Er spürte, wie sein Blutdruck stieg und der Druck in seinem Kopf landete. Es war einfach zu viel für heute. Erst die freche Studentin in der Mittagszeit und dann seine herrische Mutter. Jetzt auch noch der Unfall … Alles drehte sich in seinem Kopf. Er taumelte. Am besten wäre es, jetzt nichts mehr zu sagen und abzuwarten, bis die Polizei kam. Tief atmend lehnte er sich an seinen Bentley.
Aphrodisiakum
Es war ein lauer Sommerabend, die Grillen zirpten und Joe war froh darüber, neben Silvie zu liegen. Mit offenen Augen lag er auf der großflächigen Relaxcouch unter dem Glasdach der großzügigen Terrasse und sann träumend darüber nach, wie er sein Leben mit ihr gestalten könnte. Er hatte eine dicke Kerze aufgestellt, die romantisches Licht verbreitete. Frauen wollten doch so etwas. Sicher gefiel es auch ihr. Im Café hatte der Kerzenschein auch eine besondere Wirkung gehabt. Sie bereitete sich vor, zu ihm zu ziehen. Sein größter Wunsch war in Erfüllung gegangen und er hatte sich gar nicht besonders angestrengt, sie zu fragen. Was eine romantische Umgebung doch ausmachte. Durch die Überdachung der Terrasse schien der funkelnde Sternenhimmel in das Liebesnest. Er sah sie an. Sie hatte die Augen geschlossen und atmete ruhig und gleichmäßig. Wie schön sie war, fast wie das schlafende Mädchen aus dem Märchen mit den Dornenbüschen. Minutenlang betrachtete er sie leise. Vielleicht spiegelten sich die Sterne auch in ihren Augen, wenn sie sie öffnete. Es wäre verführerisch. So geheimnisvoll. So romantisch. Er beugte sich liebevoll über sie, atmete ihren Duft ein und blickte in ihr hübsches Gesicht, auf den weichen Kussmund und ihre zarte Gesichtshaut. Dann öffnete sie ihre Augen, räkelte sich und sah ihn an.
»Ich kann nicht einschlafen, der Unfall geht mir nicht aus dem Kopf. Er hat mich einfach übersehen und knallte gegen mein Auto«, sagte sie, während sie sich müde durchs Haar fuhr.
Es musste ein Schock für sie gewesen sein. Schließlich hatte sie ihm erzählt, wie sehr sie an ihrem alten Auto hing. Er sah ihr ihre Sorgen an und versuchte, sie zu beruhigen.
»Das kriegen wir wieder hin, es ist doch nur die Ecke der vorderen Seite. Das ist doch kein Problem. Übrigens hat sich dieser Professor bereits gemeldet und einen Termin ausgemacht. Auf die Frage, ob er einen Leihwagen braucht, hat er gesagt, dass er noch zwei weitere Autos besitzt.«
Erstaunt hob Silvie die Augenbrauen. »Ach wirklich? Vielleicht sind Autos sein Hobby.« Sie setzte sich auf. Wie automatisch überkreuzte sie ihre Beine zu einem bequemen Schneidersitz. Sie sah aus wie eine blonde Indianersquaw. Es fehlte nur noch das Stirnband mit einer Feder. Der Gedanke an diesen Anblick ließ ihn schmunzeln. Sie wäre sicher gut im Verwandeln und es würden ihr viele Rollen stehen. Er setzte sich ebenfalls aufrecht hin und ließ sein rechtes Bein leger über die Kante der großen Relaxcouch herunterhängen. Dann lehnte er sich zu ihr hin.
»Oder er ist stinkreich«, entgegnete er.
»Er war jedenfalls nett. Er hat sich gar nicht aufgeregt. Er war eher zurückhaltend. Sicher ist er ein umgänglicher Mensch, der dir auch in der Werkstatt keinen Ärger bereitet.«
»Wir werden sehen«, sagte Joe und nahm ihre beiden Hände. Sie lächelte. Wie schön sie war, im diffusen Licht der Nacht. Der Kerzenschein zauberte leichte Lichtreflexe in ihr Haar. Er berührte es und drehte eine Strähne zwischen seinen Fingern. Er konnte sich nicht sattsehen an ihrem wundervollen, blonden Haar, das in der Nacht einen betörenden, goldenen Glanz hatte.
»Sag mal«, fuhr er fort. »Wollen wir nicht unser Schlafzimmer schöner gestalten, wenn du bei mir einziehst? Du darfst deine Lieblingsfarbe wählen und ich streiche für dich die Wände.«
Sie überlegte kurz. Dabei ließ sie seine Hände nicht los. Er liebte diese Art, Verbundenheit zu zeigen, sehr an ihr. Sie war wie eine verschmuste Katze, die nicht von seiner Seite wich. Plötzlich begannen ihre Augen, zu leuchten, als hätte sie eine zündende Idee.
»Ach bitte, lass mich streichen. Ich mach es wirklich gerne. Ich habe doch Zeit genug.« Er erkannte Arbeitseifer in ihren Augen. Sie blinzelte ihm zu. Natürlich! Sie hatte keinen Job und damit mehr Zeit als er, warum sollte er sie nicht die Sache erledigen lassen? Wenn sie es doch unbedingt wollte, warum nicht?
»Bitte, lass es mich doch machen, ich möchte es versuchen«, wiederholte sie bittend und schien bereits einen Plan zu haben. Es wäre eine sinnvolle Beschäftigung, sie das Schlafzimmer gestalten zu lassen. Es würde