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Lesbische Liebe | Erotische Geschichten. Holly RoseЧитать онлайн книгу.

Lesbische Liebe | Erotische Geschichten - Holly Rose


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Deck der Kanzlei und delegierte die Aufgaben immer noch selbst.

      An diesem Montagmorgen im Mai – dem ersten schönen Tag des Jahres – lief jedoch so ziemlich alles aus dem Ruder. Und das bereits so früh am Morgen, dass Maria nur denken konnte: Na, dann Prost Mahlzeit!

      Sie hätte Leonie vierteilen können! Das Mädchen war immer noch nicht in Sichtweite!

      Zwei Minuten später klopfte Leonie an die Tür ihrer Chefin.

      »Entschuldigung, Frau Funk – aber ich war ... war gerade auf der Toilette. Sie haben nach mir gerufen?«

      »Ja, in der Tat.« Maria Funk wirkte angefressen und Leonie zog sofort den Kopf ein. Wenn die Chefin in so einer Stimmung war, tat man gut daran, sich so unsichtbar wie möglich zu machen.

      »Leonie, hängen Sie sich bitte ans Telefon – telefonieren Sie jede Autovermietung Münchens und im Umkreis ab. Ich benötige für den frühen Abend einen Leihwagen. Dabei ist es mit völlig egal, ob Ober- oder Unterklasse, Hauptsache das Ding rollt. Sie haften mir persönlich dafür, dass ich noch heute irgendwie nach Kiefersfelden komme. Die Podiumsdiskussion, an der ich teilnehme, wird vom Bayerischen Rundfunk live übertragen. Es wäre geradezu desaströs, wenn ich nicht dabei wäre. Sehr schlecht fürs Image, viel schlechter jedoch für meinen zukünftigen Mandanten und für mich.«

      Sofort bekam Leonie Magenschmerzen. Immer wieder dieser unsägliche Druck. »Sie können gern meinen Wagen haben«, bot sie ihrer Chefin an. »Der Frosch fährt, steht vor der Tür – ich meine, in dieser Notlage ...?«

      »Nein! Nein!«

      Maria Funk hatte so ihre Eigenheiten. Sie konnte und wollte einfach nichts annehmen. Im Normalfall hätte sie ihre Beine in die Hand genommen und sich selbst um diese Angelegenheit gekümmert, doch auf Maria wartete ein voller Terminkalender. Es nervte sie bereits, dass sie zu Gericht gefahren werden musste.

      Sie bestimmte gern selbst über sich, hatte sich mit ihren fünfunddreißig Jahren bereits einen soliden Ruf als Rechtsanwältin erarbeitet und stand nun vor dem nächsten Quantensprung. Luipold Wasn, der Baulöwe Nr. 1 in Münchens Schickeria, wollte einen maroden Stadtteil abreißen und diesen mit Penthouses und Lofts füllen. Darum würde es auch in der Podiumsdiskussion in Kiefersfelden gehen und deshalb war Marias Anwesenheit dort von so immenser Wichtigkeit.

      Denn würde Wasn sie zu seiner Anwältin machen, gälte Maria etwas in München – sie, deren Wurzeln in Norddeutschland lagen und die es vor einigen Jahren nach München verschlagen hatte.

      Es wäre die Chance, mit einem Schlag eine ganz neue Klientel zu gewinnen.

      »Also, ich verlasse mich da auf Sie, Leonie! Punkt achtzehn Uhr möchte ich hier ein Fahrzeug vor der Tür stehen sehen. Sind denn diese Autovermietungen nicht in der Lage, auf solche Extremsituationen zu reagieren? Ich verstehe das nicht!«

      Leonie versuchte es mit einem Einwurf und meinte: »Aber der Streik war so nicht vorhersehbar ...«

      »Papperlapapp«, erwiderte Maria und wedelte imaginäre Fusselteile von sich. »Das kam doch gestern Abend bereits in den Spätnachrichten, dass so etwas zu erwarten sei.«

      Leonie hielt den Mund, drehte sich auf ihren hohen Absätzen um und ging zu ihrem Schreibtisch. Sie setzte sich an ihren Computer, wählte eine Suchmaschine aus und telefonierte eine Autovermietung nach der anderen ab.

      Überall bekam sie die gleiche Antwort. »Wir haben keine Fahrzeuge mehr. Es interessiert uns nicht die Bohne, wer Ihre Chefin ist. Ja, Kruzifix Noamal, dann soll die gute Frau eben mit dem Radl nach Kiefersfelden fahren. Wir können uns kein Fahrzeug aus den Rippen schneiden.«

      Kommentare dieser Art waren noch harmlos. Die Stadt dampfte, die Köpfe kochten und Leonie schwitzte immer mehr. Sporadisch schaute ihre Chefin aus ihrer Bürotür heraus. Je weiter der Tag voranschritt, desto mutloser wurde Leonie und Maria Funks Stirnfalte immer tiefer.

      Das gibt es doch nicht, sagte Maria zu sich selbst. Wie unflexibel! Absolut nichts für schwache Nerven, dieser Tag. Irgendwo musste doch so eine Scheißkarre aufzutreiben sein!

      Doch wie sich herausstellen sollte, war eben das nicht möglich. Jeder fahrbare Untersatz war vergeben. Taxiunternehmen machten das Geschäft ihres Lebens und Maria geriet langsam in Wallung.

      Benno, der zweite Auszubildende, fuhr seine Chefin zu Gericht und Maria erfasste das volle Ausmaß dieser leidvollen Misere.

      Nichts, aber auch nichts lief mehr auf Münchens Straßen. Überall wildes Gehupe, unflätige Wortwahlen, verstopfte Straßen – sie war genauso genervt wie alle anderen Verkehrsteilnehmer auch.

      »Ja, Herrgott, so fahren Sie doch eine andere Strecke. Ich kann den Termin sonst nicht halten!«, herrschte sie Benno an, obwohl dieser sich wahrlich bemühte, seiner Chefin zu Diensten zu sein.

      »Ich kann da leider gar nichts machen, tut mir leid, Frau Funk. Wäre es in diesem Fall nicht besser, sie gingen zu Fuß? Wenn Sie die Abkürzung nehmen, sind Sie in zehn Minuten bei Gericht.«

      Maria schaute Benno konsterniert an. Da hätte er auch sagen können, sie solle bei zehn Grad minus in den Eisbach springen.

      »Sagen Sie mal, sind Sie noch bei Trost! Es regnet! Mein Talar ... soll ich den als Regenschutz benutzen oder was? Benno, wo sagten Sie, werden Sie ausgebildet?«

      Marias Augen blitzten und Benno hätte sich gern unsichtbar gemacht. Er wusste, dass sie es nicht schaffen würden.

      ***

      Eine Sekunde vor Beginn der Sitzung stürmte Maria Funk mit wehenden Fahnen in den Gerichtssaal – und erlebte eine Überraschung. Der Saal war leer – allein der Richter saß hinter seinem Tisch und studierte gelangweilt die Akten.

      »Haben Sie es tatsächlich wieder mal geschafft, pünktlich zu sein, liebe Frau Funk! Na bravo ... Ihr Kollege braucht leider etwas länger. Aber bitte! Nehmen Sie doch Platz, leisten Sie mir Gesellschaft.«

      Maria hätte in diesem Moment um sich treten, etwas gegen die Wand donnern oder dem Richter entgegenschleudern können. Sie verspüre wenig Lust, ihm Gesellschaft zu leisten. Da hatte sie sich so sehr bemüht, und Winter, der Gegenanwalt, war wieder mal unpünktlich. Genervt ließ sie sich auf einen Stuhl sinken und hielt Small Talk mit dem Richter, der sie völlig aus dem Plädoyer herausbrachte, welches sie sich so mühsam im Kopf zurechtgelegt hatte.

      Eine halbe Stunde später stieß dann endlich auch Manfred Winter zu ihnen, der sich noch nicht einmal für seine Verspätung entschuldigte, sondern allen Anwesenden einen entspannten guten Morgen wünschte.

      Na toll!, dachte Maria, diese Woche fängt wirklich gut an. Eigentlich sagt man mir ja Stressresistenz nach – aber ist das tatsächlich so? Vielleicht – vielleicht auch nicht.

      Im Augenblick musste sie sich darauf konzentrieren, einen Freispruch für Frau Maierhofer herauszuholen. Doch ihre Gedanken schweiften immer wieder zu Leonie und ihren Bemühungen ab, irgendeinen fahrbaren Untersatz aufzutreiben.

      Maria Funk sprühte vor Leidenschaft, als sie das Plädoyer für ihre Mandantin hielt, die im Münchner Stadtpark einem Passanten den nackten Hintern gezeigt hatte, als dieser sie als alte Fettel bezeichnet hatte.

      Schließlich gewann Maria den Prozess. Offenbar war der Richter ihr wohlgesonnen – vielleicht hatte der Small Talk ihr ein paar Pluspunkte eingebracht. Jedenfalls sprach er Frau Maierhofer frei, ordnete jedoch eine psychiatrische Begutachtung an. Damit konnten sowohl Frau Maierhofer wie auch Maria Funk gut leben. Die Verhandlung wurde geschlossen und Maria griff sofort zum Handy.

      Sie wählte auf der Kurzwahltaste die 4 – Leonies Durchwahlnummer – und das Mädchen war sofort da. »Na, irgendwas erreicht!«, bellte Maria.

      Leonie mochte es der Chefin kaum sagen, doch nirgendwo war ein Leihwagen aufzutreiben. Kein hochpreisiges Fahrzeug, kein Kleinwagen – nichts, gar nichts! Erst am Morgen des kommenden Tages wurden die ersten Fahrzeuge zurückerwartet. Nach einem tiefen Seufzer meinte Maria Funk leise: »Und was ist mit Bad Tölz, Bad Aibling, diese ganzen Orte ...«

      »Tut


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