Mut zur Geilheit | 10 Erotische Geschichten. Brooklyn CollinsЧитать онлайн книгу.
über sein Gesicht legen, bevor er abends einschlief.
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Ich hoffe, liebe Leserin, lieber Leser, dass Ihnen meine Geschichte gefallen hat. Ich habe sie mit viel Herzblut geschrieben und – offen gestanden – auch mit viel Mösensaft. Vielleicht sollte ich diese Story als Beitrag zu einem Schreibwettbewerb einreichen. Oder besser doch nicht? Immerhin enthält der Text viele freizügige Stellen, die zwar mir sehr gut gefallen, aber anderen Menschen vielleicht nicht so sehr.
Am liebsten würde ich die Story natürlich dem Herrn Professor zu lesen geben. Aber das traue ich mich nun gar nicht. Wer weiß, vielleicht würde er mich sogar verklagen, wenn er liest, was ich da mit meiner blühenden Fantasie alles zu Papier gebracht habe. Ich muss gestehen: Niemals hatte ich es gewagt, ihn anzusprechen, wenn ich ihm begegnete. Er sah immer so beschäftigt aus, und ich bin sicher, dass ich rot werden würde, wenn sich unsere Blicke treffen würden. Ich bin und bleibe halt eine heimlich verliebte graue Maus.
Ich habe keine Freundinnen und erst recht keine Freunde. Meistens verbringe ich meine Tage allein, wie jetzt an einem runden Einzeltisch in meinem Lieblingsrestaurant. Na ja, noch den letzten Schluck Rotwein, aber dann muss ich wirklich nach Hause gehen.
»Paul? Paul! Ich möchte zahlen, bitte.«
TexasDiva
Mia war in einem kleinen Hotel am Rande von San Angelo in Texas abgestiegen. Da sie nur eine Nacht bleiben wollte, hatte sie den Koffer im Auto gelassen und nur ihr Handgepäck mit aufs Zimmer genommen.
Bis zum Abendessen war noch Zeit für einen Erkundungsgang. Mia zog ihren Mantel an und stellte den Kragen hoch. Durch die schmale, fast menschenleere Straße fegte ein kräftiger Wind. Äste bogen sich, Fensterläden schlugen gegen die Fassaden der Häuser.
Aus dem niedrigen Shop an der Ecke fiel ein schwacher Lichtschein auf den Gehsteig. Mia trat näher. Ein Schild über der dunkelbraunen Eingangstür trug die Aufschrift »Second Hand Kleidung«. Mia brauchte zwar nichts, aber sie war neugierig, wollte sich einfach mal umschauen.
»Gern, Madam«, sagte die Verkäuferin mit einer einladenden Handbewegung. »Melden Sie sich einfach, wenn ich Ihnen behilflich sein kann.«
Die Verkäuferin war schon älter, Mia schätzte sie auf Mitte sechzig. Sie war dunkel gekleidet, ihre grauen Haare endeten am Kinn. Mia war die einzige Kundin. Offenbar gab es nur gebrauchte Sachen für Frauen: Kleider, Blusen, Röcke, Hosen, Schuhe, Strümpfe, auch Unterwäsche.
Im hinteren Teil des Ladens entdeckte Mia eine Kleiderpuppe mit kurzen blonden Haaren. Sie trug ein hellgrünes Kostüm mit einer schwarzen Bluse darunter, schwarze Netzstrümpfe und schwarze Schnürpumps. Um ihren Hals blitzte eine dünne grüne Perlenkette. Mia blieb vor der Puppe stehen und betrachtete sie. Die Kunstfigur wirkte lebensecht. Nachdem ein, zwei Minuten vergangen waren, bemerkte Mia, dass die Verkäuferin sie verstohlen beobachtete. Plötzlich stand sie hinter ihr.
»Gefallen Ihnen die Kleider, Madam? Sie können sie alle haben, die Größe würde passen.«
Mia schmunzelte, strich sanft über den Ärmel der Kostümjacke.
»Diese Sachen wurden zu Lebzeiten von einer berühmten Frau getragen«, fuhr die Verkäuferin fort.
»Berühmt?«, fragte Mia.
»Na ja«, erwiderte die Verkäuferin, »nicht gerade weltberühmt, aber ziemlich bekannt war sie schon. Sang oft in den Saloons dieser Gegend. War der Schwarm vieler Männer, hatte allerdings nie geheiratet. Ein Mann ist sogar wegen ihr aus dem Leben geschieden. Der Arme! Konnte es nicht ertragen, dass sie ihn immer wieder betrogen hatte. Ein Vollblutweib war das. Sie sah den Männern in die Augen und hypnotisierte sie förmlich. Dann senkte sie den Blick und starrte den Männern in den Schritt. Leckte sich über die Lippen, wenn sie eine Wölbung wahrgenommen hatte. Verstehen Sie?«
Mia lächelte, versuchte, ihre Verlegenheit zu überspielen. »Ich bin ein ganz anderer Typ«, sagte sie. »Aber wer weiß? Wenn ich diese Kleider anziehe, übertragen sich vielleicht auch die Eigenschaften dieser Frau auf mich. Ich habe mal so etwas gelesen.«
»Das hängt davon ab, ob sie wirklich eine andere werden wollen«, antwortete die Verkäufern. »Wirklich wollen. Dann könnte es tatsächlich funktionieren.«
Mia schwieg, ließ ihren Gedanken freien Lauf. Und ob sie eine andere werden wollte. Und ob! Wer war sie denn schon? Eine Frau von zweiundvierzig Jahren, mit zwanzig in eine unglückliche Ehe geschliddert, drei Jahre später geschieden. Versunken in Männerfeindlichkeit und Einsamkeit. Statt Männer anzuziehen, sah sie schnell weg, wenn ihr einer zu nahe kam.
Na gut, einen geschiedenen Arbeitskollegen hat sie zwei-, dreimal an sich rangelassen. Der spritzte im Rekordtempo, schlief sofort danach ein, während Mia schließlich mit eigenen Fingern versuchte, sich ein bisschen Lust zu verschaffen. Das war es: ein bisschen Lust wenigstens. Aber selbst das schien ihr das Leben verwehren zu wollen.
Okay, aus ihr war halt eine graue Maus geworden. Bei ihrer Mutter war es ganz ähnlich gewesen. Mangelnde Attraktivität vererbt sich wahrscheinlich. Und jetzt ... mit zweiundvierzig? Na ja, träumen darf frau ja. Die Gedanken sind frei.
»Ich mache Ihnen einen Sonderpreis«, unterbrach die Verkäuferin Mias Gedanken. »Alles, was die Puppe am Leibe hat, für runde fünfzig Dollar. Und zusätzlich verrate ich Ihnen noch ein Geheimnis.«
»Ein Geheimnis?«, fragte Mia neugierig.
»Ja, aber nur, wenn Sie sich zu einem Kauf entschließen.«
Der Wind draußen rüttelte an der Ladentür. Mia wollte auf einmal partout nicht Nein sagen. Nicht schon wieder verzichten. Nicht schon wieder weglaufen vor sich selbst. Nicht schon wieder die graue Maus herauskehren. Sie hörte, dass sie Ja sagte. Ganz laut: »Ja!«
Die Verkäuferin schmunzelte. »Gut. Jetzt kommt das Geheimnis: Wenn Sie wirklich eine andere werden wollen, die so richtig begehrt wird, die gern auch mal im Rampenlicht stehen möchte, nicht ständig, aber ab und zu mal. Wenn Sie das wirklich wollen ... dann ziehen Sie sich jetzt bitte aus.«
»Sie meinen, ich soll die Kleider der Puppe anprobieren?«
»Nein, noch nicht«, erwiderte die Verkäuferin. »Außerdem versichere ich Ihnen, dass alles passt. Dafür habe ich einen Blick, glauben Sie mir.«
»Ja, aber warum ...«
»Ziehen Sie alles aus, was Sie anhaben. Sie brauchen keine Angst zu haben. Warten Sie.«
Mia sah, dass die Verkäuferin zur Eingangstür ging. Dann hörte sie, wie ein Schlüssel im Schloss gedreht wurde. Mia zog ihren Mantel aus, schüttelte ihr dunkelblondes Haar. Dann streifte sie ihre Strickjacke ab, zog die Hose aus, dann die Bluse, blickte unschlüssig um sich.
»Das reicht noch nicht«, sagte die Verkäuferin. »Sie müssen ganz nackt sein.«
Mia gehorchte. Gott sei Dank war es ja kein männlicher Verkäufer, der sie zum Striptease aufforderte. Dann stand sie nackt zwischen der Puppe und der Verkäuferin, bedeckte unwillkürlich ihre Scham mit beiden Händen.
»Sie haben hübsch geformte Brüste und einen schönen flachen Bauch«, sagte die Verkäuferin. »Männer mögen so etwas. Jetzt nehmen Sie mal unten die Hände weg ... Was gibt es denn da zu verstecken? Sieht doch toll aus, Ihre Muschi. Vielleicht zu viele Haare drum herum. Die sollten Sie bei Gelegenheit etwas stutzen. Und jetzt ziehen Sie einfach mal die Schamlippen auseinander ... ja, prächtig. Ist ja sogar schön feucht geworden da unten. Wenn Sie sich jetzt umdrehen wollen ... Auch Ihr Popo ist ja eine wahre Augenweide für männliche Wesen. Kompliment. Sie dürfen sich jetzt gern bücken ... noch ein bisschen tiefer ... gut so. Die Rosette hat eine hübsche rote Farbe, die würde gut harmonieren mit den Eicheln vieler Männerschwänze. Entschuldigung, dass meine Fantasie manchmal durchdreht. Ich bin halt so.«
»Und jetzt?«, fragte Mia. Sie spürte, wie ihr Herz hämmerte. Dieses bizarre Spiel erregte sie.
»Jetzt umarmen Sie die Puppe so fest wie Sie können! Ja, gehen Sie ganz nah dran! Pressen Sie Ihre Brüste fest