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Die neue Praxis Dr. Norden 4 – Arztserie. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Die neue Praxis Dr. Norden 4 – Arztserie - Patricia Vandenberg


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lassen sich doch sonst nie während der Sprechstunde von einem Vertreter stören«, wunderte sich Lydia.

      »Er wird nicht lange bleiben. Verraten Sie mir noch, wer der geheimnisvolle Patient ist, den wir um halb vier erwarten?«

      »Es ist Markus.«

      »Sophias Jugendliebe?«

      »Richtig. Er will Sophia mit seinem Besuch bei uns überraschen. Vielleicht läuft es mit seiner Verlobten nicht mehr so gut«, flüsterte Lydia.

      »Ja, vielleicht, das bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass er schon wieder auf der Suche ist.«

      »Es könnte doch auch sein, dass er bereits gefunden hat, was er sucht«, erklärte Lydia mit verschwörerischer Miene. »Außerdem könnte er Sophia sicher besser als jeder Fremde in dieser neuen Auseinandersetzung mit ihrer Familie helfen.«

      »Sie meinen diese unverschämte Forderung, dass sie angebliche Schulden ihres Vaters begleichen soll?«

      »Das meine ich. Ich bin zwar recht zuversichtlich, dass meine Mutter einen passenden Anwalt findet, der den beiden nicht unnötig Geld aus der Tasche zieht, aber ein Anwalt, der die Familie kennt, hat einfach einen besseren Überblick.«

      »Mag sein, aber wenn Sophia weitere Begegnungen mit Markus vermeiden will, dann müssen wir das akzeptieren.«

      »Ich weiß, Herr Doktor«, entgegnete Lydia mit einem tiefen Seufzer. »Aber mal ehrlich, würden Sie an Markus` Stelle in unsere Praxis kommen, wenn Sie wüssten, dass Sie einen Menschen, der Ihnen etwas bedeutet, damit verletzen?«

      »Vermutlich würde ich das nicht tun, andererseits verletzen wir alle immer wieder die Gefühle anderer Menschen, ohne uns dessen überhaupt bewusst zu sein.«

      »Sie sind zu viel allein, Herr Doktor«, sagte Lydia und sah Danny mitfühlend an.

      »Das habe ich heute schon mal gehört.«

      »Es gibt eben Menschen, die sich um Sie sorgen.«

      »Ich weiß. Ja, bitte!«, rief Danny, als es an der Tür des Sprechzimmers klopfte.

      »Ich bin dann vorn am Tresen«, sagte Lydia und verließ das Sprechzimmer, als ein sportlicher Mann im grauen Anzug mit einer Aktentasche hereinkam. Sie schätzte ihn auf Anfang fünfzig. Sie war sicher, dass er erfahren genug war, um schnell herauszufinden, dass er Danny Norden nicht mit hohlen Werbebotschaften von der Wirksamkeit eines Medikamentes überzeugen konnte.

      Fünf Minuten später verließ der Pharmavertreter auch sichtlich enttäuscht die Praxis, und Lydia konnte den ersten Patienten des Nachmittages, einen älteren Bankangestellten aus der Nachbarschaft, aufrufen.

      *

      Kurz vor halb vier betrat Markus die Praxis.

      »Lydia, was will er denn hier?«, flüsterte Sophia und stieß ihre Kollegin an, die neben ihr hinter dem Empfangstresen stand.

      »Ach ja, das habe ich dir gar nicht gesagt. Er hat um halb vier einen Termin zur Vorsorge bei uns«, gestand ihr Lydia.

      »Wieso hast du das für dich behalten?« Sophia umfasste mit beiden Händen den Rand des Tresens und schaute auf den jungen Mann in der hellen Winterjacke, der sich dem Tresen näherte.

      »Er wollte es so«, raunte Lydia ihr zu.

      »Ich dachte, du bist meine Freundin.«

      »Ich bin deine Freundin.«

      »Freundinnen lassen solche Überraschungen nicht zu.«

      »Hallo, Sophia«, sagte Markus, der in diesem Moment vor ihr stand.

      »Hallo, Markus«, entgegnete Sophia leise und versank in seinen hellbraunen Augen. »Ich habe gerade erst erfahren, dass du einen Termin bei uns hast.«

      »Deshalb ist sie jetzt sauer auf mich«, ließ Lydia ihn wissen.

      »Das tut mir leid, das wollte ich nicht«, entschuldigte sich Markus. »Können wir kurz reden?«, wandte er sich an Sophia.

      »Ich habe zu tun«, antwortete sie und gab sich abweisend.

      »Gib ihm die Chance, dir sein Verhalten zu erklären«, mischte sich Lydia ein. »Ihr könntet in die Küche gehen, da seid ihr ungestört«, schlug sie vor.

      »Das machen wir. Komm, Sophia, bitte«, sagte er und hielt Sophias Blick fest.

      »Gut, zwei Minuten«, gab sie schließlich nach. Sie fragte sich, warum Lydia diese Begegnung zuließ. Sie wusste doch, dass sie Markus aus dem Weg gehen wollte, bis sie über ihre Gefühle für ihn hinweg war.

      »Gemütlich«, sagte Markus, nachdem Sophia die Tür der Küche geschlossen hatte. Er ließ seinen Blick durch den Raum mit dem weißen Linoleumboden, dem großen silberfarbenen Kühlschrank, dem runden Tisch mit den vier Stühlen und dem bequemen blauen Sofa gleiten.

      »Was soll das, Markus? Du bist nicht hier, um unsere Küche zu bewundern. Es gibt andere Ärzte, zu denen du gehen kannst. Warum kommst du zu uns?«, fuhr Sophia ihn an.

      »Danny Norden ist ein hervorragender Arzt.«

      »Ja, ist er, aber du bist nicht krank. Oder?«

      »Nein, ich denke nicht.«

      »Dann hättest du auch zu einem anderen Arzt gehen können. Oder gefällt es dir, mich leiden zu sehen?« Sophia zweifelte nicht daran, dass Markus wusste, was sie für ihn empfand.

      »Sophia, ich habe mich von Maren getrennt. Es wird keine Verlobung geben.«

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