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Die großen Western 181. Joe JuhnkeЧитать онлайн книгу.

Die großen Western 181 - Joe Juhnke


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er Bilanz zog, enttäuschten ihn diese fünf Jahre. Sie erschienen ihm sinnlos, weil er im Grunde kein Abenteurer war.

      In seinem Wesen verbarg sich nicht der Feigling.

      Aber zum Helden war er auch nicht geboren.

      Eigentlich war jener Vorfall vor Monaten in Clay Center das einzig Herausragende in seinem Leben. Und diese Episode wurde aus einem Zufall geboren.

      Doug Nash setzte seinen Weg fort. Er hoffte, bis Sonnenuntergang Buckeye zu erreichen. Dort lebten Freunde, bei denen er übernachten wollte. Morgen würde er auf der Nash-Ranch sein.

      Seine Ranch – seine neue Heimat, nachdem seine Eltern damals Texas verlassen hatten.

      Die niedersengende Sonne brannte im Nacken. Sein buntes Flanellhemd war getränkt von Schweiß.

      Schaumflocken klebten an den Nüstern des Mustangs.

      Langsam versank die Sonne in den endlosen Dünen der Gila.

      Hinter der Flußschleife tauchte die langgestreckte Ortschaft mit ihren Lehmhütten auf.

      Buckeye.

      Während er den sandigen Weg zwischen den verstreut liegenden Häusern entlangritt, dachte er an Rose Plewith, die sommersprossige, rothaarige Tochter des Drugstore-Mannes. Sie war ein kleiner Teufel, immer zu Scherzen aufgelegt. Übermütig wie der sprudelnde Quell eines Flusses.

      Ob sie verheiratet war?

      Vor Juan Estalantes Cantina stieg er etwas schwerfällig aus dem Sattel. Er führte sein Pferd zur Tränke und lockerte den Sattel.

      Ziemlich steifbeinig betrat er den Schankraum des Mexikaners.

      Juan saß hinter der Theke. Durch die Nickelbrille musterte er forschend den Fremden, der nähertrat. Es verirrten sich selten Fremde in ihre kleine Stadt. Meist hatten sie etwas zu verbergen oder kamen enttäuscht aus den Goldfeldern Kaliforniens auf dem Weg in ihre Heimat.

      Es war kein gutes Geschäft, das Juan hatte. Aber er war ein bescheidener Mann.

      »Einen Whisky, Señor?« fragte er. Freundlich strich er über den kugelrunden Bauch. »Vielleicht einen Tequila? Ich braue ihn selbst aus dem Saft der besten Agaven, die am Gila River zu finden sind.«

      Nash lachte. »Deinen Tequila konnte mein Vater schon nicht vertragen. Ich persönlich habe mich inzwischen an Whisky gewöhnt.«

      Estalante stutzte.

      »Dios«, murmelte er schließlich verblüfft und kam mit kurzen, schleifenden Schritten hinter der Theke hervor. »Wenn mein Augenlicht mich nicht täuscht, bist du Doug Nash. Nimrod Nashs jüngster Sohn.« Er schob die Brille auf die Stirn. »Ja, du bist es«, lachte er heiser. »Willkommen in der Heimat.«

      Lachend löste Doug sich aus der Umarmung des Dicken.

      »Nun krieg nicht gleich vor Freude einen Herzschlag. Gib uns zwei Brandy und dann erzähle, was es Neues in Buckeye gibt.«

      »Nichts gibt es in Buckeye, was erwähnenswert wäre. Vielleicht, daß Rick Leon, der Einsiedler, im Yurro Tal der Teufel geholt hat, weil er sich seinen Schnaps selber brannte. Oder daß Wash Lanner, unser alter Sheriff, vor zwei Jahren an Herzschwäche starb. Buckeye hat der Satan geschaffen. Und sicher ist es auf keiner Landkarte verzeichnet.«

      »So wenige Fremde?«

      »Seit drei Monaten sah ich niemanden mehr. Kein Wunder. Wen treibt es schon in diese Einöde? Slim Tackett hat seine Zucht aufgegeben. Und Rancher Lorenz zog über Nacht mit seiner Habe nach Osten. Die Gila Wüste ist wie die schleichende Pest. Unaufhaltsam wandern ihre Dünen und verschlingen das wenige fruchtbare Land. Salute, Amigo!« Er hob sein Glas.

      Doug Nash trank mit kurzen Schlucken.

      »Und wie sieht es auf der Nash-Ranch aus?«

      »Dios mio!« Der Mexikaner schlug die Hände über dem Kopf zusammen. »Die Wüste schont niemanden. Aber du wirst es selbst sehen.«

      »Morgen.« Nash nickte in Gedanken. Schon sein Vater hatte einen verzweifelten Kampf gegen den immer weiter vordrängenden Wüstensand geführt. »Hast du ein Zimmer frei?«

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