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Die großen Western Classic 38 – Western. Frank CallahanЧитать онлайн книгу.

Die großen Western Classic 38 – Western - Frank Callahan


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ihr Pause?«, brüllt Christie von unten herauf. »Los, macht voran! Übermorgen Abend werden die Löcher gestopft, das wisst ihr, also beeilt euch gefälligst.«

      Kelly hebt den Hammer, schlägt zu, während Rankin den Bohrer langsam dreht.

      »Du, Henry, und wenn wir nicht hinkommen?«

      Rankin grinst spöttisch.

      »Mir fällt die Werkzeugkiste runter, wenn alles andere nicht hilft«, sagt er zischelnd. »Ich wette mit dir um meinen Beuteanteil, ehe sich ein Aufseher bückt, um die Werkzeuge zu suchen, treibt er uns mit tausend Flüchen zwischen die Steine.«

      Er hat recht, denkt Kelly, ein Aufseher und Werkzeug aufheben? Eher sterben die hochmütigen Burschen.

      Nur kurz blickt er auf die Steine, das Ende des Gerüstes mit der Leiter. Das Gerüst reckt sich dicht neben den Steinen an der Wand hoch. Die Felsbrocken liegen in einem derartigen Durcheinander, dass das Werkzeug sonst wohin fallen kann. Zwischen den Steinen aber muss man lange suchen. Und kein Aufseher wird einem dabei helfen.

      *

      An den Steinen, hinter denen einmal »Ratte« Kenton gekauert und Rankins Versteckspiel beobachtet hat, bringt Charles Morris den Karren zum Stehen. Dann steigt er ab, und jeder wird glauben, dass er nur mal austreten muss.

      Tom Kelly wirft das letzte Werkzeug in die Kiste. Nur noch die Stopfstange bleibt auf dem Gerüst liegen.

      »He, fertig?«, fragt Christie von unten. »Dann macht, dass ihr herunterkommt.«

      Rankin schultert die Kiste. Er lässt Kelly zuerst absteigen. Dann ist Tom unten, blickt abwartend nach oben und wischt sich zweimal über das Gesicht. Es ist das Zeichen für Rankin, dass die Leiter steil genug steht.

      Langsam setzt Rankin die Werkzeugkiste ab. Danach steigt er vorsichtig auf die Leiter, nimmt die Kiste, zieht sie heran und wuchtet sie auf die linke Schulter. Er steigt Sprosse für Sprosse tiefer, blickt einmal auf den Geröllhaufen rechts und dreht sich, als er noch fünf Schritte über dem Boden ist, über die linke Schulter nach außen.

      In der nächsten Sekunde hört er über sich das typische Klopfen. Die Holme der Leiter haben sich vom Gerüst entfernt, sind aber noch einmal zurückgeschlagen. Nur ein winziges Neigen von Rankins Oberkörper. Dann gibt es keinen festen Stand für die Leiter mehr.

      Unten steht Kelly, schreit auf, macht einen Satz auf die Leiter zu und versucht sie noch zu halten. Obwohl er an die Holme packt, stößt er sie nicht nach vorn, sondern zieht sie nach außen. Dabei ruft er: »Mr Christie, schnell!«

      Zu spät. Die Leiter kippt, und Rankin brüllt lauthals.

      Aus vierzig Schritten Entfernung, im Rücken von Darwin, beobachtet Happy Jack Harrington jede Phase des Falls von Rankin. Genau richtig, denkt Happy Jack Harrington zufrieden, als Rankins linke Faust die Kiste im Bogen wegschleudert.

      Rankin stößt sich ab. Er fällt auf den Geröllhaufen, bleibt liegen und hört neben sich das Sausen, mit dem die Leiter kommt.

      »Mensch!«, zischt Lowry. »Mensch!«

      Natürlich hat Kelly die Leiter nicht halten können. Er ist von ihr zu Boden gerissen worden und steht nun fluchend wieder auf.

      »Diese Tölpel!«, knurrt Darwin wütend. »Das hätte verdammt mit einem Beinbruch enden können. He, Christie, ist was passiert?«

      Es scheint nichts passiert zu sein, denn Rankin stemmt sich hoch. Aber als er gehen will, knickt er ein und bleibt auf den Knien liegen.

      »Mein Bein. Verdammt, die Leiter, das Dreckding!«, jammert Rankin.

      Er kommt erneut hoch, kann nun, wenn auch humpelnd, gehen und starrt Christie verstört an. Der baut sich vor ihm auf, deutet auf die Felsblöcke, zwischen denen die Kiste verschwunden ist, und sagt zornig: »Ihr verdammten Trottel, könnt ihr nicht aufpassen? Was, zum Teufel, geht mich dein Bein an, Rankin? Vorwärts, holt die Kiste her! Das Ding war ja offen, Kelly.«

      »War sie offen?«, fragt Kelly und reibt sich den Ellbogen. »He, Rankin, war sie wirklich offen?«

      »Weiß ich das? Ich hab’s klirren gehört, also muss sie offen gewesen sein. Kelly, du Idiot, du hast eingepackt. Kannst du sie nicht zumachen, du Affe?«

      »Nenn mich nicht Affe!«, brüllt Kelly los. »Ich sage dir, ich habe sie zugemacht.«

      »Eben nicht.«

      »Ruhe!«, brüllt Christie dazwischen, als die beiden Sträflinge aufeinander losgehen wollen. »Das fehlte noch. Ganz gleich, wie es war, sucht beide!«

      Sie verschwinden zwischen den Steinen. Gleich darauf hebt Rankin fluchend die leere Kiste hoch, sieht Christie an und sagt: »Alles ausgekippt und verstreut. Ich bin doch nicht verrückt, das Werkzeug zusammenzulesen. Hätte er die Kiste verschlossen, wäre das …«

      »Ihr sucht beide. Habe ich das nicht laut genug gesagt?«, faucht Christie ihn an.

      Rankin steckt bald darauf hinter einem Block und sieht Kelly grinsend an. Dann klirrt er mit einem Schraubenschlüssel und sagt giftig: »Dahinten liegt das Zeug. Hätte ja gleich bis in den Pazifik fliegen können. Kelly, du Trottel. Na, los, du holst es her!«

      »Geh du doch, Kerl!«

      Und dann sind sie weg.

      Christie macht sich nicht die Mühe, ihnen nachzugehen. Er bleibt stehen, sieht Carter, den dritten Posten im Steinbruch, herankommen und unterhält sich mit ihm. Währenddessen schallen die wütenden Worte der beiden Sträflinge irgendwo zwischen den Felsen heraus. In diesen Sekunden sieht sie niemand. Dafür aber sehen sie den Karren, der in rascher Fahrt den Steilweg herabrollt. Dazwischen das Rumpeln eines Wagens. Und irgendwo pfeift jemand ein paar Takte von »Meine Tante Rosalie«.

      *

      Der Wagen kommt von rechts, rollt nicht zu schnell. Dafür aber hat Morris seinen Esel mit der Stange angetrieben, sodass der Karren in ungewöhnlichem Tempo über den steilen Saumweg herabdonnert.

      Einen Blick nur wirft Morris auf Larabee, der den Wagen lenkt und nun zu Morris sieht. Larabee hat – eine Angewohnheit, die jeder hier kennt seine Zigarre im Mundwinkel.

      »Narr!«, zischelt Morris, während sein Karren immer schneller über den Weg holpert und Larabee ihn besorgt beobachtet. »Denk nur immer, dass mir der Esel verrückt geworden ist. Am Ende bist du selbst ein Esel. So ist es richtig, es muss noch echter wirken.«

      Morris richtet sich auf, während der Karren auf die Weggabelung zuschießt. Da Morris dort scharf nach links lenken muss, kann eine zu schnelle Fahrt gefährlich sein.

      Doch all das scheint Morris nicht zu wissen. Vielleicht glaubt Larabee auch, dass Morris unbedingt vor ihm die Gabelung passieren will.

      Sie sind kaum noch zwanzig Yards voneinander entfernt. Der Augenblick ist gekommen, an dem Morris herumlenken muss. Als er die linke Leine strafft, weiß Morris, was unweigerlich geschehen muss. Er schreit auf, tut so, als könne er den Esel nicht zügeln, und spürt im Herumreißen, dass der Karren zur Seite ausbricht. Während die Räder über das lose Gestein schurren, reißt Morris die eine Leine noch straffer an. Und der Erfolg stellt sich in der nächsten Sekunde ein.

      Der Karren wird nun so weit herumgeschleudert, dass die ersten großen Felsblöcke dem rechten Rad gefährlich nahe kommen.

      Jäh dreht sich der Karren ganz herum. Seine rechte Seite schießt auf den ersten Felsblock zu. Morris verliert den Halt und stürzt in den Kasten, in dem er liegenbleibt und sich festklammert. Dann folgt der berstende Knall, mit dem das Rad rechts an das Gestein donnert. Ein Krachen, Splittern und Brechen. Die Speichen des Rades wirbeln wie Streichhölzer durch die Luft. Dann kippt der Karren auf die rechte Nabe. Die reißt den Boden auf. Der Karren blockiert den Weg völlig, sodass Larabee mit dem Transportwagen nicht vorbeifahren kann.

      Einen Moment verharrt Morris, als habe er sich den Kopf am Kasten gestoßen, dann stemmt er sich fluchend hoch. Torkelnd steigt er ab, hält sich den Kopf und sieht verstört auf das zerborstene Rad.

      »Du


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