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Die großen Western Classic 39 – Western. Alexander CalhounЧитать онлайн книгу.

Die großen Western Classic 39 – Western - Alexander Calhoun


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vor Zorn, und sprang auf die Füße. O’Toole riss ihn zum zweitenmal zurück. Er beschwichtigte ihn: »Er hat doch gar nichts gesagt, Cal. Lass ihn endlich in Ruhe und fordere den Mann nicht ständig heraus. – He, Mister! Sind Sie sicher, dass die Roten im Anrücken sind?«

      Conan zuckte die Schultern und legte sein Gewehr wieder ins Gras. »Im Augenblick interessiere ich mich nur für diesen lausigen Greaser, Mr O’Toole, nicht für Indianer. Den Gringo-Bastard schieße ich ihm eines Tages mit Blei auf den Leib.«

      »Lassen Sie mich meinen Revolver holen, Mr O’Toole – Patron, lassen Sie ihn mich holen!«, schrie Calderón de la Barka außer sich vor Wut.

      Conan höhnte weiter und übertrieb es dabei wirklich ein bisschen. »Ja, hole ihn, wenn du die Hosen noch nicht voll hast, hole ihn, Greaser!«

      Der Rancher schob seinen Körper in die Höhe. Er kam trotz seiner Fettmassen schnell auf die Füße und streckte beide Hände abwehrend nach dem Mexikaner aus.

      »Hier bleibst du, Cal! Keine Schießerei in Anwesenheit meiner Tochter. Zum Teufel, seid ihr denn beide verrückt geworden? Jeden Augenblick können die Comanchen hier sein, und ihr versucht euch gegenseitig den Garaus zu machen. Dummköpfe!«

      »Mir tun sie nichts, Rancher«, feixte Conan. »Ist richtig, dass sie von Weißen nichts halten, aber mich nennen sie ihren Freund. Ich habe nichts zu befürchten.«

      »Schöne Freundschaft«, drang es höhnend aus Calderóns Mund. »Eine Freundschaft zwischen Pferde- und Rinderdieben.«

      Bevor Conan in seiner aufreizenden Art antworten konnte, trat ein Ereignis ein, mit dem niemand im Lager gerechnet hatte.

      *

      Ein nervenzerreißender Schrei gellte durch das Buschwerk, Schüsse fielen, aber getroffen wurde niemand.

      Flüchtig sahen die vier Menschen huschende Schatten. Nicht nur menschliche Schatten auf zwei Beinen, sondern auch welche auf vier.

      Wiehernd vor Angst machten sich die Reittiere der Lagergäste aus dem Staub. Dass auf der vom Lager abgewandten Seite je ein Indianer an den Mähnen der Tiere hing, konnte keiner sehen. Conan dachte es sich allerdings. Comanchen waren geborene Pferdediebe und verstanden ihr Handwerk.

      Als die Starre der Überraschung aus Conan wich, war er mit einem Riesensatz bei seinem Gewehr. Er riss es an sich und blickte suchend umher. Der Rancher und sein Revolvermann rannten ebenfalls zu ihren Waffen.

      Aber es gab nichts mehr zu tun. Die Comanchen waren fort, mit ihnen die Pferde und die Gewehre, die in den Sattelhalftern steckten.

      O’Toole blieb ruhig, aber Calderón de la Barka tobte und hob zähneknirschend die geballten Fäuste.

      »Das haben wir nur diesem Gringo-Bastard zu verdanken! Madre de Dios, das wird mir der Kerl büßen!«

      Conan lehnte sich an eine abgebrochene dünne Fichte. Er sah Linda herankommen und umfasste sie mit seinen Blicken und seinen Gedanken. Das Mädchen war längst nicht mehr so unfreundlich wie am Nachmittag. Den Mexikaner beachtete er nicht.

      Linda bot ein liebliches Bild. Ihre Hüften rundeten sich unter der hellen Bluse und unter der verdeckenden Buschjacke. Aber dieses Mädchen war viel mehr wert. Für eine junge Frau war sie zwar schlank, doch mit jenen Kurven versehen, für die Männer ein besonderes Auge hatten.

      Zwei Hände breit unter dem trotzigen Kinn saßen die Hügel süßer Versprechungen genau dort, wohin sie gehörten, und sie bewegten sich beide bei jedem Schritt mit sanfter Bestimmtheit. Sie musste wohl seine Gedanken gelesen haben, als sie ihm zulächelte und außer Reichweite seiner Hände stehenblieb.

      »Es würde mich interessieren, ob Sie das veranlasst haben?«, fragte sie mit scharfer Stimme.

      »Was, Madam?«

      »Den Pferdediebstahl.«

      »Habe ich sie gestohlen?«

      »Die Indianer. Man kann sie über Rauchzeichen dazu auffordern. Haben Sie das getan?«

      »Gott bewahre! Am liebsten wäre es mir, wenn Sie alle tausend Meilen weit weg wären. Ich will auf die Bisonjagd.«

      »Und warum gehen Sie nicht?«

      »Kann ich Sie und die beiden Typen in meinem Lager allein lassen?« Conan sah sie fragend an.

      »Gäbe es was mitzunehmen? Geld? Wertsachen? Reichtümer?« Sie lächelte verächtlich.

      »Nichts dergleichen. Aber die Comanchen könnten zurückkehren und ein Palaver beginnen wollen. Sprechen Sie Comanche?«

      »Etwas nasal, aber es geht«, antwortete sie schnippisch. »Hm, ja, das wollte ich Sie schon den ganzen Nachmittag fragen. Gehen Sie zu Fuß auf Büffeljagd?«

      »Zu Fuß?« Conan schüttelte stumm und verblüfft den Kopf. »Wer, Madam, geht in diesem Land schon zu Fuß?«

      »Das wollte ich nur hören. Wo haben Sie Ihr Pferd?«

      »Drei Pferde. Ein Satteltier und zwei Packpferde. Schließlich muss ich die Häute ja in die Stadt bringen.«

      »Well, und wo?«

      Conan drehte sich herum und wies auf ein Felsmassiv, das sich weiß und haushoch aus dem Chaparral abhob.

      »Dort drüben. Ein kleiner Talkessel inmitten jener Kalksteinfelsen. Dort gibt es Wasser und Gras, und den Zugang habe ich mit einem Dornengehege verbaut.«

      Linda sah ihn an, und Conan fühlte, dass sie ihm glaubte.

      »Gehen wir gelegentlich mal hin? Ich glaube ihnen, Mr McCloud, aber ich würde sie gerne mit eigenen Augen sehen.«

      »Einverstanden. Meinetwegen sofort, Madam. Kommen Sie…«

      Sie hob die Hand. »Bei Anbruch der Dunkelheit, wenn es Ihnen nichts ausmacht.«

      »Nicht die Bohne, Madam. Also bei Anbruch der Dunkelheit. Warum ausgerechnet zu so später Stunde?«

      Linda warf einen versteckten Blick zu der Gruppe der anderen hinüber, die sich lebhaft miteinander unterhielten. De la Barka, wenn er überhaupt so hieß, gestikulierte wild und unbeherrscht mit den Händen. O’Toole schien ihn zu besänftigen, zu beschwichtigen, aber seine Stimme klang dünn, und seine Bewegungen wirkten eckig.

      »Ah so …, der Herr Bräutigam«, sagte Conan grinsend und ein wenig anzüglich.

      »Quatsch! Bräutigam … Den Mex könnte ich ungespitzt in den Boden rammen.«

      »Der Herr Papa?«

      »Der auch nicht«, sagte sie nach einem kurzen Zögern, das Conan nicht entging. »Wir gehen also?«

      Conan nickte und sah dem Rancher und seinem Revolverträger entgegen, die sich ihm und Linda in diesem Moment näherten.

      »Ich rede«, sagte O’Toole zu dem anderen, der erregt mit den Händen wedelte. »Du bist still, Cal, und lässt deinen Revolver dort, wo er steckt. In dem Halfter. Basta!«

      »Mr McCloud«, wandte er sich Conan zu, dabei warf er einen fast feindseligen Blick auf das Mädchen. »Mr McCloud«, wiederholte er sich, »haben Sie eine Erklärung für den Pferdediebstahl?«

      »Nein.«

      »Kein Wort? Keinen Hinweis?«

      »Nein.«

      »Cal behauptet, Sie hätten den Comanchen über Rauchzeichen mitgeteilt, unsere Pferde zu stehlen?«

      »Wenn Ihr liebenswürdiger Cal behauptet, er sähe nachts die Sonne am Himmel und nicht den Mond, glauben Sie das dann auch?«

      »Was ich glaube, ist meine Sache. Ich verlange eine Erklärung, und zwar eine überzeugende.«

      »Die habe ich Ihnen gegeben. Nein. An dem nein ändert sich nichts. Am liebsten wäre es mir, wenn Sie sich noch heute Abend in die Büsche schlagen, aber ohne Pferde kann ich Sie schlecht fortschicken, das ist mir natürlich klar.«

      »Das


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