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Dr. Norden Bestseller Classic 39 – Arztroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Dr. Norden Bestseller Classic 39 – Arztroman - Patricia Vandenberg


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braucht ein Bauer nicht sein«, hatte der Mühlbauer-Toni gesagt, als der Lehrer Wagner darauf bestand, Matthias aufs Gymnasium zu schicken. Er selbst hatte zwar nur die Realschule besucht und später dann die Landwirtschaftsschule, aber gescheit war auch er gewesen.

      Bürgermeister war er geworden, und in den Landtag hatte man ihn wählen wollen, aber das hatte er dann doch nicht gewollt. Ihm war der Hof wichtiger, aber für die Belange der kleinen Leute setzte er sich schon gewaltig ein. Und da gab ihm Matthias nichts nach.

      Hannerl setzte sich neben ihren Sohn in den Wagen, nachdem sie ihre Gedanken mal wieder hatte in die Vergangenheit schweifen lassen. Den Wagen hatten sie auch schon zu Lebzeiten ihres Mannes gehabt. Er sah immer noch gut aus. Matthias ließ nichts verkommen.

      »Über hunderttausend Kilometer hat er schon drauf«, stellte Hannerl fest, denn sie fuhr ihn auch manchmal.

      »Der macht’s noch lang«, erwiderte Matthias. Er hatte wirklich keine Mucken, der Wagen weniger als der Bauer, wie Hannerl schmunzelnd für sich feststellte.

      Er brummte in sich hinein, als sie die neue Siedlung erreichten, mit den modernen Häusern. Es gab hässlichere. Man hatte hier versucht, sich mehr der Villengegend anzupassen, doch Matthias gefiel auch das nicht.

      »Wie man hier nur wohnen mag«, sagte er. »Ich verstehe nicht, dass Tina sich da wohl fühlen kann.«

      »Die Wohnungen werden schon hübsch sein«, meinte Hannerl versöhnlich. »Und billig sind sie bestimmt nicht. Tina muss ganz gut verdienen.«

      Matthias sagte darauf nichts. Die Wohnung war sogar sehr hübsch, wie sie dann feststellen konnten. Blumen aus dem eigenen Garten hatten sie Tina mitgebracht. Einen großen bunten Herbststrauß, den Tina in einen schönen kupfernen Krug ordnete.

      »Hübsch hast du es«, sagte Hannerl anerkennend. Schön waren auch die schlichten Eichenmöbel. Alles war rustikal, aber doch nicht zu wuchtig.

      Tina hatte selbstgebackenen Kuchen anzubieten, Apfel- und Zwetschgenkuchen, und er war ihr gut gelungen.

      Festlich hatte sie den Tisch gedeckt und der Kaffeeduft zog schon durch die Wohnung.

      »Ich freue mich, dass ihr gekommen seid«, sagte sie.

      Matthias war wieder sehr schweigsam, aber Hannerl hatte eine ganze Menge zu fragen, und sie stand auch eine ganze Zeit auf dem Balkon, von dem man einen hübschen Ausblick hatte.

      »Fühlst dich wohl hier, Tina?«, fragte sie.

      »Es geht schon«, erwiderte Tina ausweichend. »Der Betrieb in der Stadt kann einen schon manchmal verrückt machen, wenn man unterwegs ist, hier draußen ist es schon besser.«

      »Hast Freunde gefunden?«, tastete sich Hannerl langsam vor.

      »Keine richtigen Freunde«, erwiderte Tina. »Man trifft sich manchmal, aber jeder hat sein eigenes Leben. Ich bin abends zu müde um auszugehen, es sei denn in die Oper oder ins Konzert.«

      Matthias blätterte indessen in einem Magazin, das herrliche Bilder von Griechenland zeigte.

      »Warst du da schon, Tina?«, fragte er.

      »Ja, voriges Jahr.«

      »Hast du schon viel von der Welt gesehen?«

      »Auf Sardinien war ich, und dann in der Schweiz zum Skifahren.«

      »Allein?«, fragte er.

      »Wir waren mehrere Leut’«, erwiderte sie ausweichend.

      »Was sind das für Leut’?«

      Seine Mutter warf ihm einen mahnenden Blick zu, doch den übersah er geflissentlich.

      »Kollegen«, erwiderte Tina lakonisch. »Man muss sich schon ein wenig umschauen in der Welt, dann gefällt es einem zu Hause viel besser.«

      »Ich brauch mich nicht umzuschauen. Nirgendwo ist es so schön, wie bei uns daheim.«

      So hatte er auch schon früher geredet, als Tina noch gemeint hatte, dass sie mal beisammen bleiben würden, und das hatte ihr nicht gefallen.

      Sie hatte schon etwas von der Welt sehen und andere Menschen kennenlernen wollen.

      Nun, da sie zurückblickte, musste sie zugeben, dass sie mehr trübe, als gute Erfahrungen gemacht hatte, denn alles in rosarotem Licht zu sehen, wie so manche, war sie nicht bereit.

      Vielen genügte es ja, wenn sie erzählen konnten, was für Reisen sie schon gemacht hatten, und wenn sie sich dabei auch so manches Mal geärgert hatten, verschwiegen sie die trüben Seiten.

      So war Tina nicht. Die Reise nach Griechenland war teuer gewesen, das Hotel durchaus nicht dem Preis entsprechend. Das Essen war ihr nicht bekommen. Der dauernde Sonnenschein hatte das nicht ausgleichen können.

      Und außerdem hatte sie diese Reise noch mit Robert gemacht und schon deshalb wollte sie sich nicht zurückerinnern. Sie hatte gewaltig draufgezahlt dabei. Robert hatte immer irgendwelche Ausreden gehabt, wenn es ans

      Bezahlen ging, da sie ja genügend Geld umgetauscht hatte. Sie würde dann alles daheim zurückbekommen von ihm, hatte er gesagt. Das Rücktauschen der Landeswährung brächte nur Verluste. Zurückbekommen hatte sie nichts. Vier Wochen später hatte er sich mit Ilona verlobt.

      »Ich werde mir ein Taxi bestellen«, sagte Hannerl Mühlbauer in ihre Gedanken hinein.

      »Wir können doch bei Tante Sopherl vorbeifahren, Mutter«, sagte Matthias. »Das ist doch kein großer Umweg.«

      »Wenn es Tina recht ist?«, meinte Hannerl.

      »Freilich. Ich muss mich nur noch umkleiden.«

      »Mach dich nicht zu fein«, sagte Matthias. »Kann ich mit meinem Trachtenanzug da überhaupt erscheinen?«

      »Er steht dir sehr gut«, sagte Tina.

      Sie zog ein tannengrünes Kostüm an, das schlicht und hochgeschlossen war. Ihr wundervolles, kastanienbraunes Haar und die helle Haut wurden dadurch noch mehr unterstrichen.

      An ihr können die Männer doch nicht achtlos vorbeigegangen sein, dachte Hannerl Mühlbauer, und vielleicht ging Matthias Ähnliches durch den Sinn.

      Tina war nicht einfach nur ein hübsches Mädchen. Sie war apart, sie hatte eine besondere Note.

      »Werdet ihr noch ausgehen nach dem Konzert?«, fragte Hannerl beiläufig. »Ich frage nur, weil Sopherl meist früh zu Bett geht.«

      »Ich kann in einer Pension schlafen, Mutter«, sagte Matthias. »Oder ich fahre heim und hole dich morgen ab.«

      »Nein, in der Nacht fährst du nicht heim«, protestierte Hannerl. »Pass auf, dass er das nicht tut, Tina.«

      »Ich werde es nicht erlauben«, versprach Tina. Dass sie noch ausgehen würden, dachte sie nicht, aber wenn alles klappte, würden sie doch noch ein wenig mit den Nordens beisammen sein.

      Matthias konnte auch in ihrem Zimmer schlafen und sie auf der Couch im Wohnzimmer, aber das schlug sie doch nicht vor, weil sie nicht wusste, wie Hannerl Mühlbauer das auffassen würde.

      »Bevormunde mich nicht immer, Mutter«, sagte Matthias. »Es gibt genug Hotels in München. Wenn du dich auch schwer daran gewöhnen kannst, ich bin erwachsen.«

      »Ich will dich nicht bevormunden, ich würde mir nur Sorgen machen, wenn du nachts heimfährst«, erwiderte Hannerl sanft.

      Tina warf ihr einen bedeutsamen Blick zu. Sie waren sich einig. Sie waren zu Verbündeten geworden. Mit einem festen Händedruck wurde das besiegelt, als Hannerl Mühlbauer vor dem Hause ihrer Kusine Sopherl aus dem Wagen stieg.

      Es war ein schönes Haus. Auch die Seitenlinie der Mühlbauers hatte keine Not zu leiden.

      Sopherl war auch verwitwet. Ihre drei Kinder waren gut verheiratet, sehr wohlhabend, aber in alle Winde zerstreut.

      »Ich bin froh, dass Mutter auch mal rauskommt«, sagte Matthias, als sie dann gleich weiterfuhren,


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