Sophienlust 310 – Familienroman. Bettina ClausenЧитать онлайн книгу.
sind sie krank, die Armen.«
»Das glaube ich nicht. Bestimmt waren sie im Stall.«
»Wohnen Kaninchen in einem Stall, Vati?«
»Ja, als ich noch ein Junge war, hatten wir auch Kaninchen.«
»Wirklich?«, fragte Doris begeistert. »Und was haben die gemacht?«
Eric überlegte. »Nichts. Sie waren im Stall, bis wir sie geschlachtet haben.«
Doris stieß einen Schrei aus, sodass Eric auf die Bremse trat. »Was ist?«
Mit großen, entrüsteten Augen schaute Doris ihn an. »Ihr habt die Kaninchen geschlachtet?« Ihre Augen wurden feucht. »Warum habt ihr sie geschlachtet?«
»Um sie zu …«, zu essen, hatte er sagen wollen. Doch Doris’ Entsetzen verschloss ihm den Mund. Ich habe wirklich keine Ahnung, wie man mit Kindern umgeht, dachte er. »Vergiss es«, murmelte er.
Aber so schnell konnte Doris das nicht vergessen.
»Heidi würde so etwas nicht tun!«, sagte sie anklagend.
»Natürlich nicht. So etwas tut man ja auch nicht.« Eric versuchte sich an die Kaninchen in seiner Kinderzeit zu erinnern. Dabei fiel ihm ein, dass er geheult hatte, als es zu Ostern Kaninchenbraten gegeben hatte. Wie schnell man das vergaß.
»Jetzt weiß ich wieder, wie sie heißen.«
»Wer?«
»Na, Heidis Kaninchen.« Vorwurfsvoll schaute Doris zu ihm empor. Dann sagte sie langsam und konzentriert: »Schneeweißchen und Rosenrot, genau wie im Märchen.«
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