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Karin Bucha Classic 42 – Liebesroman. Karin BuchaЧитать онлайн книгу.

Karin Bucha Classic 42 – Liebesroman - Karin Bucha


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      Als Ulrich Karsten am nächsten Morgen die Augen öffnet, da sitzt Milli Bothe neben seinem Lager. Sie ist verlegen.

      »Verzeihen Sie, Herr Karsten, stören wollte ich Sie nicht. Ich wollte nur da sein, wenn Sie erwachen. Haben Sie gut geschlafen? Ja? Man sieht es Ihnen an.«

      Er blinzelt sie aus verschlafenen Augen an. »Wie spät ist es?«

      Milli Bothe lächelt. »Gleich zwölf Uhr.«

      »Lieber Himmel«, fährt er entsetzt empor. »Wie kann man nur so verschlafen.«

      »Haben Sie etwas Besonderes vor?« erkundigt sie sich wie nebenbei und zieht die grüne Übergardine zur Seite, damit das Tageslicht in den Raum fallen kann.

      »Nur einige Besuche«, erwidert er. »Ich denke da an einige Freunde. Vielleicht können sie mir raten. Natürlich will ich sobald wie möglich wieder in meinem Beruf arbeiten.«

      Nachdenklich kehrt sie zu ihm zurück. »Sie haben ja genügend Geld, Herr Karsten. Sie brauchen bestimmt keine Freunde, die Ihnen helfen sollen. Sie eröffnen ein neues Büro – und alles ist gut.«

      Sie bemerkt sofort den Schatten, der seine Züge verdüstert. Er schweigt und blickt an ihr vorbei.

      »Vorläufig würde ich an Ihrer Stelle ein paar Tage ausruhen. Meinen Sie nicht auch?«

      Er schüttelt heftig den Kopf. »Ich brauche Arbeit, viel Arbeit.«

      Und dann muß ich Marion suchen – setzt er in Gedanken hinzu. Eher habe ich keine Ruhe.

      »Na schön«, sagt Milli Bothe. »Aber zuerst frühstücken Sie, Herr Karsten. Mit gefülltem Magen kann man wesentlich leichter Entschlüsse fassen.«

      Sie kann so behutsam auftreten, wie eben jetzt. Man traut es der molligen Frau nicht zu. Er huscht indessen ins Bad und macht sich fertig.

      Als er zurückkehrt, erscheint auch Milli wieder.

      Sie balanciert ein Tablett vor sich her und deckt ihm den Frühstückstisch, nicht minder fürsorglich als am Abend vorher.

      »Trinken Sie eine Tasse Kaffee mit mir?«

      Sie muß darauf gewartet haben, denn sie zaubert eine zweite Tasse herbei und bedient ihn und sich.

      »Heute gefallen Sie mir schon viel besser«, plaudert sie, während sie nicht müde wird, ihm die Brötchen, die goldgelbe Butter und das Glas mit der Konfitüre zu reichen. »Gestern hatte ich Angst um Sie.«

      »Ich auch«, erwidert er kurz, und dann macht er eine schneidende Handbewegung durch die Luft. »Das Kapitel ist für mich auch noch nicht abgeschlossen. Zuerst muß ich etwas Abstand von den Dingen gewinnen. Seien Sie mir nicht böse. Aber noch glaube ich nicht an Marions Schlechtigkeit. Noch nicht ganz –«, setzt er leise und einschränkend hinzu. Er hebt den Blick, und sie ist erschüttert von der stummen Qual, die darin liegt, von der stummen Bitte, ihm nicht jeden Glauben zu rauben.

      »Ich verstehe Sie, Herr Karsten. Sie müssen sich selbst Gewißheit holen. Aber wo wollen Sie sie suchen?«

      Ratlos hebt er die Schultern. »Das weiß ich auch noch nicht.«

      Karsten zündete sich eine Zigarette an, und Milli Bothe räumt das gebrauchte Geschirr auf das Tablett.

      »Wollen Sie nun ausgehen?« erkundigt sie sich. »Und werden Sie zum Mittagessen wieder da sein?«

      »Das weiß ich noch nicht. Bitte, meinetwegen keine Rücksichtnahme.«

      Ehe sie das Zimmer verläßt und er ihr dabei die Tür weit offen hält, sagt er zu ihr: »Sie sind ein wirklich gütiger Mensch, Milli Bothe.«

      Sie murmelt etwas vor sich hin, was wie »Quatsch« klingt. Aber der Blick, den sie ihm dabei zuwirft, ist ein freudiger.

      Sie ist so glücklich, daß er den Weg zu ihr gefunden hat und voller Hoffnung, daß alles gut wird.

      *

      Es ist eine kleine Stadt, aber mit breiten, gepflegten Straßen und hellgestrichenen Häusern. Am Außenrand dieser Stadt gibt es aber auch noch kleine Gassen mit niedrigen, altmodischen Häusern und einer Fassade aus Fachwerk.

      In einer dieser Gassen befindet sich die Bar »Zum Blauen Engel«. Es ist eine Bar, die erst am Abend ihre Pforten öffnet und dafür bis in den frühen Morgenstunden Betrieb hat.

      Die Bar »Zum Blauen Engel« ist im weiten Umkreis bekannt. Nicht nur wegen seines guten Publikums, sondern auch wegen der gepflegten Atmosphäre, der guten Getränke und der Jazz-Band.

      Vor dem Eingang brennt eine Laterne mit einem blauen Engel. Dann kommt ein Vorraum mit Blattpflanzen, und dann die Halle mit den Glasvitrinen und den eleganten Auslagen der besten Geschäfte der Stadt. Rechts und links liegen die Barräume. Weiche Teppiche, runde, niedrige Tische mit polierten Platten und modernen, bequemen Sesseln. Überall Blumen, der Jahreszeit entsprechend, und kleine Lampen, die rosige Lichtwellen auf die Tische warfen.

      An der Bar hockten sie besonders gern, die Stammgäste des »Blauen Engels«. An jeder Bar, im rechten und linken Zimmer, bedienten drei Bardamen. Unter ihnen fiel die hochgewachsene rotblonde Frau mit den grünen Augen besonders auf.

      Sie verstand es ausgezeichnet, mit ihren Gästen umzugehen, ihre Wünsche zu erraten und ihnen besondere Drinks zu mixen.

      Sie ist eine seltsame Frau, von Geheimnissen umwittert. Wunderschön gewachsen mit Bewegungen, die an ein junges Raubtier erinnern, geschmeidig und von verhaltenem Temperament. Aber kühl und sehr unnahbar.

      So rätselt man an ihr herum. Man spricht von einer unglücklichen Liebe, von einem überaus eifersüchtigen Gatten und dergleichen mehr. Keiner kommt der Wahrheit nahe.

      Marion Wendland weiß, daß viel über sie gesprochen wird. Nach Schluß des Lokals verschwindet sie wie die anderen in ihre Garderobe, mit dem Unterschied, daß sie diese mit niemandem zu teilen hat. Durch eine zweite Tür verschwindet sie dann in ihre eigenen Räume. Dort beginnt ihr eigentliches Leben.

      Sie hat sich hinter den Räumen der Bar zwei Zimmer mit allem Komfort eingerichtet, und dort erwartet sie meist ein dunkelhaariger Mann, der sie mit einem langen, leidenschaftlichen Kuß empfängt, den sie mehr aus Gewohnheit, denn aus Liebe über sich ergehen läßt. Manchmal versteht sie sich selbst nicht mehr. Sie glaubt wie ausgebrannt und keines Gefühls mehr fähig zu sein. Aber zu einem gewissen Grad hat er ihr diese Bar vermittelt. Keiner weiß, daß sie die Inhaberin ist. Er hat seinen Namen dafür hergegeben, und sie das Geld.

      Sie weiß genau, daß sie Frank Bendler nicht liebt. Aber sie duldet seine Leidenschaftsausbrüche und duldet seine Liebkosungen mit geschlossenen Augen und leiser Abwehr, die der Mann zuerst nicht spürt. In letzter Zeit hat er oft das Gefühl, eine seelenlose Puppe im Arm zu halten, und überhäuft sie mit heftigen Vorwürfen, die sie dann, wachgerüttelt, mit einer forcierten Leidenschaft ihrerseits zu zerstreuen versteht.

      So ist ein ewiger, heimlicher Kampf zwischen den beiden Menschen. Frank Bendler weiß, daß er dieser nach außen hin so kühl erscheinenden Frau, die sich aber auch manchmal zu einem Vulkan in seinen Armen verwandeln kann, nicht viel bedeutet. Er beargwöhnt sie, spioniert heimlich hinter ihr her.

      Als sie sich heute aus seiner heißen Umarmung befreit und in einen der weichen, tiefen Sessel fallen läßt, die schönen langen Beine über die Lehne gestreckt, betrachtet er sie aufmerksam.

      »Du siehst übermüdet aus, Liebling«, sagt er, aus innerer Besorgnis heraus. »Warum schindest du dich so ab? Hast du nicht schon genügend Geld verdient?«

      Sie sieht ihn mit einem rätselhaften Blick an, dann greift sie zur Zigarettendose. Gleichmütig erwidert sie: »Man kann nie genug davon haben.«

      »Du bist wie besessen. Tagsüber schläfst du, machst die nötigsten Besorgungen, und nachts steckst du in dem nervenaufreibenden Betrieb. Wozu, frage ich dich?«

      Sie entzündet die Zigarette, bläst bedächtig das Streichholz aus und legt es in die Aschenschale. »Du


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