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Karin Bucha Classic 43 – Liebesroman. Karin BuchaЧитать онлайн книгу.

Karin Bucha Classic 43 – Liebesroman - Karin Bucha


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tion> Karin Bucha Classic – 43 –

      Der Unfall ereignete sich in den frühen Morgenstunden.

      Fürst Alexander von Thorsten-Thorn sah nur das bezaubernde Bild der aus dem Meer aufsteigenden strahlenden Sonne, als er den Strand entlang galoppierte. Aber der Fahrer des Motorrollers sah den Reiter, riß geistesgegenwärtig den Roller nach rechts, konnte aber nicht vermeiden, daß das Vorderrad den Bordstein streifte. Der Roller senkte sich zur Seite, und der Fahrer flog nach links in den Sand, den der Wind vom Strand her in die Straße gefegt hatte.

      Im Nu brachte der Fürst seinen Braunen zum Stehen und schwang sich aus dem Sattel. Mit ein paar Schritten stand er neben dem verunglückten Fahrer. Der saß im Sand, hatte die Hände um die hochgezogenen Knie gelegt und blinzelte zu dem Reiter auf.

      »Erlauben Sie mal«, herrschte der Fürst die unglücklich im Sand hockende Gestalt an. »Wie kommen Sie dazu, zur nachtschlafenen Zeit durch die Straßen zu rasen?«

      Ein paar tiefblaue Augen mit langen dunklen Wimpern blitzten ihn an.

      »Kann ich dafür, daß Sie auf Ihrer alten Mähre schlafen?«

      »Erlauben Sie mal«, braust der Fürst auf, wird aber mit einer ungnädigen Handbewegung unterbrochen.

      »Ich erlaube Ihnen höchstens, mir beim Aufstehen zu helfen«, kommt es befehlend, und sofort greift er dem Fahrer unter die Arme, um ihm auf die Beine zu helfen.

      »Uff!« macht dieser und reißt sich den leuchtendroten Sturzhelm vom Kopf. Eine Flut blauschwarzer Haare fällt bis auf die Schultern, und der Fürst prallt zurück.

      »Sie – mein Gott – Sie sind –«

      »Jawohl! Ich bin eine Frau.« Die Fahrerin stockt. »Und Sie Sie sind…. ach, du lieber Himmel!«

      Damit stürzt sie sich auf ihren Roller, bringt ihn in Gang, schwingt sich auf den Sitz und braust davon, den Fürst in eine Staubwolke einhüllend.

      Als Fürst von Thorsten sich den Sand aus den Augen gewischt hat, ist die Straße wie leergefegt. Kopfschüttelnd kehrt Fürst von Thorsten zu seinem Rassepferd zurück. Er liebkost seinen »Sturmwind« und flüstert ihm dabei ins Ohr:

      »Hast du das gehört, Sturmwind? Eine alte Mähre hat sie dich genannt, dieses kleine freche Biest. Und wir wissen nicht einmal wer sie ist. Aber hübsch sah die Kleine aus, nicht wahr?«

      Nach diesem einseitigen Gespräch mit seinem Pferd sitzt Fürst von Thorsten auf und reitet im Trab dem Fürsten-Palais zu. Er reitet durch das Tor, an der präsentierenden Wache vorbei und übergibt dem herbeieilenden Reitknecht sein Pferd. Mit großen Schritten springt er die Freitreppe hinan und verschwindet durch das säulengetragene Portal.

      Er sucht sofort seine Räume auf, nimmt ein Bad und kleidet sich um. Pünktlich erscheint er im Frühstückszimmer, wo er, wie immer, seine Groß-mutter, die Fürstin-Mutter, wie sie allgemein genannt wird, vorfindet.

      Ja, es ist wirklich wahr, daß Thorsten-

      Thorn ein kleines Fürstentum ist, von dem Fürst Alexander spöttelnd behauptet, er könne sein Land mit drei Schritten durchqueren.

      Thorsten-Thorn ist eine Dreiecksinsel, auf deren Südspitze der Landsitz der von Thorsten-Thorn liegt. Ein zauberhaft schönes Anwesen, weißleuchtend mit einer wunderbaren Aussicht auf das blaue Meer.

      Und Fürst Cornelius, Heribert, Alexander von Thorsten-Thorn ist der regierende Fürst. Er hat sehr viel für sein kleines Land und seine Leute getan.

      Fürst von Thorsten-Thorn hat es verstanden, sein Land zu einem vornehmen Erholungsgebiet zu machen, so daß man von einem soliden Wohlstand sprechen kann. Haupteinnahmen aber ergeben die Weinberge. Die größten besitzt der Fürst. Aber er hat dafür gesorgt, daß auch der kleinste Bauer einen Weinberg sein eigen nennt. Und die milden, blumigen Weine sind weltbekannt.

      Nur eine Sorge hat das Fürstentum. Es möchte seinen Fürsten, der allgemein geliebt und verehrt wird, gern verheiratet sehen. Man will neben dem Landesherren eine junge Frau sehen.

      *

      Mit viel Geknatter lenkt Beatrix Chapu ihren Roller in die schmale Einfahrt neben dem kleinen Haus, das sie mit ihrer Mutter, der Musikpädagogin Germaine Chapu, bewohnt. Bevor sie das Haus betritt, sieht sie noch einmal an ihrem Anzug hinab, klopft die schmutzigen Stellen aus und eilt ins Haus.

      Germaine Chapu, die ebenfalls Frühaufsteherin ist, hat ihre Tochter kommen gehört und tritt ihr im Flur entgegen.

      »Ausgetobt, Kind?« begrüßt sie das junge Mädchen und küßt sie auf beide Wangen. Beatrix bedeutet ihr alles und sie behütet sie wie ihren Augapfel. Beatrix dankt es ihrer Mutter durch grenzenlose Liebe und Vertrauen.

      Germaine Chapu genießt als Musiklehrerin einen guten Ruf, und sie erteilt allen heranwachsenden Töchtern der Familien der Gesellschaft Musikunterricht. Im übrigen wird sie nicht als gesellschaftsfähig angesehen, und es flattert sehr selten eine Einladung in das kleine Haus der Chapus, so daß Beatrix wenig Zerstreuung hat. Nun, das junge Mäd-chen macht sich sehr wenig daraus.

      »Schön, daß du schon da bist, Beatrix. Wir können gleich frühstücken. Während ich den Kaffee aufbrühe, kannst du dich rasch umkleiden.«

      »Sofort, Musch.« Beatrix küßt die Mutter schnell noch einmal, wird aber lachend von dieser fortgeschoben. »Beeil dich, Kind. Wir wollen die Kaffeestunde genießen.«

      Wie jeden Tag wird es eine recht gemütliche Kaffeestunde. Germaine Chapu tut alles für Beatrix, nur in einem ist sie unerbittlich. Beatrix besitzt einen zauberhaften Sopran, von dem Ger- maine behauptet, da sie Beatrix natürlich selbst ausbildet, daß es eine solche Stimme kaum noch einmal gäbe.

      Beatrix versucht immer wieder, ihre Mutter zu überreden, sie einmal bei einer öffentlichen Veranstaltung singen zu lassen, was diese jedoch strikt ablehnt, ohne einen stichhaltigen Grund anzugeben. Und dieses »Nein« findet Beatrix unerbittlich und ungerecht.

      Alljährlich findet der sogenannte »Fürstenball« im Palais Thorsten statt, und dazu wählt Germaine jeweils die Künstler aus, die dazu ausersehen sind, das Fest zu verschönern.

      An einem solchen Fest möchte Beatrix sehr gern einmal teilnehmen, was ihr jedoch von seiten der Mutter bisher jedesmal verwehrt wurde.

      Auch heute versucht sie es wieder, jedoch ohne Erfolg.

      »Ich verstehe dich wirklich nicht, Musch. Immer wird Renata Orgon in das Palais geschickt. Die ist doch viel zu alt und könnte gut und gern der Jugend Platz machen«, mault Beatrix.

      Mit einer Handbewegung bringt Germaine die Tochter zum Schweigen.

      »Du weißt genau, daß ich das nicht bestimme, sondern die Fürstin-Mutter. Bisher hat sie immer noch Frau Renata Orgon verlangt.«

      Beatrix seufzt tief auf und räumt das Geschirr zusammen.

      »Was nützt mir eine schöne Stimme, wenn ich sie nicht hören lassen darf?« In Beatrix’ Stimme schwingen Tränen.

      »Du singst doch wirklich genug und zu deiner eigenen Freude.«

      Beatrix fährt erregt herum. An den langen, gebogenen Wimpern glänzen wirklich Tränen.

      »Du selbst hast gesagt, es sei ein Vergehen an der Menschheit, ihr eine gute Stimme vorzuenthalten.«

      Germaine Chapu erschrickt. So heftig hat Beatrix noch nie ihren sehnlichsten Wunsch geäußert.

      »Du bist noch längst nicht das, was man bühnenreif nennt, mein Kind. Als deine Lehrerin kann ich das wohl beurteilen.«

      Beatrix nimmt das Tablett auf und verschwindet. Germaine verfolgt die liebliche Erscheinung mit einem sehr nachdenklichen Blick, dann läßt sie sich bequem in ihren Sessel zurücksinken und grübelt vor sich hin. Es sind teils erfreuliche, teils sehr traurige Bilder, die an ihrem geistigen Auge vorüberziehen.

      *

      »Also gut, Großmama«, erklärt Fürst Alexander, »ich werde mir also auf dem diesjährigen ›Fürstenball‹ eine Frau aussuchen.«

      »Endlich!« Die Zwillinge, Schwestern des verstorbenen


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