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Butler Parker 181 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker 181 – Kriminalroman - Günter Dönges


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viele Abenteuer überstanden. Nach seiner Rückkehr aus den USA war Mike Rander von Lady Simpson wie selbstverständlich »vereinnahmt« worden und verwaltete jetzt neben der Tätigkeit als Anwalt das immense Vermögen der älteren Dame.

      Agatha Simpson aber wollte mehr.

      Sie tat alles, um die beiden jungen Menschen, als die sie Kathy Porter und Mike Rander bezeichnete, zusammenzubringen. Sie träumte davon, eine Ehe stiften zu können.

      »Diese beiden Lümmel hätten ein volles Geständnis abgelegt«, wiederholte die ältere Dame, ohne auf Mike Randers Frage einzugehen.

      »Wir wissen doch, daß die Sportwagenfahrer von Vince Preston geschickt wurden«, antwortete Mike Rander lächelnd, »dieses Fußvolk kann Sie doch unmöglich interessieren, Mylady.«

      »Nun, lassen wir das, mein Junge.« Sie winkte ab und räusperte sich explosionsartig. »Aber diesen Gorilla hätte ich wenigstens in seinem Hauptquartier besuchen können. So aber mußte ich nach Hause zurückfahren und mich umziehen.«

      »Der Grizzly wird Ihnen nicht entgehen«, meinte der Anwalt, »im Grund wollen Sie ihn doch nur reizen, damit er Fehler macht.«

      »Das ist allerdings völlig richtig, mein Junge«, schwenkte sie sofort ein und nickte wohlwollend, »in Fragen der Taktik macht niemand einer Lady Simpson etwas vor. Ist es nicht so, Mr. Parker?«

      »Mylady werden stets ein leuchtendes Vorbild sein«, behauptete Josuah Parker.

      »Ich weiß«, sagte sie und wehrte ohne Überzeugung mit einer sparsamen Handbewegung ab, »aber bleiben wir beim Thema: Wie stelle ich mir die nächsten Schritte vor?«

      »Mr. Vince Preston wird sie Mylady ungewollt vorschlagen«, ließ Josuah Parker sich vernehmen, »nach dieser zweiten Niederlage dürften seine Nerven in gewisse Vibration geraten sein.«

      »Er wird also versuchen, mich hier zu überfallen?« Sie sah ihren Butler erwartungsvoll an.

      »Auch mit solch einer Möglichkeit ist durchaus zu rechnen«, antwortete der Butler.

      »Und mit welchen Möglichkeiten noch?« forschte sie ungeduldig.

      »Mr. Vince Preston wird darauf warten, daß Mylady sich in die Stadt begeben. Und diesmal wird er besonders vorsichtig sein.«

      »Und brutal«, warf Mike Rander ein, »nehmen wir diesen Gangster nur nicht auf die leichte Schulter. Ich habe auch schon Kathy gewarnt. Ich könnte mir durchaus vorstellen, daß er sich an sie heranmacht, um sie vielleicht als Geisel zu nehmen. Und das gilt natürlich auch für mich.«

      »Das klingt doch alles sehr gut«, fand die ältere Dame. Ihre Augen funkelten vor Tatendrang. »Dieser Gangster hat das Spiel bereits verloren, er weiß es nur noch nicht.«

      Lady Agatha wollte noch etwas hinzufügen, doch in diesem Augenblick klingelte das Telefon auf dem kleinen Wandtisch in der großen Wohnhalle. Parker begab sich gemessenen Schritts hinüber zum Apparat, hob ab und meldete sich. Als er Kathy Porters Stimme erkannte, schaltete er den Raumverstärker ein.

      »Man scheint mich hier in der Kanzlei belagern zu wollen«, sagte sie in fast beiläufigem Ton, »vor dem Haus lungern drei Gestalten herum, die mit Sicherheit zur Unterwelt gehören.«

      »Drei Personen, Miß Porter, die sich nicht mal andeutungsweise bemühen, ungesehen zu bleiben?« fragte der Butler.

      »Genau, Mr. Parker«, erwiderte Myladys Sekretärin, »ich habe den Eindruck, daß sie gesehen werden wollen.«

      »In der Hoffnung, Miß Porter, daß Sie dies telefonisch weitergeben.«

      »Möglich, Mr. Parker, doch, das könnte durchaus sein. Oh, ich verstehe, man will Sie aus dem Haus locken, nicht wahr?«

      »Man sollte dies sicherheitshalber unterstellen, Miß Porter«, entgegnete Josuah Parker, »Mr. Vince Preston scheint sich in einer Stimmung zu befinden, die man nur als gereizt bezeichnen kann.«

      *

      Josuah Parker und Mike Rander waren auf den riesigen Dachboden des zweistöckigen Fachwerkhauses gegangen und standen vor einem der vielen Giebelfenster. Von hier aus hatten sie einen ausgezeichneten Blick auf die nahe Durchgangsstraße.

      »Klarer Fall«, meinte der Anwalt, der sich zusätzlich mit einem starken Fernglas bewaffnet hatte, »werfen Sie mal einen Blick auf den Kastenlieferwagen links von der Parkbank, Parker. Ich wette, im Aufbau sitzt wenigstens ein Scharfschütze.«

      Er reichte das Fernglas an den Butler weiter, der seinerseits die Szene beobachtete. Nach kurzer Prüfung deutete Parker ein knappes Nicken an.

      »Sie dürften den sprichwörtlichen Nagel auf den Kopf getroffen haben, Sir«, sagte er dann und reichte das Fernglas an den Anwalt zurück, »leider vermag meine Wenigkeit die Distanz mit der Gabelschleuder nicht zu überbrücken.«

      »Und wie steht’s mit dem Hinterausgang?« Rander setzte sich bereits in Bewegung und schritt zielsicher über den dämmerigen Dachboden, bis er ein anderes Giebelfenster erreichte. Von hier aus konnte man auf das hohe, schmiedeeiserne Tor blicken, das den Zugang zu der schmalen Sackgasse hinter Myladys Haus verwehrte. Diese Gasse wurde gebildet aus der Rückfront des Hauses und einer hohen, soliden Backsteinmauer, die mit einem Ziergitter versehen war. Hinter dieser Mauer befand sich ein kleiner Park, an dessen Rändern Gebäude eines staatlichen Instituts standen.

      »Wen sehen wir denn da?« Mike Rander lächelte ein wenig abfällig. »Vince Preston hat sich bereits informiert und kennt auch unseren zweiten Zugang zum Haus.«

      »Die beiden Herrn dort traten bereits schon mal in Erscheinung«, schickte Josuah Parker nach einem kurzen Blick voraus, »sie erdreisteten sich, Miß Porter in den bereits erwähnten Jaguar abdrängen zu wollen.«

      »Und wo haben wir den guten Grizzly?« fragte Rander und änderte die Blickrichtung. Er suchte die schmale Nebenstraße ab, konnte aber nichts entdecken.

      »Mr. Vince Preston dürfte sich in Deckung befinden, Sir«, erwiderte der Butler, »möglicherweise hält er sich im Granada-Club auf und wartet auf eine Erfolgsmeldung.«

      »Könnten wir ihn dort nicht überraschen?«

      »Ein Gedanke, Sir, den man nur als ungemein verlockend bezeichnen kann.« Während Parker sprach, beobachtete er die beiden Männer, die bereits einige Lektionen hinter sich hatten. Sie standen in der Nähe des schmiedeeisernen Tores und warteten neben einem geparkten Ford. Sie gaben sich keine Mühe, verborgen zu bleiben.

      »Meiner bescheidenen Einschätzung nach, Sir, muß es noch zusätzlich eine dritte Person geben«, vermutete Josuah Parker.

      »Den Abstauber, wie?«

      »So könnte man sie durchaus bezeichnen, Sir. Dieser dritte Mann hat die Aufgabe, die geplanten Schüsse abzufeuern.«

      »Aber den können wir nicht einsehen, wie?«

      »Nach einschlägiger Erfahrung müßte der Schütze sich auf einem der gegenüberliegenden Hausdächer befinden, Sir.«

      »Ein verdammt großes Risiko, das Haus hier zu verlassen, Parker. Preston scheint uns belagern zu wollen.«

      »Seine Gereiztheit dürfte größer sein als angenommen.«

      »Wollen wir uns einschnüren lassen, Parker?«

      »Keineswegs und mitnichten, Sir. Meine Wenigkeit darf auf die alten Gewölbe der ehemaligen Abtei verweisen, die die Grundmauern des jetzigen Hauses darstellen.«

      »Und ob Sie das dürfen, Parker«, sagte der jung gebliebene Anwalt und schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. »Sie haben aus diesem Haus ja einen wahren Fuchsbau gemacht.«

      »Mit einigen Ein- und Ausgängen, Sir, die sich gerade in diesen Minuten vielleicht als nützlich erweisen werden.«

      »Okay, informieren Sie Lady Simpson, Parker. Der Grizzly soll seine Überraschung serviert bekommen.«

      Parker und Mike Rander verließen den


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