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Butler Parker Jubiläumsbox 3 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker Jubiläumsbox 3 – Kriminalroman - Günter Dönges


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      »Wahrscheinlich«, entgegnete Criswood. »Noch hat er ja keinen einzigen Cent erhalten! Ich glaube sogar, daß er sich bald melden wird. Aus irgendeinem sicheren Versteck heraus!«

      Es war wie bei einem Stichwort auf der Bühne.

      Das Telefon klingelte.

      Criswood sprang auf, ging ans Telefon und meldete sich.

      Dann wandte er sich blitzschnell zu Rander und Parker um und nickte.

      »Ja, sprechen Sie, Calderhan«, sagte er dann in den Hörer hinein. »Wo stecken Sie zum Teufel? Sind Sie nicht mehr scharf auf das Geld?«

      Criswood hörte einen Moment zu.

      »Gut«, sagte er dann, »das Geld steht bereit. Sagen Sir mir, wohin wir es bringen sollen!«

      Er erhielt eine Antwort auf seine Frage und legte dann auf.

      »Calderhan will noch heute das Geld! Und zwar will er es nicht abholen. Er scheint sich eine völlig neue Taktik zugelegt zu haben. Jetzt sollen wir die Scheine in Koffer verpacken und die in den Everglades an einer bestimmten Stelle abstellen.«

      »Klingt das eigentlich nach Calderhan?« fragte Mike Rander und schüttelte ungläubig den Kopf.

      »Kein Zweifel, ich habe gerade mit ihm gesprochen«, sagte Criswood. »Ich habe seine Stimme sofort erkannt.«

      »Das meine ich nicht«, widersprach der Anwalt. »Was sagen Sie, Parker? Klingt das alles noch nach Calderhan?«

      »Auf keinen Fall, Sir«, antwortete der Butler gemessen. »Calderhan zeichnete sich durch eine Kombination von Unverfrorenheit, Frechheit und Naivität aus. Von Vorsicht war an ihm nichts zu verspüren. Nun aber bedient er sich plötzlich der Methoden normaler und durchschnittlicher Erpresser.«

      »Ob er uns die ganze Zeit über nur getäuscht hat?« Criswood fuhr sich durch das spärliche Haar.

      »Das glaube ich nicht, Sir«, erwiderte der Butler. »Ich möchte eher annehmen, daß sich ein anderer Mann eingeschaltet hat! Oder, was vielleicht noch verständlicher ist, irgendeine Frau!«

      »Wer könnte das sein?«

      »Ich müßte darüber nachdenken«, sagte Parker und verzichtete darauf, von Ginger Coltax zu erzählen. Er sah auf seine unförmige Zwiebeluhr und fuhr fort: »Bis achtzehn Uhr sind es noch knapp acht Stunden. Diese Zeitspanne müßte eigentlich reichen, Calderhan aufzuspüren!«

      »Bis wann sollen die Geldkoffer draußen in den Everglades sein?« fragte Mike Rander.

      »Pünktlich um fünfzehn Uhr«, antwortete Criswood.

      »Werden Sie das Geld hinausschaffen lassen?«

      »Selbstverständlich! Oder wollen Sie das Risiko eingehen, daß das A-Geschoß in die Luft fliegt? Jetzt, wo Calderhan nicht mehr greifbar ist, müssen wir seine Wünsche prompt erfüllen!«

      »Warum haben Sie Criswood nicht alles gesagt, Parker?« fragte Mike Rander, nachdem sie den Bungalow verlassen hatten und im Wagen zurück ins Hotel fuhren.

      »Spielen Sie auf Lern Coltax und dessen Tochter Ginger an, Sir?«

      »Das wissen Sie doch genau!«

      »Großangelegte Fahndungen, Sir, sind nutzlos. Wir haben es mit Gangstern zu tun, die so ziemlich alle Winkelzüge ihrer Branche kennen. Das wenigstens ist meine bescheidene Ansicht.«

      »Wollen wir’s mit einer Alleintour versuchen? Gut, aber wo den Hebel ansetzen, Parker?«

      »Calderhan dürfte sich nach wie vor in Miami aufhalten, Sir. Hier in dieser Stadt kennt er sich aus. Hier hat er Freunde und auch Freundinnen, wenn ich darauf besonders aufmerksam machen darf! Mister Criswood ist angewiesen, das Geld in die nahen Everglades zu bringen. Ein zusätzliches Indiz dafür, daß Mister Calderhan noch in der Stadt ist.«

      »Stimmt, klingt durchaus plausibel. Wir überraschen also diese Ginger Coltax und ihren Vater, ja?«

      »Das, Sir, dürfte keinen Sinn haben, wenn ich in aller Bescheidenheit darauf hinweisen darf. Sowohl Miß Ginger als auch Mister Lern Coltax wissen ja, daß wir von ihnen Kenntnis haben.«

      »Dann müssen wir die beiden eben beschatten!«

      »Gewiß, Sir. Und wir sollten uns vielleicht einmal in seiner früheren Wohnung umsehen. Sie befindet sich oberhalb eines Bootsverleihs im Jachthafen!«

      »Sie haben aber ganz flotte Informationen gesammelt«, meinte der junge Anwalt anerkennend. »Haben Sie noch mehr davon auf Lager?«

      »Im Moment leider nicht, Sir«, sagte Parker bedauernd. »Aber das kann sich unter Umständen sehr schnell ändern!«

      *

      Ein krummbeiniger, ehemaliger alter Seebär wußte Bescheid.

      Er kannte Calderhan, kassierte von Rander ein dickes Trinkgeld und bequemte sich, ihnen die Wohnung von Calderhan zu zeigen. Rander und Parker brauchten nicht weit zu gehen. Der Bootsverleih war nicht zu übersehen. Auch nicht die drei Fenster darüber, deren Jalousien geschlossen waren.

      »Haben Sie Mister Calderhan in der letzten Zeit häufiger gesehen?« erkundigte sich Josuah Parker würdevoll.

      »Was verstehen Sie unter letzter Zeit?« fragte der krummbeinige Bootswart.

      »Nun, ich würde sagen, innerhalb der vergangenen vier bis sechs Wochen I«

      »Nee, da war er mit Sicherheit nicht hier im Gelände. Ich hätte ihn sonst bestimmt gesehen.«

      »Konnte er sich nicht heimlich in seiner Wohnung aufgehalten haben? Sie ist schließlich nicht identisch mit seinem wirklichen Wohnsitz drüben in der Stadt.«

      »Nee, sitzt einfach nicht drin«, wiederholte der Seebär noch einmal. »Er muß ja schließlich leben. Er hätte sich was kaufen müssen und so. Aber das hat er eben nicht!«

      »Sind Sie vollkommen sicher?«

      »Fast. Sagen Sie, was hat er denn ausgefressen?«

      »Eine geschäftliche Sache, in der er als Zeuge benötigt wird«, meinte Anwalt Rander ausweichend.

      »Dann müssen das bestimmt faule Geschäfte gewesen sein.« Der Seebär schmunzelte. »Wenn Sie mich fragen, dann ist Calderhan ein Gauner! Aber ich will nichts gesagt haben!«

      »Wir haben selbstverständlich auch nichts gehört«, gab Mike Rander zurück, ohne auf die Angaben und Vermutungen des Seebären näher einzugehen.

      Rander und Josuah Parker balancierten über einige Stege und Planken. Dann brauchten sie nur noch eine Holztreppe zu ersteigen, bis sie die Wohnungstür erreicht hatten.

      Eine Art Balkon oder Galerie führte um das ganze Haus herum. Von dieser Galerie aus erreichte man die Tür, die einen festverschlossenen Eindruck machte.

      »Klingeln dürfte sinnlos sein«, meinte Rander und zündete sich eine Zigarette an. »Wissen Sie, Parker, ich wundere mich, warum man diese Zweitwohnung von Calderhan nicht viel früher ausfindig machen konnte.«

      »Criswoods Leute begingen möglicherweise eine gewisse Nachlässigkeit, Sir.«

      »Ich werde mal um die Etage herumgehen«, schlug der Anwalt vor. »Nehmen Sie dort die Seite, ich die andere. Wir treffen uns drüben!«

      Sie trennten sich und suchten die Fensterfronten der oberen Etage ab. Parkers Suche blieb erfolglos. Doch plötzlich hörte er seinen Namen.

      »Sir?« Parker war mit wenigen, raumgreifenden Schritten neben Rander, der auf eines der Fenster deutete.

      »Kratzspuren«, sagte Rander. »Taufrische Kratzspuren. Mal sehen, ob das Fenster sich hochschieben läßt!«

      Nun, es ließ sich tatsächlich hochschieben.

      Rander und Parker sahen sich für einen kurzen Moment an. Dann stieg der Anwalt in die Wohnung.

      Muffige


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