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Butler Parker 175 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker 175 – Kriminalroman - Günter Dönges


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an den Mann heran, der auf dem Gehweg lag. Dann bückte er sich nach der Schußwaffe, die vor seinen Füßen lag.

      »Der Besitz einer Schußwaffe ist verführerisch«, warnte Josuah Parker und ging gemessen auf die beiden Fowlers zu, »man ist zu schnell versucht, solch eine Waffe auch zu benutzen.«

      Sally Fowler kam langsam zurück und schaute den Butler an. Das Licht einer nahen Straßenlaterne reichte völlig, um Parker gut auszuleuchten. Elsie Fowler, die den zweiten Gangster gerade hatte untersuchen wollen, richtete sich auf.

      »Man erlaubt sich, einen wunderschönen Abend zu wünschen«, meinte Josuah Parker und lüftete die schwarze Melone, »Sie sollten davon ausgehen, daß man Ihre Tochter Sally zu entführen gedachte.«

      »Wer ... Wer sind Sie?« fragte John Fowler.

      »Mein Name ist Parker, Josuah Parker«, stellte der Butler sich vor, »Einzelheiten zu meiner Wenigkeit vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt, wenn es genehm ist. Ich möchte vorschlagen, das sogenannte Feld zu räumen, bevor weitere Entführer auftauchen.«

      »Waren Sie nicht drüben in der Straße am Bretterzaun?« fragte Sally Fowler.

      »In der Tat, Miß Sally«, gab der Butler würdevoll zurück, »um genau zu sein, Lady Simpson und meine Wenigkeit bargen einen Ledersack, der mit Banknoten gefüllt war.«

      »Ich hab’ Sie sofort wiedererkannt«, meinte Sally Fowler.

      »Was machen Sie hier?« wollte Elsie Fowler wissen.

      »Meine Wenigkeit lieh Ihnen meine schützende Hand«, erwiderte der Butler höflich, »das Schicksal fügte es, daß man genau im rechten Moment zur Stelle sein konnte. Darf man sich erlauben, Ihnen einen Vorschlag zu machen?«

      »Wir kennen Sie doch überhaupt nicht«, reagierte John Fowler überraschend aggressiv, »von der Polizei sind Sie bestimmt nicht, oder doch?«

      »Keineswegs und mitnichten«, erwiderte Parker, »meine Wenigkeit vertritt die Interessen der Lady Simpson, die sich der Verfolgten und Unterdrückten anzunehmen pflegt.«

      »Wir kommen allein zurecht«, schaltete sich da Elsie Fowler ein. Ihre Stimme war überraschend schrill.

      »Obwohl man bereits auf Ihre Tochter geschossen haben soll?«

      »Wer sagt denn das?« fragte John Fowler und näherte sich Josuah Parker.

      »Der Bruder Ihrer Frau, Mr. Fowler.«

      »Bill Adams hat mit ihnen gesprochen?« John Fowler hatte den Butler inzwischen erreicht und baute sich breitbeinig vor ihm auf. »Der redet doch nur Unsinn und hört die Flöhe husten.«

      »Demnach befinden Sie sich gar nicht in akuter Gefahr?« fragte der Butler gemessen und deutete mit der Schirmspitze auf die beiden noch immer ruhenden Golf-Fahrer.

      »Ach was«, meinte Fowler wegwerfend und warf sich in die an sich schon breite Brust, um Überlegenheit vorzutäuschen, »wir fahren ja sowieso weg.«

      »Dann erlaubt sich meine Wenigkeit, Ihnen eine erholsame Fahrt zu wünschen«, erwiderte Josuah Parker, »um die beiden Besucher hier wird man sich kümmern.«

      Sally war zum Ford zurückgekommen und musterte den Butler weiter intensiv und abschätzend. Erstaunlicherweise sagte sie nichts, und dabei sollte sie doch laut Aussage des Barkeepers ein vorlautes und auch hemmungsloses Kind sein.

      »Angst scheint Ihnen unbekannt zu sein«, tippte Parker an. Er behandelte die Zehnjährige instinktiv wie eine junge Dame, ohne dabei aber herablassend zu wirken.

      »Ich habe keine Angst«, erwiderte Sally Fowler, »mir kann keiner was.«

      »Wie beruhigend zu wissen«, entgegnete Parker, »es geht eben nichts über ein kleines Geheimnis, nicht wahr?

      Sally Fowler senkte den Blick und stieg in den Ford. Elsie Fowler folgte und rief dann mit schriller Stimme nach ihrem Mann, der sich daraufhin hastig und gehorsam ans Steuer setzte. Nach wenigen Augenblicken setzte sich der uralte Ford in Bewegung und war bald darauf in einer Seitenstraße verschwunden.

      Josuah Parker kümmerte sich auf seine Art um die beiden Männer, die nach wie vor entspannten. Er durchsuchte mit äußerst flinken Fingern die Kleidung der beiden Gangster und barg einige Dinge, die vielleicht von Wert sein konnten. Dann schritt Parker zu Horace Pickett zurück, der sich nicht gezeigt hatte.

      »Meine Freunde bleiben am Ball«, sagte Pickett, »nehmen wir die beiden Gangster mit, Mr. Parker?«

      »Sie dürften unwichtig sein«, erwiderte Parker, »man sollte sie als Boten betrachten, die schlechte Nachrichten überbringen.«

      »Sie denken jetzt an diesen Bryan Buttons, nicht wahr?« Die beiden Männer gingen auf Parkers Wagen zu, der an der Straßenecke stand.

      »An den Kopf einer illegalen Buchmacher-Organisation«, bestätigte der Butler und deutete zustimmendes Nicken an.

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