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Butler Parker 143 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker 143 – Kriminalroman - Günter Dönges


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Briefmarkengeschäft, gar nicht weit von hier.«

      »Mit einer halbwegs genauen Adresse wäre meiner Person ungemein geholfen.«

      William Torrings hatte diese Adresse zur Verfügung und nannte sie auch. Parker lüftete dankend die schwarze Melone und ging zurück. Torrings starrte ihm nach und hätte liebend gern die Schreibtischlade aufgezogen, doch er traute sich nicht. Inzwischen erinnerte er sich sehr genau an diesen Butler Parker, dessen Name in der Unterwelt mit großem Respekt genannt wurde.

      »Noch etwas, Mr. Torrings«, sagte der Butler und wandte sich noch mal um, ›vergessen Sie tunlichst, daß ich mich sei Ihnen nach Mr. Ken Brixham erkundigt habe. Gehen auch Sie diesen Dingen nicht nach!«

      »Ich werde mich hüten«, schwindelte Torrings, der genau das Gegenteil plante, »hat er denn ’ne dicke Sache angekurbelt? Wird er bereits von der Polizei gesucht? «

      »Das auch«, erwiderte Parker bewußt vage, »aber wie gesagt, vergessen Sie meinen Besuch, wenn ich raten darf...«

      Ohne angehalten zu werden, schritt Josuah Parker durch den Korridor, stieg über die beiden Türwachen, die sich gerade wieder andeutungsweise regten, und suchte dann sein hochbeiniges Monstrum auf, das auf einem nahen Parkplatz stand. Dabei handelte es sich um seinen Privatwagen, der vor vielen Jahren tatsächlich mal als reguläres Taxi gedient hatte. Parker hatte diesen unscheinbaren, eckigen Wagen erworben und nach seinen sehr eigenwilligen Vorstellungen umbauen lassen.

      Im Fond saß Mike Rander, der den Butler neugierig ansah.

      »Hat der Fisch angebissen?« fragte der Anwalt, als Parker am Steuer Platz nahm.

      »Dies, Sir, dürfte sich bald heraussteilen«, antwortete Josuah Parker, »ich war allerdings so frei, ein elektronisches Übertragungsgerät zu installieren.«

      »Ein vornehmer Ausdruck für eine Wanze, Parker.« Mike Rander lächelte amüsiert.

      »Mr. Torrings telefoniert bereits«, meldete Parker, der das normal aussehende Radio eingeschaltet hatte. Aus dem Lautsprecher war tatsächlich William Torrings’ Stimme zu hören, der sich mit einem gewissen Norman Horley unterhielt.

      »Dieser kleine Pinscher will ein großes Ding abgezogen haben?« wunderte sich Horley, der von Torrings mal mit Vor-, dann wieder mit Zunamen angeredet wurde. »Nee, kann ich mir einfach nicht vorstellen. Aber wenn dieser verdammte Butler schon loszieht und sich nach ihm erkundigt, dann muß was dran sein an der Sache. Ich werd mal meine Fühler ausstrecken, Torrings.«

      *

      »Ich hätte mir selbstverständlich diesen Briefmarkenladen angesehen«, verkündete die Detektivin grimmig, »und ich hätte auch garantiert wichtige Spuren entdeckt.«

      »Dieser kleine Laden ist längst von Beamten der Sicherheitsdienste auf den Kopf gestellt worden, Mylady«, antwortete Mike Rander, »für uns war da nichts mehr zu holen. Norman Horley ist wichtiger.«

      »Das sage ich ja«, schnappte sie sofort zu, ohne auch nur andeutungsweise zu erröten, »dieser Name kommt mir sehr bekannt vor. Mr. Parker, bringen Sie mich auf die richtige Spur.«

      »Mr. Norman Horley, Mylady, ist ein Gangster, der bereits zur unteren Spitzenklasse der Unterwelt gerechnet werden muß«, antwortete Parker höflich, »Mylady wissen ferner, daß Mr. Horley auf den Sachgebiet der Nötigung und Erpressung tätig ist.«

      »Richtig, jetzt habe ich es wieder«, behauptete die Lady, obwohl sie mit dem Namen überhaupt nichts anzufangen wußte, »kommt er als Hintermann dieses U-Boot-Entführers in Betracht? Wie denke ich darüber, Mr. Parker?«

      »Auch Mr. Horley dürfte darüber kaum informiert gewesen sein«, entgegnete der Butler, »seine ehrliche Überraschung wurde von der Elektronik eindrucksvoll vermittelt.«

      »Gibt es Neuigkeiten von der Flotte?« erkundigte sich Mike Rander.

      »Nichts«, erwiderte die Detektivin, »ich denke, ich werde mich nach Plymouth begeben, mein Junge, um von dort aus die Operationen zu leiten.«

      »Vielleicht weiß man in wenigen Minuten mehr«, schaltete sich der Butler ein. Er deutete auf das Fenster, das den Blick auf den Vorplatz des alten Fachwerkhauses lenkte. Durch die Bleiverglasung, die selbstverständlich eine Panzerscheibe tarnte, waren undeutlich die Umrisse eines Wagens auszumachen. Parker begab sich in die große Wohnhalle, öffnete einen Wandschrank rechts vom verglasten Vorflur und schaltete die außen über der Tür angebrachte Fernsehkamera ein. Er machte auf dem Bildschirm den Chief-Superintendent und Sir Herbert aus.

      Parker öffnete per Elektronik die Haustür und ließ die beiden Besucher in den verglasten Vorflur treten. Nachdem er wieder geschlossen hatte, öffnete er die Glastür, und die beiden Gäste konnten die Wohnhalle betreten.

      »Mylady erwartet Neuigkeiten, Sir«, sagte Parker zu McWarden.

      »Die wird sie bekommen, Mr. Parker«, erwiderte der Chief-Superintendent und nickte grimmig, »Brixham hat seine Bedingungen angemeldet.«

      »Die horrend sein dürften, Sir.«

      »Zehn Millionen Pfund«, näselte Sir Herbert aufgebracht, »zehn Millionen Pfund, oder man wird die ganze Nation in Gefahr bringen!«

      »Wurden Einzelheiten genannt, Sir, was diese Gefahr betrifft?« fragte Josuah Parker weiter, während er die beiden Gäste in den Salon brachte, wo sie von Agatha Simpson gnädig empfangen wurden.

      »Sie haben dieses Subjekt doch wohl noch nicht eingefangen?« sorgte sie sich dann.

      »Leider nicht, Mylady«, antwortete McWarden, »er verlangt nur zehn Millionen Pfund, eine Kleinigkeit, nicht wahr? Falls die Regierung nicht zahlt, will er für einen Donnerschlag sorgen, wie er sich ausdrückte.«

      »Können Sie nicht etwas deutlicher formulieren?« parierte Lady Agatha umgehend, »was stelle ich mir unter einem Donnerschlag vor?«

      »Genaues hat er nicht mitgeteilt«, warf Sir Herbert ein, »aber er hat natürlich eine Menge Möglichkeiten, machen wir uns da nichts vor.«

      »Bis wann will er denn die zehn Millionen Pfund sehen?« wollte der Anwalt wissen.

      »Bis Ende der Woche«, redete Sir Herbert bekümmert weiter, »wir haben also genau drei Tage Zeit.«

      »Das reicht mir vollkommen«, bemerkte die ältere Dame optimistisch, »nicht wahr, Mr. Parker?«

      »Mylady lösten in der Vergangenheit in wesentlich kürzerer Zeit«, antwortete der Butler höflich, um sich dann Sir Herbert zuzuwenden, »wie lauten die Bedingungen der Geldübergabe, Sir?«

      »Die Millionen sollen auf ein Konto überwiesen werden, das in einem nordafrikanischen Mittelmeerstaat eingerichtet worden ist«, lautete die Antwort des Geheimdienstvertreters. »Namen möchte ich nicht nennen, wie Sie verstehen werden. Dies könnte zu internationalen Verwicklungen führen.«

      »Etwa Lybien, Sir Herbert?« fragte Lady Agatha ungeniert.

      »Kein Kommentar«, sagte der Angesprochene hastig.

      »Dort will dieses Subjekt sich also später verstecken«, mutmaßte die Detektivin, »und wie will er im Fall einer Zahlung das U-Boot zurückgeben? Glauben Sie wirklich, daß er’s tun wird?«

      »Eben nicht, Mylady«, erwiderte Sir Herbert, »er wird es wahrscheinlich mitnehmen.«

      »Er hat doch nur für siebenhundert Seemeilen Treibstoff an Bord«, erinnerte Mike Rander umgehend. »Diese Strecke würde er nie schaffen. Einfacher kann keine Rechnung sein.«

      »Er ist bereits entwischt«, warf Chief-Superintendent McWarden ein, »er hat den Sicherheitsring unterlaufen und sich abgesetzt. Zur Zeit wird fieberhaft nach ihm gesucht, Mylady. Das sind die Tatsachen. Er ist einfach nicht mehr zu orten. Wir haben es mit einem ganz ausgekochten Gangster zu tun, der sich bestens auskennt.«

      »Oder ausgezeichnet geführt wird, Sir«, ließ Josuah Parker sich höflich vernehmen.

      *

      »Ich


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