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Butler Parker 123 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker 123 – Kriminalroman - Günter Dönges


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Chief-Inspektor Garron fest. »Man hat sie in den Wohnraum geworfen?«

      »Irritierenderweise, Sir.« Parker nickte. »Wie sollte man dieses Wurfgeschoß einordnen und deuten?«

      »Keine Ahnung, Mister Parker.« Garron zuckte die Achseln. »Ein verdammt schlechter Scherz.«

      »Dem würde ich durchaus beipflichten, Sir.«

      »Ein Scherz ohne tiefere Bedeutung?« Garron sah den Butler zweifelnd-prüfend an. »Denken Sie mal an die drei Postsäcke und die Holzkiste, Mister Parker!«

      »Was ich hiermit tue, Sir.« Parker verbeugte sich andeutungsweise.

      »Vielleicht denken die Gangster, Sie hätten die Teilbeute auf die Seite geschafft.«

      »Dann wäre die Übungshandgranate als eine Art Warnung zu verstehen, Sir?«

      »Ganz sicher ist das so, Mister Parker. Sie sehen, das Kesseltreiben gegen Sie beginnt bereits.«

      »Vorausgesetzt, Sir, die Gangster vermissen tatsächlich einen Teil der Beute. Von dieser Prämisse, wenn ich es so sagen darf, gehen Sie doch aus.«

      »Sagte ich Ihnen nicht schon, daß ich nicht in Ihrer Haut stecken möchte?« erkundigte sich Chief-Inspektor Garron, wobei er einen sehr zufriedenen Eindruck machte. »Übrigens, ich bleibe in der Nähe. Falls sich noch mehr tut, brauchen Sie sich nur an mich zu wenden.«

      Er ging zur Tür und nickte dem Butler grüßend zu.

      »Ihre Handgranate, Sir«, erinnerte Parker diskret und reichte dem Chief-Inspektor das Übungsgerät.

      »Meine Handgranate?« Garron runzelte die Stirn.

      »Aber gewiß, Sir. Brauchen Sie sie nicht als Beweisstück! Ich überlasse sie Ihnen sehr gern.«

      *

      »Das paßt mir aber gar nicht, Kindchen«, räsonierte Agatha Simpson. »Er ist nicht in seiner Unterkunft? Sind Sie da ganz sicher, Kathy?«

      »Vollkommen, Mylady«, erwiderte Kathy Porter, die Gesellschafterin und Sekretärin. Sie war groß, schlank und langbeinig, hatte wunderschönes, rotbraunes Haar und erinnerte auf den ersten und zweiten Blick an ein scheues Reh.

      Kathy Porter stand schon seit Jahren in Diensten der Lady Simpson und wurde von ihr wie eine Tochter gehalten. Sie hatte sich im Laufe der Zeit auf die Schrullen der älteren Dame eingestellt und wußte Lady Agatha zu nehmen. Darüber hinaus beschützte sie die Sechzigjährige und achtete darauf, daß sie sich nicht in jedes Abenteuer stürzte.

      Die beiden Frauen kamen sehr gut miteinander aus. Kathy war wie Agatha Simpson eine begeisterte Amateur-Kriminalistin, die von Butler Parker viel gelernt hatte. Wenn es sein mußte, verwandelte sich Kathy Porter in eine wilde Pantherkatze, deren Waffen dann nicht mehr besonders charmant waren.

      »Parker hintergeht uns, Kindchen«, stellte die ältere Dame grimmig fest.

      »Das kann ich mir aber kaum vorstellen, Mylady.«

      »Er spult seinen eigenen Fall ab, Kathy, glauben Sie mir.«

      »Sie haben einen bestimmten Verdacht, Mylady?«

      »Er weiß etwas von diesen verschwundenen drei Postsäcken und der Goldkiste.« Agatha Simpson wanderte in ihrem Zimmer auf und ab. Sie ärgerte sich.

      »Haben Sie Mister Parker danach gefragt, Mylady?«

      »Dazu ist es doch gar nicht mehr gekommen, Kindchen. Er ist mir tunlichst aus dem Weg gegangen. Und gerade das macht mich stutzig. Steht sein Wagen vor der Garage?«

      »Das allerdings, Mylady.«

      »Aha!« Agatha Simpson nickte triumphierend und wissend. »Mister Parker befindet sich auf Gangsterjagd, meine Liebe. Und wir sitzen in diesem verwünschten Schloß herum und langweilen uns. Aber das nehme ich nicht hin!«

      »Mylady planen etwas?« fragte Kathy Porter besorgt. Ihr entging nicht das Funkeln in den Augen der Detektivin. Sie machte einen sehr erregten Eindruck.

      »Besorgen Sie mir einen geländegängigen Wagen, Kindchen«, verlangte Agatha Simpson. »Wir werden Parker folgen.«

      »Aber wir wissen doch gar nicht, wo er ist, Mylady.« Kathy hatte etwas gegen einen geländegängigen Wagen. Sie kannte die einmalige Fahrtechnik der Lady Simpson.

      »Wir werden ihn schon aufspüren, Kindchen.« Agatha Simpson deutete auf den kleinen Wandtisch, auf dem Flaschen und Gläser standen. »Reichen Sie mir einen Kreislaufbeschleuniger, meine Liebe!«

      Kathy seufzte leise, als sie die Medizin für Agatha Simpson zubereitete. Sie füllte einen Schwenker mit gutem altem Kognak und reichte ihn ihrer Herrin. Sie kostete ihn genießerisch, schnalzte mit der Zunge und marschierte dann zur Tür.

      »Wir werden unsere Suche am Bahndamm beginnen«, sagte Lady Agatha mit ihrem baßgefärbten Organ. »Dann fahren wir die Route ab, die er nach dem Gangsterkontakt genommen hat. Worauf warten Sie eigentlich noch?« Besorgen Sie endlich einen Wagen!«

      Kathy Porter seufzte nochmal vorsichtig und machte sich auf den Weg. Sie wußte, daß ihr einige aufregende Stunden bevorstanden. Sie fuhr schließlich nicht zum ersten Mal mit Agatha Simpson durchs Gelände.

      Agatha Simpson genehmigte sich noch einen zweiten Kreislaufbeschleuniger, um richtig in Stimmung zu kommen. Dann prüfte sie ihren Pompadour, in dem sich ein echtes Hufeisen befand, und sah sich nach einer zusätzlichen Waffe um.

      Die ältere Dame entschied sich für einen Morgenstern, den sie an einer Wand im Vorflur ihrer Räume entdeckt hatte. Es handelte sich um eine raffinierte Waffe. Sie bestand aus einem kurzen Stiel, an dem eine leicht verrostete Kette befestigt war. Diese Kette endete in einem stachelbewehrten Eisenstück von der Größe eines kleinen Balls.

      So ausgerüstet, machte die Detektivin sich auf den Weg, um dem geheimnisvollen Gehabe ihres Butlers auf die Spur zu kommen.

      *

      Die Straßensperren waren aufgehoben worden.

      Josuah Parker saß am Steuer seines hochbeinigen Monstrums und fuhr hinüber zum Camp der Armee. Der Mond arbeitete sich nur hin und wieder durch das dichte, regenschwere Gewölk. Parker passierte die Brückenbaustelle und hielt dann vor dem Gelände, wo das Manövercamp sich befunden hatte. Bis auf einige Zelte und Kommandowagen war kaum noch etwas zu sehen. Auch die Armee war abgerückt und hatte die Suche nach den Eisenbahngangstern aufgegeben.

      In Höhe der Müllhalde mußte er anhalten.

      Die zwei Räumer, die er bereits beobachtet hatte, wurden gerade auf Tieflader verladen. Parker machte diese Pause nichts aus. Er hatte sich eine seiner berüchtigten Zigarren angezündet und genoß das herbe Aroma des Tabaks. Da er allein war, konnte er sich dieses Teufelskraut leisten, wie Lady Simpson diese schwarzen Torpedos nannte.

      Nach dem Verladen der Räumer fuhr Parker entspannt und innerlich heiter wieder los. Er rechnete fest damit, daß er heimlich verfolgt wurde, wenngleich er bisher noch nichts bemerkt hatte. Früher oder später würde der Kontakt schon hergestellt werden, dessen war er sicher.

      Vor Antritt der Fahrt hatte Josuah Parker sich die Karte dieser Region genau angesehen. Ihm ging es darum, seine heimlichen Beobachter und Verfolger zu dupieren. Er wollte sie nach allen Regeln der Kunst in die Irre führen.

      Parker verließ die Straße und brachte sein hochbeiniges Monstrum auf einen Seitenweg, der vor einem kleinen See endete. Dschungelartiger konnte man sich kaum ein Ufer vorstellen. Als Parker ausstieg, ebbte das fröhliche Gequake der Frösche kurz ab, um dann jedoch wieder anzuschwellen. Parker, der die Scheinwerfer seines Wagens ausgeschaltet hatte, machte nur wenige Schritte und blieb dann neben einer Weide stehen. Notgedrungen mußte er seine Zigarre ausdrücken, denn das herbe Aroma hätte ihn sonst wohl mit Sicherheit verraten.

      Einige Mückenschwärme im Dickicht und Ufergebüsch nahmen das mit echter Erleichterung und Freude zur Kenntnis. Sie waren schon zu einem Früh- und Alarmstart bereit gewesen, nachdem sie die ersten Duftschwaden mitbekommen hatten.


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