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Butler Parker 115 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker 115 – Kriminalroman - Günter Dönges


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Stein verschwand im Brei und ... kam postwendend wieder zurück. Ben Melness sah ihn nicht, doch er spürte ihn an der linken Schulter. Er war derart verdutzt, daß er sogar vergaß, einen Schmerzensschrei auszustoßen.

      »Was soll denn der verdammte Blödsinn? « rief er. Statt einer Antwort hörte er wieder ein Kichern und Glucksen. Irgend jemand im Nebel schien sich erstklassig zu amüsieren.

      Ben Melness bemühte einen dritten Stein, schleuderte ihn fort und bückte sich sicherheitshalber, um nicht erneut erwischt zu werden.

      Er erlebte eine herbe Überraschung.

      Zuerst tat sich überhaupt nichts. Diesmal schien der Stein nicht zurückzukehren. Er blieb im dichten Nebel stecken. Nach etwa fünfzehn Sekunden richtete Ben sich zögernd wieder auf und ... fuhr entsetzt zusammen, als der bewußte Stein genau zwischen seinen Schulterblättern landete.

      Er kam aus einer Richtung, in die der Mann gar nicht geworfen hatte!

      Ben Melness brüllte mit einiger Verspätung auf, rannte in die Richtung, aus der der Stein gekommen war, und landete prompt im Straßengraben. Er klatschte in mooriges Wasser, schlug um sich und hörte dann den Motor seines Lasters. Sekunden später rollte die Silhouette des Sattelschleppers an ihm vorüber und verschwand im weißgrauen Nebel.

      Ben Melness war derart verblüfft, daß er noch nicht mal fluchen konnte.

      *

      Owen Carn war ein zuverlässiger Mann von fünfundvierzig Jahren, der seit drei Jahren die Bankfiliale in Melvoy leitete. Es war gewiß kein aufregender Job, den er hatte. Die Bankkunden waren ohne Ausnahme solide. Es handelte sich um Schafzüchter, Fischer, kleine Gewerbetreibende und Farmer.

      An diesem späten Nachmittag langweilte sich Owen Carn. Der immer stärker werdende Nebel ließ erwarten, daß kaum noch Kunden erschienen. Carn beschloß, schon mit der Tagesabrechnung zu beginnen, um pünktlich nach Hause zu kommen. Er wohnte in Melvoy, einem kleinen Fischerstädtchen.

      Als er sich am Kassentisch niederlassen wollte, schaute er irritiert hoch. Ein kalter Luftzug hatte sein Gesicht getroffen. Er sah sofort zur Tür hinüber, doch sie war geschlossen. Er schüttelte ein wenig den Kopf, vergaß diesen Zwischenfall jedoch wieder und griff nach den Kassenbelegen, um sie erst mal zu sortieren. Fast dankbar schaute er hoch, als sich die Tür öffnete und Mr. Shepherd eintrat, ein Kaufmann, der mit Fischereiausrüstungen handelte.

      »Ich bringe die Tageseinnahme«, sagte Shepherd, »mager genug.«

      »Das heute ist kein Tag«, meinte Carn mitfühlend, »die ganze Küste ertrinkt langsam im Nebel.«

      »Heute ist er besonders dick«, erwiderte Shepherd, »man braucht ja fast ’ne Radaranlage, um über den Platz zu kommen. So, das hier wär’s!«

      Er stellte eine kleine Stahlkassette auf das Zahlbrett und wollte den im Schloß steckenden Schlüssel umdrehen, doch er rührte sich nicht.

      »Moment«, sagte er zu Carn, um es dann noch mal zu versuchen.

      Der Schlüssel rührte sich nicht.

      »Das verstehe ich nicht.« Shepherd bekam einen roten Kopf vor Anstrengung, als er erneut probierte. Doch der Schlüssel rührte sich nicht. Er schien aus unerfindlichen Gründen mit dem Schloß verschweißt zu sein.

      »Lassen Sie mich mal versuchen«, sagte Carn. Shepherd schob ihm die Kassette hin und verfolgte den Versuch, der prompt mißlang.

      »Das verstehe wer will«, meinte Carn und hob den Behälter an, um das Schloß genau zu inspizieren.

      »Eben hat das noch geklappt«, sagte Shepherd, »ich weiß genau, daß ich abgeschlossen habe.«

      Carn wollte den Schlüssel herausziehen, doch er rührte sich nicht. Und genau in diesem Augenblick war irgendwo im Raum ein Kichern zu vernehmen.

      Carn und Shepherd schauten sich betroffen an, nehmen dann fast gleichzeitig den Kopf herum und versuchten herauszufinden, wer da gelacht haben könnte.

      »Sie sind nicht allein, Carn?« fragte Shepherd.

      »Natürlich bin ich allein«, entgegnete Carn.

      »Aber da hat doch jemand gekichert.«

      »Habe ich auch gehört, aber ich bin allein.«

      »Wie Sie meinen, Carn.« Shepherd sah den Bankfilialleiter etwas mißtrauisch an und nahm dann die Kassette wieder an sich. Dabei fiel sein Blick ungewollt auf den Kassentisch. Shepherds Mund öffnete sich, seine Augen weiteten sich. Er wollte mit Sicherheit etwas sagen, doch er brachte keinen Laut hervor.

      »Ist was?« erkundigte sich Carn arglos.

      »Da ... da ... da!« gurgelte Shepherd endlich. Carn fuhr herum und beeilte sich, ebenfalls Mund und Augen aufzureißen. Fassungslos starrte er auf die Kassenbelege des Tages. Sie schienen von einem lokalen Miniaturwirbelsturm erfaßt worden zu sein, stiegen hoch, wirbelten durcheinander, stiegen immer weiter hoch und erreichten schließlich die Decke der Bankfiliale. Dort klebten sie fest und dachten nicht daran, dem Gesetz der Schwerkraft gehorchend, herunterzuflattern.

      »Nein«, flüsterte Carn beeindruckt.

      Shepherd blieb stumm. Er kümmerte sich auch nicht weiter um dieses Phänomen, rannte bereits zur Tür und war wenige Sekunden später draußen im Nebel verschwunden.

      Carn aber stand noch immer am Kassenschalter und schaute zu seinen Belegen hoch. Er zweifelte ernsthaft an seinem Verstand.

      *

      Von Glasgow aus hatten sie einen Hubschrauber genommen.

      An Bord des Helikopters befanden sich unter anderem Lady Agatha Simpson, Butler Parker und Kathy Porter, eine tizianrote, schlanke Schönheit, die ein wenig an ein scheues Reh erinnerte.

      Kathy Porter war die Sekretärin und Gesellschafterin der älteren Dame. Doch sie war gleichzeitig auch so etwas wie die erwachsene Tochter der exaltierten Lady. Geduldig und auch ein wenig amüsiert ertrug sie die Launen ihrer Herrin. Kathy Porter wirkte nur nach außen hin scheu und schüchtern. Wenn es sein mußte, verwandelte sie sich blitzschnell in eine Pantherkatze. In der Kunst der geschmeidigen und wirkungsvollen Verteidigung war sie eine Meisterin, wie schon mancher Ganove am eigenen Leib erfuhr.

      Butler Parker hatte sein hochbeiniges Monstrum in London zurückgelassen, da die Anfahrt per Auto doch ein wenig zu kompliziert war. Zudem hatte Agatha Simpson darauf bestanden, sofort nach Schottland abzureisen. Sie konnte es nicht erwarten, sich an Ort und Stelle zu informieren.

      An Bord des großen Hubschraubers befanden sich zusätzlich noch einige Herren, die zum Atom-Forschungszentrum in Dounreay gehörten, das sich an der Nordküste Schottlands, in der Nähe der reizenden Stadt Thurso befand.

      Der Vormittag war strahlend schön.

      Vom dichten Nebel des Vortages war nichts mehr zu sehen. Lady Simpson hatte jedoch kein Auge für Schottlands wild zerklüftete Küste. Ihre Gedanken beschäftigten sich mit einem Thema: Unerklärbare Vorfälle! Die Detektivin war jetzt felsenfest davon überzeugt, den richtigen Stoff für ihren geplanten Bestseller gefunden zu haben.

      »Ist Ihnen nichts aufgefallen?« erkundigte sie sich bei ihrem Butler, der vor ihr saß.

      »Mylady?« Parker wandte sich gemessen zu Agatha Simpson um, die erstaunlich leise sprach.

      »Sie sind ein blinder Maulwurf, Mr. Parker«, tadelte sie ihn streng. »Haben Sie nicht mitbekommen, wer diese Männer sind?«

      »Wissenschaftler und Techniker der Atom-Versuchsanstalt, Mylady, falls meine Informationen zutreffen.«

      »Und da klingelt es nicht bei Ihnen?« Agatha Simpson sah Parker fast schon mitleidig an.

      »Im Moment muß ich außerordentlich bedauern, Mylady.«

      »Es geht um diese Versuchsanstalt«, flüsterte die Lady mit tragischem Unterton in der Stimme. »Ein groß angelegtes Komplott, wenn Sie mich fragen. Wo haben diese rätselhaften Vorfälle sich zugetragen? Erinnern Sie sich


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