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Butler Parker Box 1 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker Box 1 – Kriminalroman - Günter Dönges


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      Parker hatte keineswegs die Absicht, sich diese Behandlung einfach gefallen zu lassen. Sein Pech war es allerdings, daß er als Urlauber nicht über eine Ausrüstung verfügte, die er normalerweise mit sich herumtrug, wenn es gegen Gangster ging.

      Blitzschnell wich er dem Schlag aus und sagte dann mit erhobener, dennoch erstaunlich gelassener Stimme zu dem jungen Mann, er habe sich entschlossen, doch etwas zu sagen.

      »Warum nicht gleich so, Alterchen«, erwiderte Walt, wie der junge Mann von dem bulligen Fahrer genannt wurde. »Pack’ schnell aus, ich habe wenig Zeit.«

      »Ich gebe zu, daß ich mit einem gewissen Mr. James Henderson verwechselt worden bin«, erklärte der Butler.

      »Und was weiter?«

      »Ich wurde von einem Mann angesprochen, der mich augenscheinlich für jenen bewußten Mr. James Henderson hielt.«

      »Jetzt kommen wir der Sache schon näher.« Der junge Mann lächelte Parker aufmunternd an.

      »Und was hat sich dann abgespielt?«

      »Jener bewußte Mann wurde quasi vor meinen Augen niedergeschossen«, berichtete der Butler weiter. Gleichzeitig aber zerbrach er sich den Kopf darüber, wie er sich diesmal aus dieser heiklen Affäre ziehen konnte.

      »Daß er abgeschossen wurde, wissen wir«, meinte der junge Mann, der sich ungewöhnlich rüde ausdrückte. »Was hat der Bursche Ihnen gegeben oder gesagt?«

      »Nichts, wenn ich das mit allem Nachdruck sagen darf. Er wollte in der Tat mit mir sprechen, doch dazu kam es nicht mehr, da die bewußten Schüsse fielen.«

      »Willst du mich auf den Arm nehmen, Alterchen?« Das strahlende Lächeln des jungen Mannes wurde gefährlich und dünn.

      »Ich sagte Ihnen die Wahrheit und nichts als die reine Wahrheit«, entrüstete sich Parker. »Ich habe, ich wiederhole es noch einmal, von jenem Mann wirklich nichts bekommen.«

      »Wir wissen, daß Manters mit Ihnen gesprochen hat«, erklärte der junge Mann. »Wir wissen auch, daß er Sie für Henderson gehalten hat. Er muß Ihnen was zugesteckt haben.«

      »Sie unterliegen einem bedauerlichen Irrtum«, bedauerte Parker. »Ich kann Ihnen zu meinem Leidwesen nicht mehr sagen. Ist mir jedoch eine Frage gestattet?«

      »Soll ich nicht lieber zuschlagen?« fragte Butch bei seinem jungen Begleiter an.

      »Er soll erst fragen«, entschied Walt.

      »Wieso, so frage ich mich, konnte Mr. Manters mich für Henderson halten?«

      »Weil Sie eine verdammt gute Maske gemacht haben, Alterchen. Oder weil Sie zufällig wie Manters aussehen.«

      »Wenn Sie wissen, daß Mr. Manters sich mit mir unterhalten hat, so müssen doch Mr. Manters und ich beobachtet worden sein«, redete der Butler weiter. »Logischerweise hätten die Beobachter doch eingreifen und den Irrtum richtigstellen müssen und können.«

      »Ich kam leider zu spät«, räumte der junge Mann unvorsichtigerweise ein. »Und ich habe mich auch von Ihrer Maske etwas täuschen lassen.«

      »Von Maske kann aber nun wirklich keine Rede sein«, erklärte der Butler. »Ich sehe tatsächlich so aus, wie ich mich Ihnen zeige!«

      »Prügel die Wahrheit aus ihm heraus, Butch!«

      Mehr hatte Walt nicht zu sagen. Er trat etwas zur Seite, damit Butch sich ungestört entwickeln konnte. Und Butch brauchte Spielraum. Er hatte sich allerhand vorgenommen und brannte darauf, es Parker zu geben. Er grinste, holte zum Schlag aus, täuschte ihn vor, um dann aber um so gnadenloser zuzuschlagen.

      Parker, der wieder versuchte, durch geschicktes Ausweichen diesem Schlag zu entgehen, spürte plötzlich ein scharfes Brennen auf der linken Schulter.

      Die wippende Spiralfeder hatte ihn gestreift.

      Parker trat absichtlich oder nicht, gegen einen der Kanister, der daraufhin gegen die Wand flog und umstürzte. Durchdringender Benzingeruch breitete sich aus.

      Butch, wütend darüber, daß er nicht einen Volltreffer angebracht hatte, versuchte es ein zweites Mal. Diesmal trat er noch näher an den Butler heran. Diesmal sollte der Schlag genau sitzen.

      Parker wußte sich zu helfen.

      Butch schlug gerade zu, als Parker warnend den Zeigefinger hob.

      »Sie haben etwas übersehen«, sagte er dann zu dem verblüfften Butch, der seinen Schlag tatsächlich bremste.

      »Na und?« Butch schnaufte vor Erregung und Anstrengung.

      »Darf ich Ihnen etwas zeigen?«

      Butch sah sich fragend nach dem jungen Walt um, der neugierig näherkam.

      »Was haben wir vergessen?« fragte Walt verärgert, aber zugleich auch interessiert.

      »Sehen Sie sich hier diese Streichholzschachtel an«, redete Parker überzeugend weiter und zauberte sie aus seiner Rocktasche. »Sie sieht, wie Sie sich überzeugen können, doch durchaus wie eine gewöhnliche Streichholzschachtel aus, nicht wahr?«

      »Was soll der Unsinn?« fragte Walt ungeduldig.

      »Gedulden Sie sich noch einen kleinen Moment«, antwortete der Butler und dämpfte geheimnisvoll seine Stimme. »Gleich werden Sie sehen, was es mit diesen Streichhölzern auf sich hat.«

      Der Butler ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, öffnete die Schachtel und nahm ein einzelnes Streichholz hervor.

      »Wenn ich dieses Streichholz anreibe«, dozierte er weiter, »wird nach allen bisherigen Erfahrungen eine kleine Flamme entstehen!«

      »Na und?« Nun wurde auch der robuste Butch neugierig und beugte sich erwartungsvoll vor.

      »Hier. Die Flamme!« Parker rieb das Streichholz an und betrachtete zufrieden die Flamme.

      »Klar, das ist eine Flamme!« meinte Butch und nickte.

      »Kommen Sie endlich zur Sache«, brauste Walt auf und sah den Butler gereizt an.

      »Gewiß, gedulden Sie sich noch eine kleine Sekunde! Darf ich Ihre Aufmerksamkeit dort auf die Treppe hinlenken?«

      Sie fielen auf den Bluff herein und wandten sich ab. Sie sahen zur Treppe hinüber, als erwarteten sie dort irgendwelche Wunder. Parker nutzte blitzschnell seine Chance und warf das Streichholz zum umgestürzten Kanister hinüber, der nach wie vor scharfen Benzingeruch verbreitete.

      Die Dämpfe aus dem Kanister entzündeten sich augenblicklich.

      Mit einem dumpfen Explosionsknall platzten sie auseinander. Der Kanister sprang hoch, als habe ihn ein wütender Fußtritt getroffen. Dann züngelte eine hohe Flamme auf und verbreitete sich schnell auf dem Boden.

      Butch und Walt fuhren überrascht herum.

      Sie prallten vor der Stichflamme zurück, wichen zur Seite und vergaßen für einen Moment den Butler, der sich sofort selbständig machte und seinen Universal-Regenschirm nachdrücklich einsetzte.

      Walt griff nach seiner Waffe. Wenigstens sah es so aus. Doch bevor seine Hand in der Rocktasche verschwinden konnte, landete der Butler seinen ersten Schlag.

      Walt brüllte auf. Er konnte plötzlich nicht mehr seinen Arm bewegen. Walt sah den Butler entgeistert an.

      Butch fühlte sich veranlaßt, mit seiner Stahlrute zuzuschlagen. Doch er traf nur die erhitzte Luft, da die Flammen im Kellerraum gehörig einheizten. Bevor er die Stahlspirale erneut hochheben konnte, mußte er sich von Parkers Regenschirm nachdrücklich behandeln lassen. Das Resultat war für Parker erfreulich. Butch verlor sein Schlaginstrument und ging in die Knie.

      »Ich rate dringend, den Keller zu verlassen«, meinte Parker, um dann zur Treppe zu gehen. »Viel Zeit dazu haben Sie ganz sicher nicht mehr!«

      Parker stieg nach oben und blieb neben dem Wagen stehen, in dem man ihn hierher gebracht hatte.

      Lange


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