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Butler Parker 185 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker 185 – Kriminalroman - Günter Dönges


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alle Fenster miteinander, eine Tatsache, die Parker sich beiläufig merkte.

      »Sehr solides Mauerwerk«, stellte der Butler als nächstes fest. Er pochte mit der Faust gegen die dicken Steinquader und schritt auf diese Art und Weise alle erreichbaren Wandpartien ab.

      »Suchen Sie vielleicht zufällig nach einem verborgenen Schatz?« erkundigte sich der Anwalt.

      »Schlösser dieser Art verfügen meist über Geheimgänge, Sir«, vermeldete Parker.

      »Wie schön daran zu denken, wenn man einschläft, Parker. Haben Sie was entdeckt?«

      »Diese Wände hier scheinen massiv zu sein, Sir.«

      »Schemen …«

      »Mit letzter Sicherheit läßt sich so etwas nicht feststellen, Sir, dazu müßte man Stichproben machen.«

      »Sie machen mich langsam, aber ganz sicher wahnsinnig.«

      »Oh, dies war auf keinen Fall meine Absicht, Sir.«

      »Reden wir lieber von dieser Gespenstergeschichte, Parker. Was halten Sie davon?«

      »Ein äußerst glücklicher Umstand, Sir, daß Sie Sir James in London trafen.«

      »Natürlich, Sie wittern wieder mal einen fulminanten Kriminalfall, nicht wahr?«

      »Dies, Sir, wird die nähere Zukunft lehren. Interessant in diesem Zusammenhang dürfte das sichtbare Spannungsverhältnis sein, das zwischen Sir James und Sir Arthur zu herrschen scheint.«

      »Schon peinlich deutlich, Parker. Die beiden Brüder mögen sich offensichtlich nicht.«

      »Wenn ich steigern darf, Sir, so würde ich sagen, sie hassen sich.«

      »Wahrscheinlich, Parker, aber das dürfte mit dem Schloßgespenst nichts zu tun haben. Glauben Sie wirklich, es würde sich die Nacht um die Ohren schlagen? Wir werden ein paar hübsche Tage hier auf Donovan-Castle haben und dann ergebnislos, aber ausgeruht zurück nach London fahren. Und ich habe nichts dagegen!«

      *

      Mike Rander hätte wahrscheinlich wesentlich anders gesprochen, wenn er in den langen, düsteren Korridor gesehen hätte. Und Parkers Vermutung, es müsse Geheimgänge geben, hätte sich als richtig herausgestellt.

      Solch ein Geheimgang existierte!

      Ein Stück Mauer neben einer Truhe schwenkte gerade unhörbar zur Seite und gab den Blick frei in einen engen Durchlaß. Aus dieser Geheimtür kam eine Gestalt, die an einen wirren Alptraum erinnerte. Sie war übergroß, trug einen weitfallenden, mittelalterlichen Radmantel, auf dem Blutspuren zu erkennen waren, und eine spitze Kapuze, wie sie von Henkern des Mittelalters bevorzugt wurden. Die Beine steckten in Stiefeln, die plump und übergroß wirkten.

      Die Krönung dieser Erscheinung aber war das schwere, übergroße Henkerbeil in den Armen. Die Gestalt hielt zielsicher auf jene Tür zu, hinter der sich Rander und Josuah Parker aufhielten.

      Die Bewegungen dieser Erscheinung waren drohend und wirkten unabänderlich. Sie waren wie das Schicksal, das sich nicht mehr ändern ließ.

      *

      »Zieh die Oberbetten ab«, sagte Cleveland entschlossen.

      »Jetzt schon? Wir haben die Laken ja noch nicht mal gebraucht«, wunderte sich Longless junior.

      »Bring mich bloß nicht auf die Palme«, schnaufte Cleveland, »wir brauchen Kostüme, klar?«

      »Findet unten ’ne Party statt?« freute sich Longless spontan und riß weit seine kleinen Augen auf. Sie befanden sich in einem rosigen Babygesicht, das mütterliche Instinkte auslöste. Longless junior war tatsächlich ein Riesenbaby, das allerdings über erstaunliche Körperkräfte verfügte, wenn es notwendig wurde.

      Cleveland hingegen war mittelgroß, wirkte gegen Longless aber fast schmal und hilfsbedürftig. Er sah aus wie ein großer, netter, legerer Junge, dem man den Killer auf keinen Fall abnimmt.

      »Klar findet ’ne Party statt«, sagte Cleveland geduldig, »aber nicht unten in der Pinte, sondern oben auf dem Schloß. Und wir werden uns den Sonderpreis holen …«

      »Sonderpreis, Clevie!?«

      »Als Schloßgespenst«, präzisierte Cleveland, »dazu brauchen wir die Laken. Hast du schon mal ’n Geist gesehen ohne weißen, wallenden Kittel?«

      »Mensch, Clevie, du bist einsame Klasse«, lobte Longless, »das muß ich unbedingt mal Daddy schreiben.«

      »Du kannst ihm das schon übermorgen sagen, Junge. Dann sind wir nämlich wieder in Chikago und kassieren unsere Prämie.«

      Longless befaßte sich mit den Oberbetten und Laken, während Cleveland seine Schußwaffe und den dazugehörigen Schalldämpfer prüfte. Er wollte es so schnell wie möglich hinter sich bringen. Er sah sich außerstande, noch länger mit Longless zusammen zu sein. Der Junge war zwar, rein menschlich gesehen, ein netter Trottel, doch als Partner in diesem gefährlichen Job war er ein glatter Versager, ohne jede Veranlagung.

      Seitdem Cleveland mit Longness Naivität ansteckend wirkte. Cleveland spürte, daß er sich seit Tagen weit unter seiner normalen Form befand.

      Aber das sollte sich jetzt nachdrücklich ändern.

      Cleveland wollte sich nicht mehr ablenken lassen. Oben im Schloß warteten die Opfer auf ihn, Opfer, die sein mehr als angeschlagenes Selbstbewußtsein wieder aufrichten sollten.

      *

      »Ich erlaube mir, Sir, Ihnen eine ausgesprochen gute Nacht zu wünschen«, verabschiedete sich Josuah Parker von seinem Herrn, verbeugte sich knapp, aber sehr höflich und schritt dann gemessen zur Tür.

      »Gute Nacht, Parker«, meinte der Anwalt lächelnd, »und sollte sich das Schloßgespenst zeigen, dann kommen Sie ruhig bei mir vorbei. Ich werde Ihnen dann … Moment, was war das!?«

      Die Frage war nicht unberechtigt.

      In Randers Worte hinein war das dumpfe Dröhnen eines gewaltigen Schlages zu hören, der die schwere Tür im Rahmen erzittern ließ. Parker, schon fast an der Tür, blieb stehen und sah sich nach Rander um.

      »Wenn Sie gestatten, Sir, werde ich mich sofort vergewissern«, sagte Parker dann, »es scheint sich um eine ungemein nachdrückliche Form des Anklopfens gehalten zu haben!«

      Er ging schnell auf die Tür zu, trat etwas zur Seite und klinkte sie dann auf. Sie schwang zur Seite und gab den Blick frei auf ein riesiges Henkerbeil, dessen Schneide tief im Türholz steckte.

      »Falls mich nicht alles täuscht, Sir, dürfte es sich hier um den immerhin ungewöhnlichen und origienellen Gruß des Schloßgespenstes handeln.«

      Während Parker noch redete, faßte er nach dem Stiel und versuchte die Axt aus dem Türholz zu ziehen. Es gelang ihm nur sehr mühsam. Parker mußte sehr viel Kraft aufwenden.

      »Dieses Gespenst, Sir, muß offensichtlich über erstaunliche physische Kräfte verfügen«, stellte der Butler dazu fest. Er hatte es inzwischen geschafft und das überdimensional große Beil aus dem Holz gezogen. Er reichte es seinem jungen Herrn.

      »Bennie …!?« fragte Rander spontan und nachdenklich zugleich.

      »Diese Möglichkeit sollte man keineswegs ausschließen«, antwortete Josuah Parker. »Was allein die Körperkräfte anbelangt, Sir, dürfte diese Vermutung zur Sicherheit werden lassen …«

      »Oder vielleicht Sir Arthur, der sich einen Jux gemacht hat?«

      »Auch in diesem Fall möchte ich nicht widersprechen«, antwortete Parker. »Sportlich dürften beide Schloßherren sein, wie ich am Rande feststellen möchte …«

      Parker hatte seinen Satz noch nicht ganz beendet, als er erneut unterbrochen wurde.

      Durch den langen und düsteren Korridor, der wieder völlig normal und harmlos aussah, erklang ein langgezogener, gellender Schrei, der durchaus geeignet war, das Blut in den Adern gefrieren


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