Эротические рассказы

Animus. Astrid SchwikardiЧитать онлайн книгу.

Animus - Astrid Schwikardi


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Dahlmann? Wieso?“

      „Ich glaube, er verheimlicht uns etwas.“

      Mark schnaubte belustigt. „Wie kommst du darauf? Und selbst wenn: Das ist sein gutes Recht.“

      „Nicht wenn es um berufliche Belange geht. Oder findest du es nicht merkwürdig, dass er sich in letzter Zeit kaum blicken lässt und uns den ganzen Mist allein machen lässt?“

      „Schon, wobei das auch seine Vorteile hat. Immerhin geht er uns dann nicht auf die Nerven.“

      „Ich glaube er ist an irgendetwas dran und will nicht, dass wir davon Wind bekommen.“

      Mark kratzte sich am Kopf und überlegte. „Das musst du mir genauer erklären.“

      „Ich habe ihn zweimal erwischt, wie er etwas vor mir versteckt hat. Das erste Mal habe ich mir noch nichts dabei gedacht, aber als ich wenige Tage später in sein Büro kam, und er erneut eine Akte rasch in einer Schublade verschwinden ließ, kam mir das schon spanisch vor. Und dann noch das Telefonat …“

      „Was für ein Telefonat?“, fragte Mark irritiert.

      „Ich habe gestern ein Gespräch mitbekommen. Zwar habe ich keine Ahnung, mit wem er telefoniert hat, und alles verstanden habe ich auch nicht, aber das, was ich gehört habe, finde ich mehr als beunruhigend.“

      „Was hat er gesagt?“

      „Dass er glaubt, dass ihn jemand beobachtet und dass die Person seine Kollegen informieren sollte, falls ihm etwas zustoßen würde.“

      Mark holte tief Luft. „Das ist starker Tobak. Das muss ich erst mal sacken lassen. Pass auf, ich fahr jetzt los und melde mich, sobald ich auf der Bahn bin.“

      „In Ordnung. Bis gleich.“

      Mark drückte das Gespräch weg, stieg in seinen Dienstwagen und sah nachdenklich auf die Uhr. Wenn er sich beeilte und gut durchkäme, wäre er gegen kurz nach dreiundzwanzig Uhr in Köln. Sofort meldete sich sein schlechtes Gewissen, als ihm einfiel, dass er Tim und Elaia versprochen hatte, sich an den Aufräumarbeiten zu beteiligen. Er fuhr sich durch die ungekämmten Haare, kratzte sich über den Drei-Tage-Bart und überlegte sich eine Ausrede, mit der er sie am wenigsten verärgern würde. Angesichts seiner Magenprobleme wäre ein Magendarminfekt durchaus denkbar. Er wägte seine Überlegung ab, und je länger er das tat, desto mehr war er davon überzeugt, dass ihn in absehbarer Zeit ein heimtückischer Norovirus außer Gefecht setzen würde.

      Zehn Minuten später fuhr er auf die A3 in Richtung Köln. Noch lange dachte er über das Telefonat mit seinem Kollegen Stefan Rauhaus nach, bis er ihn schließlich zurückrief. Erst kurz vor Köln kamen sie zu einem Ergebnis und einigten sich darauf, Dahlmann in den nächsten Tagen verstärkt zu beobachten und ihn erst anzusprechen, sofern sich eine passende Gelegenheit ergab.

       Kapitel 3 Dienstag, 21. November

      Mark saß an diesem nasskalten Nachmittag mit seinem Kollegen Peter Eiser im Büro und blickte verwundert über den Rand seiner Hornbrille, als Peter zum wiederholten Mal aufstand und zum Fenster schlenderte. Seit nunmehr fünf Jahren arbeiteten die beiden Männer zusammen, und es hatte sich im Laufe der Zeit eine Freundschaft entwickelt, die sie ihrer gemeinsamen Leidenschaft, dem 1. FC Köln, zu verdanken hatten. Die zwei Polizisten standen sich in nichts nach und schafften es immer auf wundersame Art und Weise die Heimspiele ihres Lieblingsvereins zu sehen, selbst wenn sie an diesen Spieltagen für den Dienst eingeteilt waren.

      Er nahm die Brille ab und musterte seinen Kollegen, der sich seit einigen Wochen einen Bart wachsen ließ. Peter war dreißig, noch Single und lebte bei seiner Mutter. Dazu sah er mit seinem Milchbubigesicht jünger aus, als er in Wirklichkeit war. Böse Zungen im Kollegenkreis behaupteten, Peter hätte sich den Kinnwildwuchs herangezüchtet, damit die Türsteher vor der Diskothek nicht mehr nach seinem Ausweis fragten und um endlich eine Frau abzuschleppen.

      „Ist was?“

      „Was soll sein?“, mimte Peter den Ahnungslosen.

      „Mit dir stimmt doch was nicht. Alle paar Minuten springst du auf und gehst zum Fenster.“

      Peter verzog das Gesicht und schien zu überlegen. „Na schön. Aber wehe du lachst.“

      Mark lehnte sich zurück, verschränkte die Arme und nickte ihm zu. „Raus damit.“

      „Es ist so … In ein paar Wochen haben wir Abinachtreffen.“

      Mark pfiff anerkennend. „So alt bist du schon?“

      „Sehr witzig. Ich lach mich tot“, blaffte Peter.

      „Schon gut. Erzähl, was ist los?“

      Peter ging zurück zum Schreibtisch und setzte sich. „Ich überlege die ganze Zeit, ob ich hingehen soll.“

      „Interessiert dich denn nicht, was aus den Leuten geworden ist?“

      „Natürlich, aber manchmal geht man nicht im Guten auseinander.“

      Mark nickte. „Verstehe.“

      „Es ist nicht so, dass …“ Peter stockte mitten im Satz und schien nach den passenden Worten zu suchen. Danach setzte er ein zweites Mal an: „Es geht nicht um irgendwelche Typen, auf die ich nicht kann.“

      Mark schaute seinen Kollegen eindringlich an und grinste. „Es geht also um eine Frau.“

      „Um die Frau“, ergänzte Peter.

      „Ihr habt euch gestritten?“

      „Nicht direkt.“

      „Sondern?“

      Peter rümpfte seine Nase und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Ich sag dir eins, krieg ich raus, dass du irgendjemandem etwas erzählst, dann verbrenn ich dich eigenhändig im Krematorium.“

      „Jetzt erzähl schon.“

      Mit einem drohenden Gesichtsausdruck sah Peter ihn an und fing an zu erzählen. „Kathleen kam in der zwölf zu uns. Oh Mann, ich habe mich sofort in ihre langen roten Haare verknallt. In ihre aufmüpfige Art. Und in ihr freches Lachen.“ Er lächelte bei seinen Worten und fuhr fort: „Meinen ganzen Mut musste ich zusammennehmen, um sie zum Kino einzuladen. Aber sie sagte sofort ja, ohne zu überlegen. Als wenn sie auf meine Einladung gewartet hätte.“

      „Die große Liebe also.“

      „Ja, das war sie.“

      „Was ist passiert?“

      Peter zuckte nachdenklich mit den Schultern und trank einen Schluck von seinem Kaffee.

      „Bis zum Schluss hat sie behauptet, dass es nicht an mir läge. Kathleens Vater war ein hohes Tier der Regierung. Von daher waren unsere Tage von vornherein gezählt.“

      „Sie verließ das Gymnasium?“

      „Von heute auf morgen. Ohne ein Wort.“

      „Und du hast nie wieder etwas von ihr gehört?“

      Peter presste die Lippen aufeinander und schüttelte den Kopf.

      „Das ist bitter. Aber ihre Freundinnen müssen doch was gewusst haben.“

      „Nicht viel. Nur, dass Kathleens Vater sie auf irgendein teures Internat in der Schweiz verfrachtet hat.“

      „Und jetzt vermutest du, dass sie zum Nachtreffen kommt?“

      Peter hob die Schultern. „Ihr Name stand zumindest im Verteiler.“

      „Dann frag sie doch, ob sie kommt.“

      Peters Augen weiteten sich. „Bist du verrückt? Damit mach ich mich lächerlich.“

      Die Bürotür wurde aufgerissen und ihr Kollege Stefan Rauhaus stürmte herein. Niemanden bei der Kölner Kriminalpolizei kannte Mark so gut und vor allem so lange wie Stefan.


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