Эротические рассказы

Allein am Stony Creek / Schutzlos am Red Mountain. Christopher RossЧитать онлайн книгу.

Allein am Stony Creek / Schutzlos am Red Mountain - Christopher Ross


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wie Hector Morrison.«

      »Er kommt mir wie dieser Morgan in einem der frühen Audie-Murphy-Western vor. Immer die große Klappe, weil er genau weiß, dass ihm niemand was anhaben kann. Bis es zum entscheidenden Duell kommt und Audie ihm eine Kugel mitten ins Herz jagt. Leider fällt mir der Titel nicht mehr ein.«

      Julie kannte weder Audie Murphy noch den Western-Schurken, den Erhart erwähnt hatte, hütete sich aber, eine Frage zu stellen. Greg Erhart sah mit seinem energischen Gesicht und seinem Schnauzbart nicht nur wie ein Sheriff im Wilden Westen aus, er war auch ein wandelndes Lexikon über Western-Filme. Wenn er einmal anfing, über einen Film oder Schauspieler zu erzählen, hörte er nicht mehr auf. »Sie haben hoffentlich schon von Audie Murphy gehört«, fuhr er deshalb auch fort. »Audie war einer der bekanntesten Westerndarsteller der 1950er- und 1960er-Jahre und der einzige Schauspieler, der auch im wirklichen Leben ein Held war. Er war einer der höchstdekoriertesten amerikanischen Soldaten des Zweiten Weltkriegs, wussten Sie das? Die Medal of Honor, der Silver Star, das Purple Heart … es gab keine Auszeichnung, die er nicht hatte.«

      Inzwischen hatten sie Cantwell erreicht, eine winzige Siedlung südlich von Healy, und fuhren weiter über den Parks Highway. Ungefähr eine Meile hinter der Tankstelle, an der sich jeden Sommer die Fahrzeuge der Touristen stauten, bogen sie nach rechts auf einen kaum sichtbaren Feldweg ab und folgten ihm am Ufer eines Baches entlang. Erhart hatte den Allradantrieb zugeschaltet und lenkte mit beiden Händen, verzichtete sogar auf eine Fortsetzung seiner Audie-Murphy-Story, um im Schnee nicht die Kontrolle über seinen Wagen zu verlieren. Die Lichtkegel der Scheinwerfer tanzten auf dem Schnee, der beinahe kniehoch auf der Schotterstraße lag.

      Wenn Morrison am vergangenen Nachmittag mit seinem Snowmobil über diese Straße gefahren war, lagen seine Spuren längst unter der dicken Schneedecke verborgen. Und selbst wenn sie zu sehen gewesen wären, hätten sie nichts bewiesen. Morrison war ein gerissener Bursche, und wenn er tatsächlich der gesuchte Wilderer war, besaß er genügend Grips, um sich nicht erwischen zu lassen. Schon lange, bevor Julie im Park angefangen hatte, verdächtigte man den Mann.

      Seine Blockhütte lag ungefähr eine Meile vom Highway entfernt am Rand einer Lichtung. Daneben stand ein Schuppen. Selbst aus der Ferne erkannte Julie, dass die Tür mit einem Vorhängeschloss gesichert war, eher ungewöhnlich für einen Schuppen, worin in dieser Gegend normalerweise Werkzeuge und Ersatzteile für das Snowmobil und andere Maschinen und Motoren lagerten. Das Snowmobil stand, mit einer Plane bedeckt, neben dem Eingang.

      Erhart hielt ebenfalls vor dem Haus und überprüfte seinen Revolver, den er am Gürtel trug. Eine Routine, auf die er niemals verzichtete, wenn er einen Verdächtigen besuchte. »Sie kümmern sich um die Frau«, sagte er zu Julie. »Das letzte Mal, als ich hier war, ging sie mit einem Besen auf mich los.«

      Julie unterdrückte nur mühsam ein Grinsen. Die Vorstellung, eine wütende Frau mit einem Besen auf den Polizeichef der Ranger losgehen zu sehen, war einfach zu komisch. Als die Tür der Hütte aufging, wurde sie jedoch gleich wieder ernst. Der Anblick der Morrisons war eher einschüchternd als komisch.

      Hector Morrison war ein untersetzter Mann mit dem Gesicht eines ehemaligen Boxers, der zu viele Kämpfe verloren hatte. Seine Nase schien mehrmals gebrochen gewesen zu sein. Er trug ausgebleichte Jeans mit roten Hosenträgern und hielt eine Schrotflinte in den Händen. Ruth, seine Frau, war ebenfalls keine Schönheit, trug ein altmodisches Schürzenkleid und ein geblümtes Kopftuch.

      »Was wollen Sie?«, fragte der ehemalige Fallensteller.

      »Chief Ranger Greg Erhart«, antwortete der Ranger ruhig. Seine Hand lag auf der Revolvertasche. »Ich bin der Polizeichef im Denali National Park. Sie erinnern sich vielleicht an mich. Nehmen Sie sofort Ihre Schrotflinte runter, sonst muss ich Sie festnehmen.«

      Morrison gehorchte zögernd. Ein flüchtiges Grinsen huschte über sein Gesicht, als er die Waffe gegen den Türrahmen lehnte. »Chief Ranger Greg Erhart«, wiederholte er scheinbar genüsslich. »Ist immer ’ne Freude Sie wiederzusehen. Wenn ich mich richtig erinnere, dachten Sie das letzte Mal, ich würde im Nationalpark wildern, mussten mich aber wieder laufen lassen, weil Sie keine Beweise gegen mich hatten. Wollen Sie es noch mal versuchen?« Er musterte Julie von Kopf bis Fuß. »Diesmal mit Verstärkung?«

      Erhart ließ sich nicht provozieren. »Park Ranger Julie Wilson, meine Kollegin.« Er nahm seine Hand von der Revolvertasche. »Gestern wurde ein Elch am Double Mountain erlegt. Dürfen wir uns ein wenig bei Ihnen umsehen?«

      »Haben Sie einen Durchsuchungsbefehl?«

      »Noch nicht«, sagte Erhart, »aber ich kann einen bekommen. Dauert ungefähr eine Stunde, dann bringen mir die Trooper einen vorbei. Wir würden so lange vor Ihrer Tür warten.« Er deutete ein Lächeln an. »Wenn Sie nichts mit der Sache zu tun haben, wollen Sie sich diese Umstände sicher ersparen.«

      »Wieso immer wir?«, keifte Ruth Morrison los. Wenn sie wütend war, sah sie noch hässlicher aus. »Warum schauen Sie nicht bei unseren Nachbarn vorbei? Oder beim Bürgermeister? Warum fahren Sie nicht nach Fairbanks und sehen dort nach? Jeder kann den Elch erschossen haben. Oder haben Sie vielleicht Spuren gefunden, die zu uns führen? Sie tappen doch im Dunkeln.«

      »Wir tun nur unsere Pflicht«, beruhigte Julie die aufgebrachte Frau. Sie wartete, bis Ruth Morrison sie ins Haus bat, und begleitete sie in die offene Küche hinter dem Wohnzimmer. Zu ihrer Überraschung war sie tadellos aufgeräumt, auch das Wohnzimmer war blitzsauber. Alles ein wenig altmodisch, der Wandschrank mit dem Geschirr, die geblümte Tapete, die abgewetzte Couch. An der Wand hing ein gerahmtes Ölgemälde, das einen Jäger zeigte, der mit seinem Gewehr auf einen ausgewachsenen Grizzly anlegte. Das passte doch, dachte Julie.

      »Ich habe gerade erst sauber gemacht«, wehrte sich die Frau, »und jetzt kommen Sie daher und wollen alles wieder schmutzig machen. Und solche Leute arbeiten für unsere Regierung. Haben Sie denn nichts Besseres zu tun, als in die Häuser unschuldiger Bürger einzudringen und alles zu verwüsten?«

      »Wir verwüsten nichts, Mrs. Morrison.« Sie bemühte sich um einen ruhigen Tonfall. »Würden Sie mir den Kühlschrank und die Gefriertruhe zeigen?«

      Die Frau ging zum Kühlschrank und öffnete die Tür mit einem solchen Ruck, dass beinahe der Milchkarton herausfiel. »Bitte sehr. Wenn Sie unbedingt in unserer Privatsphäre schnüffeln wollen. Heute Abend gibt es Forellen. Mein Mann war letzte Woche beim Eisfischen auf dem Quartz Lake, und Sie werden es nicht glauben, er besitzt sogar eine Lizenz. Sonst würden Sie uns wohl noch die State Trooper auf den Hals hetzen, hab ich recht?«

      Julie überhörte die Frage und durchsuchte den Kühlschrank. »Negativ«, rief sie Erhart zu, nachdem sie die Fächer und Schubladen gecheckt hatte. Gefunden hatte sie das Übliche: Salat, Gemüse, Butter, Käse, Milch, ein paar Flaschen Bier, die gefrorenen Forellen, die auf einem Teller zum Auftauen lagen. Sie schloss den Kühlschrank; sie hatte nichts anderes erwartet. Wenn Morrison der Wilderer war, würde er seine Beute wohl kaum in den Kühlschrank legen. In die Gefriertruhe schon eher. Sie stand im Vorratsraum.

      Doch dort bot sich ihr ein ähnliches Bild. Die übrigen Forellen, sieben prächtige Fische, Rindfleisch, Hamburger-Brötchen, Gemüse in Gefrierbeuteln, ein Behälter mit Suppe, was man eben so in einer Gefriertruhe findet. Julie suchte gründlich, verlor beinahe das Gleichgewicht, als sie sich zu weit nach vorn beugte, um auf dem Boden der Gefriertruhe zu suchen, und richtete sich achselzuckend wieder auf. »Hier ist nichts«, sagte sie, »alles sauber.«

      »Sag ich doch«, triumphierte Ruth Morrison, griff nach einem Putzlappen und wischte den Rand der Gefriertruhe sauber. »Mein Mann ist kein Wilderer. Wozu auch? Mit den Gelegenheitsjobs verdient er beinahe mehr als früher, als er noch Fallensteller war. Und jedes Wochenende, wenn er beim Kentucky Fried Chicken in Fairbanks aushilft, bringt er sogar Hühnchen mit.«

      Julie kehrte ins Wohnzimmer zurück und erkannte an der Miene des Polizeichefs, dass er genauso erfolglos gewesen war wie sie selbst. Sonderlich überrascht schien er aber nicht zu sein. Nur ein Narr ließ belastende Beweise herumliegen.

      »Und jetzt der Schuppen«, ließ Erhart nicht locker.

      Morrison blickte


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