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Sophienlust Bestseller 7 – Familienroman. Anne AlexanderЧитать онлайн книгу.

Sophienlust Bestseller 7 – Familienroman - Anne Alexander


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hier wohnt keine Prinzessin«, versicherte Klaus. Er nahm die beiden kleinen Mädchen bei den Händen und stieg mit ihnen die Stufen hinauf.

      Schwester Regine hatte den Wagen vorfahren hören. Sie kam den Ankömmlingen in der Halle entgegen.

      »So, da wären die Ausreißer, Schwester Regine.« Strahlend übergab Klaus Henrich der Kinder- und Krankenschwester die Mädchen.

      »Wer seid ihr denn?« Hinter Regine Nielsen tauchte die kleine Heidi Holsten auf, das jüngste der Dauerkinder von Sophienlust. »Mir hat gar niemand gesagt, daß Neue kommen. Schwester Regine, warum hast du mir denn nichts verraten?«

      »Ich habe es selbst erst vor wenigen Minuten erfahren«, erwiderte die Kinderschwester. Sie wandte sich an Isabelle und Danielle. »Was würdet ihr von Kakao und Plätzchen halten? So etwas mögt ihr doch sicherlich.«

      »Ja«, bestätigte Isabelle.

      »Ich auch«, stimmte Danielle zu.

      »Ich mag auch Kakao und Plätzchen«, erklärte Heidi.

      »Du bist natürlich mit von der Partie«, sagte Denise von Schoenecker, die aus dem Empfangszimmer kam. Sie ging auf die beiden Mädchen zu. »Ich bin Tante Isi«, stellte sie sich vor. »Und wie heißt ihr?«

      Danielle zögerte mit der Antwort. Sie blickte zu Klaus Henrich hin. »Danielle«, sagte sie dann ergeben.

      »Ein hübscher Name«, meinte Denise. »Und wie heißt du, mein Kleines?« fragte sie Danielles Schwesterchen.

      »Isabelle.«

      »Habt ihr auch einen Nachnamen?«

      »Ich hab’ Hunger«, überging Danielle die Frage und legte ihr Köpfchen zur Seite. »Wann kriegen wir denn Kakao und Plätzchen?«

      »Gleich«, versprach Denise. »Herr Henrich, Sie sind ebenfalls herzlich eingeladen.«

      »Nett von Ihnen, Frau von Schoenecker, danke, aber ich muß wieder in den Wald. Gerd und ich wollen heute noch mit dem Markieren der Bäume fertig werden.« Er tippte mit dem rechten Zeigefinger an seine Mütze. »Auf Wiedersehen!«

      »Auf Wiedersehen, Herr Henrich!« Denise begleitete ihn zum Portal.

      Schwester Regine führte die Kinder währenddessen in den Speisesaal, wo die Köchin bereits einen der Tische gedeckt hatte. Heidi verschwand in der Küche, um noch einen Becher für sich zu holen.

      Danielle und Isabelle setzten sich brav an den Tisch, griffen aber nicht sofort zu, sondern warteten, bis sie von Schwester Regine dazu aufgefordert wurden.

      »Schmeckt es?« fragte Denise. Sie zog sich einen Stuhl herbei und nahm ebenfalls Platz.

      Danielle nickte. »Daheim haben wir auch so gute Kekse«, meinte sie und griff zu.

      »Dann bäckt deine Mama sicher genauso gern wie unsere Köchin«, entgegnete Denise.

      »Unsere Maman bäckt doch nicht!« Danielle sah sie etwas empört an. »Backen tut die Frau Stein. Maman malt immer.«

      »Was malt sie denn?«

      »Kleider, ganz schöne Kleider.«

      »Manchmal bringt sie uns Stoff mit und Frau Stein macht dann Kleider für unsere Puppen«, erzählte Isabelle in ihrer kindlichen Sprache. »Frau Stein ist richtig lieb. Wir wollten nicht, daß sie hinfällt.«

      »Ist Frau Stein eure Haushälterin?«

      Danielle war der Meinung, daß sie schon genug verraten hatten. »Wir wollen nicht darüber sprechen«, erklärte sie. »Maman sagt immer, daß wir nicht mit fremden Leuten reden sollen.« Sie griff wieder in die Gebäckschale.

      »Warum redet ihr denn so komisch?« meldete sich Heidi zu Wort, die bis dahin äußerst beschäftigt damit gewesen war, einen Keks nach dem anderen zu verdrücken. »Das heißt doch Mama.«

      »Ich glaube, Danielles und Isabelles Mama ist Französin, deshalb sagen sie Maman«, erklärte Denise von Schoenecker. »Stimmt das, Danielle? Ist eure Mama Französin?«

      »Maman ist aus Paris.« Danielle stellte ihren Kakaobecher auf den Tisch zurück.

      Schwester Regine nahm Heidi bei der Hand. »Komm, wir gehen noch etwas in den Park, bevor es ganz dunkel wird«, schlug sie vor.

      »Ich möchte aber lieber dableiben.«

      »Nichts da.« Regine zog sie liebevoll vom Stuhl.

      »Na gut«, seufzte Heidi. »Ihr müßt aber so lange warten, bis ich wieder zurückkomme«, verlangte sie von den Schwestern.

      »Sie werden noch da sein«, beruhigte sie Denise. »Geh nur.«

      »Ist das Ihr Kind?« erkundigte sich Danielle, als Schwester Regine und Heidi den Speisesaal verlassen hatten.

      »Nein. Heidi lebt in Sophienlust. Weißt du, das hier ist ein Haus, in dem sehr viele Kinder wohnen. Einige von ihnen haben keine Eltern mehr, so auch Heidi.«

      »Wir haben Maman, Papa und Frau Stein«, erzählte Danielle. Sie starrte nachdenklich in ihren Kakaobecher. »Ist Frau Stein tot?«

      Davor also hatten die Kinder Angst. »Nein, sie ist nicht tot«, beruhigte sie die Gutsbesitzerin. »Sie liegt im Krankenhaus. Ich…« Ihr Blick fiel auf Isabelle, die auf ihrem Stuhl eingeschlafen war. »Ich glaube, wir bringen erst einmal dein Schwesterchen ins Bett, dann können wir ja weiterreden. Einverstanden?«

      Danielle nickte. »Isabelle ist noch so klein«, sagte sie. »Fast noch ein Baby.«

      Denise stand auf und hob Isabelle hoch. Danielle folgte ihr die Treppe hinauf in das Zimmer, das Frau Rennert inzwischen für die Mädchen vorbereitet hatte. Interessiert sah sie zu, wie die Gutsbesitzerin Isabelle entkleidete.

      »Daheim macht das immer Frau Stein«, erzählte sie. »Ich kann mich schon ganz allein an- und ausziehen. Aber ich bin ja auch schon groß.«

      »Willst du mir nicht deinen ganzen Namen verraten, Danielle?« fragte Denise. »Und ein so großes Mädchen wie du weiß doch sicher auch, wo es mit Maman, Papa und Frau Stein wohnt.«

      »Papa wohnt nicht bei uns. Er wohnt ganz weit weg am Wasser.«

      »Wie heißt denn dein Papa?«

      »Tobias Lemmon.«

      Denise beschloß, die Kleine nicht weiter auszufragen, zumal sie sah, daß auch sie sehr müde war. »Möchtest du dich nicht auch bis zum Abendessen hinlegen?« fragte sie. »Weißt du, wenn dein Schwesterchen aufwacht, hat es vielleicht Angst, so allein im Zimmer.«

      Danielle dachte nach. »Gut, dann gehe ich auch schlafen«, entschied sie und begann sich auszuziehen.

      *

      »Jeannette, ma chérie!« Raoul Garnier ging mit ausgebreiteten Armen auf eine junge, elegantgekleidete Frau zu, die gerade eine Treppe hinunterstieg. Anmutig schwang der weinrote Rock um ihre Beine. »Wie lange haben wir uns nicht mehr gesehen?«

      Jeannette Lemmon blinzelte überrascht, dann huschte ein leuchtendes Lächeln über ihr apartes Gesicht.

      »Raoul, was machst du denn in Berlin?« fragte sie und stieg die letzten Stufen hinunter. Ihre blauen Augen strahlten vor Wiedersehensfreude.

      »Es wäre eine Lüge, würde ich behaupten, ich hätte nur dich gesucht«, sagte der junge Mann, während er

      Jeannette in seine Arme zog. Er küßte sie auf beide Wangen. »Du hast dich kaum verändert«, meinte er und hielt sie etwas von sich ab. »Ein Jammer, daß…« Er winkte ab. »Lassen wir das, ma chérie. Hauptsache, du bist glücklich.«

      Ein Schatten glitt über Jeannettes Gesicht. »Glück, was ist das schon?« fragte sie leise. »Ein kurzer Rausch, mehr nicht.«

      »Was hast du?« Raoul blickte ihr in die Augen.

      »Sprechen wir von etwas anderem.« Jeannette lächelte wieder. Sie hängte sich bei ihm


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