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Milena - Heart am Limit | Erotischer Roman. Julia M. FlinckЧитать онлайн книгу.

Milena - Heart am Limit | Erotischer Roman - Julia M. Flinck


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die Männer, sogar die Nachrichtensprecher, tragen Make-up.«

      Ben winkte genervt ab. »Ist ja auch egal …«

      Die Werbepause war zu Ende, er wollte sich wieder auf Jane Smith konzentrieren. Doch ich war mir sicher, dass er sie und alle anderen Schauspielerinnen (sowie zukünftig Frauen überhaupt) nun mit ganz anderen Augen sehen würde.

      Nach dem Film ging ich ins Bad, um mir die Zähne zu putzen. Als ich gerade so richtig konzentriert am Bürsten war, kam Ben herein. Ohne ein Wort stellte er sich hinter mich. Ich spürte seine Härte, als er sich an mich drückte, und mindestens zehntausend Volt durchjagten meinen Körper. Ben umarmte mich von hinten, öffnete meine Hose und zog sie mir langsam herunter. Dann mit einem Ruck den Slip. Er streichelte mich mit seinem besten Stück zwischen den Beinen. Ich keuchte (Zähneputzen ist ja so anstrengend), beugte meinen Oberkörper nach vorn und streckte ihm mein Hinterteil bereitwillig entgegen. Aufreizend langsam drang er in mich ein. Langsame, feste, tiefe Stöße … meine Beine begannen zu zittern – ich wusste nicht, wie lange ich noch stehen könnte. Das schien er zu bemerken, denn er setzte sich auf den Toilettendeckel, ohne sich aus mir zurückzuziehen. Er hielt mich einfach fest und zog mich auf seinen Schoß. Ich bekam fast einen Kreislaufkollaps und hatte Angst, dass er mich dann wieder vom Boden aufsammeln müsste. Deshalb stöhnte ich: »Ins Bett … Ich will ins Bett …«

      Manchmal tat er, was ich ihm sagte – meistens eher nicht. Auf jeden Fall erbarmte er sich, stand mit mir zusammen auf und schob mich Richtung Schlafzimmer. Dabei hatte ich ihn weiterhin fest in mir. Flüchtig kam mir der Gedanke, wie aufregend es wäre, wenn ich ihn den ganzen Tag in mir hätte. Egal ob ich ging, stand, saß oder lag. Egal wo ich gerade war – ob zu Hause, beim Einkaufen oder im Büro. Vermutlich, nein: ganz sicher würde ich dann in einer geschlossenen Anstalt enden.

      Wir kamen im Schlafzimmer an, wo Ben mich vor sich aufs Bett stieß. Das heißt, ich durfte nur den Oberkörper auf der Matratze abstützen, während er es mir im Stehen besorgte. Diesmal richtig. Fest und schnell. Immer schneller … bis er zuckte und langsamer wurde, noch ein paarmal tief in mich hineinstieß und schließlich stillhielt. (Nun würde es bestimmt sehr, sehr lange dauern, bis ich wieder in der Lage wäre, unbefangen meine Zähne zu putzen …)

      Danach machten wir es uns wieder im Wohnzimmer gemütlich. Wir sahen fern und unterhielten uns dabei, als würden wir das jeden Abend tun. Es war schön. Es fühlte sich gut an. Zu gut.

      Plötzlich und unvermittelt sagte Ben: »Geh nach Hause zu deinem Mann und deinen Kindern.«

      Fassungslos starrte ich ihn an. Ich wollte ihn fragen, was das jetzt sollte. Aber noch bevor ich den Mund aufmachte, wurde mir klar: Wir hatten eine Grenze überschritten, alle beide. Wir hatten uns nicht mehr an die Spielregeln gehalten.

      Schweigend packte ich meine Sachen. Ben brachte mich zum Wagen.

      »Wann sehen wir uns?«, fragte ich, um einen beiläufigen Ton bemüht.

      »Vorerst nicht.«

      »Was heißt ›vorerst‹?«, flüsterte ich bitter. »Sag es lieber gleich, du brauchst mich nicht hinzuhalten.«

      Schweigen.

      Ich wusste, was jetzt kommen würde. Und er wusste es auch.

      Er holte tief Luft: »Also gut, ziehen wir einen Schlussstrich. Es ist besser so.«

      Darauf hatte ich schon lange gewartet. Jetzt passierte es also. Ich sagte hölzern: »Ich wünsche dir alles Gute. Und – vergiss mich nicht.«

      »Nein«, erwiderte er tonlos, »ich vergesse dich nicht.«

      Wie betäubt startete ich meinen Wagen und fuhr los. Es war, als hätte mir jemand mit einem Hammer auf den Kopf geschlagen, nur die erlösende Ohnmacht war ausgeblieben. Zwei Ortschaften weiter hielt ich an, denn ich bekam keine Luft mehr. Ich parkte am Straßenrand und versuchte, erst einmal tief durchzuatmen. Mein Atem ging nicht schnell, jedes Luftholen war anstrengend. Mein Herz schlug ganz langsam. In meinem Hals hatte ich einen riesigen Kloß und meine Gedanken schienen gelähmt. Trotzdem musste ich irgendwie die lange Heimfahrt schaffen. Ich versuchte, ganz nüchtern über alles nachzudenken. Ben hatte das einzig Richtige getan. Es war wirklich besser so, das wusste ich, und wir hätten das schon viel früher tun sollen. Meine Augen füllten sich endlich mit Tränen, die langsam über mein Gesicht rollten. Zu weinen machte auch keinen Sinn, aber immerhin konnte ich jetzt, wo der dicke Kloß sich löste, wieder leichter atmen. Und überhaupt, was stellte ich mich denn so an. Ich musste froh sein, dass ich sozusagen noch mit einem blauen Auge davongekommen war! Es hätte schlimmer sein können.

      Es war schlimmer. Warum zum Teufel fühlte es sich an, als hätte mir jemand den Boden unter den Füßen weggezogen? – So ist das eben: Man stellt sich den gefürchteten Augenblick ständig vor, um sich möglichst gut darauf vorzubereiten. Und wenn es dann so weit ist, erwischt es einen trotzdem, und zwar volle Breitseite. Ich zwang mich, mit dem Weinen aufzuhören. Schließlich wollte ich nicht wie ein verquollenes hysterisches altes Weib aussehen, wenn Oliver am nächsten Tag nach Hause käme. Wie sollte ich das denn erklären? Wo ich mir doch offiziell einen gemütlichen Frauenabend mit meiner Freundin Andrea gemacht hatte.

      Anderthalb Stunden später kam ich bei Andrea an. Sie fragte natürlich sofort, was denn passiert sei. Worauf ich natürlich sofort wieder in Tränen ausbrach. Sie versuchte, mich zu trösten. Auch sie versicherte mir, dass es besser so sei. Fein, dann waren sich ja alle einig. Was natürlich nichts daran änderte, dass ich mich einfach beschissen fühlte.

      Weit nach Mitternacht ging ich schließlich nach Hause und schlich in mein Bett, ohne dass die Mädchen wach wurden. Ich schlief auch sofort ein, weil ich total erschöpft war. Das war gut so, jedenfalls besser, als den Rest der Nacht zu grübeln. Dafür würde ich die nächste Zeit sicher noch mehr als genug Gelegenheit haben. Doch als ich ein paar Stunden später aufwachte, kam dafür gleich der Dampfhammer – schlagartig fiel mir mein ganzes Elend wieder ein. Den nächsten Hammer bekam ich im Badezimmer vor dem Spiegel: Natürlich sah ich aus wie ein verquollenes hysterisches altes Weib. Zum Glück fiel mir eine gute Ausrede ein: Ich war allergisch auf Andreas Langhaarkatzen und hatte wohl zu viel mit ihnen geschmust. Das stimmte wirklich. Zumindest das mit der Allergie. Doch darauf fiel Janine natürlich nicht herein. Sie brauchte mich nur kurz anzusehen und wusste sofort Bescheid. Ohne eine einzige Frage zu stellen, nahm sie mich ganz fest in den Arm und flüsterte nur: »Es tut mir so leid …«

      ***

      Man glaubt es kaum, aber ich überstand die nächsten Tage. Wie ein Roboter machte ich meine Arbeit und funktionierte zu Hause wie immer. Nur im Büro unterliefen mir leider ein paar krasse Fehler, was Herr Abel aber zum Glück auf meinen gesundheitlichen Zustand zurückführte und mir nicht ankreidete. Zu allem Übel war ich nämlich auch noch krank geworden. Er schätzte sich also glücklich, dass ich überhaupt zur Arbeit kam. Das war wieder einmal typisch: Monatelang hatte ich zu wenig Schlaf gehabt, zu viel geraucht und getrunken, war mit nassen Haaren in der Kälte herumgelaufen, und es war nicht das Geringste passiert. Zu Hause hatte ich während dieser Zeit mehrmals fast eine Art Lazarett geführt, die ganze Familie war abwechselnd krank gewesen – nur ich nicht. Dafür gab es eine ganz simple Erklärung: Endorphine. Schließlich hatte ich ständig unter Strom gestanden, mein Körper hatte vermutlich jede Menge dieser kleinen Dinger produziert. Es handelte sich also um eine einfache chemische Reaktion, Glückshormone stärken bekanntlich das Immunsystem. – Und kaum hatte ich Liebeskummer, haute mich der erstbeste zufällig vorbeikommende Erreger völlig um.

      Am darauffolgenden Samstag hielt ich es beim besten Willen nicht mehr aus – ich rief Ben an. Wie konnte ich nur. Besaß ich denn kein bisschen Stolz? Nein, besaß ich nicht. Es war mir völlig gleich, was er von mir dachte. Oder was ich hinterher von mir denken würde. Ich wollte wenigstens mit ihm sprechen! Ich sagte ihm, dass ich es nicht ohne ihn aushielte, und jammerte ihn fürchterlich voll.

      Er sagte: »Milena, ich muss mir über einiges klar werden. Gib mir zwei Wochen Zeit, dann sehen wir weiter.«

      Obwohl das Gespräch nur kurz gewesen war, fühlte ich mich tatsächlich etwas besser. Bis zum Mittwoch – dann packte mich erneut die Panik: Der Donnerstag stand bevor. In den


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