Reif trifft jung | Erotische Geschichten. Holly RoseЧитать онлайн книгу.
an.
»Mmh, so ist das also mit Ihnen.« Er lächelte leicht und schaute etwas genauer hin. Lucies Brüste waren recht üppig, das Mädchen hatte eine Top-Figur, und ihr Rock … nun, der saß sicherlich nicht immer so weit oben.
Lucie merkte wohl, dass der Professor sie eingehend musterte, und schaute noch etwas verführerischer drein. Ihre Augen nahmen den legendären Schlafzimmerblick an, und Frederick bekam nun doch einen trockenen Mund.
»Schauen Sie zu, dass Sie Ihre Hausarbeit anfertigen. Ich werde mir diese sehr genau anschauen«, sagte er zu Lucie. Dann verschwand er, ohne sie noch eines Blickes zu würdigen.
Verdammt, dachte er, als er sich auf dem Flur draußen gegen eine Wand lehnen musste. Diese kleine Göre hatte ihn aber gehörig aus dem Gleichgewicht gebracht! Wollte sie ihn etwa anmachen?
Das war eigentlich offensichtlich, doch Frederick Ludwig war in Zeiten der Me-Too-Bewegung sehr achtsam. Er hatte nicht die Absicht, seinen Lehrauftrag aufs Spiel zu setzen.
Die kleine Lucie, dachte er bei sich, so ein geiles Luder. Hätte ich gar nicht gedacht. Mal sehen, was da noch alles kommt.
Frederick machte sich auf den Weg. Er hatte noch einiges zu erledigen, bevor er sich den Feierabend in seinem Haus am Stadtrand gönnen würde.
Unterdessen überlegte Lucie Wagner, wie sie sich an Frederick heranmachen könnte. Der erste Anlauf war ja wohl danebengegangen, doch zumindest hatte er sie einmal wahrgenommen. Hatte ihre Avancen nicht übersehen. Lucie verschaffte sich eine kleine Gedankenpause und gönnte sich einen Cappuccino bei ihrem Lieblingsitaliener. Sie überlegte, wie sie vorgehen wollte.
Der Weg lag klar vor ihr – sie wollte Frederick Ludwig in ihr Bett kriegen – und was sich Lucie einmal vorgenommen hatte, das bekam sie in der Regel auch.
Lucie war von natürlicher Schönheit, hatte nicht unbedingt perfekte Modelmaße, dafür trug sie das Herz auf dem rechten Fleck, und man sagte ihr nach, dass der Sex mit ihr sehr nachhaltig war.
Als lüstern wurde sie unter ihren Studienkollegen gehandelt, und ihre heiseren Schreie, wenn sie einem Höhepunkt der Lust entgegenstrebte, schienen sich längst rumgesprochen zu haben.
All das erzählte man sich hinter vorgehaltener Hand. Lucie focht so etwas nicht an, und besonders nicht im Moment. Denn sie hatte sich zu konzentrieren, und zwar auf ihr nächstes »Opfer«, und das hieß Frederick Ludwig.
Sie trank einen Schluck Kaffee, blickte in die Runde des gut besuchten Lokals und hing ihren Gedanken nach.
Nach einer knappen Viertelstunde, in der sie über den Professor und sich nachgegrübelt hatte, sagte sie sich, dass der erste Anlauf zwar nicht so top gelaufen war, aber immerhin war es ein Anfang gewesen. Bereits in der nächste Woche hatte sie wieder eine Vorlesung bei ihm, bis dahin würde sie ihre Hausarbeit anfertigen und sich selbst noch ein wenig mehr auf Vordermann bringen. Vielleicht klappte es ja beim zweiten Mal. Drei Versuche gab sie sich – doch wenn’s danach nicht funkte, hatte selbst Ludwig keine Chance mehr. Kriechen würde Lucie noch nicht einmal vor ihrem Professor.
Doch das blieb ihr erspart. Auch Frederick Ludwig hatte bereits Witterung aufgenommen und sah dem kommenden Mittwoch gespannt entgegen, an dem Lucie wieder Vorlesung bei ihm hatte.
Was für ein scharfes Gerät, dachte er bei sich, da werden so einige Männerfantasien bedient!
Lucie hatte sich richtig in Schale geschmissen. Sie trug hautenge Jeans, dazu ein Oberteil, welches einen sehr tiefen Ausschnitt aufwies und ihre prallen Äpfel mehr als gut zur Geltung brachte. Dazu trug sie High-Heels, für die Lucie eigentlich einen Waffenschein benötigt hätte. Ihr widerspenstiges Haar hatte sie zu einem lustigen Pferdeschwanz zurückgenommen. Die Männerwelt starrte bereits auf sie. Doch das Objekt ihrer Begierde tat so, als würde es sich nicht weiter für sie interessieren.
Ein lauernder Unterton lag in Lucies Stimme, als sie dem Professor einen guten Morgen wünschte und ihm zuflüsterte, dass er sich von ihrer Hausarbeit überraschen lassen möge. Sie hätte all ihr Herzblut darin verarbeitet. Er würde zufrieden mit dem Ergebnis sein.
Was Ludwig nicht ahnte, war die Tatsache, dass Lucie auch einen Zettel mit einer Nachricht hineingelegt hatte, auf welchem sie den Professor um seine Handynummer bat.
Aufgeräumt betraten beide den Hörsaal. Lucie ging rechts herum, der Professor zu seinem Pult. Er taxierte Lucie erneut. Sie war eine wirkliche Zuckerschnitte, und sein Mund wurde staubtrocken. Eine kleines Räuspern war vonnöten, bevor er seiner Studentenschar einen guten Tag wünschen konnte.
Wieder einmal war die Vorlesung ein Fest für die Ohren. Die Studierenden klopften am Ende der Stunde auf die Tische, dann begaben sich einige auf den Weg zu anderen Vorlesungen, andere gingen nach Hause.
Der Professor machte es sich an seinem Schreibtisch bequem und schaute flüchtig über die Hausarbeiten, da fiel Lucies Zettel vor seine Füße. Er bückte sich und schüttelte mit dem Kopf.
So ein Luder, sagte er zu sich, schnalzte mit der Zunge und lächelte in sich hinein. Seine Handynummer wollte sie also – so, so. Da wollen wir dich doch gar nicht lange warten lassen. Muss ja niemand erfahren.
Schnell kritzelte er seine Nummer auf das Papier, wollte dieses gerade unter Lucies Bewertungsbogen, den er ihr die nächsten Tage geben würde, deponieren, als sie hinter ihm in der Tür auftauchte.
»Wollten Sie mir etwas geben?«, fragte sie den Professor, der sich, leicht irritiert, nun zu seiner Studentin umdrehte.
»In der Tat hatte ich das im Sinn«, meinte er aufgeräumt. »Sagen Sie, bespitzeln Sie mich etwa? Was soll das denn?«
Offenbar hatte sich Lucie etwas ungeschickt angestellt, und sie biss sich auf die Lippen. »Ich bespitzele Sie doch nicht, Herr Professor – ich vergöttere Sie. Ich bat um Ihre Handynummer, um mit Ihnen ein Date zu vereinbaren. Wissen Sie, ich träume jede Nacht von Ihnen, und diese Träume enden jedes Mal damit, dass ich selbst Hand an mich legen muss. Meine Träume werden immer feuchter, je öfter ich an Sie denken muss.« Lüstern schaute Lucie den Professor an.
Dieser Blick zündete bei Frederick. Er drückte Lucie die Handynummer in die Hand und sagte: »Gehen Sie. Hier sind zu viele Augen. Wir telefonieren, danach werden wir weitersehen.«
Frederick Ludwig fühlte sich geschmeichelt. Dieses junge Ding mit seinen vierundzwanzig Jahren (er hatte bereits in der Computerdatei nachgeschaut und wusste noch so einiges mehr über sie) war wirklich ein kleines, verruchtes Luder. Und er war durchaus empfänglich für diese Art Frau – sodass er eigentlich nur noch gespannt darauf war, wie Lucie es anstellen würde, ihn für sich einzunehmen.
Momentan war Frederick etwas aus der Übung, was den Sex anbelangte, doch er sagte sich, es sei wie Fahrradfahren – einmal auf den Geschmack gekommen, und die Lust dazu wäre wieder voll entbrannt.
Die Fantasien, die ihm plötzlich durch den Kopf gingen, waren sicherlich nicht dazu angetan, ihn ruhiger werden zu lassen. So entschloss er sich zu einem langen Nachmittagsspaziergang, der im Café Eichholtz endete.
Sein Lieblingsplatz am Fenster war noch frei, er betrat das Café und ließ sich ein Stück Schwarzwälder und eine Tasse Mokka schmecken.
Zwei Tage später summte sein Handy. Lucie war in der Leitung und fragte ihn, ob er Lust verspüre, mit ihr auf ein Hotelzimmer zu gehen.
Lange Zeit kam nichts, und Lucie schoss nach: »Diskretion ist Ehrensache, Herr Professor! Ich will Sie nicht bespitzeln – oder was immer Sie von mir denken mögen. Ich möchte nur mit Ihnen schlafen, Sie verwöhnen und mir selbst einen unvergesslichen Nachmittag schenken.«
Fredericks Mund wurde trocken. Donnerwetter, das Mädchen strebte aber sehr zügig seinem Ziel entgegen. Er war gespannt darauf, was er erwarten konnte – für ihn war der heutige Nachmittag eine Premiere. Der Universitätsprofessor hatte sich nie dazu verleiten lassen, es mit einer Studentin zu treiben, diese Grenze hatte er nie überschritten.
Lucie nannte ihm die Adresse eines Hotels in der Innenstadt, welches der Professor kannte. »Donnerstagnachmittag, fünfzehn