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Der exzellente Butler Parker 31 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Der exzellente Butler Parker 31 – Kriminalroman - Günter Dönges


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gezogen war. Dann zuckte er allerdings zusammen und blickte ungläubig auf die Seitenlehne der Couch, wo der Pompadour gelandet war. Das Holz war rissig geworden und zeigte eine erste Bruchstelle.

      »Schade«, bedauerte die ältere Dame. »Ich wollte eigentlich Sie treffen, junger Mann.«

      Während sie redete, ließ sie ihren Pompadour kreisen, worauf beide Männer sichtlich kleiner wurden. Sie schoben sich auf der Couch zurück und starrten entnervt auf den Handbeutel.

      »Stopp, Lady, stopp«, sagte der Mann hastig. »Wir reden ja schon. War nicht so gemeint.«

      »Sie kennen die Frage«, erinnerte Parker in seiner höflichen Art.

      »Dennis Frankler hat uns raufgeschickt«, meinte der Mann dann mitteilungsfreudig. »Wir sollten uns mal Meggan zur Brust nehmen.«

      »Und wo, wenn man fragen darf, befindet sich Mister Frankler momentan?«

      »Unten auf der Straße, der sitzt in seinem Schlitten.«

      »Würde es Ihnen etwas ausmachen, ihn zu bitten, hier zu erscheinen?«

      »Dennis Frankler?« Der Mann schien begriffsstutzig zu sein

      »Mister Dennis Frankler«, bestätigte der Butler. »Sie könnten dies durch entsprechende Handzeichen vom Fenster aus in die Wege leiten.«

      »Ob der aber kommt, weiß ich nicht.«

      »Sie sollten es auf einen Versuch ankommen lassen.«

      »Vielleicht erheben Sie sich!« Lady Agatha trat einen halben Schritt vor und beeindruckte ihn mit ihrer Fülle. Der Mann erhob sich und ... attackierte die ältere Dame. Er schien sich eine Chance ausgerechnet zu haben und versuchte es mit einem Überraschungsangriff.

      Es blieb allerdings bei diesem Versuch.

      Nachdem er sich einen Tritt gegen das linke Schienbein eingefangen hatte, humpelte er ans Fenster, schob es hoch und winkte nach unten. Er gab sich sehr gehorsam und machte keinen Versuch, seinen Auftraggeber zu warnen.

      »Genug, junger Mann, übertreiben Sie nicht«, meinte die ältere Dame und zog ihn vom Fenster zurück. »Sie können mich übrigens ruhig noch mal angreifen. Sie haben ja noch das rechte Schienbein!«

      *

      Der mittelgroße, ein wenig rundliche Mann mochte etwa vierzig sein. Er produzierte einen halblauten und sehr hohen Schrei, als Parker ihn mit dem Bambusgriff seines Universal-Regenschirms gleich hinter der Wohnungstür abfing. Dieser Griff legte sich um den Hals des Eintretenden, der sicher den Eindruck hatte, eine armdicke Schlange habe sich mit ihm befaßt.

      »Sie sollten sich vorerst keine Sorgemachen, Mister Frankler«, schlug der Butler vor. »Alles hängt aber davon ab, wie Sie Myladys Fragen beantworten werden.«

      »Wer ... wer sind Sie?« wollte der mittelgroße Mann wissen. Er hatte inzwischen registriert, daß seine Mitarbeiter sehr angeschlagen auf der Couch saßen.

      »Sie haben die Ehre und den Vorzug, Lady Simpson Fragen beantworten zu dürfen«, antwortete Parker. »Mein Name ist Parker, Josuah Parker.«

      »Arbeiten Sie mit Meggan zusammen?«

      »Nicht unbedingt, Mister Frankler, aber nun zu Myladys Fragen. Warum sollten die beiden Herren Mister Dan Meggan zur Brust nehmen, wie sie sich ein wenig volkstümlich ausdrückten?«

      »Meggan ist ein Dreckskerl«, lautete die Antwort. »Er hat meinen Bruder gelinkt und restlos ausgenommen.«

      »Könnten Sie sich womöglich ein wenig präziser ausdrücken, Mister Frankler? Mister Meggan geht dem Beruf eines Zeitschriftenwerbers nach.«

      »Geschenkt«, reagierte er verächtlich. »Das ist doch nichts als Tarnung. Meggan macht auf Schlepper und Kassierer.«

      »Werden Sie endlich deutlich, junger Mann«, schaltete die ältere Dame sich grollend ein. »Ich verbitte mir vage Andeutungen.«

      »Meggan reißt Leute auf, die eigentlich nur ein harmloses Spiel machen wollen. Und dann werden diese Trottel ausgenommen, daß es nur so kracht. Und wer nicht bezahlen kann, der unterschreibt Schuldscheine oder muß ’nen Kredit aufnehmen, Lady. War das deutlich genug?«

      »Ihr Herr Bruder war nicht in der Lage, dies alles rechtzeitig zu durchschauen?« wunderte sich Josuah Parker.

      »Willie ist ein Rindvieh«, meinte Dennis Frankler. »Er hat in Sussex ’ne Schreinerei und war hier zu Besuch.«

      »Sie hingegen üben welchen Beruf aus, Mister Frankler?«

      »Ich hab’ hier in London ein paar Boutiquen«, entgegnete der Mittelgroße. »Mein Bruder hatte mich besucht und war dann aufs Kreuz gelegt worden.«

      »Dies geschah wann, um auch diese Frage noch zu klären?«

      »Vor ’ner Woche ungefähr. Und jetzt sitzt Willie mit fast sechstausend Pfund in der Kreide.«

      »Sie wissen selbstverständlich, wo dieses betrügerische Spiel stattfand?«

      »Eben nicht. Und genau das sollte jetzt Meggan sagen. Sie arbeiten wirklich nicht mit ihm zusammen?«

      »Mylady wünscht in Erfahrung zu bringen, warum Sie erst heute den Kontakt mit Mister Dan Meggan suchen«, sagte der Butler, der die Frage ignorierte.

      »Weil ich erst gestern von diesen sechstausend Pfund gehört habe«, kam umgehend die Antwort.

      »Sie werden verstehen, Mister Frankler, daß man den Wahrheitsgehalt Ihrer Angaben überprüfen wird«, schickte Josuah Parker voraus. »Würden Sie meiner Wenigkeit freundlicherweise die Telefonnummer nennen, unter der Ihr Bruder in der Grafschaft Sussex zu erreichen ist?«

      »Moment mal, Sie glauben, ich hätt’ Sie belogen?«

      »Ein Umstand, den man nicht unbedingt ausschließen sollte, Mister Frankler.«

      »Nein, nein, ich hab’ die Wahrheit gesagt«, verteidigte sich Frankler und nannte dem Butler eine Telefonnummer. Während Parker sie wählte, wandte er Dennis Frankler und den beiden anderen Männern absichtlich den Rücken zu.

      Er verließ sich auf die Wachsamkeit der älteren Dame.

      *

      Parker hatte die Nummer gewählt und wandte sich langsam um. Lady Agatha stand knapp hinter Dennis Frankler und wartete ungeduldig darauf, ihren Pompadour einsetzen zu können. Doch der Mann hatte ihr bisher keine Veranlassung dazu gegeben. Er blickte den Butler abwartend-gespannt an.

      Auf der Gegenseite meldete sich ein Willie Frankler. Parker nannte seinen Namen ‚ und lieferte seinem Gesprächspartner sofort das Stichwort Meggan.

      »Meine Wenigkeit ruft im Namen Ihres werten Bruders an«, fügte der Butler hinzu. »Sie haben gute Aussicht, Ihr Geld zurückzubekommen.«

      »Mann, das wär’ ja sagenhaft«, freute sich Willie Frankler umgehend. »Der hat mich vielleicht reingelegt! Hat mein Bruder Ihnen davon erzählt?«

      »In allen Einzelheiten, Mister Frankler«, gab Parker zurück. »Aber es erhebt sich die Frage, warum Sie erst gestern von dem Verlust sprachen.«

      »Weil ein Mann hier aufgetaucht ist, der in drei Tagen die sechstausend Pfund kassieren will. Wissen Sie, ich hab’ da einen Schuldschein unterschrieben, aber von dem weiß ich eigentlich nichts. Ich kann mir gar nicht erklären, wie meine Unterschrift auf den Wisch gekommen ist.«

      »Könnten Sie den erwähnten Schuldschein im Zustand der Volltrunkenheit unterschrieben haben?«

      »Kann ich mir wirklich nur vor stellen«, lautete die Antwort des Schreiners aus Sussex.

      »Ihnen ist aber sicher bekannt, wo man Sie zum Spiel verleitete, Mister Frankler.«

      »Kein Ahnung, wo das über die Bühne gegangen ist.«

      »Bliebe noch zu fragen, wieso Sie Ihren Herrn Bruder auf Mister Meggan verweisen konnten, Mister Frankler.

      »Klar


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