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Butler Parker Box 11 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker Box 11 – Kriminalroman - Günter Dönges


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sich mit Schußwaffen ausgerüstet und machten einen entschlossenen Eindruck.

      „Los, Kinder. Faßt ihn!“ Die Masseuse übernahm die Führung und kam zurück.

      Josuah Parker war peinlich berührt. Sollte er mit jungen Damen kämpfen? Sollte er auf der anderen Seite kampflos aufgeben, nur um Blutvergießen zu vermeiden?

      Er zog sich also zurück, ließ sich über die Treppe nach oben treiben, wo Bantam ihn bereits erwartete. Bantam hielt wieder das Kabelende in der Hand und schwang es drohend in der Luft.

      „Nun kommen Sie schon, Parker“, rief er grimmig, „darauf habe ich gewartet! Jetzt werde ich es Ihnen heimzahlen!“

      „Sie dürften das sein, was man nachtragend nennt“, tadelte der Butler, während er sich von den Damen weiter in Richtung Bantam treiben ließ. Während er noch redete, zog er einen der vielen Kugelschreiber aus einer Westentasche seines schwarzen Dienstanzugs und warf ihn fast achtlos zu Boden.

      Das Resultat dieses Wurfes war beachtlich!

      Der Kugelschreiber platzte auseinander und verbreitete in Bruchteilen von Sekunden ein Gas, das den Brechreiz aktivierte. Da Parker den Atem anhielt, passierte ihm nichts. Ganz im Gegensatz zu den übrigen Beteiligten, die jedes Interesse an der Verfolgung verloren.

      Um die allgemeine Verwirrung noch zu steigern, opferte der Butler einen zweiten Kugelschreiber, den er ebenfalls zu Boden fallen ließ. Nun wallten dichte Nebelschwaden hoch, die jede Sicht nahmen. Im Schutz dieses Nebels zog der Butler am haltlos hustenden und spuckenden Saul Bantam vorbei und machte es sich erst einmal in jenem Raum bequem, in dem der Gangster ihn hatte verhören wollen. Dann interessierte er sich für seinen Abgang.

      Dieses seltsame Haus war ihm gründlich verleidet worden.

      *

      „Darf ich meiner Freude Ausdruck darüber geben, Sir, Sie wiederzusehen?“

      Josuah Parker verbeugte sich steif und würdevoll, als sein junger Herr leicht lädiert im Hotelbungalow erschien.

      „Ich freue mich nicht weniger“, meinte Rander lächelnd, „aber bevor wir unsere Erlebnisse austauschen, Parker, müssen Sie mir erst noch eine junge Dame vom Hals schaffen! Sie sitzt draußen im Wagen.“

      „In welcher Form, Sir, möchten Sie sich von besagte junger Dame trennen?“

      „Lassen Sie sich was einfallen!. Was halten Sie davon, wenn wir sie zu Jeff Halton schaffen, falls Sie den überhaupt noch festhalten!?“

      „Mister Halton ist nach wie vor Gast des Hauses“, gab der Butler gemessen zurück, „ich bitte diesen Hinweis aber nicht wörtlich nehmen zu wollen.“

      „Wo haben Sie ihn versteckt?“

      „Hier in der Nähe, Sir. Wenn ich Sie dorthin führen darf?“

      Rander war selbstverständlich einverstanden. Zusammen mit Parker ging er hinaus zum Mietwagen, auf dessen Beifahrersitz die junge kratzbürstige Dame saß, die den Butler nun noch zusätzlich wütend mit Blicken durchbohrte.

      Josuah Parker setzte sich an das Steuer des Wagens, Rander nahm im Fond Platz. Dann ging die Fahrt los, die schon nach kurzer Zeit vor einem bunkerähnlichen Steinbau der Straßenverwaltung endete. Dieses flachgedeckte Steinhaus stak bis zur Hälfte im Boden und barg im Innern Gerätschaften aller Art für die Ausbesserung der Ausfallstraße. Der Zugang erfolgte über eine schmale, relativ niedrige Tür, die über vier Treppenstufen zu erreichen war. Sie konnte mit einem Spezial-Vierkantschlüssel geöffnet werden, was dem Butler selbstverständlich nicht schwer gefallen war und fiel.

      „Wie sind Sie denn ausgerechnet auf diesen Bunker gekommen?“ Rander grinste wieder wie ein großer Schuljunge, der einen Streich ausheckt.

      „Dieses improvisierte Gefängnis bietet sich förmlich an, Sir, wenn ich es so ausdrücken darf. Die aus Beton gegossenen Wände sind ohne Spezialhilfsmittel nicht zu bezwingen, zudem haben sie den Vorteil, Geräusche aller Art zu verschlucken, was in Anbetracht der Lage ja angebracht sein dürfte.“

      „Schön, verpacken wir also unsere junge Dame, vergessen wir aber nicht, Sergeant Halloway zu informieren, sonst bekommen wir Ärger.“

      Dank der Dunkelheit gab es überhaupt keine Schwierigkeiten, die junge Dame in den Bunker zu bringen. Hier wartete Jeff Halton schon ungeduldig auf etwas Abwechslung. Er war von Josuah Parker sorgfältig verschnürt worden und saß vor einem Eisenregal, das an der Wand befestigt war. Er atmete erleichtert auf, als die Besucher erschienen. Dann, als er die junge Dame sah, schaute er vollkommen verständnislos drein. Er schien sie vorher noch nie gesehen zu haben.

      Die junge, streitlustige Dame wehrte sich wieder einmal, doch sie hatte natürlich keine Chance. Innerhalb weniger Minuten saß sie ebenfalls vor dem Regal, fest verschnürt und in gebührender Entfernung von Halton. Parker hielt stets auf Schicklichkeit.

      „Vielleicht vertreiben Sie sich die Zeit damit, sich auszutauschen“, schlug Josuah Parker höflich vor, „Mister Halton interessiert bestimmt, wie die zweite Seite der Organisation aussieht. Und die junge Dame möchte vielleicht Details über Hendersons Mitarbeiter erfahren. Ich wünsche von Herzen gute Unterhaltung und darf versichern, daß Sie bald erlöst sein werden.“

      Rander und Parker verließen den Betonbunker der Straßenbauverwaltung und setzten sich zurück in den Wagen. Rander zündete sich eine Zigarette an und wirkte befreit.

      „Bin ich froh, diese Katze los zu sein“, meinte er, „Sie ahnen nicht, Parker, wieviel Nerven sie mich gekostet hat!“

      „Dies, Sir, kann ich Ihnen durchaus nachfühlen, zumal auch ich es mit streitbaren Damen zu tun hatte. Mit recht attraktiven Damen, wie ich aus Gründen der Ehrlichkeit hinzufügen möchte.“

      „Auf Ihre Geschichte bin ich gespannt. Ich möchte wissen, wo Sie die ganze Zeit über gesteckt haben? Wieso waren Sie so plötzlich aus dem Hotelbungalow verschwunden?“

      „Ich muß gestehen und einräumen. Sir, daß mein Plan mit der Klimaanlage nicht so recht wirkte. Als ich den Bungalow betrat und durchaus annehmen mußte, darin tief schlafende Gäste zu sehen, wurde ich peinlicherweise gerade von diesen Gästen überrascht.“

      „Daß Ihnen so etwas auch passieren kann, beruhigt mich!“ Rander lächelte.

      „Ich muß zugeben, daß man meine bescheidene Person erwartete und entsprechend außer Gefecht setzte. Dazu benutzte man einen harten Gegenstand, der leider meinen Nackenwirbel traf und mich ohnmächtig werden ließ. Als ich wieder zu mir kam, Sir, fand ich in einer Umgebung wieder, die mich in einiges Erstaunen versetzte.“

      „Jetzt scheint’s spannend zu werden, Parker.“

      Der Butler ließ seinen jungen Herrn nicht länger warten und schilderte alle Einzelheiten seiner Erlebnisse. Als er die Bikinischönheiten, die vollschlanke Masseuse und schließlich noch Saul Bantam erwähnte, schüttelte Rander nur noch den Kopf.

      „Sagenhaft“, meinte der junge Anwalt dann, „das ist nicht zu schlagen, Parker. Sie haben wieder einmal den Vogel abgeschossen. Meine Erlebnisse waren da wesentlich bescheidener.“

      Parker hörte aufmerksam zu, als sein junger Herr berichtete. Mike Rander faßte sich wesentlich kürzer als sein Butler, der die barocken und oft umständlichen Umschreibungen bevorzugte.

      „Die Fledermäuse brachten meinen Gast in Stimmung“, schloß Mike Rander, „die junge Dame redete daraufhin wie ein Wasserfall. Unser anfänglicher Verdacht war schon richtig, Parker! Diese Spionageorganisation schmuggelt Sekretärinnen in die betreffenden Firmen! Sie übernehmen Urlaubsvertretungen und nutzen die Zeit, sich die wichtigen Unterlagen zu verschaffen!“

      „Vermittelt die Agentur Helen Portcliff diese jungen Damen, Sir?“

      „Richtig, Parker. Diese angeblich so nette ältere Dame werden wir uns sehr bald aus der Nähe ansehen müssen.“

      „War Ihrem weiblichen Gast der Name Henderson vertraut, Sir?“

      „Damit


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