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Krise am Golf. Robert FitzthumЧитать онлайн книгу.

Krise am Golf - Robert Fitzthum


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den Statistiken von aktuell 34 Millionen auf 46 Millionen im Jahr 2050.69 Um den Wasserverbrauch zu reduzieren, fährt Riad den Anbau von bewässerungsintensiven Pflanzen wie Alfala zu Gunsten von Weizen zurück. Dennoch musste Saudi-Arabien zwischen Sommer 2018 und 2019 knapp drei Millionen Tonnen Getreide importieren.70 Um Nahrungssicherheit zu gewährleisten, verlagert Riad daher die Produktion landwirtschaftlicher Güter ins Ausland: Saudische Firmen bauen Reis auf den Philippinen an, betreiben Rinderfarmen in Kalifornien und Weizenfelder in der Ukraine. Die Regierung motiviert saudische Unternehmen durch Subventionen, sich in Afrika zu engagieren. So werden von Südafrika über Senegal bis Äthiopien mit saudischem Geld Bewässerungsanlagen aufgebaut, Traktoren und Erntemaschinen angeschafft, Düngemittel, Straßen und Kühlhäuser finanziert, um Lebensmittel für Saudi-Arabien zu produzieren. Inzwischen ist Saudi-Arabien der Top-Investor in die afrikanische Landwirtschaft. 2009 kaufte die Golfmonarchie 500.000 Hektar Land in Tansania.71 2016 unterzeichneten Khartoum und Riad einen Pachtvertrag, der Saudi-Arabien für die nächsten 99 Jahre erlaubt, über 400.000 Hektar Ackerland im Sudan zu nutzen. Im Wettlauf um Ackerland ist Saudi-Arabien nur einer von vielen Playern, mit weitreichenden Folgen für Sudans eigene Nahrungsmittelsicherheit.72

      In Afrika unterstützen neben der saudischen Regierung zahlreiche private Sponsoren wahhabitische Gemeinden in Ländern wie Mali, Senegal oder Nigeria. Die Verbreitung des Wahhabismus mit seiner salafistischen Ideologie führt nicht selten zu Spannungen.

      Der ultra-konservative Wahhabismus ist auch geistiger Nährboden für militante Gruppen wie Al-Kaida oder den Islamischen Staat. Die Unterdrückung der Frau, Hinrichtungen mit dem Schwert und Strafen für Apostaten finden sich in der salafistischen Ideologie ebenso wie in der wahhabitisch geprägten saudischen Gesellschaft.

       Ausblick

      Saudi-Arabien ist nach wie vor superreich und bleibt (vorerst) ultrakonservativ. Das spiegelt sich in seiner regionalen und internationalen Politik wider, indem es versucht, durch Missionierung in Asien, Afrika und vereinzelt in Europa seinen Einfluss zu sichern. Wie die Offensive im Jemen zeigt, ist die Golfmonarchie aber zusehends willig, auch militärisch in der Region einzugreifen.

      Was aber zu beobachten ist, ist ein Aufbrechen alter Ordnungen, wie sie sich etwa im schrittweisen Rückzug der USA aus dem Nahen Osten und der stärkeren Rolle Russlands abzeichnen. Wenn die Spannungen in der Region in naher Zukunft möglicherweise nicht eskalieren, geschieht eine Ausweitung auf den afrikanischen Kontinent, wo sich der Konflikt zwischen Saudi-Arabien und Katar fortsetzt.

      50 Sebastian Sons, Auf Sand gebaut. Saudi-Arabien – Ein problematischer Verbündeter, Propyläen, Berlin 2016, S. 100f.

      51 vgl. Sebastian Sons, Inken Wiese: The Engagement of Arab Gulf States in Egypt and Tunisia since 2011. In: DGAP analyse, 2015, S. 7f.

      52 vgl. Xiaoning Huang, The Iranian nuclear issueand regional security: Dilemmas, responses and the future, Juli 2016; https://hr.un.org/sites/hr.un.org/files/The%20Iranian%20Nuclear%20Issue%20and%20Regional%20Security.pdf

      53 vgl. Xiaoning Huang, The Iranian nuclear issueand regional security: Dilemmas, responses and the future, Juli 2016, S. 17. https://hr.un.org/sites/hr.un.org/files/The%20Iranian%20Nuclear%20Issue%20and%20Regional%20Security.pdf

      54 Gregory Shank, Anatomy of a Done Deal: The Fight over the Iran Nuclear Accord. In: Social Justice, Vol. 42, No. 1 (139) (2015), S. 7

      55 vgl. Bruce Riedel, What the Iran Deal has meant for Saudi Arabia and regional tensions, Juli 2016; https://www.brookings.edu/blog/markaz/2016/07/13/what-the-iran-deal-has-meant-for-saudi-arabia-and-regional-tensions/

      56 vgl. Xiaoning Huang, The Iranian nuclear issue and regional security: Dilemmas, responses and the future, Juli 2016, S. 17; https://hr.un.org/sites/hr.un.org/files/The%20Iranian%20Nuclear%20Issue%20and%20Regional%20Security.pdf

      57 Siehe Kommentar der Saudischen Botschaft in Washington vom Mai 2018: Скачать книгу

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