Эротические рассказы

Momentaufnahme. Sören PrescherЧитать онлайн книгу.

Momentaufnahme - Sören Prescher


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      »So war das nicht gemeint.«

      »Ich weiß. Was hältst du davon, wenn wir nachher ein wenig im Mondlicht spazieren gehen?«

      War das ein Witz? Die Überleitung kam so plötzlich, dass Jenny sie nur schwer ernst nehmen konnte. Das ist also seine Masche, dämmerte es ihr. Gleichzeitig war sie erstaunt, dass er einen derart romantischen Vorschlag machte. Er passte gar nicht zu ihm. Aber anscheinend fuhr er auf diesem Wege die meisten Erfolge ein.

      »Na, du gehst aber ran.«

      »Wieso? Das sind ganz ehrenvolle Absichten. Ich bin ein Gentleman durch und durch. Wäre so ein Spaziergang nicht ein wundervoller Abschluss eines wundervollen Tages?«

      »Schon, aber ich bin bereits hundemüde.« Dies war in jeder Hinsicht eine Lüge. Jenny fühlte sich munterer denn je –woran der Firestarter sicherlich nicht ganz unschuldig war.

      »Schade. Draußen gibt es noch so viel zu erleben. Das Rauschen der Wellen, der Glanz des Mondes. Mit etwas Glück sehen wir Sternschnuppen. Das willst du dir echt entgehen lassen?!«

      Das Angebot klang wirklich reizvoll. Ganz gleich, wie oft Cody diese Sprüche wahrscheinlich schon vorgetragen hatte, sie funktionierten. Auch bei ihr traf er damit voll ins Schwarze. Trotzdem zögerte sie. »Nein, heute nicht. Ein anderes Mal vielleicht.«

      »Gut, wie du willst.«

      Von einem Atemzug zum nächsten rauschte die Temperatur in den Keller. Cody wirkte nicht nur enttäuscht, sondern schien regelrecht verärgert zu sein. Anscheinend kam es nicht so oft vor, dass ihm jemand einen Korb gab. Schon gar nicht ein sechzehnjähriges Mädchen, das neu in der Stadt war. Obendrein eines, das Single war.

      Danach herrschte Schweigen. Cody drehte sich zur Tanzfläche um und Jenny war froh, als Sheldon und Claire wenig später zurückkamen. Jede Ablenkung war höchst willkommen.

      »Na, bei euch alles klar?«, fragte Sheldon. Ohne ein Wort zu sagen, stand Cody auf und verschwand in der Menge.

      »Uhhh … das scheint dem Guten ja richtig an die Nieren gegangen zu sein«, sagte Claire. »Sag bloß, du konntest seinem Charme widerstehen?«

      »Ja, so könnte man es ausdrücken.«

      »Das passiert nicht oft.« Sheldon nickte beeindruckt. »Normalerweise bekommt er, was er will.«

      »Bei mir hat es eben nicht geklappt.«

      »Mädchen, dafür bewundere ich dich«, sagte Sheldon und warf Betty am Nachbartisch einen viel sagenden Blick zu. »Es wundert mich, dass Sheryl und Norman noch nicht gegangen sind«, fuhr er fort. »Normalerweise verdrücken sie sich recht schnell, um noch ein wenig … Na du weißt, was ich meine.«

      Wie auf Stichwort erhoben sich die beiden. Normans Hände strichen gierig über Sheryls Po. Anscheinend hatte es da jemand besonders eilig.

      »Man sollte den Tag nicht vor dem Abend loben«, rief Sheldon hinterher. »Da gingen sie hin und waren nicht mehr gesehen.«

      Norman tat so, als würde er sich mit dem Mittelfinger an der Nase kratzen. Dann schlang er seinen Arm um Sheryl und kämpfte sich durch die tanzende Menge. Jenny schaute ihnen nach und erblickte Cody wenige Yards neben dem Ausgang. Er unterhielt sich mit einem blonden Mädchen und strich ihr dabei mit dem Zeigefinger über die Brust.

      »Der lässt nichts anbrennen.« Wut und Enttäuschung loderten in ihrem Inneren. Zwar nicht viel, aber dennoch genug, um sich schlecht zu fühlen. Im selben Moment stieg aber auch Erleichterung in ihr auf. Zum Glück war sie nicht auf seine Floskeln hereingefallen.

      »Es werden immer weniger«, sagte Sheldon Jenny ins Ohr, als Cody wenig später mit der Blondine den Club verließ. Dann winkte er Betty und Marvin vom Nebentisch zu. »Was machen wir mit dem angebrochenen Abend?«

      »Ich bin recht müde«, erwiderte Jenny schnell, weil sie befürchtete, die anderen könnten einen weiteren Vorschlag machen. »Ich denke es wird Zeit für mich, ins Bett zu gehen.«

      »Sehe ich genauso. Lass uns zusammen ins Bett gehen.« Der Gag war so schlecht, dass er ihr gar keine andere Chance als zu schmunzeln ließ.

      »Auch dieses vielversprechende Angebot muss ich leider ablehnen.«

      »Mein Herz zerfließt vor Trauer.« Unterstreichend presste sich Sheldon die Hand gegen die Brust. Als wenig später auch Betty und Claire gähnten, gab er sich geschlagen. »Na gut, dann gehen wir eben. Heute ist hier sowieso nicht viel los.«

      Keiner widersprach und Jenny war froh, als sie den Club verließen.

      Bis zur nächsten Straßenkreuzung gingen sie gemeinsam. Abgesehen von ihnen war die Straße vollkommen leer. Nicht einmal Autos fuhren um diese Zeit noch, was in Boston ein Ding der Unmöglichkeit gewesen wäre, ganz gleich, wie spät es war. Wenigstens spendeten die Straßenlaternen gelbes Licht.

      Direkt neben der Ampel blieb Sheldon stehen und nickte nach links. »Du wirst vermutlich dort entlang gehen. Dein Motel liegt ja nur noch einen Steinwurf entfernt. Wir müssen in die entgegengesetzte Richtung.«

      »Sehen wir uns morgen am Strand?«, fragte Claire.

      »Ja, gern. Warum nicht?«

      »Fein. Dann gebe ich Sheryl Bescheid, dass sie dich morgen zur selben Zeit wie heute abholt. Sie wohnt nicht weit vom Motel entfernt.«

      »Wunderbar. Danke, Claire. Bis morgen dann.«

      Unterwegs zu ihrer Unterkunft ließ sie den Tag Revue passieren. Besonders die Zeit am Strand und die Sache mit Cody waren sehr prägend gewesen.

      Ohne Zweifel, sie mochte die Clique. Jeden Einzelnen von ihnen. Wahrscheinlich sogar Cody, obwohl der durch seine letzte Aktion etliche Pluspunkte verspielt hatte. Nichtsdestotrotz spürte Jenny eine gewisse Distanz zwischen ihnen und ihr. Sie waren nicht gleich und würden es auch niemals sein. Dafür war die Clique einfach zu oberflächlich und kühl. Wie Monica Brian behandelt hatte, war ein sehr gutes Beispiel dafür. Die Leute in der Clique waren einfach nicht die Sorte von Menschen, denen man seine Gedanken, Gefühle und intimsten Geheimnisse anvertraute. Was sehr bedauerlich war.

      Oberflächliche Freunde besaß sie daheim genug. Bloß diejenigen, die sich wirklich für sie und ihre Probleme interessierten, waren rar. Wieso eigentlich? Was war so schlimm daran, ganz für jemanden da zu sein und nicht nur in den guten Zeiten, um gemeinsam Spaß zu haben?

      Aber wenigstens schafften es Sheryl, Claire und die anderen, sie jeden unschönen Gedanken in ihrem Kopf vergessen zu lassen. Zwar war Jenny nicht mit allem einverstanden, was die Gruppe tat, aber dennoch waren sie bedeutend besser, als sich hier allein zu langweilen. Darauf, die Zeit ausschließlich mit ihren Eltern zu verbringen, verspürte sie wenig Lust. Nein, in der Hinsicht kamen ihr die anderen sehr gelegen. Möglicherweise war mehr Spaß auch genau das, was Jenny brauchte. Nachdenken und einsam sein konnte sie in Boston noch genug.

      Wie von Sheldon prophezeit, befand sich das Motel wirklich nur noch wenige Yards entfernt. Lächelnd schlich sie über den Parkplatz weiter zu ihrem Zimmer. Mittlerweile war sie wirklich hundemüde.

      7

      »Wie war’s gestern?« Ihre Mom lehnte sich auf dem Stuhl zurück betrachtete sie neugierig.

      »Ganz nett.«

      »Ganz nett? Das ist alles? Wo ist der detaillierte Bericht in allen Einzelheiten? Wo sind die Dinge, über die ich mir Sorgen machen muss? Für diese Antwort hätte ich nicht warten müssen, bis dein Vater aufs Klo verschwunden ist.«

      Jenny grinste unweigerlich. »Mom, es gibt wirklich nicht viel zu erzählen. Dass ich gestern am Strand war, weißt du bereits. Die Leute sind okay. Wir haben viel geredet und noch mehr gelacht. Am Abend waren wir in diesem Club. Aber so toll war es da nicht.«

      Ihre Mutter wirkte noch immer nicht zufrieden. Einen Moment sah es danach aus, als würde sie über den Abend im Shadows nachhaken. Dann jedoch entschied sie sich offenbar anders. »Gehst du heute wieder zum Strand?«

      »Ja,


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