Stille mein Begehren | Erotischer Roman. Litha BerneeЧитать онлайн книгу.
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Stille mein Begehren | Erotischer Roman
von Litha Bernee
Litha ist gebürtige Westerwälderin und lebt seit einigen Jahren, mit ihrer großen Liebe auf einem Hausboot in Irland. Ein knisterndes Lagerfeuer, der raue Wind, der ihr durch die Haare faucht, wenn sie auf Bela, ihrem feurigen Hengst am Shannon entlang galoppiert, inspirieren Litha zu ihren Geschichten. Starke Frauen, charismatische Männer, dunkle Geheimnisse und stilvolle Erotik, sind die Zutaten, aus denen Litha ihre Charaktere zum Leben erweckt. Sie liebt es mit Worten zu jonglieren und die Leser mit Emotionen zu fesseln. Sie sollen mit ihren Charakteren fühlen, lachen, aber hin und wieder auch weinen. Denn so ist das Leben, facettenreich wie ein Regenbogenkristall. Als Autorin koppelt sie immer Erotik mit Liebe, denn nur diese Essenz, führt zu wahrer Leidenschaft und Hingabe, die sie in ihre Romane einfließen lässt.
Lektorat: Marie Gerlich
Lieber Jörg ich danke dir für deine Fähigkeit ein apartes Lächeln auf mein Antlitz zu zaubern.
Originalausgabe
© 2017 by blue panther books, Hamburg
All rights reserved
Cover: © RomanceNovelCovers.com
Umschlaggestaltung: traumstoff.at Buchdesign
ISBN 9783862776177
www.blue-panther-books.de
Kapitel 1: Westerwald, Stadt Hachenburg, fünfter Mai anno 1712
»Immer noch gierig, Desiree?« Thoran leckte über den hart aufgerichteten Nippel.
Die kleine Brünette stöhnte leise und präsentierte ihm mit beiden Händen ihre nackten Brüste. »Ich hoffe auf eine Troika mit einem braunäugigen Hünen und seinem Zwilling.«
Nikolai, Thorans Zwillingsbruder, strich ihr über den Schenkel. »Du unersättliches Luder.«
»Welche Geliebte hat schon ein solches Glück?«, konterte Desiree und rekelte sich auf dem zerwühlten Laken. »Gleich zwei Liebhaber, die nicht nur an sich denken.« Thoran wusste, was die Kleine meinte. Nikolai und er waren stets darauf bedacht, auch ihre jeweiligen Gespielinnen zu befriedigen. Ein Weib, welches sich einölen musste, um schlüpfrig zu sein, widerte ihn an. Er wollte echte Lust und Begierde.
Auf ihren Handelsreisen hatten Nikolai und er viel über die körperliche Liebe gelernt. Sie setzten ihr Wissen ein, um sich und den Weibern höchste Genüsse zu verschaffen.
Er sah aus dem Fenster. »Wir müssen los.« Langsam schob sich die Sonne über die Dächer der Stadt. »Nächstes Mal bekommst du uns beide gleichzeitig, versprochen.«
»Wann?«
»Bald.« Behände sprang Thoran aus dem Bett, klaubte sein Hemd vom Boden und zog es über den Kopf.
»Ich fasse es nicht.« Thoran zerrte an dem Stoff.
»Nikolai, hilf mir hier raus oder ich reiß dein Hemd in Fetzen.« Thoran steckte mit den Schultern in dem Ding fest. Er war breiter gebaut als sein Zwillingsbruder und hatte mal wieder das falsche Hemd erwischt.
»Ich kann nicht mehr. Mit nacktem Arsch gefangen. Zum dritten Mal steckst du in dieser Misere.« Nikolai brüllte vor Lachen.
»Hol. Mich. Hier. Raus.« Vergebens versuchte Thoran, sich zu befreien.
»Warte. Beug dich nach vorn.«
Gehorsam beugte sich Thoran vor und Desiree zog kräftig an dem Hemd. Mit einem spitzen Schrei fiel sie zurück und landete in Nikolais Armen.
Endlich frei, warf Thoran seinem Bruder einen bösen Blick zu.
Der lachte noch mehr. »Du wurdest soeben von einer holden Maid aus einer ausweglosen Situation befreit.«
Er küsste Desiree auf die Stirn. »Habt Dank, holde Maid. Für Euren todesmutigen Einsatz werde ich Euch beim nächsten Besuch ein exotisches Geschenk mitbringen.«
Kopfschüttelnd stieg Thoran in seine Hose.
»Vielleicht solltet ihr eure Hemden kennzeichnen.«
»Sollen wir den Saum abschneiden? Oder in den Kragen eine Kerbe schnippeln?« Nikolai setzte sich aufs Bett und zog Hose und Stiefel an.
»Eure Initialen.«
»Unsere was?«, fragten sie zeitgleich.
Die kleine Brünette warf ihr Haar zurück. »Wie können zwei Götter im Bett nur so begriffsstutzig sein? Dazu noch die reichsten und mächtigsten Kaufleute von hier bis zum Rhein.«
»Kapierst du, was sie will?« Nikolai schüttelte den Kopf.
»Ein T für Thoran und ein N für Nikolai aufsticken lassen.« Sie kniete sich aufs Bett und klatschte in die Hände. »Ich weiß auch, wer es euch machen könnte.«
»Wie heißt diese Koryphäe der Schneiderzunft?«, wollte Nikolai wissen.
»Krämer. Witwe Krämer.« Desiree warf ein Kissen nach ihm. »Die beste Weißnäherin der Stadt. Ihre Kreationen sind einzigartig. Selbst aus banalen Stickereien macht sie etwas Ausgefallenes. Ihre Verzierungen sind so filigran wie die Flügel einer Libelle.«
»Gleich morgen früh reite ich zu dieser alten Schachtel und gebe die Bestellung auf. Die Zeiten, wo du über mich frotzelst, sind vorbei, Bruder.«
Ihre derzeitige Geliebte musste ihnen den entscheidenden Rat geben. Es war nicht zu fassen.
***
Die Mittagshitze flirrte über den Dächern der Stadt. Thoran ritt gemächlich durch die Straßen von Hachenburg.
In der Perlgasse, gegenüber dem Haus der Weißnäherin, stieg er ab und band seinen Hengst im Schatten einer Linde an. Die Weißnäherin saß auf einer Bank vor ihrem Fachwerkhäuschen und arbeitete an einem weißen Stück Stoff. Ein hübscher Strohhut schützte sie vor der Sonne. Ihr honigblonder Zopf fiel bis auf ihre Hüften.
Keine alte Schachtel. Ein Prachtweib, am Anfang seiner Blüte und bereits verwitwet. Thoran strich sich über den kurz gestutzten Vollbart. Gut gelaunt schritt er über die Straße. »Seid gegrüßt.«
Sie sah auf, legte ihre Näharbeit in den Korb und erhob sich.
Schwungvoll zog er seinen Dreispitz und verbeugte sich formvollendet.
»Wie kann ich Euch behilflich sein, Thoran Strogow?« Anmutig knickste sie.
»Ihr kennt mich?« Irritiert sah er sie an.
»Jeder in der Stadt weiß, wer die Strogowzwillinge sind, und ich sah Euch beide gelegentlich, wenn ich in Eurem Kontor meine Bestellung aufgab.« Ihre Augen, hell wie ein Morgenhimmel, zogen ihn in ihren Bann. Noch nie hatte er solch ausdrucksstarke Augen gesehen.
Ihre zarten Finger berührten den feinen Stoff im Korb. »Für meine Arbeiten benötige ich die besten Stoffe und die kann ich nur bei Euch erwerben.«
Er teilte ihre Meinung in Bezug auf hervorragende Ware. In ihrem Kontor waren die erlesensten Tuchballen aus aller Welt gelagert. Außerdem edle Weine aus Frankreich, Whisky aus Schottland sowie seltene Gewürze aus Indien und der Neuen Welt. Allein hier in Hachenburg lagerten Waren im Wert von mehreren Hundert Gulden.
»Wir möchten Hemden mit unseren jeweiligen Initialen besticken lassen.«
»Wünscht Ihr etwas Farbiges?«
Darüber hatte er sich keine Gedanken gemacht. Wozu auch? Ihm war lediglich daran gelegen, zu wissen, welches Hemd seines war. Wahllos griff er in den Korb, in dem sie verschiedene Garne aufbewahrte, und hielt ihr drei Spulen hin. »Eine von denen?«
»Lieber Himmel. Schweinchenrosa auf keinen Fall. Gelb auch nicht. Dieses ausdruckslose Beige hier passt zu einem Bauerntölpel, keinesfalls zu Euch.« Sie riss ihm die Spulen aus der Hand. »Ihr seid groß und schlank. Stattlich wie eine Tanne. Zu Eurem dunkelblonden Haar und den erdbraunen Augen passt ein dunkles, kräftiges Grün.« Thoran schmunzelte, grün war eine