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Jung und nymphoman - Vom Loverboy zum Sugardaddy | Erotischer Roman. Evi EnglerЧитать онлайн книгу.

Jung und nymphoman - Vom Loverboy zum Sugardaddy | Erotischer Roman - Evi Engler


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die Jugendlichen allein.

      Leonie schaute sich um. Der Junge schaute ihr auf die Brust, die Mädchen wandten sich ab und tuschelten miteinander.

      Leonie stand auf und ging in ihr Zimmer.

      Eine Viertelstunde später kam der Junge in ihr Zimmer, ohne anzuklopfen.

      »Eh, du hast Küchendienst, drücken gibt’s nicht!«

      Die drei saßen noch am Tisch und schauten ihr erwartungsvoll entgegen.

      »Los, worauf wartest du?«, fragte die Schwarzhaarige, die aussah wie eine Türkin. Die dicke Blonde meinte:

      »Steh nicht so blöd rum, da ist die Spülmaschine, alles reinstellen! Tisch abräumen und abwischen. Kommst du vom Mond, oder wie?«

      Als Leonie nach dem Küchendienst wieder in ihrem Zimmer war, suchte sie auf ihrem Handy eine Busverbindung von ihrem jetzigen Standort zu ihrer Schule. Sie müsste extrem früh aufstehen, um rechtzeitig da zu sein. Aber das war es ihr wert.

      In aller Herrgottsfrühe stand sie auf und war so leise wie möglich. Sie verzichtete sogar aufs Frühstück, weil sie befürchtete, die anderen aufzuwecken. Sie fuhr schwarz mit zwei Buslinien bis zu ihrer alten Schule. Gleich in der ersten Stunde gab es die Mathe-Arbeit, sie kam gerade noch rechtzeitig in der Schule an.

      Im Klassenzimmer wurde sie gleich ruhig, denn hier war alles geordnet, hier kannte sie sich aus und hier fühlte sie sich wohl. Der Lehrer kam und verteilte die Aufgabenblätter. Mathematik fiel ihr leicht. Es gab dort feste Regeln, nach denen man sich zu richten hatte, ganz einfach.

      Wie immer war sie eine der ersten die die Arbeit abgaben. Sie verließ den Klassenraum, ging zum Sekretariat und bat darum, die Direktorin sprechen zu dürfen.

      »Um was geht es denn?«, fragte die Sekretärin neugierig.

      »Das möchte ich der Direktorin selbst sagen«, lehnte Leonie die Auskunft ab.

      »Wenn du es nicht mir sagen willst, dann will es die Direktorin nicht hören«, ätzte die neugierige Sekretärin.

      So brachte Leonie stockend ihr Anliegen vor, die Sekretärin griente spöttisch.

      »Du bist aus der Pflegefamilie rausgeflogen? Dabei sind das so nette Leute! Was hast du denn angestellt? Hast du wieder mal mit dem Messer gedroht? Mann, Kind, so wird das doch nichts! Ich glaube nicht, dass die Direktorin dich sehen möchte!«

      Mutlos wandte sich Leonie ab. In der großen Pause wartete sie, bis die Sekretärin zur Toilette ging, dann schlich sie durch das Sekretariat und klopfte zaghaft an die Tür der Direktorin. Die Tür wurde aufgerissen, die Direktorin stand vor ihr mit einer Aktentasche in der Hand zum Ausgehen bereit und war sehr überrascht sie zu sehen.

      »Was machst du denn hier?«

      »Darf ich Sie bitte mal kurz sprechen?«

      »Lass dir einen Termin geben, ich habe jetzt keine Zeit.«

      »Die Sekretärin gibt mir keinen.«

      »Sie gibt dir keinen Termin? Was für ein Unsinn, natürlich gibt man dir einen Termin. Jetzt lass mich bitte durch.«

      Die Direktorin eilte davon.

      Es war zum Verzweifeln.

      In der zweiten großen Pause schaute Leonie einer Mitschülerin dermaßen gierig beim Verzehr des Pausenbrotes zu, dass die ihr spontan anbot es mit ihr zu teilen. Als sie dann sah, wie hastig Leonie ihre Hälfte hinunterschlang, fragte sie so lange intensiv nach, bis Leonie ihr die missliche Lage schilderte, in der sie sich befand.

      Francis, ein Mädchen aus behüteten Verhältnissen, konnte sich kaum vorstellen, dass die Schilderungen Leonies den Tatsachen entsprachen. Sie lud Leonie nach dem Unterricht zu sich nach Hause zum Mittagessen ein. Sie musste unbedingt ihre Neugier befriedigen, sie konnte sich nicht vorstellen so heimatlos zu leben wie Leonie. Ein wohliger Schauer durchfuhr sie, wenn sie sich ein solches Leben vorstellte. Das war bestimmt aufregend, immerzu auf sich gestellt tun und lassen zu können was man wollte.

      Zu Leonies Überraschung wohnte Francis in einem tollen Haus, nicht weit weg von der Schule. Die Mutter war zu Hause und erwartete ihre Tochter. Als sie Leonie sah, wirkte sie sehr reserviert, begrüßte sie jedoch freundlich und lud sie zum Mittagessen ein.

      Es war Leonie fremd, sich an einen gedeckten Tisch setzen zu können und freundlich bedient zu werden. Sie schaute sich ab, wie Francis sich benahm und versuchte, ihr Verhalten zu kopieren. Sie benutzte Messer und Gabel, saß aufrecht und hielt die Ellbogen am Körper. Sie schmatzte nicht und sprach nicht mit vollem Mund. Sie kam sich vor wie eine Lady im Film.

      Die Mutter saß ebenfalls am Tisch und aß. Sie fragte, wie es in der Schule gewesen war und was sie erlebt hatten. Zu Leonies Erstaunen war sie wirklich interessiert und auch informiert, was sich in der Schule tat. Sie konnte kaum glauben, dass sich eine Erwachsene dafür interessierte, was Jugendliche dachten und taten.

      Sie bemerkte sehr wohl, dass die Mutter sie beobachtete und gab sich große Mühe, sich gut zu benehmen.

      Nach dem Essen fragte die Mutter Leonie aus, sie versuchte es zumindest. Erwachsene waren dem Mädchen jedoch nicht geheuer, sie gab so lange einsilbige Antworten, bis es Francis zu peinlich wurde und sie vorschlug, die Schularbeiten in ihrem Zimmer zu erledigen.

      Francis brachte die Schulkollegin abends auf ihrem Roller zu der WG. Leonie wollte unbedingt vermeiden, dass Francis ihre Wohnsituation sah und würde sie nur äußerst ungern den Mitbewohnern vorstellen. Francis bemerkte das und verabschiedete sich diskret unten auf der Straße.

      »Bis morgen!«, rief sie und winkte Leonie zu.

      Die fand es cool, in einer so reichen Familie zu leben, das wäre etwas für sie. Reich sein, ein eigenes Haus haben, einen eigenen Roller zu haben und hinfahren zu können, wo man wollte, das wäre echt cool.

      »Das ist aber gerade eben noch rechtzeitig!«, begrüßte sie der Sozialarbeiter.

      Es war fünf Minuten vor sieben Uhr, Leonie zuckte mit der Schulter. Sie brachte ihre Schulsachen in ihr Zimmer, es war durchsucht und ziemlich unordentlich zurückgelassen worden.

      Sie ging aufgebracht zum Abendbrottisch, an dem die gesamte WG und der Sozialarbeiter Platz genommen hatten. Für sie war nicht gedeckt.

      »Wer war in meinem Zimmer?«, fragte sie laut.

      »Wir haben keine Geheimnisse«, sagte der Sozialarbeiter und schaute sie mit wichtiger Miene und gerunzelter Stirn an.

      »Wo warst du den ganzen Tag? In der Schule warst du nicht!«

      Sie sollte ihn ›Günther‹ nennen, er hatte sich mit Frenzen vorgestellt, sie nannte ihn ›Herr Frenzen‹.

      »In die Hauptschule gehe ich nicht, das habe ich gesagt.«

      »Du gehst da hin, wohin du zu gehen hast, ist das klar?«

      Leonie schwieg, der Typ konnte sie mal.

      »Ich werde dir die Flausen schon aus dem Kopf schlagen, Mädchen, da kannst du sicher sein!«

      Er drohte ihr damit ganz offen Prügel an. Die Androhung von Schlägen konnte sie jedoch seit der letzten Pflegefamilie nicht mehr einschüchtern, die waren ihr egal. Sie fühlte sich dadurch jedoch in ihrer Sicht bestätigt, was die Erwachsenen betraf. Die handelten immer willkürlich, immer.

      »Du gehst morgen früh zur Schule, Frollein«, fuhr er in aggressivem Ton fort, »damit das klar ist! Ansonsten ziehen wir andere Saiten auf!«

      Was konnte der ihr schon androhen?

      Leonie stand auf und ging in ihr Zimmer. Sie würden morgen eine Physik-Arbeit schreiben, dafür wollte sie noch ein wenig üben. Frenzen kam ihr nach.

      »Du wirst funktionieren, junges Fräulein, haben wir uns da verstanden?«

      Mit ihrem Blick gab sie ihm zu verstehen, was er sie konnte.

      »Kein Wunder, dass du überall rausfliegst!«, beleidigte


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