Die HexenLust Trilogie | Band 2 | Erotischer Roman. Sharon YorkЧитать онлайн книгу.
ich ein kaum merkliches Geräusch wahr. Jemand hatte den Raum betreten. Das Klackern der Absätze hallte laut wider. Maddox Griff an meinem Körper wurde fester. Ich war nicht mehr imstande, mich zu bewegen, während seine Finger in rhythmischen Bewegungen weiter in mich hineinfuhren.
»Shh. Wir wollen doch nicht, dass die anderen Gäste gestört werden«, flüsterte er mit tiefer Stimme. Ich biss die Lippen aufeinander und presste die Lider zusammen. Er setzte mich dieser unglaublichen Tortur aus, genau wie ich es eben mit ihm gemacht hatte. Meine Sinne verschärften sich und waren gleichzeitig gelähmt. Ich hörte, wie die Kappe eines Lippenstiftes abgezogen wurde. Sekunden wurden zu Minuten. In einem kurzen Moment des Blinzelns, des Flehens, konnte ich erkennen, dass er mich ansah wie eine Kostbarkeit und gleichzeitig doch genoss, wie er mich quälte. Seine Finger schienen zu lodern, als er die sensibelsten Stellen weiter reizte und sie in mich stieß. Ich wusste, ich musste still sein, aber ich konnte nicht mehr länger an mich halten – es war einfach zu viel. Er trieb mich mit groben Stößen seiner Finger weiter auf die Explosion zu. Leicht öffnete ich den Mund, wollte meine Lust herausstöhnen, doch anstatt dass ein Laut meine Lippen verließ, erstickte er jeden Ton mit einem heißblütigen Kuss.
Endlich vernahm ich das erlösende Geräusch der Tür und Maddox’ Griff löste sich. Die Toilette gehörte wieder uns. Als hätte ich stundenlang die Luft anhalten müssen, sackte ich laut stöhnend in seine Arme und verzog das Gesicht zu einer Maske aus Begierde.
»Das war ... das war gemein von dir«, keuchte ich und versuchte, mich aufzurichten. Noch immer brannte das Feuer in meinem Körper und nun wollte ich es ihn ebenfalls spüren lassen. Mit geschickten Griffen öffnete ich seinen Gürtel, streifte die Hose und die eng anliegenden Shorts ab. Nun konnte auch er sich nicht mehr zurückhalten. Binnen Sekunden drang er in mich ein und presste mich gegen die Wand. Im nächsten Moment verlor ich den Boden unter meinen Füßen und schwang meine Beine um seinen muskulösen Körper. Sein Atem glühte auf meiner Haut. Immer weiter trieben wir uns, gezwungen, so leise wie möglich zu sein. Seine Lippen brannten auf meinen. Ich glaubte, den Verstand zu verlieren, als er mich noch ein Stück weiter anhob und den Winkel so änderte, dass er alle Punkte auf einmal mit seinem Schwanz zu treffen schien. Einige Strähnen aus meiner Frisur lösten sich und flogen wie wild um meinen Kopf. Ich vergrub mein Gesicht in seiner Schulter und biss in sein Jackett, um jeden Laut zu ersticken. Weitere Wellen der Lust umspülten uns, bis wir schließlich gemeinsam explodierten.
Blinde Begierde von Sharon York
Es dauerte bis zum Dessert, bis sich unsere Atmung wieder normalisiert hatte. Vielleicht war einigen Gästen unser kleiner Ausflug aufgefallen. Ich hätte es überprüfen können, wenn ich in ihre Gedanken eingedrungen wäre. Doch je stärker der Mensch war, desto mehr Kraft kostete es mich, und meinem körperlichen Zustand nach zu urteilen, war es in diesem Moment keine gute Idee.
»Ich freue mich auf unseren gemeinsamen Urlaub. Hast du schon alles gepackt?«, wollte Maddox freudestrahlend wissen, als unsere Crème brûlée flambiert wurde.
Das hatte ich beinahe vergessen. Urlaub!
Ich konnte mich gar nicht mehr erinnern, wie das war, ein paar Wochen nicht zu arbeiten. Nach der Senior High School war ich direkt auf die Akademie des Zirkels gegangen. Natürlich. Etwas anderes wäre für mich nie in Frage gekommen. Vom Waisenheim wurde ich direkt in den Zirkel geholt. Dort begann mein Leben. Alles davor gehörte nicht dazu und war kein Teil meiner Erinnerungen. Nach drei Jahren unterschrieb ich den ewigen Vertrag mit meinem Blut, der mich für immer an das Beschützen der Menschen binden sollte. Jetzt, mit vierundzwanzig Jahren, war ich Sicherheitsoffizier des Zirkels Ost. Dies bedeutete viel Arbeit und wenig Zeit für die schönen Dinge im Leben.
»Um ehrlich zu sein – eigentlich noch gar nichts. Ich werde es diese Nacht noch ...«
Ein helles Piepen riss mich aus diesem Gedanken.
So ein Mist! Heute war unser freier Abend, verdammt.
Sofort holten wir unsere Handys heraus und starrten auf die Displays.
Maddox lehnte sich nach vorn, seine Stimme war gedämpft, die Stirn lag in Falten. »Ich habe ein paar Vampire, die sich in Spanish Harlem in einem Wohnblock verschanzt haben. Und du?«
Meine Finger flogen über das Display. »Eine Vilja.«
Er grunzte abfällig. »Dann hast du den mieseren Auftrag.«
Mit einem Augenaufschlag stimmte ich ihm zu und begann auf meiner Unterlippe zu kauen. Ausgerechnet eine Vilja. Ein weiblicher Nachtgeist, der irgendwann mal von einem Mann ermordet wurde, und aufgrund all seines Hasses und der Schmerzen nicht sterben wollte. Bis in alle Ewigkeit würde sie nun nachts auf der Suche nach Männern sein. Meist tarnten sich diese Wesen als Hostessen, oder sie arbeiteten direkt auf dem Straßenstrich. Doch anstatt körperlicher Zuwendung würden ihre Opfer nichts anderes finden als den Tod.
Maddox hob den Finger, wies den Kellner an, dass er nun bezahlen wollte und ließ das Handy in die Innentasche seines Jacketts gleiten. »Und es war so verdammt ruhig in den letzten Monaten. Anscheinend hat deine Chefin de la Crox zu vielen Hexen Urlaub gegeben.«
Mit einem kurzen Knurren bejahte ich auch diese Aussage, während ich weiter auf dem Handy rumhackte.
»Dein Chef Myrs war anscheinend nicht besser.« Ich zwinkerte ihm zu, was seine Mundwinkel nach oben schnellen ließ.
Auf dem Display leuchteten Adresse, Gefahreneinstufung und die effektivsten Bannsprüche und Flüche zur Bekämpfung von dieser Art von Geist. Es lebe die moderne Technik!
Wie konnten meine Schwestern vor 1000 Jahren diese Kreaturen der Nacht besiegt haben, als sie diese Mittel noch nicht zur Verfügung hatten?
Händchenhaltend, wie zwei verliebte Teenager, verließen wir das Restaurant. Sofort schlug uns der beruhigende Hauch des Abends entgegen. Eigentlich viel zu warm für eine Aprilnacht, trotzdem genoss ich das hauchzarte Streicheln über meine Haut.
Maddox und ich blickten uns tief in die Augen. Für diesen einen Moment gab es keine Untoten, Magier oder Golems, die Nacht für Nacht aus den hintersten Winkeln Manhattans krochen. New York spielte sein immer währendes Lied aus Stimmgewirr und Autohupen für uns.
»Danke für den schönen Abend«, sagte ich und streichelte dabei seinen Nacken. Maddox Arme umschlangen meine Hüften, sofort spürte ich, wie die Glut erneut angestachelt wurde.
Zu gern hätte ich ihn mit zu mir genommen. Wir hätten uns ein heißes Bad gegönnt und würden uns die ganze Nacht lieben. Verdammt, der Abend war ganz anders geplant gewesen!
»Es war mir ein Vergnügen«, sagte er. An seiner Stimmlage konnte ich erkennen, dass auch ihm nichts mehr widerstrebte, als jetzt zu seinem klapprigen Wagen zu gehen, Anzug gegen Uniform auszutauschen und Vampire zu jagen. Das automatische Gewehr ruhte in seinem Kofferraum, genau wie haufenweise Magazine voll magischer und konventioneller Munition.
Nur schwerlich konnten wir beide uns losreißen. Immer wieder legte er seine Lippen auf die meinen. Mit jedem Zungenschlag stachelte er weiter in der Glut, bis die Flammen erneut aufloderten. Dann nahm er meine Hand und hauchte einen Kuss auf die Innenfläche.
»Bis morgen, mein Engel.«
***
Es dauerte ein paar Sekunden, bis ich die aufkommende Lust heruntergekämpft hatte. Meinen Mercedes hatte ich nur eine Seitenstraße weiter geparkt. Ich öffnete den Kofferraum, nahm meine Notfalltasche heraus und blickte mich um. Kein Mensch war zu sehen. Und was noch besser war, kein Halbwesen beobachtete mich.
Als Hexe dritten Grades waren solche Aufträge leider eher die Regel, als eine Seltenheit. Wenigstens hatte ich es geschafft, innerhalb von wenigen Jahren in den dritten von sechs Rängen aufzusteigen. Und dieser spezielle sechste Grad war nur absoluten Hexen vorbehalten. Selbst die Chefin des Zirkels Ost hatte nur den fünften Grad und war damit eine überaus mächtige Hexe. Was das Umziehen in meinem SLK betraf, hatte ich schon eine gewisse Übung. Schnell tauschte ich mein atemberaubend schönes Abendkleid gegen den schwarzen Einheitsrock, die flachen Schuhe und die einfache, weiße Bluse. Kurz überlegte ich, ob ich mir den