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Die neue Praxis Dr. Norden 7 – Arztserie. Carmen von LindenauЧитать онлайн книгу.

Die neue Praxis Dr. Norden 7 – Arztserie - Carmen von Lindenau


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waren inzwischen eingetroffen und hatten sich umgezogen.

      Thomas, der Leiter der Rüstgruppe, die für das schwere Gerät verantwortlich war, das für Rettungseinsätze auch bei Verkehrsunfällen benötigt wurde, winkte Lydia noch einmal zu, bevor er auf den Beifahrersitz seines Einsatzwagens stieg.

      »Ihr wolltet doch zusammenziehen. Gibt es da Neuigkeiten?«, fragte Britta, als sie und Lydia gleich darauf zusammen mit ihren Kollegen in dem Wagen mit der Drehleiter saßen.

      »Wir werden morgen den Mietvertrag unterschreiben«, verriet sie Britta, während sie, wie alle anderen auch, ihren Schutzhelm aufsetzte.

      »Dann lässt die Hochzeit wohl nicht mehr lange auf sich warten«, stellte der junge Mann fest, der Lydia gegenübersaß.

      »Ein Schritt nach dem anderen, Kai«, sagte Lydia und lächelte, als auch die anderen Männer sie gespannt ansahen.

      Kurz darauf schalteten die Fahrer der beiden Einsatzwagen das Blaulicht und die Sirenen ein, und die Drehleiter verließ gefolgt von dem Wagen der Rüstgruppe die Feuerwache.

      Im Einkaufszentrum herrschte blankes Chaos. Mehrere Einsatzwagen der Polizei waren bereits am Brandort eingetroffen, die Polizisten versuchten, die Schaulustigen auf Abstand zu halten und den Weg für die Feuerwehr freizuhalten. ­Dicker Rauch hing über dem Gelände, aus den Fenstern des Möbelhauses züngelten Flammen, und auch auf dem Dach waren bereits die ersten Stichflammen zu sehen.

      »Das sieht nicht gut aus«, stellte Lydia fest, als sie sich umschaute.

      Die Eingänge zum Bekleidungshaus gegenüber dem Möbelhaus, zum Supermarkt, zur Drogerie und zur Apotheke waren durch den Rauch kaum auszumachen. Die Polizei sperrte den Teil des Parkplatzes, der an das Möbelhaus grenzte, mit gelben Warnbändern ab, damit die Feuerwehr in Ruhe arbeiten konnte.

      Wie viele Menschen sich noch in dem brennenden Gebäude befanden, das wusste niemand. Die Polizisten befragten diejenigen, die dem Brand entkommen konnten und von einer Explosion im Haus berichteten, ob sie etwas über verletzte oder eingeschlossene Personen wussten. Die vielen Autos, die bereits auf dem Parkplatz auf Höhe des Möbelhauses standen, ließen vermuten, dass es an diesem Morgen gut besucht war.

      Verletzte, die es aus dem brennenden Gebäude geschafft hatten, saßen oder lagen auf dem Boden des Parkplatzes. Die ersten Krankenwagen trafen ein, als die Feuerwehrleute die Drehleiter ausfuhren, um das Feuer auf dem Dach zu löschen. Die Feuerwehren anderer Stadtteile, die von der Einsatzleitung zur Unterstützung angefordert waren, bogen kurz nach den Krankenwagen auf den Parkplatz ein und ließen sich von der Einsatzleitung vor Ort instruieren. Die Schläuche für das Löschwasser wurden ausgerollt, und alle richteten sich nach den Vorgaben des Leiters der örtlichen Feuerwache.

      Zeugen berichteten von eingestürzten Wänden und von Menschen, die möglicherweise noch im Fahrstuhl eingeschlossen waren. Thomas und seine Männer sollten diesen Angaben nachgehen. Lydia und Britta wurden den Löscharbeiten zugeteilt. Wegen der starken Rauchentwicklung innerhalb des Gebäudes verständigten sich die Feuerwehrleute über die in ihre Helme integrierten Funkgeräte. Mit lauter Stimme forderten sie mögliche Verletzte auf, sich zu melden, und waren dann wieder still, um Hilferufe nicht zu überhören.

      Zum Entsetzen der Feuerwehrleute war offensichtlich ein Gastank im Kellergeschoss explodiert, hatte ein Loch in den Boden zum Erdgeschoss gesprengt und Menschen in die Tiefe gerissen. Während Lydia sich mit dem Löschtrupp durch das Gebäude weiter vorwärts bewegte, um die Brände in den einzelnen Stockwerken zu löschen, stieg Thomas mit zwei Kollegen von der Rüstgruppe an Seilen gesichert in den Keller hinunter.

      Auf dem Weg in den ersten Stock trafen Lydia und die Männer des Löschzuges auf die Rüstgruppe einer anderen Feuerwache, die die Tür des Liftes aufbrach, aus dem verzweifelte Hilferufe drangen. Er steckte zwischen dem Erdgeschoss und dem ersten Stock fest.

      Überall stießen sie auf eingestürzte Zwischenwände und sahen Verletzte, die sich nicht selbst befreien konnten. Lydia und ihr Team kümmerten sich nicht nur um die Löscharbeiten, sie halfen auch, die Verletzten zu bergen. Als Lydia hörte, dass die Sanitäter und Notärzte dringend Unterstützung für die Erstversorgung der Verletzten brauchten, rief sie Danny an, schilderte ihm die Zustände am Brandort und fragte ihn, ob es möglich wäre, dass er und Sophia ihnen helfen konnten.

      »Wir haben noch einen Patienten, dann machen wir uns auf den Weg«, versprach ihr Danny.

      Als Lydia wenig später zusammen mit Britta einer verletzten Frau aus dem Gebäude heraushalf, waren Daniel und Sophia bereits eingetroffen. Sie sah, wie sie mit einem Sanitäter und einem Notarzt sprachen und sich dann sofort gemeinsam um zwei Männer mit blutenden Kopfwunden kümmerten. Sie ging zu den beiden, nahm kurz ihren Helm ab und bedankte sich bei ihnen, dass sie gekommen waren.

      »Die Nachbarschaft ist in heller Aufregung. Der Rauch zieht inzwischen über die Praxis und die umliegenden Häuser hinweg«, erzählte ihr Sophia. »Wie schlimm ist es da drin?«, wollte sie wissen und schaute auf das Möbelhaus, während sie neben einem älteren Mann hockte, der auf dem Boden saß, und dessen Wunde am Hinterkopf sie versorgte.

      »Die Lage ist unübersichtlich«, sagte Lydia, setzte ihren Helm wieder auf und lief zurück zum Eingang des zerstörten Gebäudes.

      Die Verletzten, die vielen Feuerwehr- und Krankenwagen auf dem Parkplatz ließen keinen Zweifel daran, dass diese Gasexplosion für einige Betroffene schlimme Folgen hatte. Lydia hatte das Gebäude gerade wieder betreten, als es eine weitere Explosion gab.

      Wie sie gleich darauf über Funk hörte, hatten ihre Kollegen weitere Opfer gefunden, die hinter einer eingestürzten Mauer auf Rettung warteten. Die Männer der Rüstgruppe, die gerade erst die Leute aus dem Kellergeschoss befreit hatten, machten sich mit ihren Werkzeugen auf den Weg nach oben.

      »Schon wieder eine Explosion«, stellte Britta fest, als sie und Lydia etwa die Hälfte der Treppe in den zweiten Stock hinaufgegangen waren.

      Gleich darauf sahen sie, wie eine Wand im Ausstellungsraum des zweiten Stockwerkes einstürzte und erneut ein Feuer ausbrach. Sie rannten die Treppe hoch, um ihren Kollegen, die bereits dort oben waren, zur Hilfe zu kommen. Als Lydia sich noch einmal umdrehte, sah sie, wie im Erdgeschoss eine weitere Wand einstürzte. Da das Erdgeschoss inzwischen als geräumt galt, halfen sie dabei, die neuen Brände in den oberen Stockwerken zu löschen. Das Feuer hatte sich schon überall ausgebreitet, das Holz und die Stoffe der Möbel gaben ihm ständig neue Nahrung. Um das Gebäude vor dem Einsturz zu bewahren, musste das Feuer eingedämmt werden, bevor es zu weiteren Gasexplosionen kam.

      Als das Feuer im zweiten Stock unter Kontrolle war, schaute Lydia über eine Brüstung ins Erdgeschoss hinunter. Erschrocken hielt sie inne, als sie in den Trümmern der zuletzt eingestürzten Wand einen Feuerwehrhelm wahrnahm. Bevor sie ihre Kollegen zu einer Bergung aufforderte, musste sie sich davon überzeugen, ob es nur ein Helm war, den jemand aus irgendeinem Grund hatte loswerden wollen, oder ob es einen der ihren erwischt hatte.

      »Ich bin gleich zurück«, teilte sie ihren Kollegen über Funk mit und lief die Treppe hinunter. Tu nichts Unüberlegtes, erinnerte sie sich daran, dass sie zuerst auf die Eigensicherung achten musste.

      Wer als Retter selbst in Gefahr geriet, konnte niemandem mehr helfen. Bevor sie sich den Trümmern näherte, sah sie sich erst einmal um, ob weitere Wände einzustürzen drohten. Aber die Umgebung schien stabil.

      »Was machst du hier?«, wunderte sie sich, als Britta plötzlich neben ihr auftauchte.

      »Mir war klar, dass du etwas gesehen haben musstest, sonst hättest du dich nicht von der Truppe entfernt. Als ich dir nachsah, habe ich den Helm entdeckt.«

      »Okay, sehen wir nach«, sagte Lydia und ging weiter. Kurz darauf war ihr klar, dass es nicht nur ein Helm war, der dort in den Trümmern lag. »Thomas!«, rief sie entsetzt, als sie den Mann erkannte, der dort bis zum Hals begraben war. Sie zog ihren rechten Handschuh aus, hockte sich neben ihn, schob das Visier seines Helmes nach oben und versuchte, seinen Puls an der Halsschlagader zu fühlen. »Thomas, sag etwas«, flehte sie ihn an, als er nicht reagierte.

      »Spürst


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