Dr. Norden Bestseller Classic 49 – Arztroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.
»Darf ich etwas fragen, Arne?«
»Bitte.«
»Es steht ganz fest, daß du Isabell heiraten wirst?«
»Sie oder keine«, erwiderte er. »Aber das weiß sie selbst noch nicht. Richte dich danach.«
Verflixter Bengel, dachte Daisy, als er gegangen war. Und das hatte sie schon oft gedacht, vor allem während seiner Schulzeit. Er hatte immer tiefgestapelt, war nie mit sich zufrieden gewesen. Und dann hatte er Zeugnisse heimgebracht, bei denen ihr die Augen übergingen. Alles Einser, nur im Turnen einen Dreier.
Sie dachte nicht mehr an ihre Küche. Ihr Junge liebte Isabell. Er wollte sie heiraten, aber davon wußte Isabell noch nichts. Typisch Arne, dachte Daisy. Er wird es ihr jetzt auch nicht sagen.
Und damit hatte sie recht. Worüber Arne und Isabell sprachen, hätte sie sowieso nicht verstanden. Und daß Isabells Gesicht glühte als sie sich von Arne verabschiedete, hätte Daisy auf die Aufregung, die ein Abschied immer mit sich brachte, geschoben.
Isabell nahm ihre letzt Kraft zusammen. Überall juckte es sie. Sie war richtig froh, als Arne ging. Sie hätte sich die Kleidung vom Körper reißen können.
Sie wurde angestarrt, als sie im Eilschritt zu ihrem Wagen lief, und als sie in den Rückspiegel blickte, erschrak sie, denn sie blickte in ein fremdes, geschwollenes, glühendes Gesicht.
War das Scharlach, Masern, Röteln? Oder was für Krankheiten gab es noch, die solchen Ausschlag mit sich brachten? Sie hatte plötzlich eine höllische Angst, daß es eine ansteckende Krankheit sei und auch Arne davon betroffen werden könnte, gerade jetzt, wo ihr Vater ihn so unbedingt nötig brauchte. Jedenfalls mußte sie unbedingt einen Arzt aufsuchen, oder besser noch, ihn rufen.
Aber wenn nun Daisy daheim war und sie so sah? Mußte sie nicht erschrecken? Nein, wenn es ansteckend war, durfte sie gar nicht in Daisys oder Arnes Wohnung.
Gewöhnt, sonst sehr sachlich zu denken und alles zu überlegen, kam Isabell zu dem Entschluß, Dr. Norden anzurufen. Das Ehepaar war ihr sehr sympathisch gewesen, und Daisy hatte geschwärmt, welch ein guter Arzt Dr. Norden sei.
Sie sah vom Auto aus mehrere Telefonzellen, aber die Straßen waren so belebt, und sie wagte sich nicht unter Menschen zu gehen, die vor ihrem Anblick erschrecken mußten. So fuhr sie, bis sie in eine stille Seitenstraße kam, an deren Kreuzung eine Telefonzelle stand. Sie mußte Dr. Nordens Nummer erst aus dem Telefonbuch heraussuchen und atmete erleichtert auf, als sie diese endlich gefunden und gewählt hatte, und sich die Praxis meldete.
Loni war immer freundlich, auch dann wenn ihr ein Name ganz unbekannt war. Nur stellte sie nicht gleich zu Dr. Norden durch.
Isabell sagte, daß sie Dr. Norden bei Daisy kennengelernt hätte und er sich sicher an sie erinnern könnte, und sie brauche ganz dringend seinen Rat.
In ihrer Stimme mochte Angst durchklingen, denn Loni beeilte sich, sie mit Dr. Norden zu verbinden.
Der war im ersten Augenblick auch erschrocken, als Isabell so überstürzt sprach.
»Ich sehe fürchterlich aus«, erklärte sie stockend. »Ich weiß nicht, was ich machen soll und ob ich überhaupt in Ihre Praxis kommen darf.«
»Loni wird Sie gleich in einen Nebenraum führen«, erwiderte er. »Aber ich würde auch zu Ihnen kommen.«
»Ich möchte nicht, daß Daisy mich so sieht«, sagte Isabell.
»Dann kommen Sie her.«
Daniel hatte blitzschnell überlegt. Natürlich konnte es eine ansteckende Krankheit sein und es war ein Risiko, wenn sie mit anderen Menschen in Berührung kam. Aber nun hatte er ja gesagt und mußte Wort halten, denn erreichen konnte er sie nicht.
Loni staunte, als er sie fragte, ob sie Masern oder Scharlach gehabt hätte.
»Und die Röteln auch«, bestätigte sie. »Ich bin von keiner Kinderkrankheit verschont geblieben.«
»Die bei Erwachsenen ziemlich gefährlich sein können«, sagte er. »Wenn Isabell Thies kommt, führen Sie sie bitte schnell ins Labor.«
Loni wußte Bescheid. Allerdings dauerte es ein bißchen, bis Isabell die Praxis gefunden hatte, denn dieses Stadtviertel kannte sie nicht.
Ganz konnte Loni ihr Erschrecken dann allerdings auch nicht verbergen, denn inzwischen war Isabells Gesicht noch mehr angeschwollen. Ihre Augen waren nur noch Schlitze. Sie sah keineswegs so apart und anmutig aus, wie Dr. Norden sie kennengelernt hatte. Aber als er sie betrachtete und die Tränen in ihren Augenwinkeln sah, erinnerte er sich eines ähnlichen Falles, den er einmal behandelt hatte.
»Nur nicht weinen, dadurch wird es noch schlimmer«, sagte er.
»Es tut auch weh«, flüsterte Isabell.
Dr. Norden maß die Temperatur, fühlte den Puls, maß den Blutdruck. Sie mußte die Zunge herausstrecken, und er blickte ihr in den Hals.
»Es ist eine Allergie, eine sehr schlimme zwar, aber keinesfalls eine ansteckende Krankheit«, erklärte er.
»Sind Sie sicher?« fragte Isabell leise.
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