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Das Erbe der Macht - Band 1: Aurafeuer (Urban Fantasy). Andreas SuchanekЧитать онлайн книгу.

Das Erbe der Macht - Band 1: Aurafeuer (Urban Fantasy) - Andreas Suchanek


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sein Zwillingsbruder Chris und er bildeten ein Team. Sie bestritten gemeinsam ihre Abenteuer, saßen bis tief in die Nacht plaudernd zusammen und waren durch Magie miteinander verbunden. Marks Tod hinterließ bei ihnen allen eine Leere. Innerlich betete er darum, dass Jen nichts geschah. Fahrig griff er an seine Brust, vor der der Kontaktstein hing.

      »Ich habe es schon versucht«, sagte Clara. »Kein Kontakt. Wo sie auch ist, schwarze Magie umhüllt sie wie ein Dämpfungsfeld. Da gibt es kein Durchkommen.«

      Bevor er etwas erwidern konnte, erwachte der Onyxquader zum Leben. Die dunkle Oberfläche wurde milchig weiß, bildete Schlieren. Konturen entstanden, eine schattenhafte Silhouette.

      Johanna von Orléans runzelte die Stirn. »Da stimmt etwas nicht.«

      Bisher war Kevin erst einmal dabei gewesen, als die Macht sich einen Erben gesucht hatte. Klare Bilder hatten sich damals manifestiert; ein Gesicht, ein Ort, exakte Informationen.

      Sie warteten.

      Nach einer gefühlten Ewigkeit entstand ein schwarzer Fleck in der Form eines Landes. »England«, entfuhr es Clara. »Wie wahrscheinlich ist es, dass ein Erbe im gleichen Land erwählt wird, in dem der Magier zuvor starb?«

      »Eins zu vierhunderttausend«, antwortete Johanna. »Und es ist nicht nur das gleiche Land. Es ist London, die gleiche Stadt.« Die Rätin war meist mit einem Lächeln im Gesicht anzutreffen, doch nun wirkte sie besorgt.

      Sie hat Angst, begriff Kevin. »Was ist los?«

      Die Schlieren wirbelten weiter.

      Max, der bisher geschwiegen hatte, sagte: »London ist groß. Geht es nicht ein wenig genauer?«

      Johanna hob die Hand, bedeutete ihm zu schweigen. Mit fester Stimme sprach sie Worte der Macht, wob einen Zauber. Gleichzeitig hinterließen ihre Finger eine Feuerspur in der Luft. Über die Oberfläche des Onyxquaders fuhr ein Wabern. In der Mitte bildete sich ein Punkt, der schnell größer wurde. Es war, als schaue man auf einen Fernsehbildschirm, der beständig wuchs.

      Da war ein Mann, Mitte zwanzig. Er trug einen Dreitagebart, besaß ein markantes Gesicht, kurzes dunkles Haar. Er war attraktiv und, wie Kevin bemerkte, sich dessen bewusst. Nur Markenklamotten, offenes Hemd, edle Uhr. Er erkannte diese Art Mensch sofort, war vor Max einmal zu oft auf sie hereingefallen. Der Unbekannte steuerte zusammen mit einem Freund eine Disco im Londoner Stadtteil Soho an. Das Wissen um die lokalen Koordinaten war plötzlich in Kevins Geist.

      Johanna taumelte, ging in die Knie. Das Bild schrumpfte.

      »Da, am Rand.« Clara deutete auf den äußren Bereich des Onyxquaders.

      Schwarze Schlieren bildeten sich. Doch nicht auf dem Quader, nein. Sie waren Teil der Szene.

      »Dunkle Magie manifestiert sich an diesem Ort«, kam es von Johanna. Die Rätin wirkte ausgebrannt. »Nichts ist so, wie es sein sollte.« Ihre Hand ruhte auf der Steinwand.

      »Ich schicke sofort ein Team.« Kevin griff nach seinem Kontaktstein. »Wenn sie das Portal in der Innenstadt nehmen …«

      »Nein«, kam es von Johanna, die Stimme klar und schneidend. »Jen ist näher dran. Sie wird ihn suchen und ins Castillo bringen. Niemand sonst.«

      Max keuchte. »Aber … sie hat gerade ihren Partner verloren.«

      »Dann wird es eine Ehre für sie sein, dessen erweckten Erben in Sicherheit zu geleiten.«

      Kevin starrte die Rätin verblüfft an. Was ist los mit ihr?

      Die Neugier vertrieb die Trauer zumindest teilweise. Sobald Jen wieder hier war, würde er alles erfahren. Bis dahin musste er sich in Geduld üben.

      »Gehen wir nach oben?«, fragte Clara.

      Kevin nickte. Die Freundin auf der einen und Max auf der anderen Seite verließ er die Krypta.

      Johanna von Orléans blieb zurück. Gedankenverloren betrachtete die Rätin den Onyxquader.

      Seine Hände prickelten, der Geruch von Deo und Parfüm lag in der Luft. Verschwitzte Körper bewegten sich im Rhythmus der Musik auf der Tanzfläche. Es wurde geknutscht, Hände wanderten in tiefer gelegene Körperregionen. Lächelnd griff er nach dem Wodka Red Bull.

      »Alexander Kent«, sagte Zac. »Wenn deine Mutter das dreckige Grinsen auf diesem hübschen Gesicht sehen könnte, würde sie dich von oben bis unten mit Seife abschrubben.«

      Er lachte. »Wie gut, dass sie nicht hier ist.«

      Sie stießen an.

      Alex hatte mittlerweile realisiert, dass er sich die grüne Erscheinung nur eingebildet hatte. Nach seinem Erwachen war ihm plötzlich heiß geworden, dann eiskalt. Er hätte schwören können, dass seine Hand brannte, in echtem Feuer. Doch es gab keinen Schmerz. Er schleppte sich zurück nach Hause, müde und ausgepowert. Seine Mum stellte keine Fragen, warum auch? Sie kannte derartige Momente zu gut, sowohl von ihm als auch von Alfie. Sein sechzehnjähriger Bruder war dabei, in dem Sumpf zu versacken, der sich Angell Town nannte. Bei dem Gedanken wurde ihm übel. Er vertrieb ihn mit einem Kopfschütteln.

      Heute Abend wollte er alles vergessen. Tanzen, knutschen, wilden Sex bis zum Morgen haben. Die Welt außerhalb der Disco existierte nicht.

      »Und, schon jemand entdeckt?«, fragte Zac. Der Freund hatte ihn eingeladen. Er war einer der wenigen, die den Absprung aus Brixton geschafft hatten. Eigentlich hatte es eine Feier zu Ehren von Alex' neuem Job werden sollen. Stattdessen sollte es ihn nun trösten.

      Alex nickte zur schmalen Theke, die seitlich der Tanzfläche an der Wand entlanglief. »Die Blonde da drüben. Ihre Freundinnen haben bereits einen Typen abgekriegt, aber sie steht noch ganz alleine da.«

      »Viel Glück, Alter. Ich kümmere mich jetzt um die Zwillinge dort.« Schon war Zac verschwunden, trug zwei Drinks zu den Geschwistern.

      Alex fluchte innerlich. Er hatte sie gar nicht bemerkt. Andererseits war ihm eine heute genug. Er bestellte einen Cocktail, von dem er glaubte, dass er zu der Blonden passte und buchte ihn auf Zacs Karte. Heute ging das in Ordnung. Vorsichtig balancierte er das bauchige Glas, an dessen Rand eine Erdbeere steckte, zum Ziel.

      Er hatte die Blonde fast erreicht, als ein anderer Typ neben sie trat. Beide stießen an.

      Na, super.

      Er versuchte es weiter, doch die kommende Stunde wurde zu einem Debakel. Schließlich gab er auf. Ein Blick zu Zac ließ Neid hochkochen. Der Freund verließ soeben die Disco, eine der Zwillinge an jedem Arm. Das durfte Alex sich dann morgen in allen Details anhören. Er verschwand zur Toilette und betrachtete sich im Spiegel.

      Das Hemd saß, ließ aber einen kleinen Ausschnitt der muskulösen Brust frei. Der Dreitagebart wirkte maskulin, die Haare waren sauber gestylt. Die Jeans symbolisierten ein halbes Monatsgehalt, waren durchsetzt mit künstlichen Rissen; natürlich waren es Markenfälschungen. Andernfalls hätte er sich so etwas nicht leisten können. Trotzdem sahen sie echt aus. Himmel, er hätte sich am liebsten selbst abgeschleppt.

      Was ist heute nur los?

      Normalerweise benötigte er keine zwanzig Minuten, um ein Girl aufzureißen. Wenigstens diese eine Sache in seinem Leben klappte immer. Er hatte schon früh festgestellt, dass Sex von allen Arten an Problemen ausgezeichnet ablenkte.

      Er wandte sich ab.

      Dann eben heute mal nicht. Bei seinem Glück, riss das Gummi oder das Bett krachte zusammen.

      Er schob sich zum Ausgang, knallte die Tür hinter sich zu und verließ die Disco. Vor dem Gebäude stand ein Taxi. Er ignorierte es. Stattdessen sog er tief die kühle Luft ein, kickte einen herumliegenden Stein davon – der mit einem Ping gegen einen frisch lackierten Mercedes SLK prallte – und schlenderte durch das nächtliche London in Richtung Brixton. Der Herbst neigte sich dem Ende zu, der Winter stand bevor.

      Er


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