Эротические рассказы

Das Holly Summer Lesebuch. Holly SummerЧитать онлайн книгу.

Das Holly Summer Lesebuch - Holly Summer


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anfahren dürfen. Es war ganz allein meine Schuld.«

      »Dann brauche ich Ihnen ja auch nicht zu erklären, dass das hier ein Fußgängerweg ist!« Dabei zeigt er provozierend auf den Gehweg und das Schild hinter mir.

      Mein Gott, seine Belehrung kann ich jetzt gebrauchen wie einen Pickel an meinem Hintern. Und was heißt hier überhaupt »erklären«? Ich bin nicht blöd. Nur, weil ich blondes Haar habe, muss er mich nicht behandeln wie die sprichwörtliche Blondine. Dieser Machomann mir gegenüber spielt sich auf wie einer meiner Lehrer in der Schule, der auch bei jedem kleinsten Vergehen den Autoritären raushängen lassen musste.

      »Ach, wirklich?«, rutscht es mir jetzt herablassend heraus, dabei streiche ich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Eigentlich wollte ich mich bei ihm entschuldigen, aber seine überhebliche Art lässt meinen Adrenalinspiegel wieder in die Höhe schnellen.

      »Sie finden das wohl auch noch witzig?«, brummt er.

      »Sehe ich etwa so aus?«, kontere ich genervt. »Ja klar, ich liebe es, mich auf dem Boden im Dreck zu wälzen. Was dachten Sie denn?« So viel Zynismus ist eigentlich ganz untypisch für mich.

      »Werden wir jetzt etwa auch noch zickig?«, provoziert er mich weiter. Dabei umspielt ein kleines Lächeln seine Mundwinkel. Ich atme hörbar ein und will ihm antworten, doch er unterbricht mich sofort. »Ich sage Ihnen mal was. Wenn Sie mir gehören würden, würde ich dafür sorgen, dass Ihnen so etwas nicht noch einmal passiert. Ich kann sehr überzeugend sein.« Dabei zeigt er mit dem Finger auf mich.

      Mir bleibt im ersten Moment vor Sprachlosigkeit der Mund offen stehen. Ist dieser Kerl denn verrückt? In welcher Welt lebt er eigentlich? Und was fällt ihm ein, von mir als Besitz zu sprechen? Der hat doch nicht mehr alle Latten am Zaun! Schnell fasse ich mich wieder.

      »Das glaube ich Ihnen sofort«, antworte ich schnippisch. »Allerdings finde ich Ihre Wortwahl etwas übertrieben.«

      »Ach ja? Inwiefern?«

      Dabei fixiert er mich wie eine Klapperschlange, die ihr Opfer vor sich sieht und nur darauf wartet, im richtigen Moment die Giftzähne in das Objekt ihrer Begierde zu schlagen. Seine Worte sind leise, aber sehr bestimmt, sodass es mir heiß und kalt wird.

      »Na, Menschen als Besitz zu bezeichnen. Das geht ja wohl entschieden zu weit. Finden Sie nicht?«

      Seine einzige Antwort auf meine Frage ist ein geheimnisvolles Lächeln. Dabei beobachtet er mich, als wollte er abschätzen, wie ich reagiere. Er regt mich auf eine Art auf, die mir unbegreiflich ist. Ob es an den Worten liegt, die er gerade zu mir gesagt hat, oder an seinem verdammt guten Aussehen, weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass das warme Gefühl in meinem Bauch bis in meine Scham dringt. Was ich überhaupt nicht verstehen kann.

      Schnell besinne ich mich wieder darauf, wo ich mich befinde, und die unverschämten Worte eines mir völlig Fremden.

      Wenn ich ihm gehören würde? Was fällt diesem eingebildeten, arroganten Arsch eigentlich ein? Seit wann gehört ein Mensch einem anderen? Vielleicht sollte ich ihm klar machen, dass die Sklaverei schon vor über 100 Jahren endgültig abgeschafft worden ist. Seine Augen bohren sich hypnotisierend in meine. Oh Gott, diese Augen, sie scheinen mich verschlingen zu wollen. Warum stehe ich nicht einfach auf und sage ihm, was er mich mal kann? Damit habe ich doch sonst kein Problem. Warum kommen mir bei ihm keine coolen Sprüche über die Lippen?

      Ich bin unfähig, mich zu bewegen. Das Einzige, was ich wahrnehme, ist mein Herzschlag, der sich von Sekunde zu Sekunde beschleunigt, je länger er mich ansieht, und das ärgert mich. Ich öffne den Mund und bewege die Lippen, ohne ein Wort herauszubringen, was ihm wiederum ein angedeutetes Lächeln entlockt. Er hält mir die Hand hin und zieht mich vorsichtig nach oben. Als ich vor ihm stehe, wird mir seine männliche Ausstrahlung erst recht bewusst. Er ist mindestens 20 Zentimeter größer als ich. Ich muss den Kopf in den Nacken legen, um ihm ins Gesicht zu schauen. Seine Haut glänzt noch leicht vom Schweiß, aber er riecht gut. Verdammt, riecht er gut ... Es ist eine Mischung aus frischem Aftershave und seinem Körpergeruch. Wie kann ein Mann, der Sport treibt, dabei noch so gut riechen? Und warum kann ich den Blick nicht von seinen sinnlichen Lippen nehmen? Kurz flackert der Gedanke in meinem Kopf auf, von diesen Lippen geküsst zu werden. Wie mag sich der Dreitagebart auf meiner Haut anfühlen, wenn er mich damit an Stellen berührt, die ... Sunday, deine Fantasie geht mit dir durch. Reiß dich gefälligst zusammen, ermahne ich mich stumm. Er hält mich immer noch am Arm fest, während ich in seinen Augen zu ertrinken drohe. Dann streckt er die Hand aus und ich weiche unwillkürlich zurück. Aber er lässt sich von meiner Reaktion nicht beirren und wischt zärtlich über meine Wange.

      »Was soll das?«

      Er zuckt nur die Achseln. »Da war ein Schmutzfleck«, rechtfertigt er sein Verhalten. Und wieder sind es seine Worte, die mir noch im Kopf herumspuken. Da er nichts sagt, greife ich das Thema noch einmal auf.

      »Ich gehöre Ihnen aber nicht«, kommt es jetzt doch über meine Lippen. »Im Grunde gehört kein Mensch einem anderen. Es gibt Gesetze, die die Menschenrechte ganz klar definieren«, setze ich noch bestimmt hinzu, als würde ich gerade ein Referat halten. Warum ich noch einmal auf dieses Thema eingegangen bin, weiß ich eigentlich nicht. Aber irgendwie beschäftigt es mich. »1804 hat Massachusetts die Sklaverei abgeschafft und bereits 1773 fing alles mit der Boston Tea Party an«, sprudelt es aus mir heraus. »Das ist alles rechtlich geregelt.«

      Jetzt lacht er mich doch tatsächlich aus. Aber dieses Lachen ist nicht provozierend oder anmaßend, es wirkt versöhnlich und liebevoll.

      »Okay, kleine Lady. Nicht im rechtlichen Sinne, aber auf eine andere Art. Eine freiwillige Art. Außerdem hatte ich nicht vor, Ihnen die Ohren abzuschneiden. Ich zwinge auch niemanden mit Mitteln zur Disziplin, die menschenunwürdig sind«, sagt er kopfschüttelnd. Als er die Mundwinkel nach oben zieht, zeigt sich wieder das kleine Grübchen.

      Wenn ich es nicht besser wüsste, könnte ich annehmen, er hätte Interesse an mir. Welcher Art dieses Interesse sein soll, kann ich aber nicht sagen. Irgendetwas Magisches liegt zwischen uns in der Luft.

      »Eine freiwillige Art? Was meinen Sie damit?«, stoße ich empört aus. Wer will schon freiwillig einem anderen Menschen dienen? Wir befinden uns nicht mehr im Mittelalter, sondern im 21. Jahrhundert. Wofür gibt es Menschenrechte und Gesetze? Er unterbricht meine Gedankengänge, als er zu meinen Händen greift und die Handflächen nach oben dreht.

      »Vergessen Sie es. Es ist nicht wichtig. Reinigen Sie die Wunden gut. Es sind zwar nur kleine Kratzer, doch auch damit sollte man vorsichtig sein. Sind Sie geimpft?«

      Seine Stimme nimmt jetzt einen neutralen Ton an. Die provozierende Haltung ist völlig verschwunden, was ich fast ein wenig bedaure. Selbst die aufgeladene Atmosphäre zwischen uns hat Normalität Platz gemacht. Ich ziehe meine Hände aus seinem Griff, als hätte ich mich verbrannt, und wische die letzten Reste Erde an meiner Jeans ab.

      »So schlimm ist es nicht«, wehre ich ab.

      »Sagen Sie das nicht. Es gibt Menschen, die sind schon wegen kleinereren Kratzern an einer Blutvergiftung gestorben.«

      »Ich glaube, jetzt übertreiben Sie.«

      »Mein bester Freund ist Arzt. Sie können mir also glauben.« Dabei greift er wieder nach meinem Arm, um sich meine Kratzer anzusehen. »Wissen Sie, wie gefährlich Bakterien sind und was sie im Blutkreislauf anrichten können?«

      Als hätte mir der Tag heute nicht schon genug schlechte Überraschungen gebracht; ich brauche jetzt nicht auch noch eine Lehrstunde in medizinischer Hygiene. Und doch lässt er mich nicht kalt. Im Gegenteil, sein Interesse an mir ist nicht gespielt, als würde er sich aufrichtig Sorgen machen.

      Das laute Kreischen einiger Kinder, die auf dem Weg zur Schule sind, lässt mich aus meiner Benommenheit erwachen, die mich bei seiner Frage wieder überkommen hat, sodass ich nicht gezwungen bin, auf seine Äußerung einzugehen. Abrupt gibt er mich frei, tritt einen Schritt zurück und bückt sich, um das Rennrad vom Boden aufzuheben.

      »Passen Sie das nächste Mal besser auf«, belehrt er mich in einem ruhigen, versöhnlichen Ton und schiebt


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